27S6 Fertige Bitcher. 85. 14. April 1899. H. W. Theodor Dieter, Verlagsbuchhandlung» Leipzig. (^s17215j In meinem Verlage ist soeben erschienen: Abälard und Heloisr Llne Ltebestragödte in tünt Llutzügen von Paul Fleischer Zn meisterhaft künstlerischem Ulmschlag drosch. Preis lD. 3.— hochelegant gebunden Preis lD. 4.— (den gebundenen Lxemplaren ist die Ulmschlagselte als Kunstblatt vorgehängt). /Ilm Ihnen ein Urteil über den wert der Dichtung zu ermöglichen, teile ich eine» Brief mit, den mir der rühmlich bekannte Kritiker Th. Blum übersandte, als er gehört hatte, die Tragödie sei von mir erworben worden: -Lehr geehrter Herr! Ls ist mir bekannt geworben, bah Sie bas Drama „Abälard und Heloisr" von Paul Fleischer in Herlag genommen haben unb in Sie deutsche Litteraiur ein führen wollen. Ich habe Gelegenheit gehabt, Lieses Werk in einem distinguierten Litte- raturkreise kennen zu lernen, und kann Ihnen daher aus voller Aeberzeugung heraus bekennen, daß ich Ihr Unternehmen als ein Verdienst um die deutsche Kunst erachte. Unsere moderne Kunst ist im Kote des Naturalismus erstickt und in der lebensfremden Atmosphäre des Symbolismus erfroren. Sie irrt umher, aber sie kann sich nicht entwickeln, denn sie hat kein Fiel. Unsere Kunst ist im Dilettantismus und in elender Sensalionsgier untergegangen. Jenes Werk aber verheißt uns ein herrliches Wiedererwachen des deutschen Geistes. Der tiefe Ernst einer har monischen Weltanschaunng gestaltet das Drama Fleischers, des Lebens tiefste Wahrheit kristallisiert stch zu ungetrübter Wirklichkeit, und des Seins er habenstes Rätsel löst stch im Gleichniste der Erscheinung. Das ist wieder echte, heilige, erhabenste Kunst: das höchste sittliche Sein, die göttliche Wahrheit im Spiegel des Irdischen. Kommt herbei, ihr Symbolisten, und lernt, dah sich nicht in grünen Haaren, stilisierten Wolken und verzerrten Ungetümen das leben offenbart, sondern dah des Lebens reinstes Symbol die naturfarbene sLrscheinung selbst ist, und kommt herbei, ihr Naturalisten, die ihr den Menschen zum Krüppel macht, im Ver brecher den Typus des Menschlichen seht, im Schmutze das Urelement des Irdischen, und erkennt eure ThorheitI And jenes irre Suchen nach Formen! Nicht bas Lin- zwängen in Hexameter und Jamben, nicht das gedankenlose Spielen mit glatten Neimen, nicht das Stammeln in der Sprache des täglichen Lebens geben der Absicht des Gedankens die rechte Gestaltung, sondern das ist echte, wahre Poesie, wenn der innere Rlsyth- mus des Gefühls, wenn das nach Erlösung strebende Wort und der Ton des dargestellten Augenblicks stch ungezwungen, absichtslos zur Form kristallisieren. Ich kann jetzt nichts weiter thun, als Ihnen meinen ganzen Jubel zu offenbaren über Las schöne Ereignis, das Ihre edle Absicht verheißt, und meinen Dank, oah Sie bereit sind, den Heroldsruf zum Auferstehungsfeste unsrer vaterländischen Kunst zu thun. Im Namen aller, die noch an unfern herrlichen deutschen Geist glauben und auf ihn hoffen, rufe ich Ihnen zu dem Beginnen ein hoffnungsfreuöigrs „Heil" zul In voller Lrgebenheil Th. Blum.« Ls ist kaum nötig, diesen Ausführungen noch ein empfehlendes Wort beizufügen. Sie werden daraus ersehen, daß es sich um ein Kunstwerk im erhabensten Sinne des Wortes handelt, dessen Lektüre jedem Litteraturfreund den edelsten Genuß bereiten wird. In der Erkenntnis dieses hohen künstlerischen Gehaltes der Dichtung ließ ich nichts un> versucht, das Werk in einer entsprechenden würdigen Form dem lesenden Publikum darzubieten. Der ausgezeichnete Maler Arthur Fedor Förster schuf in der Titelzeichnung ein vollendetes Bildwerk, auf dessen äußerst schwierige Reproduktion die Kunstanstalt Meisenbach, Risfarth L Lo. alle nur erdenklichen Mittel moderner Technik verwandte/ kjochachtungsvoll Leipzig. w. Thesdsir Diete*. Milstm. (17425) Kuck äsn singsgangsnsn Lsstsl- lungsn babsn vir versandt: «MM Sil»»: Wiener lileuter (1892—1898) Oosammolto Rssa^s — 6eir. 4 Asb. 5 orä. — »MIK »IM ketiiMle einer äökle Roman 6sb. 4 gob. 5 ^ orä. Mll MWMMMl: vis k'rau im k'snstsr — vis vooliösit äsr 8odsiäs — vsr H.dsiltsni'si' lmä äis LävAsrin L'keater in Versen Fiü8vlil3>A iiuä Liudknä von Otto Lelimitiill. Osb. 3 50 -Z, xsb. 5 ^ orä. l-klk» «»«8k«! vis Feuerprobe K 0 V 6 l 1 6 n Oiusoltlktx von lloiur. Vo^olor (Worpsvoäo) Osb. 2 Asb. 3 orä. Wir vsrssnäon niebts unverlangt. 8. iMtlSl, Vssliix. »ezugrveainglmgenr L cona. 2§°/«r var rr'///«. Freiexemplare « io. Lorlm