Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1899

4870 Sprechsaal. — Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. 152, 4. Juli 1899. Getrennt sollten aber die -Gesuche- und die -Angebote bleiben aus mancherlei Gründen, unter anderem, weil viele Sorti menter nur anbietcn wollen, auch weil bei der Redaktion eine Arbeitsteilung möglich ist, und weil die vielen a und g — eine Gefahr für Setzer und Korrektor — wegfallen. Eine Alphabetisierung der Inserate läßt sich doch mit dem neuen Vorschlag nicht ernstlich vergleichen. Sie mußte aus Gerechtig- kcitsgründen abgeschafft werden. Stuttgart. M. 8d. VUI. Zu dem Anträge des Herrn U. in Nr. 148 dieses Blattes möchte auch ich mir gestatten, meine Ansicht auszusprechen. Ich stehe auf dem Standpunkte der Redaktion des Börsenblatts und bin der Meinung, daß die Anordnung der Inserate nach dem Vorschläge des Herrn R. den Lesern der betreffenden Rubriken keine wesentlichen Vorteile bringen würde, abgesehen von den technischen Schwierigkeiten und sonstigen Bedenken, die schon von der Redaktion veröffentlicht wurden. Herr U. hat nur die kleinen und mittleren Antiquariate in Betracht gezogen, denkt aber nicht an die weitaus größere Zahl größerer und großer Firmen, die bei den in Frage stehenden Rubriken wohl zunächst beteiligt sind. Die Mehrzahl der größeren Antiquariate hat ihr Zettelmaterial nicht in einem Alphabet, sondern nach Wissenschaften und dann jede Wissenschaft erst alphabetisch geordnet. So verfügt mein Antiquariat z. B. über mehr als 100000 Zettel, die in etwa 100 Unterabteilungen alpha betisch geordnet sind. Ich müßte also, wenn der Vorschlag des Herrn k. zur That würde und sämtliche Gesuche in einem Alphabet erscheinen würden, doch bei jedem Titel erst wieder das Alphabet der betreffenden Wissenschaft aufsuchen, so daß die Arbeit dieselbe bliebe wie bisher. Nach meiner mehr als achtundzwanzigjährigen Erfahrung im Antiquariat suchen viele Firmen zumeist Bücher einer be stimmten wissenschaftlichen Richtung, und in diesen Fällen macht das Herausschreiben der Offerten keine große Mühe, da ich nur das Alphabet der betreffenden Wissenschaft nachzusuchen habe. Dieser Vorteil würde dann aufhören. Ich würde den inserierenden Firmen empfehlen, bei größeren Inseraten die Titel nach Wissenschaften und alphabetisch zu ordnen. Dieser Modus macht der einzelnen inserierenden Firma keine große Mühe; aber das Ordnen aller einlaufenden Inserate der Redaktion zuzumuten, halte ich eben aus den von ihr schon an geführten Bedenken für ganz ausgeschlossen und undurchführbar. Wien. I. Eisenstein. IX. Bezugnehmend auf die Anregung des Herrn R. in Neu stadt a/H., dessen Vorschlag gewiß überall Beifall finden wird, könnte ja der Börsenverein oder eine andere Firma alle acht Tage eine Separatausgabe erscheinen lassen von den im Börsenblatt an gebotenen und gesuchten Werken, die Titel und Firmen alpha betisch geordnet nach dem im Börsenblatt Nr. 148 vorgebrachten Schema. Die Kosten würden reichlich gedeckt werden durch Abonne ments und Inserate. Nimmt der Börsenverein die Herstellung der Liste in die Hand und flösse z. B. ein Teil des Reingewinns der allgemeinen Unterstützungskasse zu, so würde, glaube ich, jedes Sortiment mit Freuden auf die Liste abonnieren, gälte es doch, indirekt ein gutes Werk zu unterstützen. Die offizielle »Suchliste- wird nach meiner Ueberzeugung bald ebenso unentbehrlich werden ivie das Monatsregister von Hinrichs, denn für eine Menge kleiner Geschäfte ist es fast un möglich, sich durch die Liste der gesuchten Bücher, so wie diese jetzt im Börsenblatt angeordnet ist, durchzuarbeiten, aus Mangel au Zeit. G. 0. D. X. Die Anregung, Angebote und Gesuche im Börsenblatt alpha betisch nach Titeln zu ordnen, wäre nur dann von einem einiger maßen praktischen Nutzen, wenn jeder Antiquar für sein Lager einen einzigen alphabetisch geordneten Zettelkatalog hätte. Das ist, wie man mir gewiß bestätigen wird, in der Regel nicht der Fall. Die weitaus meisten Antiquare ordnen ihre Zettel nach Wissenschaften — unter sich alphabetisch — und für diese ist die vorgeschlagene Neuerung vollständig nutzlos. Da außerdem, wie die Redaktion des Börsenblatts einleuch tend ausführt, durch eine allgemeine Alphabetisierung in der Auf nahme der Inserate eine größere Verzögerung cintreten würde, so wird jeder -suchende- Antiquar schon dieserhalb den neuen Vor schlag unbedingt verwerfen, denn hier thut gewöhnlich Eile not, und jeder hat ein Interesse an dem möglichst baldigen Abdruck seiner Gesuche. M. L. 8. XI. Zu dem von Herrn U. in Neustadt mH. gemachten Vorschläge kann ich nur ein absprechendes Urteil abgeben, aus folgenden Gründen: 1) Alle die von der Redaktion gemachten Einwendungen bezüglich der vermehrten Arbeit und der damit verbundenen größeren Zeitaufwendung, selbst der vorauszusehenden Fehler, sind nicht von der Hand zu weisen. 2) Es würde bei dem U.'scheu Verfahren auch von Seiten der Antiquare und Sortimenter mehr Zeit für die Erledigung des Ausschreibcns, verursacht durch die Trennung der Inserate in Firma und Titel, erforderlich sein. 3) Die meisten Antiquare haben ihr Lager nach Materien ge ordnet, d. h. in viele einzelne Alphabete zerlegt; es wäre mithin der U.'sche Vorschlag, wenn auch nicht schädlich, so doch jedes Nutzens bar. Hbg. ' 6. L Anzeigeblatt. s30363s In Sachen, den Konkurs über das Vermögen des Buchhändlers Albert Dnrkop hier, Inhabers der Firma W. Wiedemann- sche Buchhandlung hier betreffend, wird die erste Gläubigerversammlung und der Prü fungstermin vom 12. Juli d. I. wegen Ver hinderung des Gerichts aufgehoben lind auf Mittwoch, den IN. Juli I88S, vormittags 9 Uhr, verlegt. Saalfeld, den 24. Juni 1899. Herzog!. Amtsgericht, Abt. III. Heger. Konkursverfahren. lieber das Vermögen des Buch- und Galantericwarenhändlers William Otto Trümmer in Marienthal, Zwickauerstr. 988., wird heute, am 27. Juni 1899, nachmittags 6 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Kon kursverwalter Herr Rechtsanwalt Eißner hier. Anmeldefrist bis zum 29. Juli 1899. Wahltermin am 22. Juli 18NN, vormittags ','2 >2 Uhr. Prüfungstermiu am 12. August 189N, vormittags 11 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigcpflicht bis zum 29. Juli 1899. Königliches Amtsgericht Zwickau. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Exped. Heinker. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Dortmund, Im .lull 1899. s30415j x Dierdurob bssbre lob miob Ilmeu er gebenst anLureigsn, dass iob Mitte d. Mts. am bissigen I'Iat?.e, Llarlrt 21, unter der Dirma eins Vsr1ag8- und LortümsiitslnioU- bandlung, verbunden mit Lunst- und lVlu8iIru1isQbund1r>.iig vor/.ugmvoiss batbolisobsr Uiebtung — eröllnsn vsrds. Xaob msbrjübriger 1'bätigbsit in den an gegebenen Däusern i'srdirrund Lobönirlgb in Lluinr: und Osnakrilob und OarlDriodr. lUsigobsr in Dsixmig begründe leb, mit ausreiobsnden Mitteln vergeben, meine 8slb- ständigbeit und riebt« an dis Herren Verleger dis böiliebs Litte, miob durob Xonto-Drökknung in meinem llnternsbmsn gütigst m unter stützen. Meinen Doclark vüble iob selbst, jedoeb ist mir die clirelrts Zusendung aller wirbligen Oirlrulars und Urospelrte ssbr erwünsobt. lieber meine Vsrlags-llntsrnsbmungen, kür dis iob sebon jet'/.t das krsundliebs Interesse der Herren Lortimentsr erbitte, verde iob dsmnäobst noob durob besondere lbrbulars Mitteilung maobsn. Die Virma Ourl Dr. Vloisobsr in I-sipmig batte dis (tüte, meine Kommission Lu übernebmsn. DoobaobtungsvoU ^.. MulS. UekerenLSn: O.iVau/mrdtinVirma Oari Dr./'Di.sc/ior, /.eipriq. Dusener Oedit-Anstall, Dortmund. s30306s Die Vertretung der Uirma R. Irüulilltzr, LuetibÄllälunA in Kosobinin u. darotsobin vurde mir übertragen DsipLig, 1. luli 1899. R. Ltrsllsr.