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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-03-18
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1899
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- Deutsch
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- Saxonica
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2124 Nichtamtlicher Teil. 64, 18. März 1899. unerheblich bei. Der Staat hat von 1863—69 etwa 4097 000 Frcs. gegeben, während Gemeinden und Private 7 289 000 Frcs. spendeten. Nach dem 1870er Kriege hat der Staat diese Bildungsmittel erheblich besser gefördert. Wäh rend er bis 1871 jährlich 100000 Frcs. hergab, erhöhte er die Summe 1872 auf 120000, 1878 auf 200000 und 1882 auf 250 000 Frcs.; von 1885 ab ist die Beihilfe wieder kleiner geworden. Der Bestand der Schulbibliotheken belief sich 1889 auf etwa 5 Millionen Bände; von 1863 ab bis dahin hatten etiva 52 Millionen Entleihungen stattgefunden. Gustav Freytag führte das starke Festhalten eines Teiles der rlsässisch-lothringischen Bevölkerung am französischen Wesen auf die Wirksamkeit dieser Bibliotheken zurück. England ist bekanntlich neben Nord-Amerika das Land der Volksbibliotheken; hier halten es die kleinsten Gemeinden für eine Ehrenpflicht, Luöllo Illdrariss zu unterhalten, und erst in neuester Zeit werden Stimmen laut, die wenigstens für kleine und leistungsunfähige Gemeinden Staatsunterstützung fordern. Das englische Volksbibliothekswesen ist auch das älteste. Der erste Anstoß in dieser Richtung, der dem Parla ment und der öffentlichen Meinung von W. Ewart gegeben wurde, führte zur Erstattung des berühmten Kommissions berichtes im englischen Unterhause am 23. Juli 1849, der dann die Annahme der ersten Bibliotheksakte zur Folge hatte. Heute giebt es 600—700 große englische Volksbibliotheken von zusammen etwa 5 Millionen Bänden, die jährlich 25—30 Millionen mal verliehen werden. Dagegen sind staatliche Unterstützungen in größeren Städten der englischen Kolonieen gang und gäbe. So gewährt z. B. die Regierung der Kapkolonie zehn öffentlichen Bibliotheken eine jährliche Unterstützung von zusammen 74000 In den Vereinigten Staaten N- A. machte der Staat Massachusetts den Anfang mit den Volksbiblivtheken. Dort bestanden 1890 solche in 250 Stadt- und Landgemeinden; der Staat aber versprach jeder der übrigen 102 Gemeinden einen Zuschuß vou 400 .H für die Errichtung einer öffent lichen Bibliothek. Schon nach 2 Jahren war die Zahl der Städte ohne Bibliothek auf 53 gesunken, lauter kleine Ge meinden, die zusammen nur 4°/g der Bevölkerung ausmachen. Andere Staaten folgten bald diesen Bestrebungen. Originell und erfolgreich zugleich ist eine Einrichtung des Staates New Port, dessen Bibliothekwesen von M. Dewey, dem Er finder des nach ihm benannten Katalogisierungssystems, ge leitet wird. 1889 richtete hier die Staatsbibliothek sogenannte Wanderbibliotheken ein (llravellivg lüörariss), die entweder Bücher aus allen Gebieten der Litteratur, oder aus be stimmten Wissensgebieten enthalten und an jede Gemeinde ver sandt werden, die sich darum bewirbt. Der Staat New Dork gab bereits im ersten Jahre die Summe von 200 000 dafür aus, die seitdem wesentlich erhöht worden ist. Die periodische Presse der Japaner. Unter diesem Titel veröffentlicht Maurice Courant, der Ver fasser der Liblio^rapllis eorssons, einen Artikel im lournal asia- iigus (Kerls 9, loms 12, Nr. 3, S. 504—533), ans deni Folgendes entnommen ist. Vor der sogenannten Restaurationsperiode gab es in Japan weder ein Journal noch eine Revue; die Neuigkeiten wurden von Mund zu Mund oder durch Briefe weiter verbreitet, und das oft mit großer Schnelligkeit, weil die Unterthanen eines Fürsten, die Einwohner eines Ortes u. s. w. in enger Verbindung mit einander standen. Die Regierung veröffentlichte über ihre Maßregeln keine regelmäßigen Nachrichten; nur an Fürsten und Gouverneure schickte sie ab und zu Gesetze und sie erließ Proklamationen an das Volk. Sie verfuhr also anders als die Regierung in Peking und Sö-ul, deren erstere sich eines Amtsblattes, des Ti-pao oder Tsa-pao, seit 713 erfreut, während letztere seit dem Anfänge des 17. Jahrhunderts bis 1894 sich eines geschriebenen Blattes, des Tjyo po oder Keui pyel, bediente. Aber mit dem Einzuge der Fremden, und mit dem Auftreten der Zwistigkeiten zwischen Hof, Shogun und Fürsten, Anfang der sechziger Jahre dieses Jahr hunderts, entstanden die ersten Zeitungen: Batabiya sin bun, d. h. Nachrichten aus Batavia; Tiyuu guwai sin hau oder Zeitung für Japan und das Ausland, Riku gahu oder Sou dan, d. h. Unterhaltungen aus der ganzen Erde. Im Jahre 1864 tauchte in Uokohama das Journal Sin bun si auf und Amerika Hikozau, letzteres Blatt, geschrieben, erschien zwei- bis dreimal im Monat. Im Jahre 1867 gab es außer der oben genannten Zeitung für Japan und das Ausland noch 3, nämlich das internationale Journal Ban koku sin bun, das Volksjournal Kau ko sin bun, und Vermischte Nachrichten, Mosiho gusa, alle in Holzschnitt, die, ohne behördlicher Ueberwachung unterworfen zu sein, augeblich falsche Nachrichten verbreiteten und Unruhe erregten. Die Regierung verbot daher den Druck von Journalen ohne be hördliche Genehmigung, erließ Preßgesetze und untersagte 1873 und 1875 den Beamten, an nichtamtliche Zeitungen Mitteilungen über Ereignisse gelangen zu lassen, welche öffentliche Angelegen heiten betrafen. Dafür gründete sie 1875 ein Amtsblatt Kuwan hau, und im Jahre 1877 gab es außer diesen! mehrere offiziöse, die sich mit Veröffentlichung der Gesetze und Verordnungen be faßten. Neue Preßgesetze erschienen in den Jahren 1875 und 1887, letz tere zu starker Belästigung der Presse, so daß ihre Bestimmungen im Jahre 1897 zum Teil wieder aufgehoben werden mußten. Trotz der lästigsten Censurmaßregeln nahm aber die Zahl der Journale zu, deren erstes täglich erscheinendes als das Tägliche Journal von Dokohama in den Jahren 1871 — 79 herauskam, dann als solches von Tokyo, und später kurzweg als Tägliches Journal erschien. Von einigen bekannteren führt Courant die Gründungsjahre an, nämlich 1872 vom Täglichen Journal für Tokyo und der Post-Zeitung; 1873 vom Journal für Hauptstadt und Provinz; 1874 vom Erzähler; 1882 von der Zeit; 1888 von Japan; 1890 vom Nationalen. Die Pariser National-Bibliothek besitzt eine Sammlung von nicht weniger als 63 ersten Nummern von Zeitungen und Zeit schriften, alle aus den Jahren 1876 und 1877, davon 62 in Tokyo und 1 in Kanagaha erschienen, teils täglich, teils monatlich einmal, teils sechsmal. Die Preise der Veröffentlichungen sind im Verhältnis zu deren unbedeutendem Umfang teuer zu nennen, denn sie schwanken wischen 13 und 24 Pfennig die Nummer. Das Format der Zeit- chriften ist Duodez ober Kleinoktav, ihr Aeußeres ist ungeschickt, Titel und Illustrationen sind linkisch, das Papier gewöhnlich. Gedruckt sind die Seiten teils vorn und hinten, teils nur einseitig, wofür dann allemal zwei Blatt Zusammenhängen. Die Zeitungen erschienen zum Teil in demselben kleinen Format, wie die Zeit schriften, und auch in Heften, und die in Blattsorm gedruckten waren ebenfalls nicht groß. Die meisten Tagesblätter beschäftigen sich mit Politik; viele Zeitschriften, Revuen haben vermischten Inhalt, andere wieder befassen sich mit nur einem Wissensgebiete. In den letzten Jahren ist das Aeußere der Zeitungen ein anderes geworden; ihr Format ist bis zu 54X10 em gewachsen. Sie sind aber nicht, wie die unsrigen, in Spalten geteilt, sondern in horizontale Abschnitte, denen auffällige Ueberschriften vorgesetzt und zu deren Erläuterung zahlreiche Hvlzschnittillustrationen bci- gedruckt sind. Sehr verbreitet sind Supplemente, teils Prämien mit besseren Illustrationen, teils bestimmt, die neuesten Nach richten als Extrablätter sofort zu verbreiten. Auch die Provinzialstädte haben jede ihre Zeitung, jede Prä fektur wenigstens eine bis zwei. Im Jahre 1862 zählte^ man in Tokyo 27, in der Provinz 117 Zeitungen, 3 kamen von Schanghai, San Francisco und Tschemulpo. — Die Zeitschriften, in denen man, wie in europäischen Revuen, Aufsätze über alles Mögliche und, zum Teil, z. B. bei Kunstzeitschriften, bessere Illustrationen, auch Photogravüren, findet, verdanken ihren Ursprung meist den letzten Jahren. Nach einer Angabe des -Mei di hau kan- von 1892 gab es damals 188 Zeitschriften, und zwar, den Stoffen nach geordnet, 7 für die Regierung, 11 für Gesetzgebung, 47 für Pädagogik, Philo sophie, Volkswirtschaft, Geographie rc., 6 für japanische Litteratur, 3 für europäische Studien, 2 für Stenographie, 10 für Mathe matik, 6 für die Frauen und die Fraucnfrage, 14 für Medizin, 3 für Geschichte, 2 für Kriegswesen, 17 für Industrie, 5 für Künste, 23 für Buddhismus, 24 für Romane, Gesänge und Theater, 8 ver mischten Inhalts. Zu den obigen 188 Zeitschriften kamen nach dem lieeums sta- listigus cls l'empirs clu üapon 1895 im Jahre 1892 noch 604 Zei tungen. Zusammengenommen verteilten sich Zeitschriften und Zeitungen auf die Provinzen wie folgt: es kamen auf Tokyo allein 203, Hon fiu (ohne Tokyo) 474, Si koku 36, Kiu siu 57, Ezo 22: Summa 792.
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