Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1881
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- 1881-04-27
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- 27.04.1881
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1762 Nichtamtlicher Theil. .w 95, 27. April. über seinen bisherigen Lebensgang auch den auswärtigen Freunden und Geschäftsgenossen desselben nicht unwillkommen sein werden. Geboren am 30. Januar 1827 zu Berlin, absolvirte Kirchhofs seine Lehrzeit bei Duncker L Humblot, arbeitete dann kurze Zeit bei E. S. Mittler in Berlin und kam von dort Ostern 1848 in die Hinrichs'sche Buchhandlung in Leipzig, wo ihm die Anfertigung der bekannten Kataloge oblag, eine Arbeit, der er sich mit mustergültiger Gewissenhastigkeit und Sachkenntniß widmete. Ein bedrohliches Brustleiden legte ihm lange Zeit den Zwang größter Zurückgezogenheit auf. Er benutzte dieselbe zur Durch forschung einer großen Anzahl geschichtlicher und literarhistorischer Werke, insbesondere der gelehrten Briefwechsel des 15—17. Jahr hunderts und der Borreden zu den Druckwerken dieser Zeit, welche ihm Ausbeute versprachen für sein Licblingsstudium, die Ge schichte des Buchhandels. Aus den daraus erwachsenen Collectaneen entstanden die beiden Schriften: Beiträge zur Geschichte des deutschen Buch handels. 2 Bände. Leipzig 1851—53; und: Die Handschrif tenhändler des Mittelalters. Leipzig 1853; mit einem Nach trag: Halle 1855 (letzterer Separatabdruck aus Petzholdt's An zeiger sür Bibliothekswissenschaft). Beide Werke genießen eines wohlverdienten Ansehens; sie sind längst vergriffen und werden heute, wenn ein Exemplar im antiquarischen Buchhandel auftaucht, weit über den ehemaligen Ladenpreis bezahlt. In seinen Studien wurde Kirchhofs durch seine werthvolle Bibliothek unterstützt, deren größeren Theil er in jenen Jahren zusammenbrachte, mit beschränkten Mitteln zwar, aber mit Sachkenntniß und kluger Benutzung günstiger Kaufgelegenheiten, die sich damals häufiger boten, als jetzt. Der wesentlichste Bestand- theil dieser Fachbibliothek (weit über eintausend Bücher — darun ter große Seltenheiten — und viele tausend Blätter Portraits, Signete, Bibliothekszeichen, Papierproben, Einbände u. s. w.) be findet sich jetzt in der Bibliothek des Börsenvereins, der Kirchhofs denselben im Jahre 1875 bei Gelegenheit des 50jährigen Jubiläums des Börsenvereins und der damit verbundenen „histori schen Ausstellung" in seltener Liberalität als Geschenk überwies. (Vergl. Nr. 290 des Börsenblattes von 1875.) Die schriftstellerische Thätigkeit Kirchhoff's machte den ange- sehenenVcrlagsbuchhändlerGeorgWigand aus ihn aufmerksam. Wi gand machte ihm den Vorschlag, aus gemeinsame Rechnung eine An tiquariatsbuchhandlung zu errichten; unter der Firma Kirchhofs L Wigand wurde das neue Geschäft am 25. April 1856 eröffnet und bald daraus der erste Katalog ausgegeben. Nach dem im Jahre 1858 erfolgten Tode Wigand's ging das Geschäft in Kirchhoff's alleinigen Besitz über, welcher 1863 seinen Bruder Otto Kirch hofs als Theilhaber aufnahm. Eine Fortsetzung von Kirchhoff's früheren bibliographischen Arbeiten bildet sein „Fünfjähriger Bücher-Katalog", dessen l.und 2. Band die Jahre 1851—55 und 1856—60 umfassen, ein Unternehmen, welches durch seine praktische, compendiöse Ein richtung, seine Billigkeit und namentlich die Raschheit seines Er scheinens sich im Buchhandel schnell einbürgerte. Da indessen die Ausdehnung des Antiquariats Kirchhoff's Arbeitskraft mehr und mehr in Anspruch nahm, so trat er das Eigenthumsrecht an diesen Katalogen an die Hinrichs'sche Buchhandlung ab, in deren Verlag bekanntlich die folgenden Bände erschienen sind und noch erscheinen. An weiteren literarischen Erzeugnissen Kirchhoff's sind zu ver zeichnen: Die Bücherkunde. Separatabdruck aus A. Rottner's Lehrbuch der Contorwissenschaft sür den deutschen Buchhandel. 2. Ausl. Leipzig 1861. Ferner: Zur Orientirung über die historische Ab theilung der Ausstellung zur 50jährigen Jubiläums feier des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler im Saale der Stadtbibliothek zu Leipzig. Ostermesse 1875. Um diese Ausstellung, die vielen Lesern dieses Blattes noch in genußreicher Erinnerung sein wird, erwarb sich Kirchhofs durch seine umsichtige und aufopfernde Thätigkeit und seine ausgedehnte Sachkenntniß die wesentlichsten Verdienste, wie nicht minder bei den sich bald daran knüpfenden erfolgreichen Unterhandlungen wegen des Ankaufs der gesummten kostbaren H. Lempertz'schen Sammlungen für die Bibliothek des Börsenvereins. Um letztere hatte Kirchhofs sich schon vorher verdient gemacht durch die Ueber- wachung der Redaction und des Druckes des ersten Katalogs der selben aus dem Jahre 1869, dem schon im folgenden Jahre ein Nachtrag folgte. Nachdem in den inzwischen verflossenen zwölf Jahren der Bestand der Bibliothek allein an Büchern nahezu auf das Dreifache gewachsen ist (vergl. den letzten Jahresbericht des Biblio thekars in Nr. 88 d. Bl.) wäre es wohl an der Zeit, einen Neu druck des Bücher-Katalogs zu veranstalten (ein beschreibender Katalog der kostbaren Blattsammlungcn der Bibliotheken wird wohl noch lange Zeit zu den „frommen Wünschen" gehören?). Kirchhofs, der neuerdings als Vorsitzender des Bibliotheks- Ausschusses sich um die Reorganisation der Bibliothek ganz besonders verdient machte, wird seinen berechtigten Einfluß nach dieser Richtung hin gewiß nicht umsonst geltend machen. Als Mitglied der „Historischen Commission für die Geschichte des deutschen Buchhandels" hat Kirchhofs den größeren Theil der Arbeiten dieser Commission auf seine Schultern genommen. Das von dieser Commission herausgegebene „Archiv für die Geschichte des deutschen Buchhandels" (bisher 6 Bände) verdankt seiner Feder zwanzig mehr oder weniger umfang reiche quellenmäßige Arbeiten zur Geschichte des Buchhandels im 16—18. Jahrhundert. Kirchhoff's bedeutende handschriftliche Collectaneen befinden sich in der Börsenvereins-Bibliothek. An nicht aus den Buchhandel bezüglichen Schriften Kirchhoff's sei erwähnt: Die Anfänge der kirchlichen Toleranz in Sachsen: August der Starke und die Reformirten. Zwei Vor träge. Leipzig 1872. Das Schriftchen ist der Vorläufer des größeren Werkes: Geschichte der reformirten Gemeinde in Leipzig von ihrer Begründung bis zur Sicherung ihres Bestandes 1700—1725. Nach archivalischen Quellen bearbeitet. (Der Er trag ist für den Kirchenbaufonds der Gemeinde bestimmt.) Leipzig 1874. Das Werk wird von einem bekannten Historiker „den besten Leistungen auf dem Gebiete der Specialgeschichte Leipzigs" zugezählt; der Verfasser hat seine Darstellung ausschließlich auf Quellenstudien in den Archiven von Leipzig, Halle, Dresden ge gründet und infolge dessen unbedingt Neues zu Tage gefördert. Außerdem wären noch zu erwähnen zwei heitere Beiträge zur Kulturgeschichte des 15. und 16. Jahrh. aus den Acten des Leipziger Rathsarchivs, in Humor, Sprache und Ausstattung ge treulich im Charakter jener Zeit gehalten, die jedoch, als Gelegen heitsscherze in wenigen Exemplaren gedruckt, sich der Besprechung entziehen. Von der rastlosen geschäftlichen Thätigkeit Kirchhoff's und seines Bruders legt die ungewöhnlich hohe, von keiner anderen Firma auch nur annähernd erreichte Ziffer ihrer antiquarischen Kataloge beredtes Zeugniß ab: seit Mai 1856 bis dahin 1881 sind deren nicht wenigerals 611 erschienen, z. Th. umfangreiche; solide Ausstattung (auf dem Titel als Vignette den Charakterkopf Sigismund Feherabend's), reicher Inhalt, verständige Anordnung und Correctheit zeichnen sie aus. Ein Zug der Beständigkeit scheint der Firma Kirchhofs L
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