.48 267, 16. November 18S9 Künftig erscheinende Bücher. 8705 T" ^ Herder'sche verlagshiiüdlimg ;u Freilmrg i. Sreisgim. -- ——— ^ —-—--- ^ — Gegen Ende dieses Monats gelangt zur Versendung: Aobert von Lendenfeld vie Hochgebirge tler kräe. Nkit einem Titelbild, 1.48 Abbildungen und 15 Karten. Gr. 8°. (XIV u. ca. 512 S.) 14 .4k, in Original- Leinwandband 17 .^. Wezugsöedingungen: In Rechnung 250/g, gegen bar 390/0; ans 12 — 1 brosch. Freie^eniplar. Dieses Werk, auf bestem Kunstdruckpapier gedruckt und besonders .reich illustriert, bildet den neuesten Band unserer Illustrierten Wivkiothek der Länder- u. Wökkerkunde". Der Verfasser, Professor an der Universität in Prag, schreibt über dasselbe im Vorwort: ,,Jn jenen Sedimentgesteinen, die einstens am tiefsten Meeresgründe horizontal abgelagert, jetzt gefaltet, zerknittert und zer brochen Tausende von Metern hoch in die Luft ragen; in den Verwerfungen, denen entlang Teile der Erdrinde weit hinabgesunken sind; und in den großen Granitintrusionen, den weitausgebreiteten Basaltdecken und den mächtigen Lava-Staub- und Lapilli-An- häufungen der Vulkankegel erkennen wir die aufbauende Arbeit der terrestrischen Kräfte — in den tief eingcschnittenen Thälcrn, den steilen Abstürzen und den wilden Hochgebirgsgraten die ebnende Arbeit der Sonnenstrahlung. „Wenn um uns das Hochgcwitter tobt und das kurze Krachen der Blitzschläge sich mit dem Sausen des Sturmes und dem Pfeifen des über die Firnflächen hingewehten Schnees vereinigt; wenn vor uns die Eislawine donnernd zu Thal fährt; wir an steiler Felswand niedergekauert das Heulen des Fluges über uns hinwegstürzender Steintrümmer vernehmen; oder wenn wir uns durch den wild dahinstürmenden Bergstrom, dessen lautes Rauschen noch übertönt wird von dem dumpfen Gepolter der am Grunde hin- gcrollten Felstrümmer, hindurcharbeiten: dann fühlen wir etwas von der Gewalt mit der die terrestrischen und solaren Kräfte ein ander bekämpfen. „Jene Erkenntnis und dieses Gefühl erwecken in uns eine dämmernde Ahnung von der alles durchdringenden göttlichen Kraft und erfüllen die Seele mit Andacht und Freude: das ist es, was jeuen Zauber über das Hochgebirge breitet, der so mächtig uns anzieht. „Um aber die Erscheinungen, die wir im Hochgebirge wahrnehmen, entsprechend würdigen zu können, müssen wir sie mit dem richtigen Verständnis betrachten. Und um einen richtigen Maßstab zur Beurteilung derselben zu gewinnen, müssen wir über die uns bekannten europäischen Alpen hinausgehen und die irdischen Gebirge in ihrer Gesamtheit ins Auge fassen. „In dem vorliegenden Buche sollen die Entstehungsweise der Oberflächenformen des Gebirges, der Berge, Thäler, Gletscher, Flüsse und Seen im allgemeinen geschildert und die einzelnen Gebirge der Erde speziell behandelt werden. Cs zerfällt demnach der Inhalt in einen allgemeinen und einen speziellen Teil. „Unsere Kenntnis von den verschiedenen Bergmassen der Erde ist eine sehr ungleichmäßige; weit mehr als die Hälfte des ganzen Hochgebirges auf der Erde ist so gut wie gar nicht bekannt, und auch von den andern — außereuropäischen — Bergen wissen wir nur wenig. Das ist die Ursache der Ungleichmäßigkeit der Behandlung der einzelnen im speziellen Teile zur Besprechung gelangenden Berggruppen. Diese Ungleichmäßigkeit ist sowohl eine quantitative, wie eine qualitative. Quantitativ insofern, als die Ausführlichkeit der Beschreibung der einzelnen Gebirgsgruppen vielmehr von der Kenntnis, die wir von denselben erlangt haben, als von der Bedeutung, die denselben innewohnt, ihrer Ausdehnung und ihrer Höhe abhängt; qualitativ insofern, als die so gut bekannten europäischen Alpen mehr objektiv behandelt sind, bei der Beschreibung der übrigen Gebirge aber auf die Erlebnisse der Reisenden eingcgangen wird. Alle Hauptgebirgsgruppen sind in großen Zügen topographisch und geologisch geschildert und die wichtigsten bekannten Berge genauer beschrieben." Das schöne Werk sei Ihrer nachdrücklichsten Verwendung besonders zur Festzeit bestens empfohlen. Prospekte stehen in reichlicher Zahl zur Verfügung. Wir bitten, soweit nicht schon geschehen, umgehend zu bestellen, und zeichnen hochachtungsvoll Freiburg, 15. November 1899. Herder'sche Verlags Handlung.