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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1899
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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269, 18. November 1899. Nichtamtlicher Teil. 8767 öffentlich konstatieren zu können, daß der Vorstand sich jeder zeit auf die österreichischen Verleger unbedingt und ganz ver lassen könne, daß ein großer und maßgebender Teil derselben sich nicht nur darauf beschränke, den Rabatt an Schleuderer zu kürzen, sondern alle Beziehungen abbreche, und spricht ihnen seinen wärmsten Dank für diese Unterstützung aus. Diesem Umstande verdanke der Verein der österreichisch-un garischen Buchhändler nicht nur die bisherigen Erfolge, son dern auch seine ganz besondere Macht. Bei solcher einmütigen Unterstützung der Verleger könne kein einziger österreichischer Sortimenter eine Sperre auch nur auf kurze Dauer ertragen. Er stellt den Antrag, man möge den Vorstand autorisieren, der Sonderstellung von Berlin und Leipzig entgegeutreten zu dürfen. Dieser Antrag wird hierauf einstimmig an genommen. Herr Müller referiert sodann über den folgenden Punkt der Tagesordnung und giebt die bereits in der »Korre spondenz« besprochenen Schritte der Wiener Abonnenten- und Pränumerantensammler zur Bildung einer eigenen Genossen schaft bekannt Der Vorstand sei der Ueberzeugung, daß diese Leute Angestellte jener Buchhandlung seien, die für sie die Erlaubnisscheine erwirkt hätte, und sie könnten sich daher auch nur innerhalb der bestehenden Genossenschaften vereinigen. Er erwähnt, daß ihm seitens eines Vertreters der Kolpor teure der Wunsch ausgesprochen worden sei, die Versamm lung heute über diese Bestrebungen aufzuklären, er habe aber diesem Wunsch keine Rechnung getragen, weil er die Ansicht hege, daß jeder über diesen Punkt genügend informiert sei. Herr Folck erwähnt die Anträge im Abgeordnetenhause um Freigabe der Kolportage. Herr Müller sagt, da das Wort schon gefallen, sei er gerne bereit, diese Frage zur Diskussion zu stellen, zumal er privatim imformiert worden sei, daß die Buchdrucker eine bezügliche Aktion demnächst unternehmen wollten. Er ver weist auf die bisherige Haltung des Vereins in dieser Frage, die auch in ^ der Festschrift eingehend behandelt sei. Herr RivnäL spricht sich unumwunden gegen die Frei gabe der Kolportage aus. Herr vr. Br eiten stein bemerkt, daß der Verein nicht ein Verein von Sortimentern sei und daß nur Sortimenter gegen die Freigabe der Kolportage sein könnten. Er ver weist auf den höheren Gesichtspunkt in dieser Frage; es sei ein Kulturinteresse, das hier in Frage stünde. Er meint, wenn der Verein Gelegenheit hätte, in dieser Frage Stellung zu nehmen, so möge er dies unterlassen, da es ihm mit Rück sicht auf die Sortimenter nicht möglich sei, sich für, mit Rücksicht auf die Verleger sich gegen die Freigabe der Kol portage auszusprechen. Der Verein möge sich also in dieser Frage der Stimme überhaupt enthalten. Herr Folck spricht sich gegen die Freigabe der Kolpor tage aus. Herr Rivnäö knüpft an die Worte des Herrn vr. Breiten stein an und meint, daß er eine ganz andere Stellung zu dieser Frage einnehmen würde, wenn es sich wirklich um eine Kulturanaelegenheit handle. Heute aber würde nur kolportiert, was hoch rabattiert würde. Auf den Inhalt würde gar nicht Rücksicht genommen, die Kolportagelitteratur sei ja allen Anwesenden zu bekannt, als daß es nötig wäre, auf sie des näheren hinzuweisen. Er sei der festen Ueber zeugung, daß die Majorität der Vereinsmitglieder gegen die Freigabe der Kolportage sei. Herr Friedländer lenkt die Aufmerksamkeit der Ver sammlung auf einen sehr wichtigen Punkt: man müsse zwischen Kolportage und Kolportage unterscheiden. Die Buchdrucker und andere Kreise träten hauptsächlich für die Freigabe des Verkaufs von Tageszeitungen auf der Straße ein. Diese Bestrebungen lägen völlig außerhalb der Interessensphäre der Sortimenter, und er glaube, daß sich niemand gegen diese Bestrebungen aussprechen könne. Der Vorsitzende bemerkt, daß die einzelnen Vorstands mitglieder der Frage der Freigabe der Kolportage gegenüber geteilter Ansicht seien. Der Vorstand stelle sich aber völlig in den Dienst der Mitglieder und würde stets das zur Aus führung bringen, was die Mehrzahl derselben für richtig erkannt habe. Herr von Schumacher spricht sich dafür aus, daß die Ansichten des Vereins in diesem Punkt genau präzisiert würden. Auch er glaube, daß niemand etwas gegen die Freigabe des Verkaufes von Tagesblättern aus der Straße einweuden könne, und vielmehr jeder die Bestrebungen in dieser Rich tung auf das freudigste begrüßen müsse. Er würde es gerne sehen, wenn der Verein in dieser Hinsicht die Wünsche der Buchdrucker unterstützte, und stelle daher den Antrag, daß nur die Freigabe der Kolportage mit Artikeln des Buch handels, insbesondere mit Lieferungswerken, zu bekämpfen, daß aber die Freigabe des Verkaufs von Zeitungen freudig zu begrüßen sei. Dieser Antrag wird sodann mit allen gegen vier Stim men angenommen. Herr Karafiat wünscht einen Zusatz-Antrag dahin gehend, es möchte» den Buchhändlern Erleichterungen bei Erwirkung der Erlaubnisscheine für Abonnenten- und Sub- skribentensamniler eingeräumt werden. Während in einzelnen Orten dieser Erlaubnisschein binnen zwei bis drei Tagen von der Behörde ausgestellt werde, bedürfe es hierzu in andern Orten, beispielsweise in Brünn, drei bis fünf Wochen. Nachdem auch Herr Pollak in diesem Sinne gesprochen hat, findet diese Anregung die allseitige Zustimmung. Der Vorsitzende verliest sodann den in der letzten Sitzung des Centralausschusses formulierten Antrag zu Punkt 6 der Tagesordnung, der folgendermaßen lautet: Mit Rücksicht auf den Umstand, daß in Oesterreich nur konzessionierten Buchhändlern der volle Rabatt ein geräumt werden darf, der Besitz einer Konzession seitens eines Wiederverkäufers aber nur dadurch allen Veilegern dokumentiert werden kann, daß er dem Vereine der öster reichisch-ungarischen Buchhändler angehört, wird beschlossen: die Kollegen, die noch nicht Vereinsmitglieder sind, auf zufordern, dem Verein beizntreten, und die Verleger zu bitten, bei Gewährung von Vergünstigungen an Sortimenter die Vereinsmitglieder in erster Linie zu bedenken. Der Vorsitzende bittet insbesondere die anwesenden Gremialvorfteher, im Sinne dieses Antrages zu wirken, und bringt ihn zur Abstimmung. Er wird einstimmig angenommen, v Zu Punkt 7 der Tagesordnung übergehend, beantragt Herr RivnLö den Antrag zu b und o, welcher lautet: Mit Rücksicht auf den unzulänglichen Schutz öster reichischer Verlagsartikel im Ausland wird der Vorstand ersucht dahin zu wirken, daß Oesterreich-Ungarn der Berner Konvention zum Schutze des litterarischen und artistischen Eigentums beitrete und mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika einen Staatsoertrag zum gegen seitigen Schutze der Litteratur und Kunst abschließe, ohne weitere Diskussion anzunehmen, was einstimmig geschieht. Zu Punkt a) nimmt Herr Feller das Wort und bespricht die Frage des Zeitungsstempels in eingehender Weise. Er beantragt, der Vorstand möge in Form einer Petition die nachfolgende Resolution an die beiden Häuser des Reichs rates leiten und sie außerdem allen Ministern zur Kenntnis bringen. Diese Resolution lautet: Der Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler 1161
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