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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1894
- Sprache
- Deutsch
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42-80 Nichtamtlicher Teil. .V 150, 12. Juli 1804. Zeitschriften gesprochen worden: allein trotzdem war es schwierig, eine Einigung zu erzielen. Nach meiner unmaß geblichen Meinung dürfte vielleicht der erste Sonntag nach dem 15. Mai der geeignetste sein, auf den der Termin hinaus- gcschobcn werden dürfte. Der Sortimenter empfindet alljähr lich bei der Ostermcsse dieselbe Schwierigkeit und wie not wendig die Verlegung der Messe ist. Auch wird allgemein zu gegeben, daß die jetzige Einteilung sehr störend aus die ord nungsmäßige Abwickelung der Geschäfte cimvirkt. Die Durch führung der Verlegung würde gewiß keineswegs schaden, im Gegenteil nur von Nutzen sein, indem der Sortimenter mehr Zeit zur Abwickelung seiner Geschäfte zur Verfügung haben würde und der Verleger durch die Hinausschiebung der Zahlungsfrist auf eiirige Wochen reichlichen Ersatz finden könnte. Herr Deutickc: Ich möchte meinen Standpunkt dahin klar stellen, daß ich in der Fixierung eines bestimmten Ter mines einen Vorteil sehe, aber ganz entschieden dagegen bin, wenn der Termin etwa noch hinausgeschobcn würde. Allein ich glaube, nur selbst haben keinen Einfluß darauf, das hängt mehr von den Leipzigern ab. Herr Konegen: Wir können höchstens eine Resolution beschließen, in der nur sagen: wir schließen uns dem Wunsche auf Festlegung der Ostcrmessc au, und ich mochte den Herrn Vorstand bitten, daß er darüber abstimmcn laßt. Ich stelle folgenden Antrag: Der österreichisch-ungarische Buchhändlervcrein spricht den Wunsch aus, daß die Ostcrmessc festgclcgt werde. Vorsitzender: Meine Herren! Sie haben den Antrag .iiouegen gehört; jene Herren, welche damit einverstanden sind, mögen die Hand erheben. (Geschieht.) Einstimmig ange nommen. — Wir kommen zum letzten Punkt t'. Herr Winkler: Ich habe mir bereits erlaubt, bei der vorjährigen Versammlung darauf hinzuwciscn, daß der mährisch-schlesische Verein einen diesbezüglichen Beschluß gefaßt hat, ohne daß ein nennenswerter Widerstand bekannt gegeben worden wäre. Ich wollte nur der geehrten Versammlung Vorschlägen, daß heute eine Resolution gefaßt werde, dahin gehend, daß das nicht auf zwei Provinzen beschränkt bleibe, sondern daß dieser Vorgang, der im allgemeinen Interesse liegt, von allen Provinzen acccpticrt werden möge. Herr Konegcn: Ich glaube, daß wir auf diesen Punkt des Antrages, atiueo 6, nicht eingchcn können. Wir haben bereits in einer Hauptversammlung eine Resolution gefaßt, daß die Einhebung einer Zustcllungsgcbühr jedem einzelnen überlassen bleiben müsse und daß der Buchhändlerverein da gegen nichts einzuwenden habe. Ebenso ist gewiß niemandem verboten, eine halbjährliche Rechnung auszustellen, und es giebt ja sehr viele, die Vierteljahrs-Rechnungen führen. So viel individuelle Freiheit muß man doch jedem Buchhändler in seinem Geschäfte lassen. Ich glaube nicht, daß der österreichisch- ungarische Buchhändlerverein berufen ist, über diese ganz internen lind eigentümlichen Verhältnisse eines jeden Geschäftes einen Beschluß zu fassen. (Rufe: Sehr richtig!) Ich möchte den Antrag stellen, über diesen Punkt des mährisch-schlesischen Vereins zur Tagesordnung überzugehen. Herr Folk: Meine Herren, es ist nicht ganz »ohne«, was hier bei Punkt t steht. Ich kann den Ausführungen des Herrn Konegen nicht beipflichten, daß das jedem einzelnen überlassen bleiben solle, denn wenn das der Fall wäre, dürfte niemand eine solche Zustellungsgebühr einheben. Aber, meine Herren, eine Einführung von der einen oder der anderen Seite hat keinen praktischen Wert, sondern nur wenn das allgemein anerkannt und allgemein angewendet wird. Allerdings, bezüglich des zweiten Punktes, betreffend die halb jährigen Rechnungen, geht es aus dem Grunde nicht, weil uns bereits und oft mitgeteilt worden ist, daß die meisten ganzjährige Rechnungslegung pflegen. Aber ich glaube, cs wäre gewiß interessant, wenn wir die Meinung der Herren Kollegen über diesen Punkt hören könnten. Herr Kone geil: Ich kann dem Herrn Vorredner nur antworte», daß wir bereits einmal den Beschluß gefaßt haben, daß der Verein als solcher nichts dagegen hat. Das ist nun bekannt, daß die Herren in der Generalversammlung des mährisch-schlesischeu Vereins in Brünn beschlossen haben, eine solche Gebühr cinzuhcben. Man könnte betonen, daß das der einzig richtige Weg ist, sich selbst zu helfen, aber Sie können nicht verlangen, daß der österreichisch-ungarische Buchhändler- Verein einen solchen Beschluß faßt und daß er dekretiert, von heute an ist dies alles eingeftthrt!« Vorsitzender: Diese Angelegenheit ist in der Korpora tion zur Sprache gebracht morden, und es wurde, wie Herr Kollege Kvnegc» bemerkt hat, der Beschluß gefaßt, diese Sache jedem einzelnen zu überlassen. In Wien sind die Verhältnisse anders als in einer kleinen Stadt, und überall müssen die örtlichen Verhältnisse in Betracht gezogen werden. Herr Müller: Ich möchte Herrn Winkler bitten, diese Frage zu vertagen. Es ist ja bekannt, daß die Verleger er sucht worden sind, auf die Zeitschriften zu drucken, daß eine Zustcllungsgebühr erhoben wird. Wenn erst eine größere Zahl von Verlegern diesem Wunsche nachgekommen sein wird, ist es leichter, allgemein eine Zustellungsgebühr einzuheben. Herr Winkler möge vielleicht seinen Antrag zurückzichen und jetzt ruhig die Zcitschriftcufragc ihren Weg gehen lassen; cin- gclcitet ist sie gut, Erfolge haben wir auch schon damit erzielt, aber dekretieren und einen Beschluß in der Generalversamm lung fassen, der nicht beachtet wird, ist völlig zwecklos. Herr Winkler: Ich ziehe meinen Antrag bcziv. meinen Wunsch, den ich nur deshalb gestellt habe, damit die Wiener Kollegen dasselbe, was wir schon erreicht haben, ebenfalls ge nießen sollen, zurück. Vorsitzender: Der Antrag ist zurückgezogen, jener des Herrn Konegen daher gegenstandslos. — Wir kommen zu dem Anträge der Sektion Galizien. Herr Gubrynowicz: Nachdem meine Anträge voll kommen mit denen des Herrn Winkler übereinstimmen, so ziehe ich dieselben hiermit zurück. - Ich glaube jedoch den Herren empfehlen zu sollen, zu beschließen, daß sich eine Depu tation zu Sr. Exrellenz dem Herrn Minister für Kultus und Unterricht I)r. R. v. Mndcpski zu begeben habe, um die ob- schwcbendcu Angelegenheiten einer ausführlichen Klarlegung zn unterziehen. lieber diesen Antrag cntspinnt sich eine höchst lebhafte und andauernde Debatte, an der sich die Herren Müller, Freptng, Konegcn, Winkler, Artarin, Robitschek und der Herr Vorsitzende beteiligen und an deren Ende folgender Antrag, gestellt von Herrn Müller, angenommen wurde: Es möge sich Herr Gubrpnowicz in das Unterrichts ministerium begeben, um Auskunft darüber zu erhalten, ob Sc. Exrellenz morgen (Sonntag) oder übermorgen (Montag) die Deputation in Audienz empfangen werde. Für den bejahenden Fall wird der Herr Vorsteher mit den Obmännern der einzelnen Sektionen sich zu Sr. Exrellenz begeben, und es werden in dieser Audienz insbesondere die Frage der Preisdrückerei und des Schulbücherverlages zur Sprache gebracht werden. Mit der Annahme dieses Antrages ist die Tagesordnung erschöpft; der Herr Vorsitzende dankt den Anwesenden bestens für ihr Erscheinen, worauf Herr Frommer (Krakau) dem Vorsitzenden für seine opferwillige Thätigkeit den besten Tank des Vereines ausspricht. (Lebhafter Beifall.) Nach einigen kurzen Mitteilungen des Herrn Müller, die Besichtigung der Staatsdruckcrci und die gesellige Zusammen kunft abends betreffend, schließt der Vorsitzende die Sitzung um »ZI Uhr mittags.
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