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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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3638 Amtlicher Teil. 112. 17. Mai 1899. des Börsenvercins erschien und daraus zu entnehmen war, daß ein großer Teil der Börsenvereinsmitglieder das Börsen blatt überhaupt nicht hält; ich glaube, wir müssen daraus hinwirken, daß alle Mitglieder des Börsenvereins auch das Organ desselben lesen und dadurch in die Lage gesetzt werden, den Bestimmungen des Börsenvereins nachzukommen. Das ist ja doch ein Schlag in die Lust, wenn der Börsenverein im Börsenblatte etwas vorschreibt, und seine Mitglieder halten das Blatt überhaupt nicht. (Sehr richtig!) Wir müssen also dafür sorgen, daß alle Mitglieder des Börsenvereins das Börsenblatt halten, aber dürfen uns nicht zur Aufgabe machen, den Wahlzettel an Leute zu verteilen, die überhaupt kein Interesse am Börsenvereine haben, und deswegen bitte ich Sie, den Antrag des Vorstandes abzulehncn. (Bravo!) Vorsitzender: Wird das Wort noch weiter gewünscht? — Es ist nicht der Fall. — Ich bringe deshalb zunächst Punkt u des Antrages zur Abstimmung. Ich bitte diejenigen Herren, die für diesen Antrag sind, sich zu erheben. — (Geschieht.) Der Antrag ist abgelehnt. Damit fallen die Punkte st und o von selbst hinweg. Wir können zu Punkt 8 der Tagesordnung übergehen: Anträge, die Lehrlingssrage bertreffend. a) Antrag des Herrn Karl Siegismund in Berlin im Namen des Vorstandes der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins: Die Hauptversammlung wolle einen außerordentlichen Ausschuß mit der Aufgabe betrauen, über die Lehrlingsfrage, insbesondere über die Frage einer einheitlichen und über den gesamten deutschen Buch handel sich erstreckenden Lehrlingsprüfung zu beraten und das Ergebnis seiner Verhandlungen zur nächsten Hauptversammlung Kantate 1900 vorzulegen. In diesen außerordentlichen Ausschuß wolle die heutige Hauptversammlung zwölf Mitglieder des Börsen vercins wählen, welche gehalten sein sollen, nach Anhörung des Vorstandes der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen in Berlin zu ihren Beratungen drei Vertreter der Gehilfenschaft heran zuziehen, denen jedoch nur beratende, nicht beschließende Stimme zustchen darf. Dem außerordentlichen Ausschuß soll es unbenommen sein, zur Teilnahme an seinen Beratungen Sach verständige, auch wenn sie dem Buchhandel nicht angchören, zuzuziehen. In der gleichen Angelegenheit liegt noch vor: st) Antrag des Herrn Max Woywod in Breslau im Namen des Provinzialvereins der Schlesischen Buch händler, des Herrn H. Wollermann in Braunschweig im Namen des Buchhändlerverbandes Hcmnover- Braunschweig und des Herrn Johs. Thilo in Freienwalde im Namen des Brandenburg-Pommerschen Buchhändlervereins: Die Hauptversammlung wolle eine Kommission ernennen, welche gemeinsam mit Vertretern des Gehilfen standes die allgemeine Einführung einer Lehrabschlußprüfung beraten und bestimmte Grundsätze für eine solche aufstellen soll, um ihre Vorschläge der nächstjährigen Hauptversammlung vorzulegen. Ich erteile zunächst dem Vertreter des Antrages der Berliner Vereinigung, Herrn Siegismund, das Wort. Herr Karl Siegismund-Berlin: Meine Herren! Der die Lehrlingsfrage betreffende Antrag, der uns nach der heutigen Tagesordnung zu beschäftigen hat, wird Ihnen keine Ueberraschung bereitet haben. Ist doch in den letzten Jahren von dieser Stelle aus diese Frage mehrfach angeregt worden und ist doch von diesem Platze aus im vergangenen Jahre seitens der Vertretung der Berliner Vereinigung dieser Antrag hier angekündigt worden. Meine Herren! Sie alle, die Sie heute hier anwesend sind, werden sich über die betreffende Frage ein Bild bereits gemacht haben, und ich getraue mir nicht, mit meinen Worten Sie nach der einen oder anderen Richtung hin zu beeinflussen. Die Gründe, die für eine Kommissionsberatung sprechen, sind in den letzten Jahren in Wort und Schrift, von dieser Stelle aus, in den Orts- und Krcisvereinen, in den Vereinigungen der Gehilfenschaft wiederholt und eindringlich besprochen worden, so daß ich wohl in der Lage bin, mich heute in der Begründung des ersten Teiles unseres Berliner Antrages ganz kurz fassen zu können. Meine Herren! Wir alle sind uns wohl klar darüber, daß es immer schwieriger und schwieriger wird, tüchtige Gehilfen zu finden, und wir alle müssen oft die Bemerkung machen, daß die Vorbildung, mit welcher unsere jungen Gehilfen und Lehrlinge in den Berns treten, nicht eine derartige ist, welche den Anforderungen, die der Berns stellt, entspricht. Die Anforderungen, die der Beruf an die jungen Leute stellt, werden auf der einen Seite von Jahr zu Jahr immer höhere, während aus der anderen Seite die Hilfskräfte, mit denen die Prinzipale den Kampf um die Existenz zu führen haben, immer schwächer und schwächer werden. Meine Herren, sind wir aber klar darüber und sind wir einig darin, daß wir uns in dieser Beziehung auf einer abschüssigen Bahn bewegen, so müssen wir, wenn wir es redlich mit unserem Berufe meinen, auf Mittel und Wege sinnen, welche diesem Uebelstande abhelfen können, und welche geeignet sind, eine Besserung herbei zuführen. Nicht allein im Buchhandel werden diese Beobachtungen gemacht, im ganzen großen kaufmännischen Berufe hat man dieselbe Bemerkung gemacht und die Anforderungen, die der Kaufmannsstand an seine Angehörigen stellt, sind nicht immer mit den thatsächlichen Verhältnissen in Einklang zu bringen. Speziell in Preußen steht man zur Zeit unter dem Zeichen, des kaufmännischen Fortbildungsschulwesens. Im Jahre 1886 hatte ich in Berlin Gelegenheit, eine kaufmännische Fortbil dungsschule mit zu gründen. Die Verhältnisse, die seinerzeit in Berlin bestanden, haben eine gewisse Aehnlichkeit mit den Verhältnissen, in welchen wir zur Zeit gegenüber unserem Vorstande uns befinden. Meine Herren, auch damals trat die Frage an die Kaufmannschaft heran: in welcher Weise ist Wohl die Fortbildung des jungen Kaufmanns zu fördern? Die städtischen Behörden und die staatlichen Behörden waren der Frage gegenüber außerordentlich ungünstig gesinnt; sie glaubten, daß die ganze Bewegung Wohl so im Sande verlaufen würde, wie sie angefangen hat; aber, meine Herren, sie haben sich in dieser Beziehung vollständig geirrt. Aus dieser kleinen Schule, aus diesen kleinen Anfängen, mit welchen wir seinerzeit begonnen, — wir hatten, glaube ich, 50 oder 60 Schüler, — sind heute, nach zwölf Jahren, fünf stattliche Anstalten entstanden, welche über einen Schülerbestand von 1800 jungen Leuten verfügen. Die Frage hat sich weiter geklärt, die Mittel, die wir aufbringen mußten durch freiwillige Umlage auf kaufmännische Vereine, Institute, Bankhäuser u. s. w. erreichten jährlich eine Höhe von 80—90000 Mark, und wir haben es dahin gebracht, daß im vergangenen Se mester nunmehr der preußische Staat unsere Anstalten übernommen hat, nnd damit haben wir unsere Anstalten in den Hasen geleitet, in welchen wir sie von Anfang an zu leiteu die Absicht hatten.
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