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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1899
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- Deutsch
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4190 Sprechsaal. — Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. ^ 130, 8. Juni 1899. lichen Kreisen das weiteste Vertrauen. Er, bei dem mit sittlicher Tüchtigkeit Gottvertrauen und Gottesfurcht verbunden war, hat als Kassierer des Centralvorstandes des Evangelischen Vereins der Gustav - Adolf - Stiftung manche sichtbare Stätte der Gottes- vcrehrung mit bauen helfen. Sein Haus aber war eine Wohn stätte reinsten Glückes. So wird auch bei dem Heimgegangenen das neutestamentliche Wort zum Trost: -Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, denn sie ruhen von ihrer Arbeit, und ihre Werke folgen ihnen nach-. Nachdem der Schlußgesang der Thomaner verklungen war, trat Herr Geheimer Kirchenrat v. Fricke zum Sarge heran, um im Namen des Gustav Adolf-Vereins dem entschlafenen Freunde zu danken und auch persönlich Abschied von ihm zu nehmen. Schon manchem verehrten Manne habe er das letzte Geleit gegeben und ini Namen des Vereins ein Abschiedswort am Sarge gesprochen, aber bei keinem von diesen habe er in innigerer Mit- traucr am Sarge gestanden, als an dem des teuren Heim gegangenen, der als Repräsentant der Reformierten in unserer Stadt in zartem Sinn den ökumenischen Geist erfaßt habe, der als eigentliche Macht des Gustav Adolf-Vereins die ganze evangelische Erde umspänne, helfend und Hilfe empfangend. Er sei Nachfolger der unvergeßlichen Howard und Lampe senior ge wesen und habe als Kassierer in strenger Gewissenhaftigkeit fünf zehn Jahre lang sein Amt im Verein geübt, dessen Mittel und große Legate verwaltend. Ihm, dem Redner, sei er noch weit mehr ge wesen: ein hochverehrter Freund, eine innige sympathische Natur mit seiner Einfachheit, Noblesse, Zuverlässigkeit, Anspruchslosigkeit, ein wahrer Freund, der noch vor wenig Wochen sich der Deputation des Centralvorstandes angeschlossen hatte, uni ihm, dem Vorsitzenden im Centralvorstande, die Glückwünsche zu seinem fünfundzwanzig jährigen Jubiläum als solchen darzubringen. Nun sei er geschieden, aber unsere Zeit sei Gottes Zeit, und wenn Christen auseinander gehen, so sagen sie -Auf Wiedersehen!» Gesegnet sei das Haus, das in solch herber Zeit wisse, wo allein voller Trost zu finden sei. -llavs pia avima. Lebe wohl, Du teurer Mann, der Name Vocrster wird nie auslöschcn aus der Geschichte unseres Gustav Adolf-Vereins!» Zum Schluß widmete der Vorsteher des Vereins der Buch händler zu Leipzig, Herr Hermann Cre dner, dem Heimgegangenen Kollegen herzliche Worte im Namen des Leipziger Buchhandels, der in ihm einen seiner hervorragendsten Vertreter verloren habe, einen Mann, dem die Hochachtung und Liebe aller seiner Berufs- acnossen mit Recht zu teil geworden sei. Trauernd ständen die Mitglieder des Vereins der Buchhändler zu Leipzig am Sarge des on ihnen Geschiedenen und betrauerten aufrichtigen Herzens den Sprech Giebt es eine Usance in der Klischee-Berechnung? (Vgl. Börsenblatt Nr. 122, 127.) III. Die Artikel in Nr. 122 und Nr. 127 des Börsenblattes, denen gewiß noch verschiedene Nachfolgen werden, haben gewiß den Zweck, daß verschiedene Firmen, die ihre Klischees bisher mit Facette berechnet erhielten, diese jetzt ohne Facette berechnet zu haben wünschen. ^ Was die Bemerkung des Herrn 8t. bezüglich der Holzschnitt- Berechnung betrifft, so erlaube ich mir darauf zu erwidern, daß meiner Erinnerung nach, zu Anfang der achtziger Jahre, als ich fast täglich die Holzschnitt-Rechnungen der bedeutendsten xylo- graphischen Anstalten zu prüfen hatte, von diesen die Holzschnitte nach den Abdrucken und nicht nach den Stöcken selbst berechnet wurden. Ich vermag jetzt jedoch nicht zu sagen, ob dies etwa auf besonderer Abmachung beruhte, was, da es sich um sehr belang reiche Ordres handelte, wohl anzunehmen ist. Es wird sich gewiß, wenn es sich um sehr große Aufträge handelt, manche Anstalt, die sonst die Facetten berechnet, bereit finden lassen, von dieser Berechnung abzusehen oder einen anderen Modus zu finden, wenn hierüber vorher verhandelt wird. Herr Eugen Diederichs fragt in Nr. 122 des Börsenblattes: -Berechnen Sic den Faeettenrand mit, resp. verpflichten Sie sich, bei Zinkätzungen das Klischee, innerhalb der vertieften Stellen, soweit cs möglich ist, zu befestigen?» Bei Zinkographieen ist dies ja möglich, aber bei Autotypieen, wo es solche vertieften Stelle» nicht giebt, leider nicht; und was der Autotypie recht ist, sollte doch auch der Zinkographie billig sein. Meiner Ansicht nach wird sich eine Einmütigkeit hier nicht er zielen lassen, ebensowenig, wie es möglich sein wird, eine große und ihren Leistungen nach hervorragende Reproduktions-Anstalt Heimgang des edlen Mannes, der fünfundzwanzig Jahre lang in seinem Vorstande gewaltet habe, und dessen Wirken im dankbaren Gedächtnis des Vereins leben werde. In unabsehbarem Zuge folgte hierauf das Trauergelcit dem Sarge die Salomonstraße und die HcffpUalstraßc hinauf, an der Stätte seines Wirkens und am deutschen Buchhändlerhause vorüber zum Neuen Johannisfriedhofe, wo mit kurzem Gebet und Segen Carl Voerster zur ewigen Ruhe gebettet wurde. si Heinrich Siegel. — Der Rechtshistoriker vr. Heinrich Siegel, Professor der deutschen Reichs- und Rcchtsgeschichte an der Universität Wien, ist am 4. d. M. dort gestorben. Von seinen Veröffentlichungen seien hier genannt: Das deutsche Erbrecht nach den Rcchtsquelien des Mittelalters — Die germanische Verwandt schaftsberechnung mit besonderer Beziehung auf die Erbenfolge — Oesterreichische Wcistümer. 7 Bde. — Geschichte des deutschen Gerichtsverfahrens — Das Versprechen als Verpflichtunasgrund im heutigen Recht — Deutsche Rechtsgeschichte. — Die Sitzungs berichte der Wiener Akademie der Wissenschaften, deren Mitglied und Generalsekretär er war, enthalten zahlreiche kleinere rechts historische Arbeiten von ihm. f Johann Strauß. — Der am 3. d. M. in Wien gestorbene Komponist Johann Strauß war ein Sohn des gleichnamigen Tanzkomponistcn und Hofball-Musikdirektors in Wien und 182ö geboren. Nach des Vaters Tode übernahm er dessen Orchester und machte mit ihm ausgedehnte und sehr erfolgreiche Konzertreisen. Von seinen Tanzkompositionen ist der -Donauwalzer am bekanntesten; weiter seien hier genannt: »Wiener Blut», Künstlerleben», -Morgen blätter«, G'schichten aus'm Wiener Wald-, -Bei uns z'Haus». Verhältnismäßig spät komponierte Johann Strauß seine erste Operette -Indigo». Ihr folgten jedoch alsbald weitere, die ihren Weg über fast alle Bühnen Europas nahmen. Der Erfolg spornte den Komponisten, und seineni rastlosen Fleiße verdanken wir eine Reihe der schönsten Operetten, so: den -Carneval in Rom- (1873), «Die Fledermaus- (1871), -Cagliostro» (1875), -Prinz Methusalem- (1877), -Blindekuh» (1878), -Das Spitzentuch der Königin- (1880), -Der lustige Krieg- (1881), -Eine Nacht in Venedig- (1883), -Der Zigcunerbaron- (1885), -Simplicius- (1887), -tziitter Pasman- (1892), -Jakuba- (1894), -Waldmeister- (1890). Ein Ehrentag für Johann Strauß war es, als an seinem siebzigsten Geburtsfeste sich auch die Pforten der K. K. Hofoper in Wien seiner Operettenmuse erschlossen, und -Die Fledermaus- von Mitgliedern der großen Oper mustergiltig in Szene gesetzt wurde. Diesem Beispiele sind jüngst dann auch die Hofbühnen in Wiesbaden und Berlin gefolgt. saal. zu veranlassen, von ihren höheren Preisen abzugehen und dafür dieselben anzusetzen, die kleinere Anstalten fixieren können. Wer hier z. B. Lichtdrucke, Photogravüren re. zu bestellen hat, der kann namentlich die letzteren zu 10 -ß, 12 -H, 20 und 40 pro H>om haben; und ist er bei seinem 40 -^-Lieferanten zufrieden, so wird er nicht, nur um es billiger zu haben, zu dem anderen übergehen. Jede Arbeit ist eben ihres Lohnes wert. ^ proxos Photogravüre! Auch hier läßt sich die Frage aufwerfen: Giebt cs eine Usance in der Photogravüre-Platten- Bercchnung? Die eine Anstalt berechnet mit Plattenrand, die andere ohne, und zwar die crstere zu niedrigeren Preisen als die letztere. Hier scheint mir eine Selbsthilfe, resp. eine vorherige Verständigung viel wichtiger. Die Firma X berechnet beispielsweise eine Bildgröße von 50X60 — 3000 Hjom mit 25 75V sie rechnet dabei keinen Plattenrand, den sie, eben weil sie ihn nicht berechnet und weil die Bestimmung desselben ihr überlassen ist, sehr klein bemißt, — sagen wir, oben und an den beiden Seiten mit je 3 om, unten mit 5 om, so daß sich eine Plattengröhe von 58x66 om ergiebt — 3828 H>om. Die Firma X würde nun diese 3828 ü)om, sagen wir, mit 15 ^ berechnen, was die Summe von 574 20 ^ er giebt, also eine Ersparnis von fast 200 .4!. Ich kann also, wenn ich die 200 nicht einfach mitnehmcn will, den Plattenrand erheblich größer machen und dadurch dem Blatt einen ungleich besseren und vornehmeren Eindruck geben; denn erst von 5000 ffljcw ä 15 ^ würde der Quadratinhalt den Preis von 750 ^ ergeben. Hier ist es also geraten, wenn man über den vornehmen Eindruck einer Photogravüre selbst bestimmen will, der Anstalt vorher zu sagen, wie groß sie den Plattenrand zu halten habe; denn sonst kann es sich eventuell ereignen, daß man bei Firma X ! die Platte nicht billiger erhält als bei Firma X. U. kr.
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