Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-11-17
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18991117
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189911178
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18991117
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-17
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8728 Nichtamtlicher Teil. 268, 17. November 18SS. 4b. Stellungnahme des Buchhandels zu den Bestrebungen der Pränumeranten-- oder Subskribentensammler. 5. Welche Schritte sind zu veranlassen, um eine Herabsetzung des Maximalrabatrs bei Verkäufen an das Publikum zu erreichen? (Siehe Z. 3 der Verkaufsbestimmungen.) 6. Beratung über Schritte, welche zu machen sind, um alle konzessionierten Buchhändler Oesterreichs zum Eintritt in den Verein zu veranlassen und ihnen dadurch den Genuß der buch händlerischen Vergünstigungen zu verschaffen. 7. Anträge des Vorstandes, betreffend: a) die Aufhebung des Zeitungsstempels; b) den Beitritt Oesterreich-Ungarns zur Berner Konvention; o) den Abschluß eines Staatsvertrages zwischen Oesterreich- Ungarn und den Vereinigten Staaten Nordamerikas zum Schutze des litterarischen und artistischen Urheberrechts. 8. Wahl eines Sektionsobmannes für Böhmen. Vorsitzender: Herr Wilhelm Müller-Wien. Schriftführer: Herr Albert Köhler-Wien. Schatzmeister: Herr Carl Konegen-Wien. Protokollführer: Sekretär Carl Junker-Wien. Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung mit folgender Rede: »Hochgeehrte Versammlung! »Es erfüllt mich mit außerordentlichem Stolz, berufen zu fein, der heutigen Generalversammlung des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler präsidieren zu können. Ist es doch eine erhebende Feier, die zu begehen wir im Begriffe sind, und muß es doch Ihren Vorstand auf das angenehmste berühren, Sie so zahlreich hier ver sammelt zu sehen. Seit der Gründung des Vereins ist es nicht vorgekommen, daß die Berufsgenossen in so großer Zahl wie heute zusammengetreten sind, um gemeinsame Angelegenheiten zu erledigen. Als vor vierzig Jahren die Einladung zu einer Generalversammlung der österreichischen Buchhändler ergangen war, hatten sich mehr als achtzig Kollegen eingefunden, und heute zählen wir deren wieder fast ebensoviele. Aber damals war es ein mächtiger För derer der Versammlung, der eine so große Zahl vereinigt hatte, es war die bittere Not, in der sich der österreichische Buchhandel infolge der schweren Agioverluste, die durch den Krieg Oesterreichs mit Frankreich und Sardinien hervorgerufen worden waren, befand. Heute dürfen wir uns der Hoffnung hingeben, daß wir diese Teilnahme in der Erkenntnis suchen dürfen, daß das Gefühl der Zusammen gehörigkeit ein mächtigeres geworden ist, und daß die Er kenntnis platzgegriffen habe, daß: mit vereinten Kräften wirken den Vorteil des Einzelnen bedeute. »Melleicht ist es auch die Ueberzeugung, daß die Männer, die Sie an die Spitze unseres Vereins gestelli haben, von dem aufrichtigen Bestreben durchdrungen sind, mit allen Kräften eine Besserung unserer Verhältnisse herbeizuführen, die so zahlreichen Besuch zur Folge hatte. Sei dem, wie ihm wolle —> die Thatsache, daß wir solch lebhaftem Interesse begegnen, erfüllt uns mit neuem Mut und spornt uns an, auf dem Wege, den wir betreten haben, fortzuschreiten. Wir fassen neuen Mut dazu, wenn wir zurückblicken auf die Zeiten, die unser Verein bereits zurückgelegt hat. Und in der That, nichts kann mehr zum Selbstbewußtsein, zum Aneinanderschließen und zu gegen seitigem Vertrauen führen, als das Sichvertiefen in die Geschichte unseres Vereins. »Wie Ihnen bekannt ist, hatte Ihr Vorstand beschlossen, anläßlich des vierzigjährigen Bestandes unseres Vereins die Geschichte desselben schreiben zu lassen und Ihnen diese als Festgabe zu überreichen. Dieser Aufgabe hat sich der Sekretär unseres Vereins, Herr Carl Junker, mit ganz außerordent- lichemFleiße und großem Geschicke unterzogen, und wir, die wir mit ihm dabei thätig waren, können Herrn Junker nicht genug dankbar sein für die glückliche Lösung der ihm gestellten Auf-! gäbe. Es wäre verlockend für mich, aus derselben zu schöpfen und Ihnen in kurzen Zügen die wichtigsten Episoden unseres Vereins mitzuteilen; allein ich wünsche, daß jeder von Ihnen recht bald Zeit und Muße finden möge, um auf merksam die Festschrift zu studieren, um dann mit mir in das gespendete Lob aus voller Ueberzeugung einstimmen und frohe Hoffnung für die Zukunft fassen zu können. »Wenn ich also schweren Herzens darauf verzichte, Ihnen einen kurzen Abriß der Geschichte unseres Vereins zu geben, kann ich mich dennoch nicht der Verpflichtung entziehen, jener Männer zu gedenken, denen wir die Grün dung unseres Vereins zu verdanken haben In erster Linie ist es Rudolf Lechner, der im Jahre 1859 als damaliger Gremialvorsitzender die Einladung zu einer, und zwar zweiten Generalversammlung der österreichischen Buch händler in Wien ergehen ließ, nachdem die ersten Versuche im Jahre 1845 und 1846 nicht zu einer eigentlichen Gründung eines Vereins geführt hatten. An dieser durch Lechner einberufenen Versammlung nahmen die Inhaber zahlreicher noch heute bestehender Firmen teil, von denen aber nur noch sehr wenige am Leben sind. Unter diesen befindet Herr Karl Prochaska aus Teschen und Herr Anton von Schumacher aus Innsbruck, die wir heute unter uns sehen und die zu begrüßen mir zur besonderen Ehre ge reicht, ferner Herr Friedrich Tempsky in Prag, außerdem Herr Julius Dase in Triest und Herr Hermann Kolck in Troppau. Das Andenken Rudolf Lechners ehrten wir,' indem wir sein Porträt unserer Festschrift beigefllgt haben. Ich bin überzeugt, im Sinne aller Anwesenden zu sprechen, wenn ich behaupte, daß Lechners Verdienste um unseren Verein bei allen, die ihn persönlich kannten, und jenen, die die Geschichte unseres Vereins erst kennen lernen werden, für alle Zeilen unvergeßlich bleiben werden. »Eines anderen Momentes muß ich noch gedenken, zumal dieses gegenwärtig von besonderem Interesse ist. Sie werden aus der Festschrift entnehmen, daß wiederholt Versuche gemacht worden sind, Normen für die Einhaltung der Ladenpreise zu schaffen, daß diese aber nicht von Dauer waren, und daß es uns erst in den letzten Jahren ge lungen ist, solche nicht nur zu bestimmen, sondern ihnen auch dauernd Geltung zu verschaffen. Und darin allein können wir schon eine ganz wesentliche Besserung unserer Verhältnisse erblicken, und wir können die Hoffnung hegen, noch weitere Verbesserungen zu erreichen. »Andere Fragen freilich liegen heute noch so wie vor vierzig Jahren im argen. Wir haben wiederholt eine Aenderung des Preßgesetzes augestrebt, wir haben ebenso vergeblich eine Aenderung in der Bestimmung zur Abgabe der Pflichtexenrplare und die Aufhebung des Kalender und Zeituugsstempels angestrebt — es ist noch alles beim alten geblieben. Ebenso waren unsere Bemühungen, die Konkurrenz des Schulbücherverlages einzuschränkeu, nur von teilweisem Erfolge begleitet. Dies alles soll uns aber nicht abhalten, immer von neuem den Finger auf diese Wunden zu legen und eine Aenderung in den jetzt zu unserem Schaden bestehenden Verhältnissen herbeizufühven. »Ich werde am Schluffe meines Berichtes Auftrag geben, daß Ihnen die Festschrift eingehändigt werde, und komme nunmehr zum Berichte über das abgelaufene Vereinsjahr: »Unser Verein hat im vorigen Jahre 14 neue Mit glieder gewonnen, so daß die Zahl derselben jetzt 448 be trägt. Dagegen erlitt derselbe zahlreiche schmerzliche Ver luste durch den Tod. Es starben die Herren Kollegen: Franz Kytka, der sich als Vorsteher des Prager Gremiums große Verdienste erworben hat; Philipp Wodianer in Budapest; Franz Kohout in Prag; Karl Maasch in Pilsen; Friedrich Jrrgang in Brünn; Franz Jannasch in Reichen-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder