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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1895-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1895
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- Deutsch
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Ward isarndler, Nrrlags-öllchljandluiig Berlin 10, Friedrich-Wilhelmstr. 12. s5Z5I3j Das schönste Weihnachts-Geschenk für jeden gebilderen Menschen ist: Das MlmW Kill«. Herausgegeben von Gustav Da Hins. Enthält circa 400 Porträts von Berliner Schriftstellern und Journalisten. — 21 Sogen stark. — Elegant gebunden DE nnr 3 bar 2 10 und 11/10 Exemplare. 50 Erplrr. ä I ^ 80 Gef. Bestellungen auf Das -Lillerarischc Werlin erbitte ich direkt. Richard Taendler, Verlags-Buchhandlung, Berlin ^V. 10, Friedrich-Wilhelmstr. 12. >>i)06i ri in ki8N. (DW712j Soobsn oreedisnen uuä nur clurob mied ru bsrisben: stLlLMtoDpIiiil ItLlies üilelilolie ll! ?s!evii!l>!l>L!g pudblicatk ne! Nuseo Zoolozieo cislla 1i. Ilniveisita äi?isa, sotto la ciireiüionk ciol ?rot )luiio (üunuvui'j. 1 n Ii a 1 t: ?arona, 6. 1?. IVuore o««e»var!0»ii «e/uu ln /a«»a e l'i-tä ckeAii >Onti con Dosickoiro- »i^a nlxiiiin »ei §ette Dorwini. Dommasi, D. Da D'aima 4ek 7,-ra« Or/eiiore »iel re>'«a»te nrernlionale ckclle 4h-i. viani, ir. Drioeoi /o.?.?iO cke/är Dc/i'nesrna e 4/onte itkaiuo prc««o Donia. Vornosivi, 6 Doiamini/cii c/ei/a nmrna 4ek Vaticana i/tit«tiati 4a D. E. Do»ta. Liroonslli, V. Eli antoroi xitioceniei 4st Do'iticetta 4i §are»a x»e««a DotvAna. Uassoni V. Da ittin/aima ctctla Dotoniia xirincixiale 4i Ei/Z'oni (provincia 4i §a- tcima). Vinaosa äs RsAn^ ?. L. §^/nop«i« 4ei »nattic?cdi terriaia ctctts --lh-i venete. Larts prima i ötrati eo>r Vetatc« <8c/imie4etiana. — D z/aate Do«tate. — 7/. §. 6iona>rni Da rimic ccc. Orvis 50 tr. netto bar — 40 .DD Friedrich Spielhagen über Biel s ch owskü's Goethe in der dtationalzeilunq vom s. Dezember. (Auszug.) Eine neue Goethebiographie.*) Das bekannte Goethe'sche Rezept zum Verständnis eines Dichters: man solle in seine Lande gehen, muh natürlich für den, der es unternimmt, eine Dichtcrbiographic zu schreiben, noch besonders obligatorisch sei». Nur möge der gewissenhafte Mann be denken, daß cs damit nicht gethan ist. Auch nicht, wenn wir das Wort in seiner wei testen Bedeutung nehmen und unter des „Dichters Landen" seine Heimat verstehen, seine Sippe, das Milieu, in welchem er auf- wuchs und sich fürder bewegte; dazu die intime Kenntnis der sozialen und politischen Bedingungen, die auf ihn eingewirkt; schließ lich die Beherrschung der einschlägigen Litte- ralur und des sonstigen gelehrten Apparates. Zu dem allen gehört noch etwas, das, trotz dem es die comlitio sine qua non einer guten Dichterbiographie ist, gar nicht so häufig, vielmehr äußerst selten angetroffen wird, nämlich daß der Biograph ein poe tisches Gemüt habe, in welchem die von demDichter angeschlagenenTöne rein wiederklingen; eine Phantasie, die der Dichterphantasie in alle Regionen leicht zu folgen vermag; ein instinktives und ausgebildetes Gefühl für das, was die Kunst, als solche, kann und also wollen darf und der betreffende Künstler in dem gegebenen Falle gewollt und gekonnt hat. Es mit einem Worte zu sagen: daß der Dichterbiograph sebst ein Stück Dichter sei. So denn verhält cs sich mit dem Litte- raturgelehrten anders als mit seinen Kol legen von den anderen Disziplinen: dem Mathematiker z. B., der nur Mathematiker, dem Physiker, der nur Physiker zu sein braucht, um das zu seiner Wissenschaft ressorticrendc Objekt richtig beurteilen zu können. In jedem Dichter und in jedem Dichtwerk steckt ein L, das keine bloße Ge lehrsamkeit herauszurechncn vermag; ein Jmponderabile, das nur der zu taxieren weiß, den die Muse mindestens mit ihrem Flügel gestreift hat. Und daß sich alle, die sich Litteratur- gelehrte nennen, dieser hohen Gunst ge würdigt glauben, ohne mit seltensten Aus nahmen es zu sein; ohne etwas Anderes zu sein als Kompilatoren, Sammler und Sichter — das ist es, was uns so viele Litteratur- geschichten unerquicklich und unerfreulich macht; uns so oft zum Widerspruch heraus- fordcrt; ein Buch der Art nach dem andern lesen läßt ohne anderen Gewinn als den von ein paar neuen Daten und Zahlen, die unfern Durst nach tieferer Einsicht in das Wesen des Gegenstandes wahrlich nicht stillen. Da ist es denn doppeltes Labsal, einmal auf ein Werk litterarischer Gelehrsamkeit zu stoßen, dessen Ver fasser eben nicht bloß Gelehrter in *) Goethe. Sein Leben und seine Werke von Oe. Albert Bielschowsky. In zwei Bänden. Erster Band mit einer Photogravüre: Goethe in Italien von Tisch bein. Gr. 8". X und 520 S. München 1896. C. H. Bcck'sche Vcrlagsbuchhand lung Oskar Beck. Preis geheftet 5 ele gant gebunden 6 dem obigen Verstände ist, sondern sich als Geistes- und Seelenverwandten des Dichters, den er uns in seinem Leben und seinen Werken zu schildern unternimmt, auf jeder Seite, in jedem Satze, möchte ich sagen, legi timiert. Als ein solches Werk möchte ich Albert Bielschowskys Goethebiographie bezeichnen und sie dem Teil des Publikums, der sich die Ehrfurcht vor unserm größten Dichter und die Freude an ihm noch nicht hat rauben lassen, auf das dringendste empfehlen. Zwar ist vor der Hand nur der erste, den Leser bis zur Rückkehr Goethes aus Italien führende Band des auf zwei Bände berechneten Werkes erschienen, aber man darf mit Sicherheit daraus rechnen, es werde der Verfasser die noch resticrcnde und vielleicht schwierigere und minder dankbare Hälfte seiner Aufgabe mit nicht geringerer Ein sicht, Kraft und Anmut bewältigen und so sein rühmliches, wahrlich aufs innigste zu wünschendes Ziel erreichen: „auf Grund des reichen Materials, das die wissenschaft liche Forschung, die Eröffnung des Goethe archivs und glücklichste Funde im letzten Menschenalter zu Tage gefördert haben, eine neue Darstellung von Goethes Leben und Werken zu geben, die den weitesten Kreisen zugänglich und nützlich sein sollte." In diesem letzten Zusatz liegt der Schwer punkt seines Unternehmens. „Den weitesten Kreisen zugänglich!" . . . Ich habe nicht den Fürwitz, die wackeren Männer, welche sich früher und später das Umprägungs- und Vermittlungsgeschäft haben angelegen sein lassen, nach dem Wert ihrer Leistungen mit einander zu vergleichen. Das bleibe den Gelehrten überlassen. Und so gebe ich es lediglich als meine inviduelle Empfindung, daß uns in Bielschowsky ein deutscher Lewes erstanden ist, will sagen: ein Mann, der seine unsäglich schwierige Aufgabe unternommen hat, ausgerüstet mit dem Wissen seiner Zeit und der alle Zeit — zumal in Deutschland — höchst seltenen Gabe, sich in die Seele der Nichtwissenden zu versetzen und, den Magister draußen lassend, als Mann von Welt mit und zu den Weltkindern zu reden. . . . Unser Autor geht von der stillschweigen den Voraussetzung aus, daß, wenn Goethe, der Dichter, einen Stoff in Angriff nimmt, es niemals ein willkürlicher sein kann, sondern aus einer Keimzelle gewachsen sein muß, die, nur der Befruchtung harrend, in seiner Seele lag, niemals von einer gousratio asquivoca die Rede sein kann, immer nur von einem legitimem Produkt seines Geistes und Ge mütes in inniger Durchdringung. Und ebenso die Ausgestaltung des Stoffes in steter Abhängigkeit ist von der Masse seiner Beobachtung und Erfahrung in Welt- und Menschenleben. In so großer Abhängigkeit, daß, wo einmal der Nachweis nicht gelingt, der Biograph in der Lage des Astro nomen ist, dem seine Berechnungen sagen, es müsse da und da ein Stern stehen, und es nur an der Unzulänglichkeit der ihm zu Gebote stehenden Instrumente liegt, wenn er sich und den Andern das
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