Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-05-12
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18990512
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189905125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18990512
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-12
- Monat1899-05
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
108, 12. Mm 1898. Nichtamtlicher Teil. 3509 Von der Königlichen Bibliothek in Berlin. — Gegen die Verlegung der Königlichen Bibliothek von Berlin nach Char lottenburg gedenkt eine Anzahl wissenschaftlicher, Lehrer-, kauf männischer, Grundbesitzer- rc. Vereine eine Petition an das Ab geordnetenhaus zu richten, die jetzt bei dem Vorsitzenden des Komitees, Geheimen Justizrat Lesse, zur Unterschrift ausliegt. In der Petition wird auf die -schwere Schädigung aller Interessenten kreise- hingewiesen, die durch die Verlegung der Bibliothek ent stehen würde: -Der weitaus größere Teil unserer Verwaltungs und Gerichtsbeamten, der Geistlichen, Lehrer, Aerzte, Rechts anwälte, Schriftsteller, Ingenieure, Industriellen, Kaufleute rc., überhaupt aller Gebildeten, die auf die Königliche Biblio thek angewiesen sind, können ihren Wohnsitz, der meist von der Lage ihres Wirkungskreises naturgemäß beeinflußt wird, un möglich verlegen, sie müßten also, wenn die Königliche Bibliothek aus dem Stadtinnern entfernt würde, so weite Wege zurücklegen, daß eine häufigere Benutzung des Instituts für sie überhaupt ausgeschlossen wäre, um so mehr, als zahlreiche Personen, um sich aus dienstlichem oder beruflichem Interesse zu informieren, die Königliche Bibliothek außerhalb ihrer Dienstzeit und Bureau- stuuden aufzusuchen gezwungen sind.- Die Petenten meinen, daß die Universitätsbibliothek keine allgemeine öffentliche Einrichtung sei und nach ihrer Entstehungsgeschichte auch kaum werden könne. Die Universitätsbibliothek umfasse 15 000 Bände und wäre im letzten Jahre von nur 2732 Personen (darunter 2203 Studenten) benutzt worden; in den letzten sechs Jahren seien von ihr aus 16 869 Werke als entbehrlich an andere Institute, die Mehr zahl an die Königliche Bibliothek, abgegeben worden. Um aus dieser kleinen eine allgemein zugängliche Bibliothek zu machen, dazu gehöre viel Zeit und Geld. Auf die Gründung einer großen Stadtbibliothek aber sei gar nicht zu rechnen. Neben dem ge lehrten und litterarischen Berlin würden auch noch weitere Kreise der Bürgerschaft durch die Verlegung der Königlichen Bibliothek geschädigt werden, so namentlich die gewerbetreibende Bevölkerung durch die Ablenkung des Fremdenverkehrs. Unter Mitwirkung der städtischen Behörden werde sich übrigens -bei gutem Willen- ein geeigner Bauplatz im Stadtinnern wohl finden-. Zum Schluß ver weisen die Petenten auf andere Reichshauptstädte, wie London, Paris und Rom, wo die großen staatlichen Bibliotheken mitten in der Stadt, in der verkehrsreichsten Gegend dem Publikum zur Benutzung offen ständen. Stiftungen. — Herr Geheimer Kommerzienrat Adolf Krön er in Stuttgart hat anläßlich des vierzigjährigen Jubi läums seines selbständigen geschäftlichen Wirkens der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller in München eine Spende von 1000 überwiesen. Der Hilfskasse des Vereins »Leipziger Presse« überwies er den Betrag von 300 Berliner Presseklub. — Der-BerlinerPresseklub- (BerlinIV., U. d. Linden 33) gab soeben sein Mitgliederverzeichnis aus, das 428 Namen enthält. Mit wenig Ausnahmen sind sämtliche Berliner Zeitungen durch ihre Chefredakteure, sowie eine große Anzahl anderer Redaktionsmitglicder vertreten. Auch die Korrespondenten der großen auswärtigen und ausländischen Zeitungen gehörem dem Berliner Presseklub an, daneben auch die Spitzen des Berliner Buchhandels, die Direktoren der Berliner Theater, Männer der Wissenschaft und einige Mitglieder der Bank- und Handelswelt. Der Lesesaal des Berliner Presseklubs gehört zu den schönsten und reichhaltigsten der Reichshauptstadt. Viele deutsche und ausländische Verleger legen die in ihrem Verlage erscheinen den Zeitungen und Zeitschriften dort aus, ebenso werden dem Lesesaal vielfach auch Neuerscheinungen des Büchermarktes über wiesen, die dann gleichzeitig auch in den Mitteilungen an die Klubmitglieder bekanntgegeben werden. Dieser Tage feierte der -Berliner Presseklub- unter Leitung von Herrn vr. Ludwig Fulda, der an Stelle des durch Krank heit längere Zeit von Berlin fcrngehaltenen Begründers, des Herrn Hermann Sudermann, den Vorsitz übernommen hat, sein erstes Stiftungsfest. Racine-Ausstellung. — In Paris wurde die zweihundcrtste Wiederkehr von Racincs Todestag durch Eröffnung einer Racine- Ausstellung begangen, die Handschriften, Drucke und Medaillen des Dichters und seiner Zeit vereinigt. Der Plan, den der Leiter der Nationalbibliothek, Leopold Delisle, aufgestellt hat, ist in großem Umfang ausgcsührt, z. B. sind sämtliche Originalausgaben von Werken Racincs ausgelegt, auch alte Zeichnungen und Stiche von Oertlichkeitcn, die der Dichter besucht hat. Die Ausstellung ist in einem Saale der Galerie Mazarine untergcbracht und wird bis Ende Mai geöffnet sein. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. MonstUobe Mitteilungen des 8uo1rüa,nd1nng8 - dsüilksn- Vsreins nu Usiprig. 66. Vsroinsjg.br. 4. 1s.brga.NA. dir. 5, Msi 1899. 1 8Istt 4». Mitgliederliste des Berliner Presseklubs. AusgegebenApril 1899. 8". 32 S. Berlin W., Unter den Linden 33. 8er Oliebs-Msrkt. Organ kür Oliobe-Uandel und Illnstrstions- vvsssn. Xsus Volgs der 8uebgsrvorbliebsn Mitteilungen. XI. Isbr- gsng. Xr. 6. (6. Msi 1899.) 8. 21—26 mit Xbbildnngsn. Üsixrig, Verlag von 8obsksr L 8obönkolcksr. kropsgsnds. 2sitsobrikt kür das Reklame-, Inseraten-, Uls.lra.t-, Xusstsllungs-, Okkertsn-, Adressen- und 2oitungsrvessu. Rersus- gegsben von Robert l'lxnsr. II. Isbrgsng, Uskt 47, Xpril 1899. 8sx.-8". 8. 215—250 mit vielen Xbbildungen. Kit den Heilsten: Internationale klskstgslsris (2 8Istt), und: Mit teilungen über Inssrtionsmittsl. (II. Isbrg. Xr. 7. 8sx.-8". 8. 71—78 u. 42 8sitsn Inserats.) Berlin, Verlag von Oonrsd 8kopnik. Allgemeine Militär- und Sport-Bibliographie. Monatsbericht über die Militär- und Sportlitteratur des In- u. Auslandes. Organ für militärische Winterarbeiten nebst literarischen Auf sätzen und Besprechungen. VIII. Jahrgang 1899, Nr. 4 (April), gr. 8". S. 49—64. Verlag von Zuckschwer dt L Co. in Leipzig. Postverkchr nach Rußland. — Die Portosätze für Post frachtstücke nach Rußland sind für größere Entfernungen, meist von der 3. russischen Zone ab, ermäßigt worden, während die Gebühr für Postpakete unverändert geblieben ist. So beträgt z. B. das russische Gewichtsporto für 10 kg nach der 1. Zone 2,81 (2,70), nach der 2. Zone 4,76 (5,40), nach der 3. Zone 8,64 (10,80), nach der 4. Zone 10,59 (16,20), nach der 5. Zone 13,40 ^ (21,60), nach der 6. Zone (Westsibirien und Turkestan) 15,34 (27) und nach Ostsibirien 18,90 (27). Noch erheblicher ist der Unterschied bei höheren Gewichtsstufen. Die neuen Portosätze treten am 13. Mai in Kraft. Strafantritt. — Der Schriftsteller Maximilian Harden hat am 10. d. M. seine Festungshaft in Weichselmünde angctreten. Maximilian Harden wurde am 4. November v. I. wegen Majestäts beleidigung, begangen in der von ihm herausgegebenen -Zukunft-, vom Landgericht I in Berlin zu 6 Monaten Festungshaft ver urteilt. Das Reichsgericht hat seine gegen dieses Urteil eingelegte Revision am 21. Februar d. I. verworfen. -Sphynx-, Verein jüngerer Buchhändler Hamburg- Altonas. — Der Himmel mußte wohl die -Sphpnx- und ihre Gäste lieb haben, denn zum diesjährigen -Maifeste» am Sonn tag den 7. d. M. hatte er sein strahlendstes blaues Gesicht auf- esetzt. Etwa dreißig Mann waren aus dem weiten Garten, Ham- urg-Altonacr Jungbuchhandel genannt, erschienen und fuhren zwei Uhr nachmittags per Bahn nach Friedrichsruh hinaus. Dort zunächst photographische Aufnahme, das stille Fürstenschloß im Hintergründe. Durch den Sachsenwald, der im zartesten Frühlings grün prangte, durch düsteren Tannenwald und raschelndes Buchen laub ging der Weg — erquickend und kräftigend nach der staub reichen Zeit der Ostermesse. Nach etwa dreistündigem Marsch — von manchem Lied begleitet, das von Wanderlust und Maienlust singt — waren die roten Dächer Schwarzenbecks und das (schon vor zwei Jahren zu gleichem Zwecke ausgesuchte) -Deutsche Haus- erreicht, wo all der Appetit, den die Wanderung erzeugt hatte, in ländlich kräftigem Mahl befriedigt wurde. Bald senkte sich der Abend herab, von fröhlichem Festkvmmcrs beschlossen. Der Vorstand des Vereins, vor allem Kollege Scriba, hatte alles wohl vorbereitet, und -Mutter Sphynx- spendete großmütig, was Herz und Magen verlangte, Zigarren und Bier in reichlicher Menge, Ansichtskarten und originelle Festlieder. Groß war auch die Anzahl der einge- troffenen Telegramme und Karten, Grüße von Kollegen, die in weiter Ferne treu des Vereins gedachten. — Mit Singen und Trinken und Reden wurde es 10 Uhr, und der Weg zum Bahnhof mußte angctreten werden. Etwas vor Mitternacht langte man in fröhlichster Stimmung wieder in Hamburg an. U. 8. Personalnachrichten. Bibliotheksamt. — Zum stellvertretenden Direktor der kaiserlichen öffentlichen Bibliothek in Petersburg an Stelle des verstorbenen Wirklichen Geheimrats A. F. Bytschkow ist der älteste Bibliothekar der kaiserlichen Bibliothek Geheimrat Wladimir Wassiljewitsch Stassow ernannt worden, der bedeutendste Kenner der russischen Kunst und einer der geschätztesten Kunstkritiker. Er hat in den letzten Tagen sein fünfzigjähriges Dicnstjubiläum ge feiert. C«chS»nk>kchz1<Mr Iatraang 463
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder