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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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222. 24. September 1898. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 6995 Musterbuch aus dem siebzehnten Jahrhundert. In dem soeben an die Mitglieder des Museums versandten Mitleilungshefte wird darüber folgendes gesagt: Das Buch stammt aus der Oberpfalz aus dem Jahre 1682. Vier Schneidermeister von Bruck haben das Buch ihren Zunftkollegen in Nittenau geliefert. Dem löblichen Schneiderhandwerk des letztgenannten Oertchens war vom Kur fürsten befohlen worden, als Meisterstücke die Kleidungsstücke von vier Ständen zu machen, und zwar von jedem Stande drei Stücke. Die Brücker Schneider konnten die Sache zwar auch nicht ganz genau, lieferten aber nach ihren Erfahrungen die Zeichnungen für Gewänder von Geistlichen, Edelleuten, Bürgern und Bauern. Ihr Elaborat ist eine Handschrift in Quart von acht Blättern mit derben Federzeichnungen, welchen einige Erläuterungen beigegeben sind. Die Zeichnungen sind allerdings nicht sehr korrekt, doch würde sich noch heute jeder Schneider danach zurechtfinden können. Stücke, die über den Rand des Stoffes hinausstehen, haben Zeichen, unter welchen sie dann nochmals an einem anderen Ende des Stoffes wiederkehren. Man denke sich die einzelnen Stoffbahnen aus gezeichnet, und die Linien der Figur für die einzelnen Gewandteile darüber gezogen. Auch die Breite der zur Verwendung kommenden Stoffe ist eingeschrieben, z. B. -das ligt 4sag- (fach), »das alles her unter ligt 2 sag- oder -da ligen 2 Tug (Tuche) auf einand biß die hinderen Erbl ein eel haben, dernach ligt nur ein tug« (bis die Hinteren Bermel eine Elle lang sind) u. s. w. Die Unterschriften lauten -Das ist ein Meßgewandt, hinden Iflz Elen lang, forn 1 Eln lang, Stola, Manidel auch dabey. Wer 2 Levitten Rekh ein Eln ein Vg lang ein Rockh, Undt 2 Eln weit. Die Erbl >/z Eln lang und Sammet Kreiden. Zu auch ein Carbral Daschen. Nimb 9 Eln sammt». Die -Levilenröcke», -Manipel-, -Stola-, »Die Korporaltasche- sind einzelne Teile des Gewandes. Merkwürdig ist, daß bei dem Gewände des Edelmannes von den Schneidern auch der Schnitt der Handschuhe mitgeteilt wird. Wenn auch die Schnittmuster der vier pfälzischen Meister keine -Meisterstückh- sind, wie sie sie in dem Büchlein bezeichnen, so sind sie doch da durch interessant, wie sie die Kleidung ihrer Zeit ausfaßten. Nach Mitteilung des Direktors Gustav von Bezold ist dies Schnitt- Musterbuch um so wertvoller, als aus dieser Zeit nur fünf ähnliche bekannt sind, von denen sich zwei im Original, drei in Kopieen in der berühmten Büchersammlung des Freiherrn von Lipperheide in Berlin befinden. Nobels Testament. — Aus Stockholm wird den Zeitungen ge- meldet: Die vielen Millionen, die der im Jahre 1896 verstorbene Dynamiterfinder vr. Alfred Nobel hinterließ und die laut Testa ment in den Dienst der Wissenschaft und der Humanität gestellt werden sollen, dürften in absehbarer Zeit ihrer Bestimmung zu- gesührt werden können, denn der Prozeß, den die Verwandten angestrengt hatten, um das Testament umzustoßen, ist gütlich bei gelegt worden. Laut Testament sollte fast das ganze riesige Ver mögen Nobels einen Fonds bilden, aus dem jedes Jahr fünf Preise von je 200 OVO Kronen an diejenigen verteilt werden sollen, die während des abgelaufenen Jahres der Menschheit den größten Nutzen gebracht hätten. Es sollen danach jene Personen Preise erhalten, welche die wichtigste Entdeckung oder Erfindung auf dem Gebiete der Physik, der Chemie und der Physiologie oder Medizin gemacht, oder innerhalb der Litteratur das Beste in idealer Richtung hervorgebracht haben, und endlich, wer am wirk samsten für die Verbrüderung der Völker, für Abschaffung oder Ver minderung der stehenden Heere oder Vorbereitung von Friedenskon gressen gewirkt hat. Auf diesen fünf Gebieten werden also nach In krafttreten des Nobelschen Testaments jedes Jahr fünf Preise von zu sammen einer Million Kronen ausgeteilt werden können, und laut Testament soll dabei keinerlei Rücksicht aus Nationalität genommen werden. Die Verwandten Nobels, die zusammen mit einigen Millionen abgcfunden wurden, hatten den Prozeß angestrengt, um die ganze Hinterlassenschaft Nobels, rund Zl'/z Millionen Kronen, in ihren Besitz zu bringen. Statt des voraussichtlich mageren Prozesses zogen sie aber schließlich einen Vergleich mit den Körper schaften vor, die Nobel mit Austeilung der Preise betraut hat. Die Verwandten erhalten zusammen noch 800000 Kronen und ver pflichten sich, keine weiteren Schwierigkeiten zu machen. Als PreiS- verteiler bestimmte Nobel die schwedische Akademie der Wissen schaften (für Physik und Chemie), das Karolinische Institut in Stockholm (für physiologische und medizinische Arbeiten), die Aka demie in Stockholm (für den Litteraturpreis) und eine vom nor wegischen Storthing zu wählende Kommission (für den Friedenspreis). Ein neues Schriftmetall. — Der -Zeitschrift für Deutsch lands Buchdrucker- wird über ein neues Schristmetall geschrieben: Dem bisher zur Herstellung von Lettern u. s. w. verwendeten Metall, das aus Blei, Antimon und Zinn besteht, ist über Nacht ein ernster Konkurrent entstanden, der bald in jeder Buchdruckerei ausschließlich das Feld behaupten dürfte. Dem jetzigen Lettern metall haften, wie jeder Fachmann zur Genüge weiß, manche Fehler an; insbesondere wurde auf seine Gesundheitsgesährlichkeit htngewiesen. Alle Versuche aber, einen technisch ebenbürtigen Ersatz zu schaffen, scheiterten bisher. In dem Aluminium indessen ist, seitdem cs auf elektrolytischem Wege sehr billig hergestellt werden kann, endlich ein Metall gefunden worden, das gegenüber den jetzt benutzten Materialien sogar noch große Vorteile hat. Vom reinen Aluminium mußte man allerdings seiner großen Sprödig keit wegen absehen, aber man hat eine Legierung geschaffen, der die Sprödigkeit fehlt, die aber die nötige Härte besitzt, so daß sie das jetzige Letternmaterial hierin bedeutend übertrifft. Infolge dessen ist die Abnutzung eine geringere und die Dauerhaftigkeit eine größere. Aber noch ein anderer Vorteil dcS neuen Metalls ist wohl in Betracht zu ziehen. Das jetzige Metall besitzt ein spezifisches Gewicht von 11,376, das Aluminiummetall dagegen nur ein solches von 2,56—2,67; es ist demnach säst 5mal so leicht wie jenes. Daß diese größere Leichtigkeit eine leichtere und deswegen billigere Bauart der Maschinen, Pressen, Regale und Kästen ermöglichen kann, ist leicht einzusehen. Weiter nimmt die Aluminiumlegterung bedeutend leichter Farbe an und giebt sie leichter wieder ab, so daß hieraus eine Ersparnis an Drucker schwärze und bessere Abzüge zu erwarten sein dürften. Endlich bleibt bei einer etwaigen Einschmelzung der Wert der Aluminium legierung ein höherer als der der jetzt üblichen. Durch erste Druck firmen ist erprobt worden, daß dieses neue Schrift- und Ausschluß material aus Aluminiumlegierung neben dem bisherigen Verwen dung finden kann; dabei hat sich als vollständig ausgeschlossen erwiesen, daß die in Anwendung kommenden leichteren Schließ- und Formatstege aus Aluminiumlegierung während des Druckes steigen. Die Firma Herz, Trottner L Co., Pforzheim, hat die sämtlichen Patente dieser neuen Fabrikationsmethode erworben und wird demnächst mit der Fabrikation beginnen. V. -Kreis Norden- im Norden. Berichtigung. — Im Ein gang des Berichts des Herrn Justus Pape über den Ausflug des Kreises Norden nach Flensburg und Düppel (vgl. Börsenblatt Nr. 218 vom 20. d. M.) wolle auf Seite 6846, Spalte 1, Zeile 4 von unten, statt -nach Süden hin- gelesen werden: -nach Osten hin, zu Füßen gelegen, das liebliche Sonderburg auf der grünen Insel Alsen- .... S p r e ch s a a l. Bücher im Warenhanse. (Vgl. Börsenblatt No. 217.) Bezüglich des Verkaufs von Zolas Romanen aus dem Verlage von Max Fischer in Dresden in Warenhäusern teilen die Unter zeichneten mit, daß betreffende Bände von einer hiesigen Galanterie warenhandlung zum Preise von 25 -Z, von einem Warenhaus sogar für 18 H pro Stück verkauft werden. Diese Geschäfte müßten also nach Herrn Fischers Angabe bei 1000 Bänden 30 ^ bezw. 100 ^ zusetzen, was wohl höchst unwahrscheinlich ist. Gleiwitz. Oscar Groetschels Buchh. (Inh. Paul Merkel). Albert Jäger. anderen Löwes lehnten wir ab) und setzten damals das zum ge wöhnlichen Nettopreise bezogene Lagerexemplar auf 1 .F 50 ^ ord. zurück. Jetzt bekommen wir ein Circular von Adalbert Fischers Verlag Nachf. in Leipzig (Inhaber: Siegfried Neufeld und Julian Heniu 8), worin dem Sortimenter 1(1) Exemplar davon für 2 ^ 50 zur Probe netto bar angeboten wird. Sollte einer der Herren Kollegen außer dem einen Probeexemplar noch ein zweites und drittes brauchen, so geben wir es zum Netto-Ramschpreis von 1 ^ ab und hoffen, nicht dem Gesetz zu verfallen. Vielleicht haben die Herren Neufeld L Henius auch noch Exemplare für 1 ^11 Danzig. vr. B. Lehmann'sche Buchhandlung. Ramschware und Ladenpreis. Löwe,)j Renatus (5 ^ ord.) bezogen wir von der Firma Neuseld L Henius in Berlin 1896 als Ramschartikel für 1 ^ (die Hierzu bemerken wir, daß wir uns prinzipiell aus öffentliche Erörterungen nicht einlassen. Auf Wunsch geben wir den Herren Interessenten direkt Aufklärung. Berlin. Neuseld L HeniuS. 930*
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