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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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Herr Herrn. Braams-Norden, „ Diedr. Janssen-Braunschweig, „ G. Pillmeper-Osnabrück. Herr Louis Steffen in Hildesheim, das langjährige Mit glied des Vorstandes, der stets treu und unverdrossen an den Vorstandssitzungen und Versammlungen regelmäßig teilge nommen hat und dem wir manchen guten Rat verdanken, konnte am 1. April v. I. auf eine fünfzigjährige Berufsthätigkeit zurückblicken. Der Jubilar ist au diesem Tage gleichzeitig aus dem ihm lieb gewordenen Berufe ausgeschieden, um sein in schöner Blüte stehendes Geschäft seinem ältesten Sohne zu übergeben. Der Vorstand hat ihm die herzlichsten Glück wünsche des Vereins übermittelt, und wir bitten auch an dieser Stelle, dem Veteranen des Buchhandels gleichfalls mit uns ein warmes Andenken bewahren zu wollen. Herr Hofbuchhändler G. Frommhold in Bückeburg feierte am 1. Mai v. I. das fünfzigjährige Bestehen seines blühen den Geschäftes, nachdem er kurz vorher den Tag seiner fünf undzwanzigjährigen Selbständigkeit begehen konnte; ebenfalls beging Herr Theodor Schulze in Hannover am 26. Juli v. I. das fünfzigjährige Jubiläum seines hochangesehenen Geschäftes, dem er an diesem Tage bereits 40 Jahre selbst vorge standen hatte. Der Vorstand des Verbandes hat beiden Herren die innigsten und herzlichsten Glückwünsche des Vereins darge bracht. Der unerbittliche Tod hat zwei schmerzliche Lücken in die Reihe unserer Mitglieder gerissen, unsere verehrten Kollegen, Herr Herrn. Braams in Norden und Herr Bruno Gerstenberg in Hildesheim starben nach kurzer Krankheit am Herzschlage. Beiden verstorbenen Mitgliedern widmen wir gern ein Ehren gedächtnis; sie waren beide ehrenhafte, in ihrem Berufe hervorragende Männer, die auch außerhalb des Buchhandels thätigen Anteil an dem Gedeihen ihrer Vaterstädte und ihrer engeren Provinz nahmen. Wir erheben uns zum dankbaren Gedenken der Ver storbenen von unseren Sitzen! — Der Vorstand trat zusammen zu einer Sitzung am 11. September 1898 in Hildesheim, in der auf Veranlassung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine verhandelt wurde über die Lehrlingsfrage, das Zeitungsbestellgeld, die Waren häuser und Bazare, sowie über einige interne Angelegen heiten. Eine weitere Vorstandssitzung fand gestern abend Hierselbst statt. Der Standpunkt des Vorstandes in der Lehrlingsfrage ist in den Mitteilungen des Verbandes (Neue Folge Nr. 16) in einem Schreiben unsers Schriftführers an den Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine auf Grund unserer Beratung in Hildesheim zum Ausdruck gebracht. Bei der jetzt aktuell werdenden Frage und bei der Stellung, die die All gemeine Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen in ihrer Sitzung vom 22. Januar d. I. in Frankfurt a/M. eingenommen hat, ist es von Wert, die Angelegenheit näher zu beleuchten. Wir werden in der weiteren Behandlung der Tagesordnung hierauf zurückkommen und das Referat unseres Mitgliedes Herrn Fuendeling anhören. Wir hoffen, daß sich daran eine längere Diskussion knüpfen wird, um die Anschauungen unserer Mitglieder kennen zu lernen. Der Kampf gegen die Warenhäuser und Ramschbazare muß unbeirrt fortgesetzt werden, zumal die Regierung heute weiter entfernt ist als früher, hier kräftig zur Stärkung des Mittelstandes einzugreifen. Nachdem die Regierung die Besteuerung dieser Geschäfte den Kommunen überwiesen und bereits u. a. die Hamburger Bürgerschaft diese Besteuerung abgewiesen hat, ist wenig Hoff nung mehr, auf diesem Wege zum Ziele zu kommen. Hier müssen wir Selbsthilfe gebrauchen, die Fabrikanten der Schund waren — denn anders sind die Bücher und Schriften nicht zu bezeichnen, die diese Geschäfte führen — müssen in erster Linie vom soliden Sortiment vom Vertriebe ausgeschlossen werden. Auch über diese Frage werden wir nachher sprechen, um durch gegenseitige Aussprache vielleicht Mittel und Wege zur Beseitigung oder Eindämmung dieses Nebels zu finden. Das Bestellgeld auf Journale ist im Oktober v. I. in den meisten Städten zur Annahme gelangt und durchgeführt. Nur unsere Mitglieder in der Provinzial-Hauptstadt Han nover, neben Harburg und Hildesheim, haben sich von der Durchführbarkeit dieser segensreichen Einrichtung nicht über zeugen können, trotzdem die Kolportagehändler in diesen Städten gern den Anfang machen wollen. Hoffentlich wird die nachfolgende Aussprache auch die Kollegen in diesen Städten überzeugen, daß bei der heutigen Ausdehnung der Bezirke, in welche die Austräger die Journale zu bringen haben, und bei den gesteigerten Frachtsätzen für die mit immer mehr Beilagen vollgepfropften Journale das Bestell geld zur Existenz unumgänglich notwendig ist. Der Zeitungsbuchhandel will nicht zur Ruhe kommen. In Braunschweig haben sämtliche Sortimenter einmütig den Kampf ausgenommen gegen die »Neuesten Nachrichten«, die das Buch »Hundert Jahre in Wort und Bild" für ihre Abonnenten zum Preise von 3 vertrieben. Es ist gegen diese Zeitung beim Herzoglichen Landgericht Brannschweig Klage wegen unlauteren Wettbewerbs angestrengt. Der ganze deutsche Buchhandel sieht der Entscheidung mit großem Interesse entgegen. Im Laufe unserer heutigen Tagung werden Ihnen nähere Mitteilungen über diesen Fall gemacht werden. Bei mehreren Verlagsschleuderern, d. h. in Fällen, wo die Verleger selbst ihre Verlagsartikel in wissenschaftlichen Fach zeitschriften unter dem Preise angekündigt hatten, haben wir die Genugthuung, daß diese Firmen ein Verpflichtungs formular unterschrieben haben. Ein Mitglied, das in ver schiedenen Fällen den Vorstand zur Wahrung seiner Interessen in Anspruch genommen hatte, erklärte, als ihn der Vor stand auf ein, auch in seinem eigenen Interesse nicht ganz korrektes Vorgehen aufmerksam machte, seinen Austritt. Diese Erklärung wurde indes zurückgezogen, als ihm bedeutet wurde, daß damit auch seine Mitgliedschaft im Börsenverein gelöscht würde. Eine Handlung — Nichtmilglied — in einer größeren Stadt unseres Bezirks hatte neben anderen Ungehörigkeiten öffentlich in Zeitungen 10o/g Rabatt angeboten. Da unsere Warnung keinen Erfolg hatte, so haben wir uns kurzer Hand an die uns verbundenen Verleger, den Verlagsbuchhandel gewandt und um Unterstützung gebeten. Sofort war die vorher verweigerte Antwort da, und die Firma hat ein Verpflichtungsformular unterschrieben, in Zukunft streng die Satzungen und Bestimmungen unseres Verbandes zu halten. In der Beschwerdeschrift dieses Kollegen an den Börsen verein über unser Vorgehen ist die Rede von Neid und Mißgunst, sowie von Denunziantentum der betreffenden Börsenvereinler. Wir haben diese Insinuationen auf das energischste zurückgewiesen, möchten auch noch ausdrücklich an dieser Stelle erklären, daß der Vorstand sich in seinen Maß nahmen auf einen gerechten und unparteiischen Standpunkt zu stellen versucht und ihn keine Rücksicht und keine An zapfung verleiten kann, von dem als richtig erkannten Wege abzugehen. Dies sind einige wenige Züge aus der Thätigkeit Ihres Vorstandes, die aber erkennen lassen, daß genug Arbeit vor handen war, und daß es nach wie vor dringend notwendig ist, daß die Mitglieder und der Vorstand stets Hand in in Hand gehen. Zum Schluß rufe ich Ihnen zu: Halten wir Mitglieder
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