Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1899
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- 1899-03-29
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- 29.03.1899
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.ffr 73, 29. März 1899. Nichtamtlicher Teil. 2405 denen ich Gelegenheit hatte, gewisse bedeutende Vorgänge aus der Nähe zu beobachten, nachzuholen. Einstweilen beschränke ich mich darauf, im folgenden nur eine Skizze hinzuwerfen, deren Zweck ist, das Verständnis der in diesem und den folgenden Bänden gesammelten Schriften vermittelst der Darstellung meines persönlichen Entwicklungsganges dem Verständnis näher zu rücken.- Diese Worte, so bemerkt die -Nation» dazu, passen heute zum Glück nicht mehr vollkommen zu dem, was schließlich aus den Memoiren geworden ist. Diese Aufzeichnungen waren ursprünglich gedacht als Einleitung zu der Ausgabe der gesammelten Schriften von Ludwig Bamberger, als ein die einzelnen folgenden Arbeiten verbindender und erläuternder Text. Langsam wuchs aber die Arbeit und wuchs sich aus zu einem selbständigen Werke, das freilich leider ein Torso geblieben ist. Der Plan, diese Mitteilungen an die Spitze der gesammelten Schriften zu stellen, wurde bald aufgegeben, und Ludwig Bamberger faßte den Entschluß, seine Erlebnisse als ein geschlossenes Ganzes niederzuschreiben! dabei ist es selbstverständlich, daß die Gesamtheit seiner Schriften, insbesondere jene, die in die gesammelten Werke ausgenommen sind, den unent behrlichen Hintergrund für die Memoiren bilden. Diese Verschiebung des Planes hat doch nicht zur Folge ge habt, daß durch das Werk ein Bruch geht; es ist fast einheitlich, oenn bald nach dem ersten Ansetzen der Feder ließ sich Ludwig Bamberger von der Fülle des Erlebten in den Strom breiter, an schaulicher Erzählung Hineinreißen. Das rein Persönliche ist nur ganz vorsichtig gestreift und nur insoweit berücksichtigt, als diese Mitteilungen zum Verständnis der Schicksale und des Entwicklungsgangs, die sich in der Ocffentlichkeit abgespielt haben, unentbehrlich erschienen. Es war ein Plan des Toten, vielleicht auch einmal von seinem intimen Privatleben zu erzählen; dieser Gedanke ist ein Plan geblieben. Die Memoiren, wie sie heute vorliegen, sind ein wichtiges politisches und vor allem auch kulturhistorisches Dokument; sie schildern in epischem Redefluß voll behaglicher Anschaulichkeit das politische und das gesellschaftliche Leben der hinter uns liegenden deutschen Werdezeit, gesehen von Deutschland und vom Auslände aus; sie berichten von dem Paris des dritten Kaiserreichs, und sie enthalten eine Fülle von feinen, mit leiser Hand hingezeichnetcn Porträts hervorragender Menschen. Fast am Schluß dieser Schilderungen stehen die Worte: -So angenehm und anregend sich im Laufe der letzten Jahre mein Leben in Paris gestaltet hatte, so wenig vermochte es die Gedanken an die Rückkehr nach Deutschland und zur politischen Teilnahme an dessen Schicksalen abzulenken. - Dieser wichtigste Abschnitt voll schaffender politischer Thätig- kcit ini Leben Ludwig Bambergers, der stets mit ganzer Seele an Deutschland hing, ist nicht geschrieben worden. Die Memoiren sind in sehr klaren, kraftvollen Zügen von Bambergers eigener Hand ausgezeichnet; kaum daß hier oder dort ein Wort gestrichen ist; sie sind fast druckfertig. Amtsstil in Mecklenburg-Schwerin. — Aus Schwerin wird gemeldet: Im -Regierungs-Blatt- wird eine Verordnung über den Geschäftsverkehr der großherzoglichen Behörden veröffent licht, in der sich folgende Anweisung über den Amtsstil findet: »Die Schreibweise der Behörden soll knapp und klar sein, ihrer Stellung zueinander und zum Publikum auch in der Form ent sprechen und sich der allgemein üblichen Sprache des Verkehrs anschließen. Entbehrliche Fremdwörter, veraltete Kanzleiausdrücke und überflüssige Kurialien sind zu vermeide». Um der Verkehrs sitte Rechnung zu tragen, werden die hergebrachten Höflichkeits- ausdrücke (Kurialien) einstweilen noch nicht ganz entbehrt werden können, doch sind sie auf ein möglichst knappes Maß zu beschränken. Häufungen und Steigerungen, wie z. B. -beehre mich ergebenst, sehr geneigtest, ganz ergebenst», Kanzleibildungen, wie-Hochdieselben, deroseits, hochderoseits», sind zu vermeiden. Anstatt der bis her oorgeschriebenen bezw. üblichen Aufschrift »an das hohe Ministerium», «an das hohe Hofmarschallamt» u. s. w. ist die Auf schrift -an das Großherzogliche Ministerium», «an oas Großherzog liche Hofmarschallamt- u. s. w. zu gebrauchen; von den Zusätzen, wie -hochverehrlich», -hochlöblich», -verehrlich», -löblich» (z. B. -an das verehrliche Großherzogliche Amt« statt »an das Großherzogliche Amt») ist abzusehen. Wird hiernach die Amtssprache von ent behrlichem Beiwerk befreit, so ist umsomehr darauf zu halten, daß sie es an der gebührenden Höflichkeit und Rücksicht nicht fehlen läßt und jede Schroffheit vermeidet». Besucherziffern der schweizerischen Hochschulen. — Nach der Zeitschrift für schweizerische Statistik belief sich die Zahl der Besucher und Besucherinnen der schweizerischen Hochschulen und Akademieen im Sommer 1898 auf 4110 Personen, darunter 676 weibliche. Die höchste Besucherziffer hat Genf mit 870 (216 weib lichen), dann folgt Zürich rnit 804 (194), Bern mit 790 (130), Lau- SrchsundüLpgsler Jahrgang. sänne mit 584 (84), Basel mit 529 (12), Freiburg mit 384(9) und endlich Neufchatel mit 149 (31). Die 4110 Besucher verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Fakultäten: 369 Theologen, 746 (darunter 13 weibliche) Juristen, 1150 (304) Mediziner und 1845 (359) Philosophen. Aus dem Antiquariat. — Die reichhaltige staatswissen schaftliche Bibliothek des verstorbenen Or. Kuno Frankenstein, Herausgebers des Hand- und Lehrbuches der Staatswissenschaftcn und der Zeitschrift für Literatur und Geschichte der Staatswissen- schaften, ist durch Kauf in den Besitz des Antiquariates von Paul Lehmann in Berlin übergegangen. -lübsr», Freie Vereinigung Dresdner Buchhand lungsgehilfen. — Am 1. März endete das zweite Vereinsjahr des »lübsr», auf das der Verein mit größter Zufriedenheit zurück blicken darf. Denn seinem Grundsatz: -Nicht rasten, nicht rosten» getreu, hat er sich auch redlich im vergangenen Jahre bemüht, das Band der Zusammengehörigkeit unter den Kollegen enger zu knüpfen, ihnen nach des Tages Mühe und Arbeit eine frohe und angenehme Heimstätte zu bieten und durch zwei Vortragscyklen sie geistig anzuregen und weiterzubilden. Auf Sonnabend den 4. und Sonntag den 5. März war das Stiftungsfest anberaumt, das so recht zeigte, wie auch außerhalb Dresdens die ernsten Bestrebungen des -lübsr« und ihre schönen Erfolge anerkannt und geschätzt werden. Eine beträchtliche Anzahl Gäste war erschienen; die -Eule» aus Magdeburg hatte Herrn Kcttner gesandt. Durch Herrn Krause war die -Eule- aus Leipzig vertreten, und Herr Ramm er war als Delegierter aus Chemnitz erschienen. Außerdem aber waren noch einige Chefs er schienen, n. a. die Herren Dressel - Dresden und Marks- Chemnitz, sowie ferner noch mehrere Freunde des Vereins. Die jenigen, die verhindert waren, selbst zu kommen, hatten Glückwunsch schreiben oder Telegramme gesandt, deren Anzahl endlos war; unter ihnen war der -Krebs« und der Centralvorstand der -All gemeinen Vereinigung» in Berlin, der -Conform- in Prag, der -Buchfink- in Wien, die -Eule» in Magdeburg und Leipzig, der Verein jüngerer Buchhändler in Graz, Münster, Elberfeld-Barmen u. a. m. vertreten. Am Sonnabend fand in dem neu erbauten Bürgerkasino ein gemeinschaftliches Abendessen statt, das der Kernpunkt des Stiftungsfestes war. Der Vorsitzende Herr Mo ewig entwarf einen kurzen Rückblick auf das verflossene Vereinsjahr. Darauf sprachen die Herren Krause-Leipzig, Ra mm er-Chemnitz und Kettner-Magdeburg, die dem -lübsr» einen prächtigen 5Liter- Krug stifteten. Daran schloß sich eine längere Rede des Herrn Dress el, der als Chef seine Sympathie für den -lübsr- zum Ausdruck brachte. Endlich sprach noch Herr R. D. Bayer, der mit zündenden Worten noch einmal die Gründungsgeschichte des -lübsr» entwickelte und an die Gedanken und Grundsätze erinnerte, aus denen er hervorgegangen ist. Die allgemeine Fidelitas hielt alle noch lange zusammen bis zur frühen Morgenstunde. Am darauffolgenden Sonntag fand dann das Stiftungsfest im gemüt lichen Beisammensein seinen Ausklang. 0. 6. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 17. März feierte der in Berliner Buch- händlcrkreisen wohlbekannte Herr W. Günther sein sünfund- zwanzigjähriges Jubiläum in der Verlagshandlung von Alexius Kießling in Berlin. Im Jahre 1874 am gleichen Tage trat Herr W. Günther nach Beendigung seiner Lehrzeit als Gehilfe in das Geschäft ein, in dem er seitdem seine Thätigkeit weder durch Krankheit, noch durch Urlaub jemals unterbrochen hat. Daß er während dieser ganzen Zeit die Interessen des Geschäftes voll ge wahrt und viel zu den Erfolgen, die die Firma zu verzeichnen hat, beigetragen hat, beweist, außer einem generösen Geschenke, ein Handschreiben seines Prinzipals, durch das er an seinem Ehren tage ausgezeichnet worden ist. Wir wünschen, daß der tüchtige Mann noch weitere fünfundzwanzig Jahre in gleicher Arbeitskraft und Frische seinem Hause und Amte erhalten bleiben möge. Ernennung. — Seine Majestät König Albert von Sachsen hat Herrn Hugo Fritzsche in Leipzig, Direktor der Leipziger Buchbinderei-Aktien-Gcsellschaft vormals Gustav Fritzsche, zum Königlich Sächsischen Kommissionsrat ernannt. G e st o r b e n: auf einer Reise nach dem Süden, wo er Genesung von schwerer Krankheit suchte, Herr Heinrich Warnas; aus Dresden, langjähriger früherer Mitinhaber der königlich 3S1
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