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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1895-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1895
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- Deutsch
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276, 28 November 1825. Sprechsaal. 6905 Sprechsaal. Korrespondenz im Buchhandel. Die Firma H. Christian, Buchhandlung L Buchdruckerei d kath. Lehrervereine Württembergs in Horb, benachrichtigte mich durch Postkarte v. 26. Oktober, daß die von mir bestellten, neu eingeführ- ten Lesebücher für die Volksschulen zum Versand bereit lägen, und sollte ich den Betrag hiefür vorher per Postanweisung einsenden, andernfalls die Sendung per Nachnahme an mich abgehcn würde. Hierauf antwortete ich, daß ich ans diese Bezugsbedingungen nicht einginge, sondern den Betrag erst nach Empfang der Sendung abgehen lassen würde. Die Veranlassung zu dieser meiner Opposition ist die, daß die Firma Christian der gesamten Lehrerschaft ihren Verlag mit Rabatt und Frankolieferung anbietet und dazu noch längeren Kredit ge währt. Am 28. Oktober erhielt ich nun von genannter Firma wieder eine Postkarte nachstehenden Inhalts: --Wenn Sie Lesebücher wollen, so haben Sie sich unseren Bedingungen anzupassen. Mit Grobheiten lassen wir uns nicht einschüchtern. »Entweder — oder! (Achtungsvoll) (War durchstrichen!) -Ergebenst -Horb, 27. X. 95. H. Lhristian.» Abgesehen von der beleidigenden Form dieser Karte über lasse ich dem geneigten Leser, zu beurteilen, auf welcher Seite die -Grobheit- und das -Einschüchtern- liegt. Daß im Buchhandel unter den Kollegen in der Korrespondenz nicht immer der höflichste Ton angeschlagen wird, das ist leider eine bekannte Thatsache; aber solche Unhöflichkeiten wie die von Herrn Christian dürften wohl einzig dastehen. Leutkirch. Rud. Roth's Buchhandlung (Jos. Bernklau). Erwiderung. Der obenstehenden Korrespondenz haben wir beizufügen, daß das amtlich eingesührte Lesebuch für katholische Volksschulen seiner großen Billigkeit halber nur bar expediert wird. Dies wurde Herrn Bernklau auch mitgetcilt, welcher aber trotzdem in sehr barschem Ton andere Bezugsbedingungen forderte. Da wir bei dem großen Andrang in der Schulbücherzeit uns auf lange Korrespondenzen nichl einlassen können, so schrieb ein Angehöriger des Geschäfts obengenannte Karte an Herrn Bernklau, von deren Existenz wir leider erst heute Kenntnis erhielten. Der Vorwurf, daß wir mit Rabatt unsere Verlagsartikel der Lehrerschaft anbieten, ist haltlos. Zu der von Herrn Bernklau angezogenen Thatsache, daß unter Kollegen nicht immer der höflichste Ton angeschlagen wird, möchten wir bemerken, daß auch in diesem wie manch anderen Fällen das Sprichwort: -Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es wieder zurück«, leider zu Recht gekommen ist. Horb a/N., 25. November 1895. H. Christi an'sche Schulbuchhandlung. ^Ohl6886 0K1lK6. II. (Vgl. Nr. 262 d. Bl.) Antwort an Herrn C. T. Wiskott in Breslau. Da die -Erwiderung- der Firma C. T. Wiskott in Breslau in Nr. 262 unseres -Börsenblatts- gerade dem Hauptpunkt der Er örterung ausweicht, so halte ich einige Bemerkungen dazu für an gebracht. Kein Verständiger und am allerwenigsten ein Buchhändler kann und wird einem Verleger das Bestreben verdenken, für seine Verlagswerke Empfehlungen aller Art zusammenzubringen und diese für den Vertrieb zu fruktifizieren — im Gegenteil rechnet man das allgemein zu den Ausgaben und Pflichten eines tüchtigen Verlagsbuchhändlers. Aber um diesen Punkt handelt es sich hier gar nicht! Ich habe die Unsitte der direkten Lieferung des Ver legers an das kaufende Publikum als gemeinschädlich angegriffen, und auf diesen Angriff bleibt die Firma Wiskott nicht bloß weislich die Antwort schuldig, sondern giebt mir auch indirekt Recht, indem sie er klärt, daß -die nach den amtlichen Empfehlungen» sdie sie eingeholt hat) -eingehenden Bestellungen lediglich dein Sortimentshandcl zu gute kamen und kommen; denn diese Erklärung hat doch nur den Zweck, die Aufmerksamkeit von dom Hauptpunkte, von der erfolgten di rekten Lieferung qn das Publikum, abzulenken, und ist mit hin ein Beweis, daß die Firma selber das Unzulässige dieses Ge- schäfrsverfahrens empfindet. Oder will die gedachte Verlagshand lung etwa behaupten, daß auch die von ihr direkt effektuierten Be stellungen -lediglich» dem Sortimentshandel zu gute gekommen sind? Wie zeitgemäß übrigens die Erörterung der Frage der direkten Lieferung durch den Verleger ist, zeigt die in der nämlichen Nummer des -Börsenblatts- abgedruckte Mitteilung des Vereins der Chem nitzer Kollegen über das Verfahren der Firma I. I. Weber in Leipzig, die sogar eine Lieferung an Schüler unter Gewährung von Frei exemplaren nicht verschmäht hat. Beide Firmen, Wiskott wie Weber, entschuldigen ihre Praxis mit dem geringen Interesse, das die Sor timenter für die in Frage kommenden Werke an den Tag gelegt hätten, und zum Beweise hebt die Firma Wiskott hervor, daß mir das Ansichtsexemplar schon Ende Juni dieses Jahres zu- gegangen sei, während die Firma Weber sich darauf stützt, daß die Chemnitzer Kollegen nicht die hinreichende Zahl von Exemplaren bestellt hätten. Was mich anlangt, muß ich zu jener Angabe bemerken, daß die großen Ferien, die in Anhalt etwas anders liegen als in Preußen, hier im Juli und August ein Geschäft mit Schulartikeln so gut wie unmöglich machen; betreffs der Chemnitzer Kollegen aber möchte ich darauf Hinweisen, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen der Sortimenter mit Barbestellungen äußerst vorsichtig sein muß, da eine nicht geringe Anzahl von Verlegern in der Rücknahme des Bezogenen nichts weniger als kulant ist. Aber auch das berührt die Hauptfrage nur nebenbei; denn diese ist: würden die betreffenden Kunden ohne direkten Bezug wirklich ohne die erforderlichen Exemplare geblieben, jene Exemplare mithin nicht ab gesetzt worden sein? Sicher nicht! Man vergegenwärtige sich doch, daß die Verwendung für ein absetzbares Werk im eigensten Inte resse des Sortimenters liegt, da jede Lässigkeit in erster Linie ihn selber schädigt, und man wird ohne Mühe Ansehen, daß die direkte Lieferung dem Verleger nur in verschwindend wenigen Fällen einen Vorteil bringt. Den Sortimenter dagegen schädigt die direkte Lieferung unmittelbar und unter allen Umständen. Xodlss86 obligs, und der Verleger, der sich nicht obligiert fühlt, sollte auch keine Rücksicht seitens des Sortimentshandels zu bean spruchen haben. Angesichts des Verfahrens jener Firmen drängt sich dem Sortimenter unwillkürlich der Wunsch auf, der Vorschlag des Kollegen Meißner in Elbing zur Gründung eines -Sortimenter- Vereins- möchte zur That geworden sein, so daß der Stand jetzt geschlossen derartigen Hebelgriffen entgenzutreten imstande wäre. Andererseits begrüße ich es mit Freuden, daß die Kollegen in Chemnitz die Gelegenheit benutzt und zugleich die Firma B. G. Teubner in Leipzig als Vertreterin des guten Grundsatzes Xoblss^ obliAs aufgeführt haben. Ich selber beeile mich, derselben auf Grund eigener Erfahrung die Firma Hirt in Breslau an die Seite zu stellen, die gleichfalls die Efsektuierung des Auftrags eines Schul leiters hier ablehnte und die Bestellung mir als einem hiesigen Sortimenter überwies. Solche Verleger dürfen allerdings mit Recht das fortgesetzte Interesse des Sortimenters für ihren Verlag bean spruchen, denn man würde mich gründlich mißverstehen, wenn man annähme, ich wollte das dloblssss oblieg nur für den Verleger und nicht ebensogut für den Sortimenter gelten lassen. Dessau. Hermann Oesterwitz, Hof-Musikalien- u. Hof-Buchhändler. Erwiderung?) Herr H. Oesterwitz in Dessau befaßt sich in vorstehendem Artikel auch mit meiner Firma. Auf die Sache selbst zurückzukommen, habe ich keine Veranlassung, dagegen will ich nicht unterlassen, Herrn Oesterwitz aus zweierlei aufmerksam zu machen: 1. Ich habe die direkte Lieferung, wegen der sich der Verein Chemnitzer Buchhändler gegen meine Firma gewendet hat, nicht -entschuldigt», sondern die nach meiner Auffassung unberechtigte Beschwerde -aufgeklärt« und -zurückgewiesen-. 2. Ich habe den betr. Firmen nicht zugemutet, durch Barbe stellung irgendwelches Risiko einzugehen. Es handelt sich um ein Ende September erschienenes Buch, das ich ohne weiteres in ge nügender Anzahl in Kommission geliesert hätte, wenn die Bestel lungen aus Chemnitz nicht ausgeblieben wären. Leipzig. I. I. Weber. *) Herr C. T. Wiskott verzichtet auf eine nochmalige Erwiderung. Red. Telegraphische Bestellungen. Da telegraphische Bestellungen häufig inkorrekt in die Hände der Adressaten gelangen und zu ärgerlichen Differenzen 935*
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