Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18990509
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189905097
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18990509
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-09
- Monat1899-05
- Jahr1899
-
3441
-
3442
-
3443
-
3444
-
3445
-
3446
-
3447
-
3448
-
3449
-
3450
-
3451
-
3452
-
3453
-
3454
-
3455
-
3456
-
3457
-
3458
-
3459
-
3460
-
3461
-
3462
-
3463
-
3464
-
3465
-
3466
-
3467
-
3468
-
3469
-
3470
-
3471
-
3472
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3448 Nichtamtlicher Teil. 106, 9. Mai 1899. Extrabeilagen nicht in das Gewicht einzurechnen seien, wurden zurückgezogen, nachdem Staatssekretär v. Podbielski dies für selbstverständlich erklärt hatte. —Abgeordnerter Cahensly (Ctr.) beantragte, für die Selbstverpackung der Zeitungen dem Verleger eine Vergütung von 5 für je 100 Nummern zu gewähren. — Staatssekretär v. Podbielski, Or. Oertel, Abgeordneter Dietz (Soz.) erklärten sich gegen den Antrag, Müller-Sagan, Or. Lieber und Dasbach dafür. Er wurde schließlich zurückgezogen und nur der Satz angenommen: -Die Selbstverpackung ist auf Antrag des Verlegers gestattet-. Im übrigen bleibt Absatz 3 unverändert nach den Beschlüssen erster Lesung, und damit ist Artikel I im ganzen erledigt. — Hierauf wurden folgende von den Vertretern sämtlicher Par teien vorgeschlagene Resolutionen zur Verhandlung gestellt: 1. Die Postverwaltung zu ersuchen, das Bestellgeld, das die Post von den Beziehern der Zeitung erhält, wie folgt festzu setzen: für eine Zeitschrift, die wöchentlich einmal erscheint, 3 monatlich; die wöchentlich zweimal erscheint, 5monatlich; drei- und viermal 8 A fünfmal 10 <H; sechs- oder siebenmal 12 bei Zeitungen, die täglich mehrmals erscheinen, für jede tägliche Bestellung 8 2. Dem Verleger einer im Reichs-Postkatalog eingetragenen Zeitung ist es gestattet, für die von ihm gewonnenen Abon nenten selbst die Bestellung bei der Post aufzugeben. 3. Die Beschränkung der zulässigen Ueberweisungsexemplare auf 10 Prozent der Postauflage wird aufgehoben. 4. Gegen die für Drucksachen festgesetzte Taxe können auch Geschäftspapiere befördert werden. Nach längerer Debatte wurden die Resolutionen 2, 3 und 4 in dieser Form angenommen. Die Resolution 1 erhielt nach dem Anträge des vr. Oertel folgende Fassung: »die Postverwaltung zu ersuchen, möglichst bald das Bestellgeld der Zeitungen neu, und zwar so zu regeln, daß die Häufigkeit des Erscheinens mehr als bisher und auch das Zeitungsgewicht berücksichtigt wird.» Die geschäftliche Bedeutung der Ansichtspostkarte.— Zum ersten Male begegnet man neuerdings einer Statistik, aus der die postalische Bedeutung der Ansichtskarten zu ersehen ist. Nach der Statistik der Reichspost-Verwaltung sind im deutschen Reichs postgebiete im Jahre 1897 über 421 Millionen Stück Postwert zeichen zu 5 abgesetzt worden gegen 352 Millionen Stück im Jahre 1896. Hieraus ergiebt sich eine Steigerung um 69 Millionen Stück, das sind 19,2 Prozent, während bei allen übrigen Post wertzeichen nur eine Steigerung um 5 Prozent stattgefunden hat. Der Mehrverbrauch an Freimarken zu 5 H entfällt zum großen Teile auf die Frankierung von ungestempelten Postkarten, was auch daraus hervorgeht, daß an Postkarten mit eingedrucktem Wertzeichen im Jahre 1897 nur 10 Millionen Stück im Werte von einer halben Million Mark mehr als im Jahre 1896 abgesetzt sind, während die Porto-Einnahme aus der Postkarten-Beförde- rung aus 22,8 Millionen Mark gegen 20,4 Millionen Mark im Vorjahre, also um 2,4 Millionen Mark gestiegen ist. Wie bedeutend der Verbrauch von Ansichtskarten in den letzten Jahren gewesen ist, erhellt daraus, daß im Sommer 1898 bei spielsweise vom National-Denkmal auf dem Niederwald 216 000 Karten (1896 128 000, 1893 13 900), vom Kyffhäuser 168 000 (1896 148 000, 1893 14 000), von der Bastei in der sächsischen Schweiz 154 000 (1896 77 000, 1893 51000), von der Wartburg 146000 (1896 117 000, 1893 64 000), vom Brocken 144 000 (1896 119 000, 1893 80000), von der Schneekoppe 139000, von der Rudelsburg 57000, vom alten Schloß in Heidelberg 45000 Postkarten abgesendet worden sind. Diese Zahlen fallen übrigens für den Postverkehr der mo dernen Ansichtskarte nur zum Teil ins Gewicht, denn aus der sächsischen Schweiz oder von der Höhe des Brockens wanderten ja auch früher Tausende von Grüßen alljährlich in alle Welt. Maß gebend dürften vielmehr jene zahllosen kleinen Orte, ja selbst bloß Wirtshäuser und Unterkunftsstätten sein, die man früher kaum beachtet hat und jetzt, weil sie auf einer Ansichtskarte verewigt sind, anderen, Fernstehenden, durchaus im Bilde zeigen möchte. Daß es ferner zahllose, sehr gangbare Karten giebt, die von dem ursprünglichen Zweck völlig absehen und statt einer Reise station irgend ein anderes Bildchen bringen, dürfte ebenfalls zu beachten sein. Urheberschutz zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn. — Die -Nordd. Allg. Ztg.» meldet unter dem 6. d. M.: Sicherem Vernehmen nach finden im Laufe der nächsten Woche im Auswärtigen Amt kommissarische Beratungen über den Abschluß eines Uebereinkommcns zum gegenseitigen Schutz der Urheberrechte an Werken der Litteratur und Kunst, sowie an Photographieen zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn statt. Oesterreich-Ungarn wiro durch den Ministerialrat vr. Freiherrn v. Call und den Ministerialrat Ur. Töry vertreten. Seitens des Reiches nehmen teil der Direktor im Auswärtigen Amte, Wirkl. Geh. Rat Reichardt, als Vorsitzender; Wirklicher Legationsrat vr. Göbel v. Harrant, Geheimer Rat Hauß, Geheimer Rat Ur. Dungs und Geheimer Rat Müller. Intsrational OatuloAvs ok Loisnoss. — »Intsrnationsl OataloAus ot 8oisnoss- heißt das große, von der Uozmi 8ooist^ in London ausgehende Unternehmen, das eine Jahresbibliographie aller Naturwissenschaften und der Mathematik bildet. In diesem Blatte ist mehrfach davon die Rede gewesen. Wegen Beteiligung des Deutschen Reiches an diesem Unternehmen fand am ver gangenen Sonnabend eine Konferenz im Reichsamte des Innern statt, zu der etwa 30 Herren geladen waren. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. 8sltsns unä vsrtvolls llüvbsr äss XV.—XVIII. äulu'üunäorts. LatalvA 196 von Vrisäriol» 6oüsu, ^ntiguariat in Bonn. 8". 74 8. 770 kirn. kspsrtoirs äss vsntss. 6. annss, 3. ssris. Xr. 8, ^.vril 1899. 8upplsmsnt Xr. 8 ä 1a lisvus Uiblio-Ioono^rapüigns sous la äi- rsotion äs NN. Uisrrs Oaurs ot ä'UzUao. Uaris, 9, Uauboru-A Uoissonnisrs. 8". 6 8. Uanä-, Haus- unä Vorstrvirtüsoüatt, Oartsnbau, äa^ä, Visoüsrsi, Ltsräsruoüt, Usitlrnnst, Vlusr-rrLnsilrunäs. IlataloA Xr. 1027 von Lirobüokt L V7iAanä in UsipLi». 8". 38 8. 1136 Xrn. Nsäioin; Uüarmaois; Vüisrüsilüanäs. luttsraturbiatt unä anti- gnarisoirsr ^nLsiZsr Xo. 56 (1899) von 8oüönksiä, Uuoü- üanäinnA u. ^nticiuariat, in IVisn IX. 8". 122 8. 3645 Xrn. Steindrucker-Verein. — Ein Verein von Steindruckerei besitzern hat sich am 18. April in Hannover gebildet. Nach Mit teilung des Herrn Klindworth dort sind dem jungen Verein von vielen Seiten beifällige Erklärungen der Fachgenossen zugc- kommen, aus denen hervorgeht, daß auch in anderen Städten die Gründung eines solchen Vereins in Aussicht genommen ist, um, wie gesagt wird, der maßlosen Schleuderei entgegenzutreten. Verein -Uidsr- in Dresden. Vortrag. — Die freie Ver einigung Dresdener Buchhandlungsgehilfen -libsr» veranstaltete vor einigen Tagen ihren letzten Vortragsabend in dieser Saison. Eine stattliche Anzahl von Mitgliedern und Freunden der Ver einigung hatte sich eingefunden, um den Ausführungen des Herrn Redakteur Schnauß über das Thema: »Aus dem Gebiete der modernen Jllustrationstechnik» zu folgen. Redner führte ungefähr folgendes aus: Die Jllustrationstechnik ist von Haus aus nichts anderes als die Einschaltung eines zu gewissen Zwecken und auf verschiedene Weise hergestellten Bildes in der Textschrift, die es erläutern soll. Sie nimmt als künstlerisches Bildungs mittel zur Zeit eine hohe Stufe ein, und ihr Einfluß auf die allgemeine Bildung ist in mancher Beziehung weit höher an zuschlagen, als der Einfluß der Malerei, der Plastik oder Archi tektur. Fast noch größer ist die Bedeutung der Jllustrations- tcchnik auf didaktischem Gebiete, auf dem sie als Förderin des belehrenden Wortes auftritt. Das älteste Jllustrationsmittel ist der Holzdruck. Jahrhunderte lang, bis auf die heutige Zeit, ist er der treue Begleiter der Buchdruckerkunst gewesen, zumal nur er gleichzeitig mit dem Lettcrnsatze abgedruckt werden konnte. Eine bedeutende Konkurrenz erwuchs dieser Form je doch in neuerer Zeit — trotz des Bestehens der Lithographie, des Kupfer- und Stahlstiches — durch das sogenannte moderne, auf der Photographie beruhende Jllustrationsverfahren. Ein mechanischer Prozeß tritt an die Stelle der mühsamen Arbeit des Künstlers — Grabstichel und Messer werden durch Licht und Camera ersetzt; doch hat dies Verfahren den Vorzug der Billigkeit und Schnelligkeit, sowie der größten Originaltreue. Wir unterscheiden auch bei diesem photographischen Reproduktionsverfahren, gerade wie beim Holzschnitt, bei der Lithographie und dem Kupferstich, drei Druckmethoden, den Hoch-, Tief- und Flachdruck. Mit den hauptsächlichen Vertreterinnen dieser drei Verfahren, der Autotypie, der Photogravürc und dem Lichtdruck, machte der Redner an der Hand zahlreicher interessanter Vorlagen die Zuhörer bekannt. Be sonderes Interesse erweckte eine eingehende Schilderung der Technik des Photogravüreverfahrens, wobei eine Vorlage (»Die Botenfrau», Aufnahme und Aetzung von H. Engler 1898) erläutert wurde. Nachdem noch darauf hingewiesen worden war, daß wir als Deutsche besondere Veranlassung hätten, uns für die Fortschritte dieser Technik zu interessieren, da Deutschland die Geburtsstättc der meisten Erfindungen auf diesem Gebiete sei, schloß Herr Redakteur Schnauß seinen lehrreichen Vortrag. — Eine fröhliche Tafelrunde hielt Gäste und Mitglieder des »lübsr» noch lange beisammen. Manch herzliches Wort wurde dem Verein von seiten der Gäste gewidmet; besonders wurde des frischen und fröhlichen Geistes ge dacht, der jederzeit im -lubsr- herrscht. IV. 8)'.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht