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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1899
- Sprache
- Deutsch
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andere Anforderungen konnten nicht im entferntesten in den für den Buchgewerbeverein verfügbaren Räumen des Buch händlerhauses bewältigt werden. Es reifte der Plan, in einem eigenen Buchgewerbehanse dem ganzen deutschen Buch gewerbe einen Mittelpunkt zu schaffen. »Die Stadt Leipzig erklärte sich bereit, den an das deutsche Buchhändlerhaus anstoßenden Baugrund von 2800 Quadrat meter Größe im Werte von 200 000 ^ zu schenken, inner halb weniger Tage war ein Grundstock von 300 000 vom Leipziger Buchgewerbe gezeichnet; dabei hatten sich vierund- zmanzig Firmen zur Zeichnung von je 10000 bereit finden lassen; eine Hypothek ergänzte die Zeichnungen auf den Betrag von 750 000 der für die Baukosten ver anschlagt war. Der später beschlossene Bau eines Unter geschosses macht eine weitere Aufnahme nötig, für die der Deutsche Buchgewcrbcverein nun die leitenden Kreise des gesamten deutschen Buchgewerbes um ihre Unterstützung bittet und aufs wärmste an sie appelliert, nach Kräften zur Vollendung des alldeutschen Unternehmens beizutragen.« — Der Deutsche Buchgewerbeverein besitzt die Sympathieen der Angehörigen des deutschen Buchgewerbes, und auf diese baut er. Er wird dadurch ermutigt, weiter zu schaffen an der Arbeit des regen Lebens und der dankbaren Erinnerung an den Erfinder der Buchdruckerkunst und an alle diejenigen, aus deren Wirken die Gegenwart gelernt hat und auf deren Schöpfungen sie weiter baut. Dies thut er in seiner Denkschrift kund. Neben einem reichen Text enthält diese Denkschrift eine malerische Ansicht des Deutschen Buchgewerbehauses nach der Bauvollenduug im August 1899 und die architektonischen Detaildispositionen aller sechs Geschosse. An der künstlerischen und typographischen Ausgestaltung dieses Prachtwerkes haben sich die berufensten Kräfte und Stätten des Buchgewerbes beteiligt; obenan steht die Offizin I. I. Weber in Leipzig, die die riesigen Typen für dieses Werk schneiden, vervielfältigen und setzen ließ, nicht minder eine Reihe herrlicher Initialen, von denen die Mehrzahl durch die kunstvolle Hand des Malers Delitzsch in stilgerechter Reinheit neu gezeichnet wurde. Denn stilgerecht ist das Pracht- wcrk durch und durch. Seiner Schrift liegen einheitliche und kunstgemäße Formen, wie sie sich in der Blüte der Hand schriftenzeit, der zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhun derts, darbieten, zu Grunde, dem Muster eines Benediktiner- Evangeliar nachgebildet, das eines der schönsten Stücke aus dem Besitze des Herrn Karl W. Hiersemann in Leipzig ist. Die Typen wirken wunderbar in ihrem kraftvollen und doch so formenschönen Schnitt, unterbrochen von Versalien in Rot, Blau und Violett und vielfach im Textanfang geführt von mächtigen, ganz im Charakter der Schrift künstlerisch komponierten Initialen, die, in Blau und Gold gehalten, auf dem zart roten Grunde eines zierlich in Pflanzenformen stilisierten Flächenornaments ruhen. Wenn wir in diesem Druckwerke eine vollkommene Anlehnung an das mittelalterliche Buch gewerbe in künstlerischer Beziehung vor uns liegen haben, so ist dies dadurch wohl begründet, daß eben die »Moderne« trotz vieler guter Keime und Ansätze auf dem Felde des Buchgewerbes noch lange nicht so weit gewachsen ist, daß sie die Ansprüche an ein Monumentalwerk befriedigen könnte. In technischer Beziehung hingegen sind natürlich, unter fein fühligster Rücksicht auf den Geist der Handschriftenzeit, alle neuesten Errungenschaften der Technik berücksichtigt worden; so ist z. B. das von der Firma Ferd. Flinsch gelieferte Papier an Haltbarkeit gewiß gleich dem echten Pergament und an Eleganz und in künstlerischer Hinsicht ihm bei weitem vorzuziehen. Ungemein vornehm ist der von der Firma Hübel L Denck in Leipzig in kunstgewerblich vollendeter Arbeit aus geführte Einband gehalten. Seine hellbraune Vorderseite zeigt in einfacher symmetrischer Anordnung ein klar ent worfenes Flächenoruament in schönen Motiven. Die Zeich nung des Einbandes hat Herr Professor Honegger in ge diegenster Weise dem Inhalte angepaßt. Fast alle in Leipzig befindlichen Angehörigen des Deutschen Buchgewerbevereius und mehrere Berliner, Stuttgarter und Münchener Herren haben mit Rat und That das Unternehmen gefördert; be sonders natürlich gebührt dem aufopfernden Wirken des Preßausschusses und des Vorstandes der Dank für ihre ver ständnisvolle Mitarbeit. Der Ueberwindung aller der Schwierig keiten, die nicht zum wenigsten in dem riesigen Formate liegen, wären die Kräfte eines einzelnen unterlegen. Von der Auflage sind über zweihundert Exemplare an diejenigen Firmen aller Zweige des Buchgewerbes versandt worden, die ein Interesse an den Arbeiten des Deutschen Buchgewerbevereins zu erkennen gaben; diejenigen Firmen, deren Opferwilligkeit vor drei Jahren überhaupt den Grund zum Deutschen Buchgewcrbehause legte, die deutschen Regie rungen , die Hansastädte und die Verwaltungen der Städte Mainz und Leipzig erhielten Dedikationsexemplare; der Rest der Auflage ist bestimmt, als Reserve zu lagern für Zeichner von Anteilscheinen, mit denen erst später Fühlung gewonnen werden kann. Wenn das kostbare Werk jetzt als vornehme Gabe in die Hände der Beteiligten gelangt, wird es aufs ueue den Ruhm der buchgewerblichen Kunst unseres deutschen Vater landes zu verkünden wissen. Volkmar Müller. Kleine Mitteilungen. Briefträger-Streik. — In Paris ist seit einigen Tagen ein Arbeitsausstand der Briefträger eingetreten. Die Zahl der Ausständigen soll nach einer Meldung vom 18. d. M. 3800 be tragen; die eingegangenen Postsachen konnten am 18. d. M. nicht ausgetragen werden. Vom Papierfach. — In Kreisen von Papierfabrikanten wird zur Zeit die Verlegung des Sitzes der Papiermacher-Berufs- aenossenschaft und des Vereines deutscher Papierfabrikanten von Mainz nach Berlin angestrebt. Erklärlicherweise findet diese Be wegung auch viel Widerspruch bei den Beteiligten. Sonntagsruhe in England. — Die -OaiF Kail» kündigt an, daß sie ihre Sonntag-Morgen-Ausgabe mit Rücksicht auf das religiöse Gefühl des Publikums einstellt. Süddeutscher Buchhändlerverein. — Der Süddeutsche Buchhändlerverein wird in gewohnter Weise am dritten Montag im Juni (19. Juni) in Stuttgart, im großen Saale der Bürger gesellschaft (Langestraße 4d) zur diesjährigen ordentlichen General- Versammlung zusammentreten. Am nächsten Tage (20. Juni) folgt in demselben Saale die gewohnte jährliche Abrechnung. (Vgl. die Anzeige aus Seite 3740 d. Bl.) Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Verlags-Katalog des Allgemeinen Vereins für Deutsche Litteratur in Berlin 1874—1899. 8". 127 S. mit 6 Portraittafeln. Angebunden die Satzungen des Vereins. Berlin, April 1899, Allgemeiner Verein für Deutsche Litteratur. Geb. LiblloArapbis u. Buobckruolrsrlrunet. Dsutsolls lnttsratur uvck llitteraturAsoolnobte. Katalog kir. 89 von 0 sorg L llo., Antiquariat in Laosi. 8". 38 8. 1010 kirn. 8xooial-Verreiobni88 (kür ckio lasobo) von geeigneten Lüobern kür Nllitär-^.nvärtor unck Beamte, vslobo 8ioll in äsn vvrseüieclenen Baukbabnon über^notsllung, Brükung unä Versorgung orientieren vollen. Hrsg. von cker Keclaotion cksr Aeitsobrikt ,Ber Uilitär- ^nvärtsr". 8oiimai-8". 64 8. Berlin IV., 8. Oer8tmann'8 Verlag. Grunow, I., Büschs Tagcbuchblätter und die deutsche Presse. Ein Kapitel aus dem Kampfe um Bismarcks Andenken, zur Abwehr Hrsg, von I. G. 80. 48 S. Leipzig 1899, Fr. Will). Grunow. ^ —.30 ord., ^ —.10 no. Billige Partiepreise siehe Anzeige im Börsenblatt 1899, Rr. 112, S. 3649.
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