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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-04-22
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1899
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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92, 22. April 1899. 3911 Künftig erscheinende Bücher slscber § franke. 8u»- imO Kunstverlag, verlin IV. ro, Luitpolü-Ztrape io. Auch in Bezug auf dieses Werk trifft zu, was die Leipziger Zeitung über desselben Verfassers „Kleinstadtlust, Allerlei Ge schichten aus Lerchenthal" vor Weihnachten t8I8 schrieb: »wie ein freundlicher Gruß aus der lieben alten Heimat und aus den fernen Tagen der Kindheit muten mich diese Novellen aus dem Alltagsleben einer kleinen Stadt an. Kenne ich doch niehr denn ein „Lerchenthal" unter den in das dunkle Grün der Fichtenwälder eingebetteten Bertcheu des thüringer Landes. Und auch die Gestalten, die Trinius mit liebevollem Behagen schildert, haben etwas so Altvertrautes und Wohl bekanntes in ihrem ganzen Gehabe». Man meint, man habe die Originale zu diesem biederen Senator Schellhorn, zu dem spottlustigen Amts richter Kanne, zu der selbstbewußten Frau Gerichtsrat Timotheus und ihrem schlauen Lheherrn und zu den anderen allesamt vor Zeiten schon gesehen Natürlich werden die Schattenseiten des in begrenzten Bahnen sich bewegenden Lebens, die Engherzigkeit der Ansichten, die Eitelkeit auf Rang und Stand, die Klatschsucht u. s. w. nicht übersehen. Im Gegenteil, sie werden sogar geflissentlich heroorgehoben und wahrhaftig nicht geschont. Indes der Spott ist so gutmütig, und die satirischen Seitenhiebe werden mit einem so liebenswürdigen Lächeln ausgeteilt, daß kein Mensch dem Schalk böse sein kann. So viel weiß ich: wenn ich wieder einmal in dem niederen Lrkerstübcheu daheim im Saalthale für ein paar Tage Linkehr halte, nehme ich das Bändchen mit. Mich dünkt, dort, wo der Blick an dem spitzaufragenden Schieferturme der Kirche vorbei hin- Uberschweist zu dem verwitterten Kalkfelsen des kahlen Wachberges, wo die Schwalben dicht unterm Fenster auf der Dachrinne leise plaudern und zwitschern, da muß der Zauber dieser Novellen noch ganz anders wirken, als in der großen Stadt mit dem ewigen Rollen und Brausen des Straßenlärms.» Bei dieser Gelegenheit möchten wir das vorstehend rezensierte Werk des beliebten Dichters wieder in Erinnerung bringen, da es in der beginnenden Reisesaison als willkommene Lektüre zumal in der Thüringer Sommerfrische gewiß gern und viel gekauft werden wird, weshalb es auf dem Lager keines Sortimenters fehlen sollte: WnstMIlM. ALLerLei Geschichten aus LerchentyaL' von AitSttst Trriiriits. Rostet im Ladenpreis 3 und wird mit 53^3°/» und 7/6 gegen bar geliefert; a oonä. mit 250/0. Für die Reisesaison empfehlen wir: Lieber verg uiul Qal. Hyüringer Wanöerskizzen von Arrgirft Triiriirs. Karkonierk. Ladenpreis 3 gegen bar mit 33^/3°/» und 7/6; L oonä. mit 25°/». Für jeden, der Thüringen bereisen will, wird dieses Buch ein willkommener Ratgeber sein, der interessanter und besser über das wander ziel des Touristen und Sommerfrischlers orientiert, als ein trockenes Reisehandbuch. Mit Recht urteilt darum auch einmal Ernst v. wolzogen über das Wirken des thüringer Dichters: »Dieses Sichvertiefen in seinen Gegenstand, diese Liebe zu seinem thüringer vaterlande haben auch Trinius aus einem bloßen gewandten Reiseschriftsteller zu einem begeisterten Sänger seiner herrlichen Waldberge gemacht; seiue schwungvolle Prosa birgt mehr Poesie in sich, als manche lyrische Anthologie, denn er hat alle die freundlichen Reize dieser rauschenden Wälder und lachenden Thäler mit den Augen eines Dichters geschaut, die Eigenart der Landschaft wie der Bewohner mit dem Gemüt eines Dichters nachempfunden». wir bitten, das Buch jedem mit vorzulegen und zu empfehlen, der ein thüringer Reisehandbuch kauft, zu welchem es eine wichtige und wertvolle Ergänzung bilden wird. In einer neuen elegant gebundenen Ausgabe erscheint Anfang Mai: -lus Ser 6bronik üer Lemelnüe Labelbach. von Arrgitst Trrirrrts. Mit 7 Porträtzeichnungen von Richard lvintzer. Der Ladenpreis dieser neuen gebundenen Ausgabe betragt 4 ^ 60 H; bar mit 33'/g"/» und 7/6; a eoust. mit 26°/». Die sonstige Ausstattung ist dieselbe, wie diejenige der beiden ersten kartonierten Auflagen, trotzdem erhöht sich der Preis nur um 50 H gegen diese. Es dürste bekannt sein, datz dieses das letzte Buch ist, dessen Widmung Fürst Bismarck, der weiland Etzren- schulzc der Gemeinde Gabelbach, angenommen hatte. Als eine Probe des goldigen Humors, welcher das ganze so schnell berühmt gewordene Luch durchweht, lassen wir hier als Probe einen der vielen Beiträge des gegenwärtigen Gemeindepoeten auf Gabelbach, Rudolf Baumbach, folgen: Es weht von meiner Leier Ein langer schwarzer Flor, Denn eine Trauerfeier Steht heute mir bevor. Mein Stiefelpaar soll enden, Drum trag' ich Leid und Weh. Mit diesen meinen Händen versenk' ich's in die See. „An meine zerrissenen Stiesel". Ach, über des Aetna's Laven war gar zu schlimm der Gang. Ls brachen die Sohlen den Braven, Das Oberleder sprang. Zwar schaffte in Messina Lin wackrer Schuster Rat, Allein in Taormina, Riß wiederum die Naht. Nun hat der blauen Grotte Gewässer das Paar durch weicht. Ls könnte werden zum Spotte Dem Jnselvolke leicht; Drum soll es rühmlich fallen Und ruhen im Meeresgrund, Bedeckt mit Edelkorallen Und Muschelschalen bunt. Seht ihr die Klippe ragen Gleich einem Hochaltar? Dorthin Hab ich getragen Das treue Stiefelpaar. Lin Schwung — ich sah sie sinken vom Felsen des Tiber. Den rechten und den linken Sah nie ein Auge mehr. Wohl melden Fischersagen, Ls habe manches Jahr Lin alter Nix getragen Das feuchte Stiefelxaar. Lin Maler hat's mit Wischer Geschildert und mit Blei, Der Maler, Dichter und Fischer Die flunkern alle drei.
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