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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1899
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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106, 9. Mm 1899. Nichtamtlicher Teil. 3415 Obhut der Buchhandel so sicher wohnt und gedeiht. Vor wenigen Tagen sind es fünfzig Jahre gewesen, daß der jugendliche Prinz Albert bei Düppel die Feuertaufe empfing, und noch heute wirkt der hohe Herr mit ungeschwächter Kraft für das Wohl seines schönen und glücklichen Landes. Fürmahr ein reiches, gesegnetes Leben! »Meine Herren, geben wir unserem Danke und unserer Verehrung gegen unseren in Ehrfurcht geliebten Kaiser und seinen erlauchten Verbündeten, den König Albert von Sachsen, begeisterten Ausdruck, indem Sie Ihre Gläser erheben und mit mir einstimmen in den Ruf: Seine Majestät der Deutsche Kaiser und Seine Majestät König Albert von Sachsen leben hoch!« Den zündenden Worten folgte die Versammlung mit brausenden Hochrufen, denen sie mit feierlicher Wirkung den Gesang der Nationalhymne unmittelbar anschloß. Herr Wilhelm Müller-Wien, der zweite Schatzmeister des Börsenvereins, folgte nach einer Pause mit dem Willkomm an die Gäste: »Geehrte Festversammlung! »Es wird wohl wenige Buchhändler geben, die, wenn sie einmal die Leipziger Ostermesse besucht und an den damit verbundenen Festlichkeiten teilgenommen haben, nicht den Wunsch empfänden, wenn es nur irgend möglich wäre, alljährlich immer wieder zu kommen, um die oft nur flüchtig geschlossenen Beziehungen fester zu knüpfen. Bietet doch solch eine Generalversammlung des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler ein Bild der Zusammen gehörigkeit von Berufsgenossen und einer Organisation, wie sie einzig in der Welt dasteht und um die uns alle jene Völker beneiden, die Einblick in dieselbe genommen haben. »Aber nicht nur über alle Buchhändler des deutschen Reiches schlingt der Börsenverein sein Band, auch über jene deutschen Buchhändler, welche im Auslande als An gehörige des Börsenvereins im Dienste deutscher Kultur und Wissenschaft stehen. Und zu welcher Festigkeit sich dieses Band schlingen kann, vermag vielleicht noch mancher andere ebenso wie ich, niemand aber mehr als ich zu empfinden, der ich dieser Organisation zu verdanken habe, daß ich als Oesterreicher vollwertiges Mitglied unseres Vereines und sogar Mitglied seines Vorstandes sein kann! »Was ich diesbezüglich in meiner vorjährigen Rede gesagt habe, brauche ich Heuer nicht zu wiederholen; wohl aber will ich namens des Vorstandes meiner Freude Ausdruck geben, daß so viele Mitglieder unseres Vereines heute hier erschienen sind. Noch mehr freut es aber uns alle, daß wir so zahlreiche Gäste unter uns versammelt sehen. Ich begrüße alle namens des Vorstandes auf das herzlichste. Insbesondere begrüße ich den Rektor der Leip ziger Universität und den Oberbürgermeister dieser Stadt. Ein Lied von den Beziehungen der Buchhändler zur Wissen schaft und von der Gastfreundschaft Leipzigs zu singen, unter lasseich, da dies schon oft genug von Berufeneren geschehen ist. Ich begrüße ferner die Vertreter des Reichs- und des Land gerichtes. Wenn ich der Gerichte gedenke, vermag ich es nicht, einen privaten Wunsch zu unterdrücken. Ich möchte mir wünschen, daß alle Reichsboten und Richter — solange die ttex Heinze noch spukt — einmal unter uns versammelt wären, damit diese sich die Vertreter des deutschen Buch handels näher betrachten, und erstere sich veranlaßt sehen möchten, die Annahme des 184 a dieses Gesetzes zu ver eiteln, nach welchem der überwiegend größere Teil der Buchhändler ganz unbewußt straffällig werden müßte; die letzteren, damit sie, falls dieser Paragraph Gesetz werden sollte, sähen, daß der bewußte Dolus, nach dem doch jede Rechtsprechung erfolgt, bei uns nicht vorausgesetzt EEundlcchzlzslrr Jahrgang. werden kann. Ich begrüße den Herrn Polizeidirektor, den Herrn Oberpostdirektor, die Vertreter der Armee, alle übrigen Vertreter kaiserlicher und königlicher Aemter, sowie alle jene Gäste, die produzierend oder konsumierend mit dem Buchhandel in Beziehung stehen und uns heute mit ihrer Gegenwart beehrten, indem ich rufe: Unsere Gäste, sie leben hoch! — und nochmals hoch! — und zum dritten Mal hoch!« Dem Dank der Gäste gab der derzeitige Rector magni- ücr>8 der Universität Leipzig, Herr Geheimer Kirchenrat Pro fessor der Theologie v. Albert Hauck, freundlichen Ausdruck. Er erinnerte an die engen Beziehungen zwischen den Universi täten und dem Buchhandel. Es sei in Deutschland durch die Verhältnisse bedingt, daß mehr als in England und Frankreich die wissenschaftliche Thätigkeit an den Universitäten konzen triert sei. Sie seien die hauptsächlichsten Produzenten wissen schaftlicher Litteratur, deshalb aber auch die hauptsächlichsten Abnehmer derselben. Schon aus diesem Grunde ständen Universitäten und Buchhandel in einem Verhältnis ununter brochenen Gebens und Nehmens und müßten sich deshalb als Verbündete betrachten. Das gelte indes noch in viel höherem Sinne. Die Universitäten rühmten sich dessen, daß sie die Pflegerinnen der idealen Güter unseres Volkes seien: in ihrer Erhaltung und Förderung erblickten sie ihre höchste Aufgabe. Daß sie ein Recht hätten, sich dessen zu rühmen, sei in Deutschland allgemein anerkannt. Es sei naturgemäß und berechtigt, daß der Buchhandel als ein Zweig des Erwerbs lebens die litterarische Produttion von dem Gesichtspunkt des Ertrages aus betrachte. Aber darin bestehe der höchste Ruhm des deutschen Buchhandels, daß diese Betrachtung bei ihm nie mals die einzige und allein maßgebende gewesen sei. Man brauche nur die Männer zu nennen, deren Bilder den Festsaal schmückten, die Cotta, Perthes, Hirzel, Brockhaus und wie sie alle heißen, um darzuthun, daß die Führer des deutschen Buchhandels allezeit mehr erstrebt hätten als nur Gewinn. Offenen Auges für die idealen Güter unseres Volkes hätten sie deren Pflege sich angelegen sein lassen, hätten um dieses Zieles willen Opfer nicht gescheut und bei dieser Arbeit Großes erreicht. Deshalb erkenne die Wissen schaft in dem deutschen Buchhandel einen Bundesgenossen und Mitarbeiter an dem gleichen Werke. Der Redner schloß, indem er dem deutschen Buchhandel und dem Börsenverein als dessen Repräsentanten auch fernerhin Gedeihen und Erfolg bei seiner Arbeit wünschte. Die freundlichen Worte des Redners fanden in der Ver sammlung dankbare Aufnahme. Es folgte Herr Emanuel Reinicke - Leipzig, der II. Schriftführer des Börsenvereins, mit dem Gruß des Börsenvereins an sein Ehrenmitglied: »Hochgeehrte Festversammlung! »Wenn wir deutsche Buchhändler mit einigem Stolz auf unser Buchhändlerhaus blicken, in dem wir unsere Feste abhalten und unsere geschäftlichen Angelegenheiten ordnen, so dürfen wir dies wohl im Hinblick darauf thun, daß das Haus auch ein Denkmal des Gemeinsinnes unseres Vereins darstellt. Wir wollen aber dabei nicht vergessen, daß die Entstehung dieses Gebäudes einer Per sönlichkeit mit zu verdanken ist, die zwar unserem Berufe nicht angehört, die aber uns Buchhändlern und ins besondere unserem Vereine stets das größte Wohlwollen entgegengebracht hat. Es ist dies Herr Oberbürgermeister vr. Georgi! »Als es sich vor etwa sechzehn Jahren darum handelte, unser früheres Heim in der Ritterstraße, das unserem Vereine infolge seines Anwachsens zu klein geworden war, durch einen Neubau zu ersetzen, da war es Herr Oberbürger meister vr. Georgi, der beim Rat und den Stadtverordneten 459
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