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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1899
- Sprache
- Deutsch
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67, 22. März 1899. Künftig erscheinende Bücher. 2235 immer verschieden beantwortet werden. Hier sei nur darauf hin gewiesen, daß es ein großer Unterschied ist, ob ein Buch derart während der Lebens- und Amtszeit des Helden oder nach seinem Tode, ob cs 1878 oder 1899 erscheint. Auch vieles, was 1878 noch unbekannt und daher bis zu einem gewissen Grade Geheimnis war, ist jetzt in andern Denkwürdigkeiten oder aus andern Quellen längst veröffentlicht, und Fürst Bismarck selbst hat auch in dieser Beziehung einer neuen, weitherzigem Auffassung theoretisch und praktisch gehuldigt. Eine Eigenschaft muß von dem, der solche Auf zeichnungen unternimmt und herausgiebt, allerdings gefordert werden, das ist die Liebe und die Verehrung für seinen Helden. Diese empfand Busch in ebenso hohem Grade, wie sein Freund Bücher; kritisch, sarkastisch gestimmt, wie sie beide waren, haben sie doch dem Fürsten die treuste Anhänglichkeit gewidmet und sich seines Vertrauens erfreuen dürfen, und das jahrzehntelang in der Zeit seiner Vollkraft und Macht, nicht erst in den letzten Jahren nach seiner Entlassung, wie andre, die diese Verabschiedung mit einer Bitterkeit empfanden und zum Ausdruck brachten, wie er selbst sie niemals oder doch nur in der ersten Zeit danach empfunden hat. Was wollen den zahlreichen Aeußerungen solchen Vertrauens gegenüber einige verdrießliche Bemerkungen sagen, die in einer vorübergehenden Verstimmung gefallen sind! Es ist ein schlechtes Kompliment für den Menschenkenner Bismarck, wenn man glaubt oder zu glauben vorgiebt, daß er sich durch Jahr zehnte trotz eines lange Zeit fast täglichen Umgangs über einen Menschen so getäuscht habe, wie er sich über Busch getäuscht haben müßte, wenn solche Bemerkungen sein Schlußurteil enthielten. Man versucht jetzt zuweilen, diese Zeugen seiner großen Zeit herabzusetzen, und viele Organe der deutschen Presse haben, merk würdigerweise bestimmt durch ein Blatt von untergeordneter Be deutung, das erst in den allerletzten Jahren einige Beziehungen zu Friedrichsruh hatte, nach dem Erscheinen der englischen Ausgabe über Busch als einen taktlosen, geldgierigen Menschen, einen Lügner und Fälscher, einen Herostratus kurzer Hand den Stab gebrochen, ohne sich mit dem Buche überhaupt nur ernsthaft zu beschäftigen, und ohne darauf zu achten, daß die einzige wissenschaftliche Be sprechung, die überhaupt erschienen ist, die von Professor Georg Kaufmann in Breslau im Literarischen Centralblatt, ein durchaus günstiges Urteil über die „Tagebuchblätter" gefällt hat. Wir dürfen jetzt von der Ehrenhaftigkeit der deutschen Presse erwarten, daß sie die deutsche Ausgabe ohne Voreingenommenheit prüfen wird. Sie wird jeder ernsten, unbefangenen Kritik stand halten. Entschieden verwahren aber müssen wir uns dagegen, daß Dinge und Ausdrücke, die Busch berichtet, nur deshalb Erfindungen und Jrrtümer gescholten werden, weil gerade der Kritiker sie nicht beini Fürsten gehört hat, und daß eine kleine Gruppe von Anhängern des Fürsten das Andenken des gewaltigen Mannes gewissermaßen monopolisiert und von ihrem Urteile die Berechtigung jedes Urteils andrer und jeder Publikation aus andern Kreisen abhängig macht. Wir zweifeln gar nicht an der ehrlichen Anhänglichkeit dieser Leute, aber Fürst Bismarck hat nicht einer kleinen Gruppe gehört, sondern dem Vaterlande, der Welt, und die, die sich jetzt zur Herausgabe dieser Tagebuchblätter vereinigt haben, trotz der auf Busch ge häuften Schmähungen, die sind sich bewußt, in treuer Verehrung für den großen Kanzler niemand nachzustehen. Zum Schluffe bedarf es noch eines Worts der Erklärung, wie es kommt, daß diese Bände jetzt von andrer Hand herausgegeben werden. 1)r. Busch hat zu einer Zeit, wo es ihm nützlich schien, sein Manuskript mit allen Rechten nach England verkauft, um das Erscheinen nach dem Tode des Fürsten zu sichern für den Fall, daß er selbst nicht mehr für die Herausgabe sorgen könnte. Das Autorrecht für Deutschland mußte und konnte deshalb von dem Verleger erworben werden, der es für den ersten Teil schon besaß, nun aber in den Stand gesetzt wurde, das ganze Buch in einer Form zu bringen, die, ohne seinen Wert zu schmälern, manches Anstößige entfernte. Or. Busch selbst ist wegen seines gegenwärtigen Gesundheitszustands und bei seinem hohen Alter zu einer umfassenden redaktionellen Arbeit nicht mehr imstande, hat aber den Herausgebern zu dieser Arbeit freie Hand gelassen' So übergeben wir in der Ueberzeugung, etwas Nützliches und Gutes zu thun, dieses Buch, das treue Spiegelbild einer großen Zeit, nicht nur den deutschen Historikern, denen es nur einzelnes Neue bieten kann, sondern vor allem auch dem deutschen Volke, dem es seinen größten und volkstümlichsten Helden in lebendigen Bildern vergegenwärtigen soll. Leipzig, am Tage der Beisetzung des Fürsten Bismarck, 16. März 1899. /^>s14375s In den ersten Tagen des April erscheint: Mkste Amtt-kckilW Vollständige Uebersicht des gesummten Deutschen Ueichsheeres und der Kaiserlichen Marine nebst Angabe der Standorte, der Chefs (Inhaber), Korps-, Divisions-, Bri gade- u. Regiments-Kommandeure. Mit drei Buntdrucktafeln, enthaltend die Namenszüge der Regimenter u. besondere Schulterabzeichen. Lrarbritet nach amtlichen Guellen. 34. Jahrg., siebente Auflage. Preis — 40 H. ---- Bezugsbedingungen: 30 H N0. u. 7/6, nur bar. Schaufensterplakat gratis. Nachdem vom deutschen Reichstage soeben die Militärvorlage bewilligt worden ist, dürften Sie mit obigem Merkchen, das alle am 1. April ein tretenden Veränderungen enthält, be deutenden Absatz erzielen. Ich liefere nur auf Verlangen. Bestellzettel anbei. Berlin 8NÜ, Dessauerstr. 8. Richard Schröder (vorm. Ed. Dörings Erben). s13357s Ontsr äsr Brssss bsiinäliob uncl nur üisr angsrsigt: Notitostg-mMiliodo LML v. llvrrmLim orä. krotsssor äsr Ibsologis u. Lnnsistorialratb in ltönigsksrg i. Br. Oa. 30 LOASN §r. 8". ?rsi« oa. 11 orä. Vissss boobbsäsutsams Wsrlr, äis -5>uc/it aebt/äbriAer Arbeit, ist clsr ersts l^e'Lueb, ctie etbiseben Keäcrnken cter -reutestamentiicben §cbri/t in erscbop/enäer unä «trenA rai»«ense/ia/Mcber Tlarstsillmp su verASAenrackrtiAen. In äsn Lüoborn, äis clis nsutsstamsntliobs Ibsologis als sin Oanrss rum Osgsnstanäs babsn, rvircl las Ltbisobs niobt in clsr Luskübrlioblrsit vorgstragsn, clis srtorclsrliob ist, um sin ansobauliobss Lilä ru gsrväbrsn. Das Luob von Iboina, äas äassslbs Vbsma rvis äis vorliogsncls 8obritt bsarbsitst, vsnäst sieb an sinsn vsitsrsn lwssrlrrsis uncl trägt lrsinsn strsng vrisssnscbaktliobsn Obaraictsr, sntbsbrt auob sinsr sin- gsbsnclsn OarstsItunA clsr sinrslnsn stbisobsn, in clsr nsutsstamsntliobsn Lobritt in äas Augs gstasstsn Lstbätigungsn. Tlvvsitöllos rvirä äiss sigsnartigs IVorlc sinorn lsbbattsn Intsrssss bsgsgnsn, uncl möobtsn rvir äaraut autmsrlrsam maobsu, class bsi äsw strsng rvissonsobatt- liobsn Obaralrtsr ausssr allen Arösssren ö//e»rti. Mbiiotbeken clis /Oeis-ä'c/noäai- tlibüntbel'en, sorvis ksrnsr äis ÄeiiAicmsiebrer clsr tdima von <7c/mnasie» uncl anäsrsn bäberen De/rranstcriten siobsrs Abnsbmsr ssin vsrclsn. ^Vir bittsn gst. ru vsrlangsn. IiÖIliA8bei'A j. kr., 15. Narr 1899. stüllomas L Oppermann) — Vörlaxa-Ooilto. —
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