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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1899
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- Deutsch
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1860 Nichtamtlicher Tech 56, 9. März 1899 Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, wrlchk in dieser Viuiimcr zum erltemnale angekündigt jiu Ltto Borggold in Leipzig. 1873 Hagen, die Ernährungslehre. 1 Friedrich Cohcn in Bonn. 1869 Ussnsr, rsUAionsAssolneütlieüs Ilntsrsuoünn^sn. III, 6a. 6 Wilhelm Friedrich in Leipzig. 1873 Die neue Wissenschaft des Grafen Cesare Mattei und die alte Wissenschaft des Doctor C. II. Ausgabe. 50 Ludwig Hofstcttcr in Halle a. S. 1870 Lasmmsrsr, 6ompsiii1iuin des Viskbanss. 6a. 5 E. Piersons Verlag in Dresden. 1874 Mikado, Ah! Äh! 1 Morgenstern, Geschichten von der Straße. 3 Ehrenfreund, Humoristika. 2 ^6. Bielchen, Muckedumm. 75 -ß. Heinrich Schmidt ä- Earl Günther in Leipzig. 1872 Hapolson l. in der 6s.rrisa.tnr. Ttrasrvurgcr Druckerei u. VcrlagSanstalt vorm R. Schult; S- Cie. in Stras;ln«rg i. C» 1869 UanckslsAssstLbnoll. Osutsoli-kran^ös. ^nsZabs. 6 Zsb. 8 Georg Thieme in Leipzig. 1875 ^sitssürikt kür cliststisoüs n. püvsilcslissbs 'INsrapis. (lairr^. 1899.) III. 8ä. Verlag des Apollo in Dresden. 1876 Schnauf;, Diapositive. 3. Aufl. 1 50 Nichtamtlicher Teil Ligatur und Orthographie. Das 6 in der Antiqua. Wenn hier in der Ueberschrift das Wort »Orthographie« er scheint, so braucht der Leser nicht zu fürchten, daß die leidige Frage der einheitlichen Rechtschreibung als solche zum soundsovicltenmale erörtert werden soll. Es ist bloß beabsichtigt, die ärgste Inkonse quenz auf dem Gebiete der deutschen Orthographie, die infolge der Verwendung der Fraktur und Antiqua besteht, zu besprechen: die ü-Frage, und zwar mit Rücksicht auf die Setzmaschinen. Bis setzt wird das in der Fraktur gesetzte ff in der Antiqua gewöhnlich mit ss wiedergegeben, was doch nicht den gleichen Laut- wert vorstellt, da doch das ß einen Mittelwert in der Aussprache zwischen s und ss hat oder haben soll. Die über diese wider spruchsvolle Buchstaben-Stellvertretung vor zwanzig und mehr Jahren in den damaligen Fachblättern geführten Kontroversen sind mir natürlich sehr wohl bekannt. Sie führten zu keinem Resultat. Die alte Inkonsequenz blieb bestehen. Angesichts der Ausbreitung der Setzmaschinen aber, bei denen logischerweise für das ü durch eine Taste vorgesorgt ist, ist es Zeit, daraus zurückzukommen und auf Abhilfe zu dringen. Die lZ-Jnkonsequenz ist wohl weniger in den in Fraktur er scheinenden Tagesblättern, als vielmehr in den zahlreichen in Antiqua gehaltenen Zeitschriften und Werken fühlbar. Es ergeben sich da in der Praxis ganz merkwürdige Fälle. Ein Beispiel für viele. In einem umfangreichen medizinischen Werke kam das Wort Maß in seinen verschiedenen Zusammensetzungs- und Ableitungs formen häufig vor. Es wurde in deni Antiquasatze des Werkes mit Ns-sss oder Naasss — also der Lautwcrt möglichst analog der Frakturform — wiedergegeben. Die Verdoppelung des Selbstlauters sollte eben die Schärfung des folgenden Doppelkonsonanten paraly sieren. Der Autor sagte sich offenbar, als er es in der Korrektur so sah: das ist ein Orthographieunsinn, denn eine Dehnung durch die Verdoppelung des Vokals und darauf eine Schärfung durch die Verdoppelung des Mitlauters gicbt es nicht — er verkannte eben die wohlgemeinte Druckereiabsicht und zeichnete daher das eine s heraus. Nun sah er in der zweiten Korrektur Nass oder Nasss, was ihm natürlich als ganz etwas anderes erschien, und eliminierte infolge dessen auch noch das eine s, so daß thatsächlich Nass gedruckt werden mußte, was eigentlich auf deutsch gar nichts bedeutet. Zu solchen widersinnigen und unzulässigen Auskunfts mitteln führt die beregte Inkonsequenz. Das ist nur ein hervor stechender Fall, der mir in der Praxis untergekommen ist. Und wenn drei sss aufeinanderstoßen, wird die Sache natürlich weder hübscher noch richtiger, wie z. B. in: Maßstab — Nassstab Großstadt — (lrossstackt Schießstand — Lsbisssstancl. Nun bietet allerdings die Regel, daß, wenn drei gleiche Kon sonanten aufeinander folgen, der dritte einfach weggelassen wird, eine gewisse Abhilfe; aber diese ist erstens nicht allgemein an erkannt, d. h. es wird deren Äerwirklichung vielfach als Fehler ausgslegt, und dann ist sie thatsächlich für die gleichen Fälle der anderen Mitlauter gedacht, denn man wäre damit eigentlich wieder bei dem obigen Nass angelangt. Ich höre schon, wie mir die gewissen Neunmalklugen in die Rede fallen und triumphierend sagen wollen, daß diese rügens- wcrten Inkonsequenzen alle nicht notwendig seien, indem ja die Gießereien längst die ü in den Brotschriften lieferten, es also nur an den Druckereien liege, selbe zu bestellen bezw. verwenden zu lassen. Das ist mir selbstverständlich auch bekannt. Aber in den Titelschriften liefern sie es nicht oder doch nur auf besondere Be stellung gewöhnlich in dem einen oder anderen Aldine- oder Grotesk-Ärade, woraus hauptsächlich die beregte Inkonsequenz im Antiqunsatz entstanden bzw. bis heute geblieben ist. Diese Gießerei-Bequemlichkeit — etwas anderes ist es nicht, wie ich gleich darthun werde — wird besonders für jene Druckereien recht unangenehm fühlbar, die viel Schularbeiten herzustellen haben, in denen das ll überall dort, wo es von der Orthographie vor geschrieben erscheint, auch stehen muß. Wenn auch für die laufen den Ueberschriften ein Grad wenigstens damit versehen ist, so kommen in einem ganzen Schulbuche doch verschiedene Titelgrößen vor, wo man sich dann mit dem Verschneiden eines k und einer 3 zu helfen sucht, wie Figura zeigt. Vor Jahren schon wandte ich mich an einige hervorragende Gießereien, daß sie diesen augenfälligen Mißstand beheben bezw. durch Einführung der Ligatur L in allen Titelschriften und Graden zur Vereinheitlichung der Orthographie beitragen möchten. Ich scheute nicht die Mühe und führte in den Briefen all das hier Vorgebrachte als Bewcismaterial an mit dem Hinzusügen, daß thatsächlich in keiner anderen Sprache ein solches Orthographie-Doppelwesen an- zutreffcn sei. Der Däne und Schwede hat in der Antiqua genau so seine Accente wie in der Fraktur, während der Engländer und der Franzose, wenn sie wirklich einmal gotische Titelschrift-Charak- tere anwenden, gewiß nur das »runde» s setzen, freilich schon darum, weil das lange s und dessen verwandte Ligaturen von den Gießereien konsequenterwcise als unnötig gar nicht geliefert werden. Aber das alles half nichts. Es wurde mir wenig freund lich erwidert, da müßte man eben zu allen Graden die L-Ligatur schaffen, was bedeutende Arbeit verursache — und übrigens sei's bis dato auch so gegangen. Das schon, aber eben nur so, wie da gezeigt. Auch der Hin weis darauf, daß ja nur in den beliebtesten und meist verwendeten Titelschriftcn die Ü-Ligatur nachgeschnitten zu werden brauchte und daß diejenige Gießerei, die sich zuerst zu dieser notwendigen Reform entschlösse, gewiß auch ein entsprechendes Geschäft in solchen Titelschriften machen würde — war vergeblich. Die vorteil hafte Indolenz siegte. Nachdem aber durch die heranrückenden Setzmaschinen die ll-Frage gelöst erscheint, so geht es nicht mehr länger an, daß die Titelschristen ohne diese Figur geliefert werden, weil sonst die Worte, in denen das ü vorkommt, im Text und im Titel ver schieden gesetzt werden müßten: im Text richtig mit ü und in der Ueberschrift mit ss. Geradezu unverantwortlich wäre es aber, wollte man die doch eigens vorhandene Ü-Taste schachmatt setzen und diese Ligatur durch Anwendung des ss wie bisher falsch wiedergeben. Vor solchem neuen Wirrwar wird uns hoffentlich Vater Gutenberg bewahren und dem gesunden Menschenverstand endlich über den bisherigen kleinen schnöden Vorteil siegen lassen. Ein Einwurf wäre hauptsächlich noch vom Standpunkte des Accidenzsatzes aus möglich, dem ich aber ebenfalls im vorhinein Vorbeugen will. Nämlich: was geschieht denn im Versalsatze? Nun man wird eben in weiterer Folgerichtigkeit z. B. nicht mehr setzen: N.-NblWIiSVli^LLL, sondern: NL.II>MIi8'1'k^82L oder statt:
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