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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1899
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- Deutsch
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zutreffend, denn in der Lithographie, im Holzschnitt, im Kupferstich, in der Radierung ist hier eine große Zahl vor trefflicher künstlerischer Kräfte thätig, ist von hier aus eine sehr ansehnliche Zahl tüchtiger Kräfte hervorgegangen, die zum Teil in anderen Städten des Deutschen Reiches und nicht zum wenigsten selbst im Auslande, namentlich in England und Amerika beschäftigt sind. Hierher gehören auch die für wissenschaftliche Zwecke thätigen Zeichner, hierzu zählen auch die besten Namen der deutschen Illustratoren; so sind, um nur einige zu nennen, Schlittgen, Püttner, Lang hammer, Gerlach, Bergen und Strützel Schüler der hiesigen Kunstschule gewesen. Wo sich auch hier der Mangel an geeigneten künstlerisch geschulten Kräften geltend macht, das ist im photomechanischen Verfahren und im Buchdruck, bezw. Schriftsatz. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, daß die photomechanische Vervielfältigungsart erst in neuester Zeit einen solchen Aufschwung genommen hat und eine Erfindung neueren Datums ist, ferner die modernen künstlerischen Be strebungen im eigentlichen Buchgewerbe gleichfalls neueren Ursprungs sind. Was die gewiß ganz berechtigte Mitwirkung weiblicher Kräfte auf den verschiedenen Zweigen der graphischen Künste nnbelangt, so liegt diese erwähnte Teilnahme zum Teil an der noch nicht ganz vollzogenen Besiegung anerzogener Vor urteile, zum Teil aber auch an unserer Damenwelt selbst. Das Bestreben der nach künstlerischer Richtung hin thätigen und veranlagten weiblichen Kräfte geht zumeist immer noch mehr darauf hinaus, »schöne Bilder malen« zu wollen, als die Kunstausübung auf das gewerbliche Gebiet hinüberspielen zu lassen. Die Damen, die nach dieser Richtung mit dem erforderlichen Ernst und der auch dazu nötigen Energie Vor gehen, gehören zweifellos zu den rühmlichen Ausnahmen. Wieviel Frauenhände könnten z. B. in der Textil-Jndustrie, beim Entwerfen von Stoffmustern und dergleichen, mehr thätig sein, das Gebiet illustrierter Mode-Zeitungen konnte ausschließlich vou Frauen beherrscht werden, ebenso könnte die Kunst der Schaufenster-Dekoration durch weibliche Kräfte ausgeübt werden. Noch manches ließe sich über diesen Punkt sagen. Jedenfalls wird es der vollen Thatkraft der Frauen selber bedürfen, um ihrerseits ein sachgemäßes Vorwärts streben zu erzielen. Soll also die Gründung einer offiziellen deutschen Akademie der graphischen Künste vorgenommen werden, so kann diese nirgends besser und geeigneter als in Leipzig erstehen. Der Grundstock hierzu ist längst gelegt, es kommt nur darauf an, daß die hierzu Berufenen das bereits be gonnene Werk weiter ausbauen. Ernst Kiesling-Leipzig. Kleine Mitteilungen. Berner Litterarkonvcntion. — Der amtliche Teil unseres heutigen Blattes enthält nach dem Reichsgesetzblatt Nr. 22 (vom 2. Juni 1899) die Bekanntmachung des Reichskanzlers über den Beitritt Japans zur Berner Litterar-Union. — Die Vossische Zeitung schreibt: Das Fürstentum Montenegro hat bei dem schweizerischen Bundesrat seinen Rücktritt von der am 9. September 1886 zu Bern geschlossenen llebereinkunft, be treffend die Bildung eines internationalen Verbandes zum Schutze von Werken der Litteratur und Kunst, und somit auch von den am 4. Mai 1896 in Paris zu dieser llebereinkunft getroffenen Zusatzübcreinkommen, nämlich einer Zusatzakte und einer Dekla ration, angezeigt. Infolgedessen wird die llebereinkunft nebst den Zusatzabkommen im Verhältnis zu dem Fürstentum Montenegro am 1. April 1900 außer Kraft treten. Revision der deutschen Urheberrechtsgesetzgebung.— Bei den Sachverständigenberatungen, die im Zusammenhang mit der Vorbereitung einer Revision des Urheberrechts im Reichsjustiz amt stattgefunden haben, trat, wie im -Berliner Tageblatt» berichtet wird, die Schärfe des Gegensatzes zwischen den Musikautoren und Verlegern besonders hervor. Die ersteren wollen für sich umfassendere Rechte in Anspruch nehmen, als ihnen von den letzteren zugebilligt werden. Cs handelt sich dabei keineswegs um den alten Streit, daß die Komponisten behaupten, die Verleger bereicherten sich an ihnen, während die letzteren geltend machen, daß von seiten der Autoren das Risiko, das die Verleger sehr häufig eingehen, unterschätzt zu werden pflege. Bei der Fertigstellung des Entwurfs sind außer dem Reichsjustizamt in hervorragendem Maße auch das preußische Kultus- und das Justizministerium, sowie auch das Reichsamt des Innern beteiligt. Während des Sommers hofft man den Entwurf vorläufig fcrtigzustellen. Er soll dann an die ver bündeten Regierungen versandt und gleichzeitig zur öffentlichen Kritik gestellt werden. Handschriftendiebstahl. — Am 31. Mai stand in Hildes heim ein sechzehnjähriger Schüler des bischöflichen Gymnasiums Josefinum vor Gericht unter der Anklage, im Winter 1898 aus der Bibliothek der Anstalt fortgesetzt eine Menge wertvoller Bücher, Handschriften, Münzen, alte Bildwerke und sonstige Anti quitäten gestohlen zu haben. Das wertvollste unter den ge stohlenen Objekten ist die Handschrift der Hildesheimer Chronik von Johann Oldekop, die von dem diebischen Schüler noch nicht wieder zurückgestellt ist. Man vermutet, daß er sic, wie die meisten anderen Stücke, verkauft hat. Er konnte seine Diebereien um so leichter ausführen, als er Sohn eines Lehrers der Anstalt ist und deshalb zu den Bibliotheksräumen leichter Zutritt hatte. Ein großer Teil der gestohlenen Stücke wurde noch in der Behausung des Schülers gefunden, während gerade die wertvollsten aus fallenderweise verschwunden sind. Nach seiner Angabe will er die Bücher und Handschriften, auch die Oldekopsche, verbrannt haben, was jedoch wenig Glauben findet. — Er wurde zu l'/z Jahren Gefängnis verurteilt. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Xllgsmsins Libliograpbis. Nonutliobss Vsrrsiolmis äsr cvioü- tigsrn nsusu prsobsinauASn äsr äsutsobsu unck uuslünckisebsn lättsratur. llsruusASAobsn von 1?. X. Lrosübs-us in bsixrig. 44. ckabrg. 1899. Nr. 5, Nai. 8«. 8. 65—88. Nr. 1523—1911. Das litterarische Echo. Halbmonatsschrift für Litteraturfreunde. Herausgeber: Or. Josef Ettlinger. 1. Jahr, Heft 17, 1. Juni 1899. 40. Sp. 1061—1124. Verlag von F. Fontane L Co. in Berlin. Itepsrtoirg ckss vsutss. 6. armes. 3. 8sris. No. 10. Nal 1899. 8upplswsvt No. 4 L Is. Itsvus biblio-ioouogrs.pbiqus sous 1s, äirsstiou äs NN. kisrrs I)aurs st ck'p^lao. 8". 12 p. Paris, 9, paubourg koissounisrs. 8". 9 8. Nxport - lourval. Iirtsruationalsr Xursigsr kür Luobbavcksl unck Üuebgscvsrbo, papisrinckastris, 8obrsibwarsn unck bsürmittsl. Nr. 143. Vol. Xll, 11 (Nai 1899) ül. 4». 8. 161—176. Vsrlag von 6. ttsckslsr in psipKg. lobalt: Nsus prsoboimmASo. Xuostblättsr. Xatalogs. privat- öibliotbslcso. Ossstrs übsr llrbsbsrrsobt. 2oll-Xsoäsruogso. Nittbsiluogsn aus Lopsobagso (Ports.). Nsus pirwsn. 8ebilcksruogso bsrübwtsr (lssebaktsbäussr. XXVI. prisäriob 8osnnssüsn in llonn. Pirmsn-Vorrsiobniss. prsislistso-lliogävAS. (lssebisbts äsr Nockwin; Xlts Xsrrts; 2sitssüriktsu; Nsäisinisoüs liaritätsn. Xntiquarisobsr Xatalog Nr. 270 von ttsinrioü Lsrlsr in kllw. 8". 62 8. 1930 Nrn. Nsäsrlancksoüs illbliogiaplris. lässt van nisuw vsrseüsnsn bosüsn, paarten, sm. 1899. Nr. 5, 31. Nai. Ar. 8". 8. 33—40. llsiäsn, X. V7. 8istüokk. Nürnberger Xntiquarius No. VIII, sntüaltsnä sin Vsrrsislmis von antiguarisoüsn öüoüsrn, so von psräinanck VTsigsl, Xnti- quariats-lluebbancklung in Nürnberg, /.u äsn beigsseticks» billigen Preisen bar ?.u be/.iebsn sinä. 8". 17 8. 480 Nrn. Neueste Erwerbungen. Antiquarischer Bücher-Anzeiger. Nr. 935 vonP. Zipperer's Buchhandlung u. Antiquariat, E. Gauderer in München. Fol. 4 S. 227 Nrn. Zur Verfolgung des -Simplicissimus». — Der Schrift steller Franklin Wedekind, der beschuldigt wird, durch eine Veröffentlichung im »Simplicissimus» eine Majestätsbeleidigung begangen zu haben, und der nach Paris geflüchtet war, hat sich, wie das »Leipziger Tageblatt» erfährt, am 2. d. M., direkt aus Paris kommend, der Leipziger Polizeibehörde freiwillig gestellt. Haydn-Museum. — In dem Hause in Wien, wo Joseph Haydn am 31. Mai 1809 gestorben ist, tm VI. Bezirke, Haydn- gasse 11, wurde am 31. v. M. mit einer würdigen Feier ein Museum eröffnet, das alle auf den Tondichter bezüglichen Denk würdigkeiten bleibend vereinigen soll. Ausgestellt sind bis jetzt 17 Handschriften, 57 Münzen und Medaillen, 25 Bilder, die
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