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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1899
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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4044 Nichtamtlicher Teil. — Sprcchsaal. 125, 2. Juni 1899. Postamts der Besorgnis Ausdruck gegeben, es könnten die Privat- briesbefördcrungsinffitutc den Rechnungsabschluß für 1898/99 künst lich darauf einrichtcn, einen größeren als den sachlich berechtigten Gewinn hervortrcten zu lassen. Wir nehmen uns die Freiheit, unseren Rechnungsbericht für 1898/99 oeizulcgen. Sie wollen daraus ersehen, daß wir für das abgelaufene Jahr größere Rücklagen als je zuvor gemacht und bei einem erzielten Ge winn von bb Prozent nur 29 Prozent Dividende zur Ver teilung gebracht haben. Auf uns also trifft die obenerwähnte Möglichkeitsvcrmutung nicht zu. Der Herr Staatssekretär des Ncichspostamts hat in der Reichstagskommission die Richtigkeit der Vorschläge der Rcichsregierung an dem Beispiel unserer Gesellschaft daraus hergcleitet, daß bei uns unter Anrechnung der vorhandenen Reserven mit dem Achtfachen des durchschnittlichen Reinertrages der volle Wert der Aktien bezahlt werde, was auch daraus hervor- gchc, daß die Aktien unseres Instituts, nach Annahme der regierungsseitigen Cntschädigungsvorschläge in der Reichstags kommission sogar im Kurse noch gestiegen waren. So sehr wir nns der Anerkennung des eigentlich Selbstverständlichen freuen, daß unserem Institut als dem ältesten und, wie wir ohne Ruhm redigkeit sagen dürfen, erfolgreichsten und bewährtesten, das Maximum der Entschädigung zuzubilligen wäre, so können wir doch nicht umhin, die angeführten Auslassungen als teils irrig, teils nicht schlüssig zu bezeichnen. Die Aktien unserer Gesellschaft haben vor Jahren bei geringerer Rentabilität im Kurse höher gestanden als heute; sie sind in ihrem Kurs niveau durch die Einbringung der Postvorlage erheblich ge sunken und würden, der hohen Dividende und dem hohen inneren Wert entsprechend, nicht 350 sondern 500 notieren. Aller dings sind die Aktien unseres Instituts neuerdings im Kurs ge stiegen; aber nicht, weil die Regierungsvorschläge betreffs der Ent schädigung in der Reichstngskvmmisston angenommen worden — seitdem ist von einer Kurssteigerung nicht die Rede —, sondern einerseits, weil man der Zuversicht war, daß der Reichstag die Zusage einer Entschädigung gemäß H 252 des bürgerlichen Gesetz buchs zur Wahrheit machen und nach diesem Paragraphen als ent gangenen Gewinn den Gewinn anerkennen würde, -der nach deni gewöhnlichen Laufe der Dinge oder nach den besonderen Umständen, insbesondere nach den getroffenen Anstalten und Vorkehrungen mit Wahrscheinlichkeit erwartet werden konnte»; anderseits, weil die ganz außerordentliche Solidität und Vorsicht in unserer Geschäfts- sührung, die das normale Maß übersteigende Ausdehnung unserer fortgesetzten Rücklagen, sowie unsere Kargheit in der Bemessung der Dividende erst jetzt weiteren Kreisen bekannt wurde. Unser Wunsch ist es nicht gewesen und ist es nicht, den Betrieb, den wir gepflegt und in langjährigem Mühen zur Blüte gebracht haben, verboten zu sehen. Uns könnte nichts Willkommncrcs begegnen, als daß die Postvorlagc, soweit sic uns betrifft, völlig abgclehnt würde.- — Das Schreiben richtet an die Abgeordneten das Ersuchen, daß 1) der Entschädigungsbetrag im Maximum auf mehr als oas Acht fache des durchschnittlichen Jahresrcinertragcs erhöht werde; 2) bei der Berechnung des Jahresreinertrages die Ergebnisse des Ge schäftsjahres 1898/99 mit in Betracht gezogen werden; 3) daß in dem Gesetz selbst oder mindestens durch verbindliche regierungs seitige Erklärung die Skala der Entschädigungen nach bestimmten Grundsätzen festgelegt und dem Berliner Institut als dem ältesten und bewährtesten das Maximum der Entschädigung gesichert werde. Das Schreiben schließt: -Unser unmittelbarer Interessentenkreis ist klein. Aber das Recht Weniger ist nicht minder unantastbar als das Recht Vieler. Für uns ist es ein nicht aufzuwiegendes Opfer, daß wir nach unendlichem Fleiß und nach Diensten, die wir unter allgemeiner Anerkennung dem Verkehr geleistet haben, die Existenz berechtigung verlieren sollen. Daß dies aber ohne vollen Schaden ersatz geschehen dürfe, das können wir nicht glauben.- Vom österreichischen Buchhandel. — Die diesjährige Hauptversammlung des Vereins der österreichisch-ungarischen Buch händler wird nicht wie sonst üblich im Juni, sondern erst am 24. Oktober abgehalten werden, weil dieser Tag mit dem Gründungs datum des Vereins zusammenfällt und weil beabsichtigt wird, mit der Hauptversammlung eine Erinnerungsfcier an das vierzig jährige Bestehen des Vereins zu verbinden. Die XII. ordentliche Korporations-Versammlung der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler wird am Mittwoch den 21. Juni, vormittags 10 Uhr, im Saale des Kaufmännischen Vereins, Wien I, Johannesgasse 4, part., stattfinden. — Aus dein veröffentlichten Kassenbericht der Wiener Korporation ist zu er sehen, daß die Einnahmen im Jahre 1898 (einschließlich eines Kassavortrags von 7176 fl. 10 kr.) 18027 fl. 22 kr. betrugen. In der Ausgabenseite kommen 1428 fl. 61 kr. auf Korporationskvnto, 4228 fl. 32 kr. auf Bestellanstaltskonto, 2800 fl. auf Pauschalicn- konto, 9453 fl. 15 kr. auf Ueberträge. Der Voranschlag für 1899 stellt in Einnahme und Ausgabe je 5900 fl. ein. Joh. Wirth'sehe Hofbuchdruckerei A.-G. in Mainz. — Der Reingeivinn des Geschäftsjahres 189 8 beträgt 17 209 ^ 74 H. Aktienkapital 300000 Als Dividende werden 40 per Aktie gezahlt. Europareise eines überseeischen Buchhändlers. —5 Es wird vielleicht manchen Kollegen interessieren, zu hören, daß der Teilhaber der Buchhandlung Ruhland L Ahlschier in Mexiko, Herr Emil Ruhland aus Dresden, am 14. Mai nach dreißig jähriger Abwesenheit von Deutschland eine Reise in die Heimat angetreten hat. Herr Ruhland weilte früher lange Jahre in Süd amerika. Er kam im Jahre 1883 nach Mexiko und gründete dort die erste deutsche Buchhandlung, die -Deutsche Zeitung von Mexiko- und das Adreßbuch von Mexiko, Unternehmungen, die heute sämtlich in schönster Blüte stehen. Der Name Ruhland ist von den deutschen der bekannteste in der ganzen Republik. Sprechsaal. »Wie die Verkehrsordnung bindet.« -Ein anderer Fall.» (Vgl. Börsenblatt Nr. 102.) III. » Zur Beleuchtung des - and eren Falls - des Herrn Theodor Ackermann veröffentlichen wir folgende Thatsachen. Im Juli 1897 richteten wir unsere Bestellung aus ein voll ständiges Exemplar (vollständig ausdrücklich bemerkt) von Gemminger und Harold, oataloAvs oolooptorornm mit Postkarte nach München. Anstatt uns von dort aus zu benachrichtigen, daß ein voll ständiges Exemplar des Werkes augenblicklich nicht zu haben sei, läßt man unsere Bestellung nach Leipzig wandern, wo man Herrn Staackmann Band 1 — 9 für den vollen Preis von Band 1—12 ausliefcrt. Unter die Barfaktur schreibt man, wie das ja im Buchhandel üblich ist, -Band 10—12 erhalten Sie unberechnet von München-. Voll buchhändlerischen Vertrauens löst Herr L. Staackmann das Varpakct ein und auch wir machen uns dieses -Vertrauens- schuldig und liefern nach Südafrika weiter. Band 10 und 11 werden nach- gcliefcrt, Band 12 nicht, und all unsre Bitten um diesen bleiben antwort- und erfolglos bis zum 6. September. An diesem Tage schreibt man uns, das die zwölften Bände enthaltende Lagerpaket sei vcrräumt worden, man sei aber zur Rücknahme der gelieferten I I Bände oder zur Rückzahlung des Betrages für Band 12 bereit. Dieses herauszufindcn braucht man in München vom 19. Juli bis zum 6. September! Wir richten nun an Herrn Theodor Ackermann öffentlich die Anfrage: Ist ihm, dem Verleger des Werkes, am 19. Juli 1897 bekannt gewesen, was der Vorstand des Börsenvereins in seiner Erwiderung hervorhebt. Man lese: -Inzwischen war es dem Vorstande zuverlässig bekannt ge worden, daß der zwölfte Band des Oatalogus Lolsoxtsrorum schon seit langen Jahren vergriffen ist; das Werk ist in den Jahren 1868—1876 erschienen und ist seit Jahren schon nur anti quarisch in vollständigen Exemplaren zu beschaffen gewesen; darauf, daß er einen anastatischen Neudruck des fehlenden 12. Bandes beabsichtige, hat sich Herr Th. Ackermann damals nicht bezogen.» Zum Schluffe bemerken wir noch, daß das seit oder vor dem 19. Juli 1897 verräumte Lagerpaket unseres Wissens sich bei Herrn Theodor Ackermann bis zum heutigen Tage nicht vorgcfunden hat. Das Gericht sprach uns für den nichtgclieferten 12. Band 13 50 ^ zu; wir bieten dem glücklichen Besitzer desselben 25 dafür. London, den 5. Mai 1899. William Weslep L Son. IV. Meinem zweiten unter obiger Spitzmarke in Nr. 102 vom 4. ds. Mts. abgcdruckten Aufsatz folgt auf den Fersen eine vom Vorstand des Börscnvereins Unterzeichnete Erwiderung, die mich zu einigen unerläßlichen Gegenäusserungen drängt. Der erste Absatz bestätigt meine Vermutung, daß der Vorstand aus den ihm von meinem Gegner allein gegebenen Unterlagen kein klares Bild der wirklichen Sachlage gewinnen konnte und deshalb, auf den Rechtsweg hinweisend, ein Gutachten ablehnte. Der Inhalt des zweiten Absatzes ist geeignet, meine ge-
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