Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-04-14
- Erscheinungsdatum
- 14.04.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18990414
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189904147
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18990414
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-14
- Monat1899-04
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2780 Nichtamtlicher Teil. 85, 14. April 1899. betreffenden Paragraphen wird der Eventualantrag gestellt, daß im Falle der Annahme der bezüglichen Bestimmungen die Ein führung eines gesetzlichen Ladenschlußzwanges lediglich für ein zelne Geschäftszweige und auf Antrag von mindestens der be teiligten Geschäftsinhaber in oer betreffenden Branche angeordnet werden könne. Die -Oesterreichische Bibliographie--. — Die Oesterr.- ungarische Buchhändlcr-Correspondenz berichtet in folgendem über eine Aussprache von Sachverständigen über die neue -Oesterreichische Bibliographie--: -Am 8. April fand in einem Hörsaale der Wiener Universität ein Vereinsabend des österreichischen Vereins für Bibliothekswesen statt, auf dessen Tagesordnung die Diskussion über die neu er scheinende voni Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler herausgegebcne österreichische Bibliographie stand. Den Vorsitz führte der Direktor der Wiener Hofbibliothek, Herr Hofrat Professor vr. H. v. Zeißberg, und unter den zahlreichen Anwesenden be merkte man viele Beamte der Wiener Bibliotheken, darunter den Direktor der Universitätsbibliothek, Herrn Regicrungsrat Grassauer, Herrn Hauptmann Grafen Vetter v. d. Lilie von der Bibliotheks abteilung des k. u. k. Kriegsarchivs, ferner den Vorsitzenden des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler, Herrn Wilhelm Müller. -Nachdem der Vorsitzende die Versammlung eröffnet und aus die Wichtigkeit des Gegenstandes hinaewiesen hatte, leitete Herr Carl Junker durch einen längeren Vortrag die Diskussion ein. Er erinnerte daran, daß es fast auf den Tag drei Jahre seien, daß er an derselben Stelle zum erstenmale öffentlich die Dezimal- klafsifikation besprochen und die Pläne des Institut international äs LidlioArapllis in großen Zügen dargelegt habe, und bemerkte, daß es ihm zur besonderen Freude gereiche, jetzt die ersten Nummern einer Publikation, die aus diesen Prinzipien basiere, den Anwesenden zur fachmännischen Begutachtung vorlegen zu können. Nach einem kurzen Rückblick auf die Geschichte der natio nalen Bibliographie in Oesterreich besprach er eingehend den Pro spekt des neuen Unternehmens und suchte die einzelnen Bestim mungen desselben zu begründen und zu erläutern. Er zeigte an einer Reihe von Beispielen die innere Einrichtung, wies einen auf Grund dieser Bibliographie hergestellten systematischen Zettelkatalog vor und erwähnte wiederholt die freundliche Unterstützung, die ihm Herr A. L. Jellinek bei Fertigstellung der vorliegenden Nummern habe angedeihen lassen. -Herr Kustos Mayer (Universitätsbibliothek) unterzog sodann die ersten Nummern einer eingehenden Kritik. Seine Ausführungen bewiesen, mit welcher Gründlichkeit er geprüft hatte. Bei aller Anerkennung für das Unternehmen müsse er eine Reihe von In konsequenzen konstatieren. Das Auswerfen des Namens des Autors scheine ihm nicht immer richtig erfolgt zu sein. Auch sei man beim Spationieren einzelner Worte sehr willkürlich und un gleichmäßig vorgegangen. Schließlich würde er es vorgezogen haben, wenn die einzelnen Titelkopieen innerhalb einer Nummer systematisch, statt nach Verlegern angeordnet worden wären. -Herr Skriptor Or. Geyer (Hosbibliothck) fand das Aus werfen der Autornamen unpraktisch, wünschte dagegen die Auf nahme der Titulaturen, da diese für biographische Zwecke und zur Bestimmung des Inhaltes einer Schrift häufig von großem Werte seien. Die Bemerkung, daß eine Schrift ein Separatabdruck aus einer anderen sei, möge in der Folge nicht in der Titelkvpie selbst, sondern in der Anmerkung in Nonpareilleschrift ausgenommen werden. Er spricht sich für die Beibehaltung der Reihenfolge nach den Verlegern aus. -Die Frage, ob das Auswerfen der Autornamen praktisch sei oder nicht und ob nicht auch im Falle anonymer Schriften ein Ordnungswort ausgeworfen werden solle, rief sodann eine lebhafte Debatte hervor, an der sich außer den beiden schon erwähnten Herren insbesondere die Herren Doktoren Doublier (Hof bibliothek) und von Stern eck (Bibliothek der technischen Hoch schule) beteiligten. Im allgemeinen wurde das Prinzip der Re daktion der Bibliographie gebilligt, aber das Auswerfen auch eines Ordnungswortes für wünschenswert erachtet. Nach einer kurzen Bemerkung des Herrn Dr. Arnold (Hofbibliothek) ergriff Herr vr. Frankfurter das Wort. Er lenkte das Augenmerk ins besondere auf die Titelkopieen bei Sammelwerken und wünschte, daß der Vorgang, den die Redaktion in jenen Fällen eingeschlagen habe, wo eine Schrift zwei Titelblätter besitze, überhaupt auf alle Sammelwerke ausgedehnt werde. -In eingehender Weise besprach sodann Herr Regierungsrat Grassauer die neue Publikation, die berufen erscheine, eine schwergesühlte Lücke auszufüllen. Er betonte, wie wichtig die Ausdehnung der Bibliographie auch auf die übrigen Litteraturen der Monarchie, insbesondere auf jene, die heute noch aller biblio graphischen Hilfsmittel entbehrten, wie die italienische, serbo kroatische rc., wäre, und hofft, daß solche baldigst erfolgen möge. Er würde es für sehr wünschenswert erachten, wenn die Mittel schulen Abnehmer der Oesterreichischen Bibliographie würden. Er begrüße das Unternehmen mit aufrichtiger Sympathie. -Nach fast zwei und einhalbstündiger Dauer wurde die Sitzung von Herrn Hofrat Zeißberg um Uhr geschlossen, der in seinen Schlußworten der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Heraus geber der neuen Oesterreichischen Bibliographie in der allgemeinen Anerkennung, die ihre Publikation gefunoen habe, eine Ent schädigung und einen Lohn für ihre große Mühewaltung finden mögen. «Schließlich sei noch erwähnt, daß auch die typographische Aus stattung und der sorgfältige Druck gelobt wurde. Die Hofbibliothek bezieht 12 Exemplare der Oesterreichischen Bibliographie, die sie zum Teil zerschneiden läßt und von nun ab zur Herstellung ihres Realkataloges verwenden wird. Dieser Umstand gereicht der Publi kation des Vereines der österreichisch-ungarischen Buchhändler zur besonderen Ehre, und es ist nicht daran zu zweifeln, daß das Bei spiel der ersten Bibliothek Oesterreichs auch von anderen Biblio theken befolgt werden wird.» Kunstdruck- und Verlagsanstalt, A.-G., vormals Müller LLohse, Dresden. — Der Umsatz in dem am 31. Dezember 1898 abgelaufenen Geschäftsjahre, dem ersten als Aktien-Gesellschaft, beziffert sich auf 283 405 gegen 302 479 ^ im Vorjahre. Der Minderabsatz von 19 073 ist zum Teil auf den spanisch-ameri kanischen Krieg, zum Teil auf Konkurrenzfirmen zurückzuführen, die minderwertiges und daher auch bedeutend billigeres Fabrikat an den Markt brachten. Der Betriebsgewinn beträgt 155 535 ^ (im Vorjahre 171391 — Der Reingewinn beziffert sich nach Deckung der Zinsen (5443 der Unkosten (35 739 ./H und der Abschreibungen (35 249 ^L) auf 84 752 ^ (109 583). Die Verwendung wird von der Verwaltung in folgender Weise vor- aeschlagen: 4237 ^ an den Reservefonds, 2000 zurückzustellendes Fixum für den ersten Aufsichtsrat, 63 000 zu 9 Prozent Divi dende, 6061 Tantieme an Vorstand und Beamte, 3030 ^ zurück zustellende Tantieme an den ersten Aufsichtsrat, 1000 Grati fikationen an Beamte und Arbeiter, 5422 ^ für neue Rechnung. Der bisherige Geschäftsgang im laufenden Jahre läßt auf ein mindestens gleich hohes, wenn nicht günstigeres Resultat rechnen. ' (Lpzgr. Tgbl.) VI. internationaler Preßkongreß. — Aus Rom wird der Neuen Freien Presse über den Abschluß des Preßkongresses in Rom berichtet: In dem zu einem riesigen Bankettsaale umge wandelten Ausstellungspalaste, der in den Farben aller Länder und mit reichstem Blumenschmuck von ersten Künstlern reizend aus gestattet war, gab die italienische Presse den auswärtigen Kollegen als Schlußfeierlichkeit ein Festbankett zu 650 Gedecken. Am Ehrentische hatten die Mitglieder des Centralbureaus, der Minister des Aeußeren Canevaro, der Vize-Präsident des Senats und der Bürgermeister von Rom, Fürst Ruspoli, sowie mehrere andere Celebritäten Platz genommen. Den ersten Toast brachte der Senator und Präsident der italienischen Presse, Bonfadini, auf das italienische Königspaar und auf die Freiheit und Würde der Presse, die um so mächtiger werde, je würdiger sie sich zeige, aus. (Großer Beifall.) — Präsident Singer dankte den italienischen Kollegen, daß sie den Kongreß zu Zeugen ihres wachsenden Fortschrittes gemacht hätten. -Vielleicht sind wir zu zahlreich Ihrer Einladung gefolgt (Heiterkeit), aber trösten Sie sich, cs hat nicht jeder, der will, diese Anziehungskraft. Wir sind in Massen gekommen, als lebende Demonstration unserer enormen Sympathie für unsere italienischen Kollegen, und um diesen auch für die Freundschaft, die gute Haltung voni ersten Tage an unseren besten, herzlichsten Dank auszusprechen.-- (Lebhafter Beifall.) Nach dem Redner den Italiener Torelli - Mollier, den Verfasser der Statuten, besonders gerühmt hatte, sagte er: -In Rom dauert alles ewig, aber mein Toast soll es nicht. Ich schließe daher mit einem Wunsche: Möge unser Bund von ewiger Dauer sein wie Rom.» (Lebhafter Beifall.) Sodann folgte ein Hoch aus das Königspaar. — Der deutsche Vertreter Georg Schweitzer (Berlin) hob in längerer Rede die Beziehungen des deutschen Volkes zum italienischen hervor, bemerkte, daß in Rom der Hort eines kraftvollen Königreiches sei, dem Deutschland in enger Freundschaft verbunden sei, und daß diesem Bunde das deutsche Volk mit vollem Herzen zustimme. Mit einem Danke an die italienische Presse wies der Redner darauf hin, daß die Deutschen jederzeit bereit sein würden, mitzuarbeiten an dem weiteren Ausbau der kulturellen Aufgaben, welche die gesamte Presse anstrebe. Er hoffe, diese Bereitschaft in gleichem Maße bei anderen Völkern in jeder Lage anzutreffen. Je niehr eine jede der in der Vereinigung vertretenen Gruppen von dieser Bereitschaft beseelt sei, uni so kraftvoller werde sich die Vereinigung entfalten. Er trank auf das Wohl der italienischen Presse, auf die Stadt Rom und ihren verdienstvollen Sindaco, auf die italienische Regie rung, aus Italien, den König und die Königin. — Der Minister des
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder