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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-09-30
- Erscheinungsdatum
- 30.09.1898
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- Deutsch
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- Saxonica
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neuen Büchern von amerikanischen und ausländischen Autoren auch neue Auflagen und die eingcführten englischen Bücher umfassen): 1890: 4559 Werke 1891: 4665 „ 1892: 4862 „ 1893: 5134 „ 1894: 4484 Werke 1895: 5469 1896: 5703 „ 1897: 4928 Droit ä'^utaur bemerkt hierzu: Der Rückgang gegenüber der Produktion der letzten Jahre ist offenbar, und die Spezialisten werden die Einzel heiten mit Interesse untersuchen. In seinem allgemeinen Ueberblick über die »Bücher von 1897« stellt Dubüebsre' (Nr 1357) fest, daß trotz des Rückgangs der Zahl der Bücher keine Verminderung in deren Wert eingetreten sei, was uns übrigens keineswegs eine logische Schluß folgerung zu sein scheint. Wenige der Vorjahre hätten so ausgezeichnete Werke von dauerndem Werte erscheinen sehen, und der amerikanische Buchhandel habe nicht ernstlich unter der Handelskrisis gelitten, denn »es ist nachgewiesen — und das ist ein gutes Zeichen für die Ausbreitung der all gemeinen Bildung — , daß zu den Geburtstagen und anderen Festen die Bücher mehr und mehr die anderen Geschenke und Gaben verdrängen«. — Von den 4928 zur Eintragung ge langten Werken seien 2610 in den Bureaux von Dubliebers' stVesittz? eingelaufen, und die Zahl dieser Sendungen zum Zwecke der Bibliographie dieses Fachblatts vermehre sich von Jahr zu Jahr. Nachfolgend die genaueren Angaben aus 1897: (Vereinigte Staaten N.-A.) A rs r- S ff" ! a L » Werke ausländischer Urheber, hergestellt in den Vereinigten Staaten. .Eingefübrte englische Werke. Romane 713 156 358 352 159 Recht 474 35 491 — 18 Theologie u. Religion 447 45 376 23 93 Erziehung, Sprachwissenschaft .... 395 36 385 4 42 Litteraturgeschichte, Vermischtes . . . 261 154 313 15 87 Jugendschristen 319 50 299 9 61 Politik und Volkswirtschaft 175 2> 155 2 39 Poesie 180 67 134 29 84 Naturwissenschaften, Mathematik. . . 166 22 116 7 65 Geschichte 189 49 180 11 47 Biographie, Memoiren 193 12 71 22 112 Medizin, Hygiene 129 24 132 3 18 Reisen 149 20 99 9 61 Schöne Künste, Illustrierte Werke . . 108 31 11 4 124 Kunstgewerbe 96 14 82 — 28 Philosophie 70 6 47 4 25 Haus- und Landwirtschaft 52 5 35 — 22 Sport, Spiele 38 5 19 — 24 Komik, Satire 17 b 1b 1 6 4171 757 3318 495 1115 4928 4928 Die Verminderung macht sich hauptsächlich auf dem Ge biete der Romane geltend, bei denen 338 von ausländischer Herkunft und amerikanischer Herstellung weniger hervorge bracht worden sind, während die Zahl der Veröffentlichungen dieser Art, die von nationalen Autoren stammen, sich um 88 vermehrt hat. Der Rückgang hat auch das Gebiet der Litteraturgeschichte und der Vermischten Schriften, der Poesie, der Politik und Volkswirtschaft ergriffen, während andere Gruppen, so die Theologie, Philosophie, Biographie, Medizin, Naturwissenschaften, Jugendschriften, eine geringe Vermehrung aufweisen. Was dre Nachforschungen nach der Herkunft der Werke betrifft, so gesteht l'ublisbsrü' daß die Tabelle in dieser Hinsicht wenig genau sein kann, weil es unmöglich ist, die Geschichte jedes Buches zu kennen. Immerhin lasse sich feststellen, daß die nationale amerikanische Litteratur ver hältnismäßig an Terrain gewinne, denn im Jahre 1897 be trage die Ziffer der Werke amerikanischer Autoren 3318 auf eine Gesamtziffer von 4928, während das Verhältnis im Jahre 1896 3300 zu 5703 gewesen sei. Ein Umstand, der zu merken sei, sei die Erklärung des »bibliographischen Mentors« (von Uubtislwrs' Wsslrl/), daß die Ausgaben von 5 bis 10 Cents, die von den »obssp ttbrariss« ausgeboten würden, niemals von ihm ausgenommen würden, sondern daß die Statistik nur die wirklichen Bücher umfasse. Kleine Mitteilungen. Post. — Dem Leipziger Tgbl. wird aus Berlin geschrieben: Jüngst ging die Meldung durch mehrere Blätter, der Staatssekretär v. Podbielski habe Dresdner Geschäftsleuten die Einführung des Einktlopakets in Aussicht gestellt. Herr v. Podbielski hat indes nur gesagt, daß er diese Idee nicht für unausführbar halte und in den Bereich der Erwägung zu ziehen sich bemühen werde. Es ist nicht zu verkennen, daß aus der Durchführung dieser Idee große Vorteile für die Industrie erwachsen würden. In England ist man auch längst dazu übergegangen; dort werden die Einkilopakete wie Briefe behandelt und einfach aus dem Postamt in die Kästen, soweit sie hineingehen, hineingeworsen. Bet dieser Beförderungsart fallen aber auch einige Sicherheitsmaßregeln fort. — Die Zeitungs- Tarifreform ist in den Grundzügen ausgearbeitet nach fol genden Gesichtspunkten: Berücksichtigung des Gewichts und Häufig keit des Erscheinens. Wenn der Entwurf alle Verwaltungsinstanzen durchlaufen haben wird, werden Bundesrat und Reichstag sich damit zu beschäftigen haben. Gerichtsverhandlung.— Die Verurteilung des verantwort lichen Herausgebers der »Zukunft«, Schriftstellers Maximilian Harden, wegen groben Unfugs, verübt durch den bekannten Artikel über König Otto von Bagern, beschäftigte am 27. d. M. das Oberlandesgericht in München als Reotsionsinstanz. Die von Harden eingelegte Revision bemängelte das Urteil des Landgerichts München I in seinen rechtlichen Ausführungen hinsichtlich der Be antwortung der beiden Fragen, ob durch die Presse überhaupt grober Unfug verübt werden könne und ob in dem inkriminierten Artikel grober Unfug verübt worden sei. Harden berief sich ,m übrigen auf all das, was er in den Vorinstanzen gesagt hatte. Staatsanwalt Dr. Harburger führte an der Hand früherer oberstrichterlicher Entscheidungen und konform diesen aus, daß durch die Presse sehr wohl grober Unfug verübt werden könne. Wenn der Gesetzgeber diese Fälle bei Schaffung des Gesetzes vielleicht auch nicht im Auge gehabt habe, so würde er zweifellos sagen, daß er das Gesetz aus Fälle wie den vorliegenden angewendet wissen wolle. Was nun die Frage anbelange, ob durch den inkriminierten Artikel grober Unsug verübt worden sei, so stehe,nach den thatsächlichen Feststellungen des Berusungsrichlers zweifellos fest, daß der Artikel das große Publikum in seinen Gefühlen im höchsten Grade verletzt, also be lästigt und beunruhigt habe. Es bestehe daher nicht der geringste Anlaß, von der bisherigen konstanten Rechtsprechung abzuweichen. Die Ausführungen des Revisionsklägers in dieser Richtung in seiner Zeitschrift seien belanglos, denn erstens seien sie in keiner wissen schaftlichen Zeitschrift enthalten, und zweitens sei auch die Form keine wissenschaftliche. Wenn in dem betreffenden Artikel von einer bajuwartfchen Rechtsprechung gesprochen werde, so könne eine solche schriftstellerische Leistung einen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit nicht machen, und er stehe nicht an, sie als Auswuchs der Jour nalistik zu bezeichnen. Das Gesetz sei richtig auf den Thatbestand angewendet. — Durch das Urteil wurde die Revision als unbe gründet verworfen. In den Gründen stützte sich das Gericht aus die konstante Rechtsprechung des Reichsgerichts und des Ober- landesgertchts München. Gefälschte Lutherbibeln. — Die Betrügereien mit den ge fälschten Lmherbibeln, die das Ehepaar Kyrieleis längere Zeit hindurch ausgeführt hat, sollten vor einigen Tagen noch einmal die dritte Strafkammer des Landgerichts I zu Berlin beschäftigen. Es wird noch erinnerlich sein, daß seiner Zeit der Ehemann Kyrie- leis der gerichtlichen Strafe entging, weit er für geistesgestört er klärt wurde, während Frau Kyrieleis zu zehn Monaten Gefängnis, die auf die Uniersuchungshaft angerechnet wurden, verurteilt wurde. Von den damals unter Anklage gestellten Fällen blieben zwei un erledigt. Das Ehepaar Kyrieleis hatte sich inzwischen nach der Schweiz begeben, und die Ehefrau scheint gar keine Lust gehabt zu haben, sich noch einmal in d>e Machtsphäre preußischer Richter zu wagen. Sie wurde schließlich von der «chweiz ausgeliefert und sitzt
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