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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1899
- Strukturtyp
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- Band
- 1899-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1899
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- Deutsch
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56, 9. März 1899. Nichtamtlicher Teil. 1861 blövu Nö.88, eben: I^OL N.-V82 wie auch nicht: 8Mlv888'1'Ll"I'v, sondern: 80U1ü828'1öll'i'v und so weiter. Das ist keine so ungeheuerliche Neuerung, sondern nur eine logische Weiterbildung Denn wenn nran in der Fraktur Mainzerstraße setzt und dann in der Antiqua Naiursrstrabs setzen wird, so muß eben im Versalsatze das ü wieder in seine Bestandteile, aus denen es zusammengesetzt ist, zerlegt, i. s. durch 82 wiedergcgebcn werden. Freilich vermag auch da der Einzelne nicht viel, eben nicht mehr, als dem Reformgedanken Ausdruck zu verleihen, weil sich doch niemand getraut, selbständig voranzugehen. Deswegen hätten die dazu berufenen graphischen Korporationen sich mit dem ge machten Vorschläge zu beschäftigen, um was ich hiermit zugleich bitte, und wenn sie, wie nicht anders zu erwarten, den Gedanken als richtig anerkennen, das Weitere zur Verwirklichung der Reform zu veranlassen. Wien. I. Vileg. Kleine Mitteilungen. Gutenburg-Feier in Mainz. — In Mainz fand dieser Tage eine Sitzung des engeren Ausschusses für die vom 23. bis 26. Juni 1900 in Mainz abzuhaltende internationale Gutenberg- Feier statt. Oberbibliothekar Professor vr. Velke berichtete über das große, auf Kosten der Stadt Mainz herauszugebende Werk, das »auf der Höhe der modernen Gutenbergforschung» stehen wird. Der Direktor der Pariser Nationalbibliothek L. Delislc wird neben dem Direktor des British Museum in London M. Thompson und dem Vorstande der vatikanischen Bibliothek in Rom ?. Franz Ehrle zu den Hauptmitarbeitern zählen. Von Deutschen wirken an dem Werke mit: vr. von Hase (Leipzig) sowie die Professoren vr. D ziatzko (Güttingen) und vr. Hartwig (Marburg). Es verdient Anerkennung, daß die Vaterstadt Guten bergs auch unter dem Volke für den Ruhm ihres großen Sohnes sorgen will, und so ist noch ein populär gehaltenes Buch über den Erfinder der Buchdruckerkuust in Vorbereitung. Ferner wurde beschlossen, für eine Festkantate ein Preisausschreiben zu erlassen. Von höchstem Glanze soll der Festzug werden, dem der Architekt und Maler Conrad Sutter den Gedanken einer Huldigung der Völker vor Gutenbergs Denkmal zugrunde gelegt hat. Das Protektorat des Festes, zu dem man aus allen Kulturstaatcn Teilnehmer erwartet, wird der Großherzog von Hessen als Landesherr übernehmen. Buchkunst-Ausstellung in München. — Innerhalb der diesjährigen großen Münchener Kunstausstellung im dortigen königlichen Glaspalast wird, wie wir erfahren, als besondere Ab teilung auch eine Ausstellung für die mit der Herstellung des Buches zusammenhängende Kunst eröffnet werden. Die Anregung hierzu kommt von dem »Ausschuß für Kunst im Handwerk» in München, der im Verein mit dem bayerischen Kunstgewerbeverein die Vorbereitung und Leitung dieser Spezial-Ausstellung in die Hand genommen hat. Der Ausschuß ist wegen seiner Tendenz, zur Vorführung auf Ausstellungen nur das Beste als geeignet gelten zu lassen, in kunstgewerblichen Kreisen bekannt. So be absichtigt er auch die jetzt in Angriff genommene Buchkunst- Ausstellung, die die moderne Richtung der Kunst am Buche zur Anschauung bringen soll, mit strenger künstlerischer Beurteilung so zu gestalten, daß sie sich als eine Auswahl der erlesensten Erzeugnisse des In- und Auslandes auf typographischem Ge biete und dem des künstlerischen Buchschmucks auszeichnen soll. Aus diesem Grunde wird die Ausstellung quantitativ vielleicht weniger bedeutend sein; wenigstens wird von der Ausstellungs leitung auf die große Zahl der Ausstellungsobjekte weniger ge sehen werden, als auf deren künstlerischen Gehalt. So ist zu er warten, daß namentlich unseren Künstlern, Buchdruckern, Verlegern und anderen Fach-Beteiligten eine Fülle von wertvollen An regungen durch diese Ausstellung gegeben werden wird. Im Hin blick auf die vorgeschrittenen Leistungen der Buchgewerbe des Aus landes wird es im Interesse der deutschen Verleger liegen, sich mit ihren besten Erzeugnissen daran zu beteiligen. Dabei ist zu be achten, daß der Münchener Ausschuß die Förderung des modernen Kunsthandwerks als eine Ehrensache betrachtet und keinerlei mate rielle Ausstellungszwecke mit seinem Unternehmen verfolgt; er ist somit auch nicht in der Lage, eigene große Mittel hierfür aufzu wenden, hofft aber, daß die Verleger seine Auffassung vom Werte seiner Bestrebungen sich aneignen und seiner nächstens zu erwarten den öffentlichen Einladung gern und in opferwilliger Weise Folge geben werden. — Wir hoffen, bald mit weiteren Mitteilungen auf diese Unternehmung zurückkommen zu dürfen. Denkstein für Hans Grasberger. — Für den im Dezember v. I. im oierundsechzigsten Jahre seines thätigen Lebens verstorbenen österreichischen Dichter und Schriftsteller Hans Gras- berg er beabsichtigt man auf seinem Grabhügel in Mödling bei Wien einen schlichten Denkstein zu errichten. Grasberger hat eine stattliche Anzahl von Büchern geschrieben, die ihm einen ehren vollen Platz unter den deutschen Schriftstellern sichern. Mit der von einem Komitee angesehener Schriftsteller für den genannten Zweck betriebenen Sammlung ist gleichzeitig auch beabsichtigt, die Zukunft des hinterlassenen Kindes Grasbergers zu erleichtern. Der soeben ergangene Aufruf sagt hierüber folgendes: -Wenn wir zu diesem Zwecke Ehrengaben sammeln, so sehen wir voraus, daß dieselben bald die dazu erforderliche Summe über steigen werden. Der Ueberschuß aber soll dem hinterlassenen Töch terlein Grasbergers zugute kommen, dem der Vater nur seinen hochgeachteten, fleckenlosen Namen, aber keine irdischen Gliicksgiiter als Erbe hinterlassen hat. Dabei leitet uns der Gedanke, daß die Ehrengabe, welche die Mitwelt dem Dichter während seines Lebens schuldig geblieben ist, nunmehr die Zukunft seines geliebten, ein zigen Kindes sichern solle. Uns in diesem Bestreben zu unter stützen, das ist die Bitte, die wir an alle Verehrer des Geschiedenen richten?) »Prof. Rudolf v. Alt. Edmund Graf Attems. Prof. Joseph Bayer, vr. Alfred Freiherr v. Berger. Prof. Julius Berger, vr. Anton Bcttelheim. Hans Brandstetter. Vincenz Chiavacci. Nicolaus Duinba. Marie Ebner-Cschenbach. vr. Emil Ertl. Rudolf Falb. Vr. R. Foregger. Reg.-Rath vr. Karl Glossy. vr. Friedrich Hausegger. Ludwig Hevesi. Ludwig Hörmann. Edmund v. Hofmann. C. Karlweis. vr. Richard v. Kralik. Prof. Karl Kundmann. Z. K. Lecher. Ludwig Lobmeyr. Ludwig Martinclli. vr. Johannes Meißner. Ludwig Michalek. Prof. vr. Jacob Minor. Adam Müller-Guttenbrunn. Gustav Pawikowski. Peter Philipp. Adolf Pichler. Joseph C. Poestion. Eduard Pötzl. Prof. vr. Franz Raab. vr. Heinrich Reicher. Prof. Leo Reinisch. Peter Rosegger. Ferdinand v. Saar. Reg.-Rath Direktor August Schäffer. Hofrath Leopold Schrötter Edler v. Kristelli. Prof. Willibald Schulmeister. Prof. Stephan Schwartz. vr. Karl v. Thaler. Franz Trau. vr. Moritz Weitlof. Prof. Rudolf Weyr. Karl Wolf. vr. Eduard Wolffhardt.» Erinnerungen an W. M. Thackeray. — In der Ein leitung zum elften, -Philips Abenteuer» enthaltenden Bande der Neuausgabe Thackerays bespricht Frau Ritchie denjenigen Abschnitt in ihres Vaters Lebensgeschichte, wo dieser sich mit dem Gedanken der Gründung des -Cornhill Magazine» beschäftigte. Der Voss. Ztg. wird darüber aus London geschrieben: Frau Browning, die Dichterin, bot dem Herausgeber der Monatsschrift ihr Gedicht »Lord Walters Wife- zur Aufnahme an. Thackeray lehnte das Anerbieten ab, weil seine Monatsschrift »nicht nur für Männer und Frauen bestimmt sei, sondern auch für Knaben, Mädchen, Kinder, ja beinahe für Säuglinge». Sehr anziehend sind Thackerays Briefe an seine Mutter; in einem giebt er der alten Frau Auskunft über den finanziellen Erfolg seiner schriftstellerischen Thätigkeit. Wenn er noch drei Jahre arbeiten könne, so hoffe er das väterliche Vermögen zurückerworben zu haben und noch etwas mehr, als das Ergebnis dreißigjähriger Arbeit. In den letzten zwanzig Jahren habe er im ganzen 32000 Lstr. einge nommen, seine Ausgaben während dieser Zeit seien 13000 Lstr. gewesen; er habe nie mehr als 1000 Lstr. jährlich während 20 Jahren ausgegeben. Am meisten hätten ihm die Vorlesungen eingetragen, nämlich 9500 Lstr.; sein Roman -Vir^inians» 6000 Lstr., «Vanit^ vair» nur 2000; noch drei Jahre Arbeit, dann könne er jeder seiner zwei Töchter 8—10000 Lstr. hinter lassen. Thackeray hat noch vier Jahre nach Abfassung dieses Briefes gelebt, und trotz dem Mißerfolg seiner »Abenteuer Philips ist ihm das Glück im ganzen günstig geblieben. Aber nicht immer ist es ihm so gut gegangen; denn in einem 1862 an seine Mutter gerichteten Brief erinnert er sich der Zeit, wo er seine schrift stellerische Thätigkeit anfing mit der Erzählung »Vitkls Abtsr» und »8üabb^ dsnkssl 8tor^», als seine Frau krank war, der Ver leger, der ihm Geld schuldete, die Zahlung von 15 Lstr. ver weigerte, und die Eigentümer der -Times» ihm die Aufbesserung seines Wochengehalts von 5 Lstr. abschlugen. Diesen Brief schrieb Thackeray in seinem neuen, genauer neuerbauten, -Palast- in Kcnsington, wo er eine Geschichte der Königin Anna zu schreiben vorhatte. Der Satiriker hat diesen Plan nie zur Ausführung ge bracht, auch seinen Roman über die Zeit Heinrichs V. hat er nie zu Papier bringen können. Sein »Palast» in Kensington war ein *) Jeder der Unterzeichneten ist bereit, Ehrengaben für den genannten Zweck entgegenzunehmen. 249 Sechsundlech,igster Jahrgang.
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