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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1900
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- 1900-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1900
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- Deutsch
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1408 Nichtamtlicher Teil. 41, 19. Februar 1900. äußere, in deutsche» Renaissanceforinen durchgefUhrte Fassade, ist in ihren glatten Wandteilen in rotem Backstein gehalten und wird durch eine in sächsischem Sandstein ausgeführte kräftige Rustik eingefaßt; ebenso wird sie durch die in dem selben Material hergestellten Thür- und Fensterumrahmungen und deren ornamentale Teile, zu denen auch in Cement- mörtel modellierte Antragarbeiten zählen, belebt. Die ornamentale Ausschmückung der Fassade des Buch gewerbehauses ist wesentlich reicher gestaltet als die des Deutschen Buchhändlerhauses. Sprechen bei dem letzteren mehr die architektonischen Linien, so tritt bei dem elfteren neben den architektonischen Hauptformen zum nicht geringen Teil auch der bildnerisch dekorative Schmuck in Erscheinung, der besonders reich an der Westfront der Gutenberg-Halle sich bemerkbar macht. Dieser plastische Schmuck gliedert sich in ornamentale und figürliche Teile, an manchen Stellen, wie in dem stilreinen Fries des nordöstlichen Treppenturms, sind Figuren mit dem Ornament unmittelbar verflochten, um hier in Kinderfiguren eine Versinnbildlichung der Buch druckerkunst zu geben. An anderen Stellen wieder, z. B. in dem Schmuck des Mittelfeldes an der Gutenberg-Halle, wo sich die Laubmassen eines Eichenhains um einen Erker emporranken, nimmt die Gestaltung freiere, mehr naturali stische Formen an. Diese ornamentalen Verzierungen sind von August Däckert ausgeführt. Eine ganz vortreffliche Lösung und Durchbildung haben die von Josef Magr ausgeführten figürlichen Teile erfahren. Hierher gehören die Figuren der Zwickelfelder über den Rund bogenfenstern der Gutenberg-Halle und die über dem östlichen und westlichen Seitenportal befindlichen. Jede Figur trägt das Kennzeichen der organischen Entwickelung zur Schau, die sich aus dem architektonischen Ganzen ergiebt; daneben er scheint die Formengebung als eine feinfühlige und sehr wirk same. Die Figuren nehmen teils Bezug auf die Schrift charaktere verschiedener Zeiten: so versinnbildlicht u. a. ein Assyrcr die Keilschrift, eine Griechin den Papyros, ein Mönch die mittelalterliche Schriftkunst, teils verkörpern sie Handel nnd Schiffahrt, Maschinenbetrieb und Letternsatz, Kunst und Handwerk. Hervorragenden Anteil an der Bauleitung hat auch Herr Bauführer Wilhelm Büchel gehabt. Weiter wären noch die verschiedenen Gewerke und Firmen zu nennen, die bei der Ausführung beteiligt waren; so haben ausgeführt: die Erd- und Maurerarbeiten Voigt L Rehork, die Eisenkonstruktion Weithas Nachfolger, die Zimmerarbeiten Voigt L Rehork, die Steinmetzarbeiten F. G. Damm und Einsiedel Nachfolger, die Dachdeckerarbeiten Meyer L Krehhan, die Klempnerarbeiten Gebrüder Heilmann, die Schlosserarbeiten Thalheim L Hesse, die Glaserarbeiten August Degner, die Tischlerarbeiten Hein rich Gündel und C. Norroschewitz, die Malerarbeiten Richard Hesse, die Wasserleitung E. Rohloff, die Heizung Ehr. Salz mann, die elektrische Anlage Siemens L Halske, die Blitz ableiter Brüggemann L Lewus, die Kunstschmiedearbeiten Ferdinand Kayser, den Plattenbelag des Treppenhauses M. Bahrmann, das Mobiliar G. Heinrich und Gebrüder Thonet- Berlin, die Regale Lipman-Straßburg, die Eisenträger der Bibliothek A. Mosenthin, das Haustelephon R. Thümmel. Ernst Kiesling. Papierprüfung. Auszug aus dem Jahresbericht der Papierprüfungs anstalt Otto Winkler in Leipzig. Dem lebhaften Papierumsatze des Jahres 1899 entsprechend, hat die Leipziger Papierprüfungsanstalt über das 14. Jahr seit ihrer Einrichtung von vielfacher Inanspruchnahme zu berichten. In diesem Jahre sind 781 Prüfungen verlangt und erledigt worden, wovon 401 von Papierfabriken eingefordert wurden, während sich der Rest auf Papierhändler (104), Behörden und Papierverbraucher (276) verteilt. Die mikroskopische Faserstoffbestimmung (mit 430 Nummern) und Aschengehaltsnachweise (an 428 Papieren) waren am meisten gefordert. Die Kontrolle vorschriftsmäßiger Lieferung wurde in 212 Fällen, Festigkeitsmessungen in 178, Leimungsgrad- in 210, Holzschliffgehalt- in 115, Vergilbungsnachweis in 110 Fällen ver langt. Neben einfachen Arbeiten, wie Prüfungen des Widerstandes gegen Reiben und Knittern (179), Trockengehalt an Faserstoffen (57) wurden in größerer Anzahl recht umständliche und eingehende Prüfungsarbeiten, die sich auf Tauglichkeit von Papieren zu beson deren Verwendungszwecken oder auf Schwierigkeiten bei der Her stellung derselben, auf Mängel an Rohmaterial oder Behandlung desselben bezogen, verlangt Bei Untersuchungen auf Tauglichkeit von Papieren für Druck werke (Jllustrationsdruck, Chromodruck, Karten- und Notendruck, Aktien und Wertpapieren, Aloumkarton re.) konnten in den meisten Fällen die Mängel, die zu Ausstellungen an den Waren geführt hatten, nachgewiesen oder bestätigt werden; aber es kam auch vor, daß der entstandene Nachteil nicht im Papier zu finden und zu suchen war, sondern seinen Grund in wenig sachgemäßer Behand lung oder Verarbeitung seitens der betreffenden Drucker oder Buch binder hatte, die nun den Mangel an Sorgfalt oder die Ver wendung ungeeigneter Materialien nicht eingestehen wollten und den Papiermacher verdächtigt hatten, der sich keiner Verschuldung bewußt war. Oester als in früheren Jahren wurde der Rat der Anstalt bei der Wahl und vor dem Kaufe von Papieren eingeholt, was sich als sehr empfehlenswert gezeigt hat, weil das äußere Ansehen schön gearbeiteter Waren oft über den Wert derselben täuscht und zwar nicht nur den Laien, sondern auch den Fachmann, dem nicht die Hilfsmittel zur Verfügung stehen, die eine Prüfungsanstalt haben muß. Bei Auswahl unter mehreren Papierproben kam es vor, daß nicht eins der Muster als annehmbar befunden wurde, obwohl sämtliche Proben als dem Verwendungszwecke angemessen be zeichnet waren. Andererseits waren erheblich billigere Papiere unter der Ver sicherung voller Gleichwertigkeit mit früher von anderer Seite be zogenen Sorten angeboten worden, an denen die Untersuchung Minderwertigkeit oder Untauglichkeit ergab. Das sind mindestens sichere Zeichen leichtfertiger Angebote oder mangelnder Fachkenntnis. Solche Erfahrungen und die vielfachen Nachteile, die den Ver brauchern ungeeigneter Waren entstehen, sollten wohl dahin führen, daß die kleine Mühe und die geringen Kosten der Rateinholung weniger als bisher gescheut würden. Namentlich dürste der Ver lagsbuchhandel und die Druckindustrie neben den Behörden des Inlandes sich der vorhandenen Anstaltseinrichtungen mehr be dienen als bisher. Allerdings hat es sich als notwendig herausgestellt, daß nicht nur zur Auswahl stehende Waren, sondern auch die Lieferungen durchgesehcn werden, weil namentlich bei Neuanfertigungen recht leicht ungünstige Waren unterlaufen, indem der Papiermacher von allerlei Zufällen abhängt und nicht immer das erlangt, was er zu fertigen beabsichtigt. Zur Unterweisung in der Papierprüfungstechnik nahm die Anstalt aus Fachkreisen einzelne Herren als Hospitanten an, deren Thätigkeit bei fleißiger Arbeit meist bereits nach einem bis zwei Monaten zu günstigem Abschlüsse führte. Zur Zeit sind zwei er fahrene Papiertcchniker (ein Rheinländer und ein Süddeutscher), sowie ein selbständiger Buchhändler in der Anstalt anwesend, die außerdem einen Uebungskursus in Chemie (unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse eines Papiermachers) besuchen. Die Mitwirkung bei Entscheidung von Prozessen, zu der der Anstaltsleiter als Sachverständiger beim Königl. Land- und Amts gericht herangezogen wird, war im letzten Jahre wiederum nicht nur auf den engeren Kreis Sachsens beschränkt, sondern cs wurden wiederholt Gutachten in Streitsachen eingefordert, die sich an aus wärtigen Gerichtsstellen abspiclten. Besonders dann, wenn die bereits anderwärts eingeholten Gutachten von Fachleuten die richter liche Entscheidung durch widersprechende Meinungsäußerung er schwerten. Zum Schluffe sei noch eine Arbeit erwähnt, die die Prüfungs anstalt auf Verlangendes Königl. Sächsischen Oberregierungsrates Herrn Or. O. Posse für die Konferenz deutscher Archivare ausführtc und deren Ergebnisse in dessen jüngst erschienenem Werke -Hand- schriften-Konservierung rc.- (Dresden, Verlag des Apollo) Seite 19 zu finden sind. Kleine Mitteilungen. Telephon. — Wie die Leipziger Zeitung erfährt, hat eine größere Anzahl von Fernsprechteilnehmern in Leipzig sich dafür entschieden, für die Benutzung ihres Fernsprechanschlusses vom 1. April ab nicht die Bauschgebuhr von 170 sondern die Grund gebühr von 90 ^ und die Einzelgesprächsgebühr von 5 H zu ent-
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