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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1899
- Sprache
- Deutsch
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1830 Nichtamtlicher Teil. ^ 55, 8. März 1899. Verzeichnis künftig erscheinender Liicher, welche in dieser Nummer zum rrstenmale angrkündigt lind. Deutsche Buchhandlung (G. Laug) Inh Rudolf Lupus in Metz. 1845 LsiÜsrt, ^.nbaltspanlrto kür ckis Instrulrtion äse Entsroktwigrs unä l'iitrüiiillevkübiei über lü-anürsivü u. ckis kraneösiseüs ^.rwös. 30 H. Carl Dnnckcr's Berlag in Berlin. 1841 Kretzer, verbundene Augen. 6 Wilhelm Vngelmann in Leipzig. 1842 Narbe, natarpbilosopüisoüs DutsriuebungMi nur Wabrseboinlieb- Iroitslsüro. 1 Vit 20 »). -ontane «Lorup, in Berlin. 1844 Tolstoi, Auferstehung. 0 -/k; geb. 7 50 H. s Hans Friedrich in Carlshorst-Berlin. 1843 lkisebsr-I-stts, llssu äüvAsrin. 1 gsb. 1 80 H. Lkleinurauu di: Co. in Haarlem. 1842 Lol äs Nont, ^nton ran llsz'olr. 1. Oiskveuvg. 10 Adolf Lung in Stuttgart. 1841 Wolf, Karte von Europa. Ca. 6 >6. Streich's Wandkarte von Württemberg, Baden u. Hvhenzollern. 3. Ausl. 6 30 H. Heinrich Minden in Dresden. 1845 Gjellerup, der schwarze glomulus. 2. Aufl. 2 I. Ricker'sche Buchhandlung in «Sicsic». 1843 Lein, Gedichte. 1 ^ 50 Nichtamtllcher Teil. Die Lunst im deutschen Reichstage. Der deutsche Reichstag beschäftigte sich in seiner 45. Sitzung am 1. d. M. mil Bewilligungen zu künjlterischen Zwecken. Der Inhalt der Beratung, deren Gegenstände mancherlei Anlaß zu kritischen Betrachtungen boten, erscheint uns für viele Leser d. Bl. interessant und mag daher hier kurz wiedergegebeu sein: Zweite Beratung des Reichshaushalts-Etats: Einmalige Aus gaben des ReichSamls des Innern. Zu den Kosten der Herausgabe eines Werkes über die Sixtinische Kapelle in Rom sind 25000 ausgesetzt, deren Bewilligung die Kommission beantragt. Abgeordneter I)r. Freiherr von Hertling (Centrum) be hauptet, daß bei diesem Etat seit einiger Zeit mehr und mehr Ausgaben für Kunst und Wissenschaft gefordert würden. Die För derung von Kunst und Wissenschaft sei auch Pflicht des Reichs; um seine Weltstellung zu befestigen und zu stärken, würden große Aufwendungen vom Reiche gemacht; es sei deshalb nicht ausge schlossen, daß auch für Kunst und Wissenschaft Aufwendungen ge macht würden. Aber in erster Linie gehöre diese Aufgabe den Einzelstaaten, und wenn das Reich vorgehe, so sollten basür ge wisse Grundsätze ausgestellt werden. Das werde schwer sein, aver der Versuch dazu müsse gemacht werden. Aufwendungen des Reichs seien angebracht, wenn deutsche Kunst und Wissenschaft gegenüber dem Auslande vertreten werden sollten, und wenn es stch um besonders wichtige Zwecke handele, deren Durchführung über die Grenzen und Mittel des einzelnen Bundesstaats hinausgehe. Das Reichsamt des Innern werde selbst froh sein, wenn es durch die Ausstellung solcher Grundsätze gegen Unberechtigte Anforderungen geschützt werde. Seine Freunde hätten in der Kommission zuerst gegen die Forderungen gestimmt, würden aber jetzt dafür stimmen Abgeordneter 1)r. Graf zu Stolberg-Wernigerode (d. kons.) spricht >eme Befriedigung über die Sinnesänderung des Vorredners aus. Es gebe keine einzelstaatliche Kunst und keine einzelslaatliche Wissenschaft, sondern nur eine deutsche Kunst und erne deutsche Wissenschaft. Wie die Förderung von Kunst und Wissenschaft geschehen könne, dafür müßten sicy im Reich erst gewisse Grund sätze einbürgern. Dem Auslande gegenüber müsse bas Reich auf- treten; überhaupt müsse als Prüfstein stets die Allgemeinheit des Interesses gellen. Siaatssekretär des Innern, Staats-Minister vr. Graf von Posadowsky-Wehner: Ich bin dem Herrn Vorredner dankbar dafür, daß er diese grundsätzliche Frage heute hier au geregt hat. Es ist richtig, meine Herren, Kunst und Wissenschaft gehört nicht zu den Aufgaben, die durch die Reichsverfassung üem Reiche überwiesen sind, und ich glaube, wir haben keine Veran lassung, an diesem Zustande etwas zu ändern; denn der Zustand der Wissenschaft und die Entwickelung der Kunst, deren wir uns in Deutschland rühmen, verdanken wir, glaube ich, den vielen einzelnen Brennpunkten (sehr richtig! in der Rillte), den deutschen Residenzen, >n denen seit Jahrhunderten Kunst und Wissenschaft gepflegt sind. (Sehr richtig!) Wenn wir die Entwickelung von Kunst und Wissen schaft bei uns mit anderen Ländern vergleichen, können wir sagen: bei uns ist das Kulturleben auf diesem ästhetischen Gebiete nur oes halb so weil vorgeschritten, weil wir an so vielen Stellen Deutsch lands eine sachverständige Pflege von Kunst und Wissenschaft gehabt haben. Aber anderseits kann ich mich mit dem Herrn Vorredner vollständig darin einverstanden erklären, daß unter gewissen Vor aussetzungen das Deutsche Reich solche Ausgaben von Kunst und Wissenschaft wird übernehmen müssen. Das Deutsche Reich wird meines Erachtens da einzutreten haben, ivo es sich entweder um die Frage der internationalen Repräsentation von Kunst und Wissenschaft handelt, oder wo die Voraussetzungen für das Unter nehmen in allen deutschen Staaten vorhanden sind, und wo der Zweck, der zu erfüllen ist, allen deutschen Staaten eventuell zu gute kommt. Näher wird man eine Grenzlinie nicht ziehen können, sondern wird sich von Fall zu Fall schlüssig machen müssen. Aber gegen eines möchte ich mich allerdings wehren, daß derartige Unternehmungen in Privattreisen begonnen werden mit einem großen Aufwand von Begeisterung, und daß man dann, wenn inan sieht, daß die privaten Kräfte nicht ausreichen, an das Reich herantritt und uns in eine Art Zwangslage versetzt; inan macht dann leicht demjenigen, der nicht sofort aus solche Offerten eingeht, den indirekten Vorwurf, daß er ein Thebaner sei (sehr richtig! Heiterkeit), keilt Verständnis für solche Aufgaben besitze, so daß schließlich der Schwerpunkt nicht mehr bei der ReichSregrerung und dem Reichstage liegt, sondern in Privatkreisen, die uns vor ein kalt aoeowpli gestellt haben. (Bravo!) Abgeordneter 1>r. Lieber (Centr.): Die deutsche Kunst und Wissenscyaft verdankt ihre Höhe der Förderung durch den Parti- kularisnius, speziell durch das wetteifernde Streben der verschie denen Fürstenhäuser. Während der Zeit der Zersplitterung haben Kunst und Wissenschaft fast allein den deutschen Gedanken gepflegt. Die Ausgabe wird genehmigt. Bei den Ausgaben zur Ausschmückung des Reichstags geb üudes führt Abgeordneter Graf von Kanitz (d. kons.) aus, daß bereits 900000 V6 bis auf einen kleinen Rest von 12 000 ^ ausgegeben seien. Seien die 30000 Vch die zur Ausmalung der Decke iin Prä sidialzimmer bestimmt wären, scyon ausgegeben? Für die sonstige Ausschmückung des Reichstagsgebäudes seien noch 000000 allein für Deckengemälde bestimmt. Der Architekt sollte bis zürn 1. April 1899 ein jährliches Honorar von 10000 ^ beziehen; un übrigen solle es aber bei den alten Bedingungen bleiben. Seien noch Zah lungen über den 1. April 1809 hinaus zu leisten? Die jetzt ge forderten 100000 ^ wolle er (Redner) nicht beanstanden, aber er wolle sie auch nicht als Abschlagszahlung auf die für die nächsten 10 Jahre in Aussicht genommene 1 Million wcark betrachtet wissen. Abgeordneter 4>r. Lieber: So, wie cs bisher mit der Aus schmückung des Reichstagsgebäudes gegangen ist, kann es nicht weitergehen, lieber die neueste, nur probeweise erfolgte Anbringung einer Malerei kann man nicht hart genug urteilen. Malerei ver dient dieses Bildwerk kaum genannt zu werden; ein Kunstwerk ist es nur, wenn jede Schmiererei ein solches sein sollte. Es ist das schlechteste Werr des vielgenannten Künstlers. Auf die Umgebung wirkt dieses Bildiverk wie ein Tintenklex, wie ein Hohn aus jeden geläuterten Geschmack. Wenn wir so unser Gebäude ausschmücken «vollen, dann kommen wir besser weg, wenn wir die Titelbilder der »Jugend» sammeln und antleben, statt solche -Spottgeburt von Dreck und Feuer» als dekorative Malerei zu verwenden. Mir tyun die Besucher des Reichstagsgebäudes leid, die, bis die Kommission ihr VerntchtungsurteU gesäut haben wird, sich an dieser Kunst, an dieser Ausschmückung des Reichslagsgebäudes erfreuen sollen. Lieber weißgetünchte Flächen lassen, als in dieser Weise das Reichstags gebäude verunzieren. Es giebt genug erhebende Momente aus der deutschen Geschichte, deren Darstellung gottbegnadeten, nicht von der modernen Richtung angekränkelten Matern gelingen wird; dafür können wir auch OOOOoO und vielleicht noch mehr aus geben. — An kunstgewerblichen Gegenständen ist auch die Beschaffung
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