Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1894
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- 1894-07-26
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- 26.07.1894
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4498 Nichtamtlicher Teil. M 171, 26. Juli 1894. wählt die Herren Andreas Pcrthcs-Gotha, C.Ed.Mnllcr- Brcinen, Adolph Baedeker-Köln und Hermann Kaiser- Berlin. In Nr. 24 des Börsenblattes vom 24. Februar 1862 erschien der Bericht dieser Kommission, der den Vorzug hat, in zwei Teile geschieden zu sein, deren einer die Ansichten der Mehrheit, der andere diejenigen der Minderheit bekanntgiebt. Wir lassen diesen Bericht nachstehend im Worttante folgen: Die Commission trat am 12. Oktober 1861 in Nürnberg zu sammen, und kommt jetzt dein ihr gegebenen Aufträge nach, min destens drei Monate vor der Generalversammlung der Ostcrmesse 1862 das Resultat ihrer Bcrathungen zu veröffentlichen. Nachdem Herr vr. Heinrich Brock Haus gleich zum Eingang die Erklärung abgegeben hatte, mit Rücksicht auf die vielfach aus gesprochenen Bedenken von dem von ihm früher in Vorschlag ge brachten Augusttermin ganz absehcn zu wollen, handelte es sich nur noch um die Frage: Ist die Fixirung der Abrechnung auf ein festes Datum im Mai oder Juni wünschcnswerth und ohne ernste Be denken ausführbar? In jedem Jahre, wo die Messe ungewöhnlich früh fallt, machen sich die dadurch entstehenden Unzuträglichkeiten geltend. Nicht nur im Kreise des Buchhandels, sondern in vielleicht noch höherem Grade in den übrigen Handclskreisen wird regelmäßig die Frage laut: Ist dein Hebel nicht durch Annahme eines festen Termins ohne Rücksicht auf die großen Feste abzuhclfen, und die König!. Sächsischen Behörden haben die Frage wiederholt ernsthaft vcntilirt. Aber immer hat es sich bei gründlicher Erwägung herausgcstellt, daß alle Lebens- und Gcschäftsverhältnisse so innig mit dem Kirchen jahre und seinen Festen verwachse» sind, daß eine Abtrennung ohne Gefährdung des organischen Lebens nicht durchzuführen sei. Es soll hier nur kurz daran erinnert werden, daß bereits im Jahre 1846 die Zulässigkeit der Trennung der Buchhändler-Messe von der kaufmännischen nach gründlicher Berathung als unthunlich befunden, und ebenso 1847 die Verlegung der Buchhändler-Abrech nung auf die Michaelismesse, nach voraufgegangener commissarischcr Prüfung und Berichterstattung. Auch jetzt, nachdem die Gründe und Gcgcngründc ausgctauscht waren, ergab sich für die Majorität des Ausschusses als Resultat, daß es sich empfindlich rächen würde, wenn der Buchhandel allein den Versuch machen wollte, sich von den alle Lebenscinrichtungcn bestimmenden Zeiten des Kirchenjahres loszusagen, um sich künftig allein an ein feststehendes Datum zu halten. Haben doch selbst die Universitäten nach wiederholter gründlicher Prüfung von Beseitigung der Unzuträglichkeiten, welche aus der wechselnden Länge der Semester erwachsen, abstehcn müssen. Es gelang der Minderheit nicht, An solches Datum in Vorschlag zu bringen, das von der Mehrheit als ein durchzuführcndcs erkannt wurde, und es muß deshalb dem Minoritäts-Berichte überlassen bleiben, genau präcisirtc Vorschläge zu machen und deren Zuträglichkeit nachzuweise». — Die hauptsächlichsten Gegenstände dcrBcsprcchung waren folgende. Vermehrter Absatz. Es wurde zuerst in Frage gestellt, ob cs wirklich eine aus gemachte Sache sei, daß durch die Freihaltung der ersten Monate des Jahres von den Arbeiten des Remittirens ein vermehrter Absatz erzielt werde. Es wurde dieser Behauptung entgegen gehalten, daß im Januar alle Welt mit dem Abschluß beschäftigt sei, daß die eben empfangenen und vielleicht noch unbezahlten Rechnungen die Kauf lust bedeutend schwächten, und dies gerade in dem Kreise der mit einem festen Gehalt Angestellten, die doch vorzugsweise die erschie nenen Neuigkeiten zur Ansicht erhalten; daß die nun folgende Zeit besonders für die geselligen und öffentlichen Lustbarkeiten in Anspruch genommen werde; daß cs gewiß für viele Kreise wichtiger sei, den April und Mai für die Beackerung des Absatzfeldes frei zu haben, als den Februar und März, was ja auch jetzt schon eine Reihe von Handlungen dadurch bethätigtc», daß sic die Remission so früh als möglich (im Februar) vornehmen. Es seien übrigens nur Aus nahmen, wo die Verleger ihr eigenes Interesse so weit verkennen, daß sie ohne zwingende Gründe spät verschickte Artikel von thätigen, ordentlichen Handlungen nicht zur Disposition stelle» ließen. Der Hauptgrund, weshalb Bücher aus der alten Rechnung im neuen Jahre nicht gerne mehr zur Ansicht verschickt werden, liege in der großen Schwierigkeit, sie dann bei der Remissionsarbcit nicht zu übersehen oder Gewißheit zu haben, daß sie wirklich abgesetzt seien. Nachdem auf diese Weise der Hauptgrund zu einer Ver längerung des Abrcchnungstermins als ein sehr zweifelhafter erkannt war, wurde die versprochene bessere Ordnung ins Auge gefaßt. Wenn behauptet wurde, es werde der Sortimenter, sobald er sich die Zeit vom Januar bis zur Abrechnung ein für allemal fest einthcilen könne, jeder Arbeit die nüthige Zeit zuwcnden können, und es würden dadurch die vielen Fehler, die durch flüch tige Arbeiten entständen und deren Berichtigung so viele Mühe und Verdruß mache, vermieden werden, so mußte entgegnet werden, daß diese Fehler meist ganz andere Ursachen hätten und bei der jetzigen complicirtcn Bezugsweisc kaum ganz zu vermeiden sein würden, daß aber die Beschaffung der nöthigen Vorarbeiten, ehe das Ncmit- tircn nnfangcn könne, von den erfolgten Abrechnungen mit den Unterhändlern (Buchbinder» und andern kleine» Geschäften, die von größeren Handlungen sortirt werden) abhünge, die jetzt alle nach greifbaren Tagen sich richteten, ein willkürlicheres Datum aber schwerlich beachten würden; wann Fastnacht sei, wisse Jeder; feste Daten seien schon wegen der wechselnden Wochentage nicht streng durchzuführcn; wie denn auch die Freunde der Fixirung allseitig zugaben, daß die Abrechnung sich an feste Wochentage anschlicßen und dem Pfingstfestc immer answeichen müsse. Wenn von den oesterreichischen College» die Schwierigkeit dar gestellt wurde, die eine frühe Messe ihnen bereite, weil sic vorher die locale und dann noch die allgemeine oestcrr. Abrechnung zu bewältigen hätten, so wurde dem mit Grund entgegen gehalten, daß diese ihre Einrichtungen aus neuerer Zeit datirtcn und also keinen Anspruch darauf machen dürften, die längst bestehenden allgemeinen deutschen Einrichtungen zu altcrircn; dagegen würde cs unbillig sein, Anordnungen zu treffen, welche die süddeutsche Ab rechnungsweise durchkreuzten, nachdem letztere mit Rücksicht aus die Leipziger Ostermesse eingerichtet worden sei. Es wurde aber be sonders noch entgegen gehalten, daß außer der gefährdeten Ordnung durch Verlassen der jetzigen Termine dem Sortimenter eine ernste Gefahr für das rechtzeitige Eingehen der Rechnungen entstehe, sobald das Publicum erfahre, die Buchhändler rechneten nicht mehr zur Ostermesse ab, sondern erst später. Jetzt wisse das ganze Publicum, der Buchhändler brauche zu Ostern sein Geld, und nach Ostern könne man ihm anständiger Weise nicht mehr zu- inuthen, etwas zurückzunehmen. Daß diese Anschauung ein mäch tiger Hebel für viele Bücherkäufer sei, habe gewiß Jeder Gelegen heit gehabt zu erfahren, und nur evidente Gründe könnten cs räthlich erscheinen lassen, diesen Vortheil auszugeben. Die jetzige bessere Ordnung im Buchhandel sei unstreitig dadurch entstanden, daß Jeder wisse, zu Pfingsten müssen alle Saldi bezahlt sein. Auf den persönlichen Besuch der Messe wirken zum Thcil dieselben Gründe ein. Ein von der übrigen Zeit- einthciluug abgelöster Termin wird Vielen Hindernisse bereiten. In der Woche vor oder nach Pfingsten wird es recht unbequem sein, sich vom Hause oder seiner Familie zu trennen. Der persönliche Verkehr unter den Buchhändlern ist aber die Wurzel, aus welcher unsere Corporation (die einzige wahrhaft deutsche, wie wir beim Jubiläum des Börsengebäudes zu unserer Genugthuuug hervor- heben konnten) ihre Bedeutung erhält, und durch welchen ihr Em- porblühcn bedingt ist. Der Besuch der Messe ist in den letzten Jahren in Folge der leichteren Communicativn gestiegen, durch jede Aenderung wird er ernsthaft in Frage gestellt. Wollte man etwa das bisjetzt Gesagte mehr oder wcniger Sache der individuellen Anschauung oder des Gefühls nennen und deshalb kein entscheidendes Geivicht darauf legen, so wird man ein solches der Geldfrage gern oder ungern zugestehen müssen. Bei der Geldfrage sind Verleger, Sortimenter und Commissio- närc in gleicher Weise interessirt. Die enormen Summen, über welche die Commissionäre während der Abrcchnungszeit, wenn das Abrechuungsgeschäft mit der Cvulancc und Raschheit wie gegen wärtig von Statten gehen soll, mit Leichtigkeit müssen verfügen können, stehen denselben zu keiner andern Zeit in gleicher Weise zur Disposition. Dies hat, wie eine berufene Feder in Nr. 52 des Börsenblattes v. 27. April 1861 auseinander gesetzt hat, seinen Grund darin, daß zur Ostermessc große Summen baarcn Geldes auf den Platz geführt werden, welche, nachdem sie die ersten Wochen dem Meßverkehr gedient haben, in der Znhlivvchc den Bedürfnissen der Commissionäre zur Verfügung stehen, welche die selben gegen die ihnen zur Deckung der Zahlungslisten übersandten Rimessen eintausche», und zwar zu Coursen, die gewöhnlich höher als die der Nachbarbörsen sind. Es findet sich im ganzen Jahre kein Zeitpunkt vor, der diese Vorthcile in gleichem Maße darbiclet. Nur wenige Sortimenter sind in der Lage, die zur Deckung ihrer Listen erforderlichen Gelder in natura nach Leipzig zu bringen oder zu schicken, und auch diese kaufen das nötige Papiergeld billig von den aus Leipzig eben zurückgekehrten Grossisten. Zum Theil erfolgt die Deckung durch Wechsel auf Leipzig, welche bei hcrnn- nahender Messe überall und leicht ohne Verlust zu kaufen sind, weil die in allen Wcltgegcndcn zerstreuten Verkäufer, die ihre Waarc nach Leipzig bringen, gern im voraus zum Zahltag der Messe, an dein sie ihre Einnahme gemacht haben, auf sich in Leipzig trassircn
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