Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1899
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- 1899-05-13
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- 13.05.1899
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109, 13. Mai 1899. Nichtamtlicher Teil. 3543 kaufmännischer Geschäfte ist bei der zweiten Briefbestellung am Sonntag bisher schon unbeteiligt, teils auf Antrag der Geschäftsinhaber, teils infolge des Umstandes, daß die einge gangenen Briefsendungen nicht zugestellt werden können, weil die Geschäftsräume geschlossen sind. Die mit den Nachtschnellzügen — mit Ausnahme der obenerwähnten Züge aus Eisenach und aus Hannover — am Sonntag früh in Berlin eingehenden Briefe, sowie die am Sonnabend Abend und in der Nacht zum Sonntag durch die Briefkasten aufgelieferten Stadtbriese kommen am Sonntag bei der ersten Bestellung zu Händen der Adressaten.» Auf Grund einer umfassenden Rundfrage insbesondere bei den Delegierten des Ccntralausschusses Berliner kaufmännischer, gewerb licher und industrieller Vereine hat der Vorstand des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller in Uebereinstimmung mit den cingegangcnen Voten sein Gutachten dahin abgegeben: -Der Verein erachtet die Aufhebung der sonntäglichen zweiten Vriefbestcllung für unbedenklich, bittet aber, daß in Gemäßheit des bewiesenen Bestrebens der Reichspost-Verwaltung, die Bedürfnisse des Verkehrs zu berücksichtigen, Vorkehrungen getroffen werden, die denjenigen Interessenten, die infolge ihres Geschäftsbetriebes darauf Wert legen müssen, allgemein die Ab holung der sonntäglichen zweiten Briefpost ermöglichen und thunlichst erleichtern. Zugleich bittet der Verein, daß für die Sonntage des Monats Dezember, im allgemeinen Interesse des Weihnachtsgeschäftsverkehrs und in Anbetracht, daß für diese Sonntage ohnehin im Handclsgewcrbc Ausnahmebestimmungen gesetzlich vorgesehen sind, die zweite Briefbestellung beibehalten werde.» Aus der Reichstagskommission. Po st gesetz Novelle. — Die Postkommission des deutschen Reichstags beendete am 10. d. M. ihre Arbeiten mit der Beratung und Abstimmung über Ent schädigung der Privatposten und ihrer Bediensteten in zweiter Lesung. Abgeordneter vr. Paaschc wird schriftlich Bericht an das Plenum erstatten. Gegen Beteiligung von Beamten an Konsum- und Wirtschastsvereinen. — In der Sitzung der Stadtverordneten von Leipzig am 10. d. M. kam folgende Eingabe des Schutz- vcrbandcs für Handel und Gewerbe Mitteldeutschlands an den Rat der Stadt Leipzig zur Verhandlung: a) Allen städtischen Angestellten, Beamten und Lehrern jede direkte oder indirekte Beteiligung an Konsumvereinsorganisationeu, sogenannten Wirtschastsvereinen, bezw. wirtschaftlichen Vereini gungen jeder Art, sowie jedwede Beihilfe zur Gründung, Führung oder Förderung solcher bei Strafe der Entlassung zu verbieten und dieses Verbot bei Neu-Anzustellenden künftig schon im Anstellungs- Verträge ausdrücklich auszusprechen. b) Allen städtischen Angestellten, Beamten und Lehrern jedwede entgeltliche oder unentgeltliche Agentur-Ausübung, bezw. jede ent geltliche oder unentgeltliche Warenbezugs-Vermittelung, gleichviel ob es sich dabei um irgend welche persönliche Lebens- oder Wirt schaftsbedürfnisse oder Schulbedarfs- (Bücher-, Schreibhefte, Schreib utensilien u. s. w.) oder sonstige Waren handelt, ebenso die Ueber- nahme von Versicherungs-Agenturen und die Adressenliefcrung aus städtischen Registern bei hoher Geldstrafe, im Wiederholungs fälle bei Entlassung zu verbieten. o) Alle Warcn-Angebote seitens Fremder wie städtischer An gestellter in städtischen Bureaux und Expeditionen vollständig und streng zu verbieten. Hierzu hatte der Verfassungsausschuß beantragt: 1. Das Kollegium wolle sich dahin aussprechen, daß es die Beteiligung städtischer Angestellten, Beamten und Lehrer am Kon sumvereinen und ähnlichen wirtschaftlichen Vereinigungen für nicht wünschenswert erachte, und dem Rate zur Erwägung zu geben, auf die Beseitigung solcher Beteiligungen thunlichst hinzuwirken; 2. im übrigen die Petition aus sich beruhen zu lassen. Die Stadtoersammlung nahm den ersten Teil des Ausschuß antrages Nr. 1 bis zu den Worten -für nicht wünschenswert erachte» mit 34 gegen 18 Stimmen an und lehnte den zweiten Teil dieses Antrages Nr. 1 mit 27 gegen 25 ab. Im übrigen ließ sie die Eingabe auf sich beruhen. Aus dem Jahresbericht des Stuttgarter Handels- vercins (erstattet in der 37. Generalversammlung am 16. März 1899). — »JmBuchhandel ist eine Steigerung des Bücherabsatzes im allgemeinen zu verzeichnen; jedoch wurde vom Sortiments buchhandel die Einwirkung der Antiquariate, namentlich auf das Weihnachtsgeschäft, beziehungsweise auf den Verkauf von Ge- schcnksartikeln, Jugendschriften und Bilderbüchern unangenehm empfunden, und auch die -Warenhäuser», die in den andern deut schen Großstädten (Berlin, München re.) bereits förmliche Ver wüstungen anrichtcn, fangen an sich bemerkbar zu machen, so daß die erwähnte Umsatzsteigerung nur zum kleinen Teil dem regel mäßigen Sortimentsbuchhandel zu gute kam. So hat ein Berliner sogenanntes Groß-Sortiment seine Ware, fast durchweg aus minder wertigen Nachahmungen mit contrefayonnierten Titeln bestehend,zur Festzeit in hiesigen,Zeitungen angekündigt und damit den ansässigen Handel geschädigt. Erfreulich ist die Wahrnehmung, daß bei der Kund schaft die Barzahlung an Stelle der Entnahme auf Kredit mehr und mehr zur Gewohnheit wird. Als Ereignis für das Sortiment und auch für den Stuttgarter Verlag darf das Erscheinen von -Bismarcks Erinnerungen» gelten, das den letzten Wochen des Jahres ein besonderes Gepräge gab und in gar manchem, der sonst materiellere Dinge für sich oder andere anzuschaffen pflegt, erstmals ein -litterarisches Bedürfnis» weckte. In ähnlicher Weise wirkt auch die tief in Leben und Interessen eingreifende Einführung des neuen bürgerlichen Gesetzbuches, die gleich dem Ableben des Alt- Kanzlers schon jetzt eine eigene -Litteratur» aufweist. Uebrigens hat sich auch das Interesse für wissenschaftliche, kunstgeschichtliche und -gewerbliche Litteratur sichtlich gehoben, und auch die Verlage solcher Werke und Schönwissenschaftliches haben sich nicht über schlechten Geschäftsgang zu beklagen gehabt. -Dem Verlag illustrierter Zeitschriften, der in Stutt gart eine fast historische Rolle spielt, ist es allerdings gelungen, der von Norddcutschland herkommenden scharfen Konkurrenz er folgreich die Spitze zu bieten; aber leider auf Kosten der Erträg nisse, die derart geschmälert sind, daß auf diesem Gebiete eine Krisis nicht ausgeschlossen scheint. -Der Grund des Minderertrages liegt einerseits darin, daß die Aufnahmsfähigkeit des Publikums mit jedem Jahre geringer wird. Da der Detailbuchhandel, Sortiment wie Kolportage, deshalb be sonderer Anstrengungen bedarf, um in seinem Absatz nicht zurück- zugehen, so sieht sich der Verleger genötigt, diese verdoppelte Mühe durch seinerseits gewährten höheren Gewinn zu ermöglichen, anderer seits muß der Verleger durch die steigenden Ansprüche an eine mustergiltige Ausstattung immer größere Kapitalien im Geschäft anlegen. So bedeutet die Einführung vielfarbiger Illustrationen und Kunstblätter eine schwer ins Gewicht fallende Neuerung; wie auch die Honorare für Reproduktionsrechte und besonders Manuskripte in stcteni Steigen begriffen sind. -Das von den Verlegern illustrierter Werke früher lebhaft be triebene Geschäft des Clichö-Verkaufs ist erheblich zurück- aegangen. Die Fortschritte auf dem Gebiete der illustrativen Reproduktionsverfahren (Autotypie, Zinkographie re.) ermög lichen jetzt den früheren Abnehmern die billige Beschaffung guter Originale. -Das Kommissionsgeschäft, ein auf der althergebrachten Organisation des Buchhandels und der damit verbundenen Ver kehrsweise beruhender Zweig desselben, verinag unter den durch die Verkehrserleichterungeu geschaffenen neuen Verhältnissen seine frühere Bedeutung nicht mehr zu erhalten; sollte der geplante Postchekverkehr eingcführt werden, so dürfte diese Bedeutung noch mehr abbröckeln. -Die schon erwähnte, nicht inehr ungesunde Erhöhung der Bücherproduktion hat auch auf das Buchdruckergewerbe günstig zurückgewirkt; dabei hat der voni Vorjahr her datierende Auf schwung in Handel und Gewerbe, der sich in steigender Linie sortsetzte, einen erhöhten Bedarf an Drucksachen geweckt und aus den Geschmack an guter Ausstattung verfeinernd eingewirkt; das Geschäft in solchen Erzeugnissen hat sieb damit wiederum gehoben. Zwar leidet auch dieser Zweig unter den Auswüchsen nicht immer lauteren Wettbewerbs, doch hat ec im ganzen wohlgeordnete Ver hältnisse; insbesondere hat die Durchführung des mit der Arbeiter schaft vereinbarten Lohntarifs im Jahre 1898 erfreuliche Fortschritte gemacht und giebt Hoffnung, daß in absehbarer Zeit keine ernst lichen Beunruhigungen entstehen werden. -Das Papiergeschäft kann im vergangenen Jahre als ein im allgemeinen befriedigendes bezeichnet werden. -Das so rasch zu großer Ausdehnung herangewachsene Post kartengeschäft leidet bereits an einer unheimlichen lleberpro- duktion, deren schädliche Begleiterscheinungen erst im neuen Jahre in ihrem vollen Umfange zur Geltung kommen werden.» Bibliothek für Eisenbahnbeamte. — Die »Baltimore and Ohio Railway Company« hat schon vor einer Reihe von Jahren den interessanten Versuch gemacht, eine Bibliothek zum ausschließlichen Gebrauch ihrer Angestellten und deren Familien zu schaffen. Die Gesellschaft hatte im Jahre 1886 dreitausend Bände gekauft, und dieser erste Fonds ist sofort durch Personen, die sich für das Unterehmcn intereffierten, um 1500 Werke vermehrt worden. Gegenwärtig besitzt die Bibliothek 14 000 Bände. Das Centralbureau befindet sich in Baltimore. Von dort werden die Bücher, Revuen und Tageszeitungen den Beamten, die solche for dern, durch Vermittelung von 674 lokalen Agenten zugeschickt. Jede Sendung soll in den 24 Stunden, die dem Auftrag folgen, au den Besteller gelangen. Diese Bibliothek wird durch freiwillige Geschenke an Geld und Büchern unterhalten. Die Zahl der Aus-
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