Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1899
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- 1899-07-05
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- 05.07.1899
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4900 Nichtamtlicher Teil. 153, 5. Juli 1899. 4. Im Verkehr mit Ceylon sind Wertbriefe bis zum Höchst betrage von 2400 ^ zugelassen. 5. Nach Finnland sind auf dem Wege über Schweden Post pakete mit Nachnahme bis 400 ./6 wieder zulässig. 6. Bei Postaufträgcn nach Portugal ist der einzuziehende Be trag fortan in deutscher Währung anzugeben. 7. Eine Ersatzpflicht für Einschreibsendungen übernehmen zur Zeit noch nicht die Vereinigten Staaten von Amerika, Argentinien, Brasilien, von den Britisch-australischen Kolonieen: Südaustralien, Westaustralien und Tasmanien; Kanada, die Kap-Kolonie, Ecuador, Guatemala, Natal, Oranje-Freistaat, Paraguay und Peru. 8. Im Verkehr mit überseeischen Ländern wird empfohlen, die abzusendenden Pakete möglichst so einzurichten, daß sie als Post pakete befördert werden können. Pakete, die den bezüglichen An forderungen nicht entsprechen und deshalb der fremden Postver waltung nicht überliefert werden dürfen, werden nur innerhalb Deutschlands durch die Post befördert und dann (in Bremen oder Hamburg) einer Speditionsfirma übergeben; die Beförderung solcher Pakete (Postfrachtstücke) verursacht höhere Gebühren, mancherlei Nebenkosten, Verzögerungen und Umständlichkeiten. Zur Revision der deutschen Urheberrechts-Gesetz gebung. — Derselbe, allem Anschein nach wohlunterrichtete Berliner Korrespondent der »Allgemeinen Zeitung», der diesem Blatt in letzter Zeit wiederholt über den Stand der im Werke befindlichen Revision der Urheberrechts-Gesetzgebung und des Verlags gesetz-Entwurfes berichtet hat, teilt ihm unter dem 30. v. M. (ab gedruckt in der »Allgemeinen Zeitung» vom 2. Juli) folgendes mit: Das Urheberrecht wird durch den »vorläufig» fertiggestellten Entwurf eine tiefgreifende Umgestaltung nicht erfahren. Vor allem handelt es sich um eine übersichtlichere Gestaltung des be stehenden Gesetzes. Diese wird schon dadurch ermöglicht, daß eine nicht unerhebliche Zahl von Bestimmungen, die eine Be rechtigung haben mochten, so lange wir kein einheitliches Straf gesetzbuch und bürgerliches Recht hatten, nunmehr entbehrlich ge worden sind. Das neue Urheberrecht wird sich also einheitlicher darstellen und in der Praxis leichter handhaben lassen. Durch das ganze Gesetz geht das Bestreben, den Schutz des Urhebers möglichst aus zubauen und zu erweitern. Es entspricht dies einein Zug, der die ganze moderne Rechtsentwicklung kennzeichnet; die im Berner und Pariser internationalen Vertrag begründete Rechtsverfolgung im inter nationalen Verkehr ist auch ans das deutsche Recht übertragen worden. Auf diese Weise setzt sich die Verbesserung des litte- rarischen Autorenrechts aus einer großen Zahl einzelner Bestim mungen zusammen, die wesentlich technischer Natur sind. Von allgemeinerem Interesse sind diejenigen über den Schutz der Erzeugnisse der Tagespresse. Hier ist sehr nachdrücklich dem schwungvollen Zeitungsraube entgegengetreten. Das Gesetz ver langt unbedingte, für jedermann klar erkenntliche Quellenangabe bei Entnahme von Mitteilungen aus Zeitungen. Unbedingt verboten ist der Abdruck, ohne Genehmigung des Verfassers, bei einer wissenschaftlichen Arbeit, die sich in einer Zeitung findet. Unbedingt gestattet (unter Quellenangabe) ist der Abdruck that- sächlicher Mitteilungen, die sich als sogenannte Tagesncuigkeiten kennzeichnen; bedingt gestattet, falls nicht der Nachdruck besonders verboten wird, ist der Abdruck sonstiger Artikel. Von prinzipieller Bedeutung sind die Vorschläge auf dem Gebiete des musikalischen Urheberrechts. Es ist bekannt, daß auf diesem Gebiete sich eine starke Strömung geltend macht, die den Komponisten einen größeren Anteil an den mittels ihrer Werke zu erzielenden Gewinnen zu sichern sucht. Zwischen den Komponisten und den musikalischen Verlegern haben in dieser Beziehung lange und heftige Meinungsverschiedenheiten bestanden; diese fanden neuerdings ihre befriedigende Erledigung. Im An schluß an diese Verständigung der musikalischen Kreise hat der Entwurf zunächst die Schutzfrist zu gunsten der Komponisten, die sich jetzt nur auf 30 Jahre nach dem Tode des Autors beläuft, auf 50 Jahre erweitert. Sodann hat er manche musika lische Aufführungen, die bisher ohne Zustimmung des Komponisten zulässig waren, an dessen Zustimmung gebunden. Diesen Bestim mungen wird von den Konzertgebern, den Liedertafeln und Ge sangvereinen besondere Beachtung zugewendet werden müssen. Dem Vernehmen nach ist nicht beabsichtigt, den Entwurf vor Beginn des nächsten Jahres an den Reichstag zu bringen. Die beteiligten Kreise werden deshalb Zeit haben, die Bestimmungen, die- in der nächsten Woche zur Veröffentlichung gelangen dürften, sich genau anzusehen. Der Kampf um die Weltsprache. — In »Pearsons Magazine» stellt Levin Carnac die ungeheure Ausbreitung der englischen Sprache in unserem Jahrhundert fest. Er sagt folgendes: Die anglo-saxonische Rasse hat nur einen einzigen Rivalen zu fürchten: Rußland. Am Ende des 15. Jahrhunderts sprachen englisch kaum vier Millionen Individuen; zu Beginn dieses Jahr hunderts aber zählte man 21 Millionen Menschen, die sich der englischen Sprache bedienten. In derselben Zeit wuchs die Zahl derjenigen, die französisch sprachen, von 10 auf 31 Millionen; die Spanier hoben sich von 8>/, auf 26, Italiener von 9ffz auf 15. Deutsch wurde, nach den Ausführungen Carnacs, am Ende des 15. Jahrhunderts von 10 Millionen gesprochen. Die Zahl ist bis Anfang unseres Jahrhunderts auf 30 Millionen gewachsen. Die Russen aber sind von 3 Millionen auf 30 Millionen gelangt. Das Machtgebiet der russischen Sprache hat in dieser Zeit eine zehnfach größere Ausdehnung gewonnen. Zu Beginn unseres Jahrhunderts behauptete die französische Sprache die erste Stelle, sie war Welt sprache in jedem Sinne des Wortes. An zweiter und dritter Stelle mit fast gleicher Zahl kamen Rußland und Deutschland; dann folgte Spanien, England und zuletzt Italien. Die Umwälzungen und Fortschritte dieses Jahrhunderts, die Vermehrung der Verkehrs mittel jeder Art, die Ausbreitung der geistigen und kommer ziellen Beziehungen, die geistigen und technischen Revolutionen dieses Jahrhunderts änderten auch das Verhältnis der Sprachen von Grund aus. England rückte von der vorletzten Stelle auf die erste vor mit 116 Millionen Individuen, die englisch sprechen. Rußland blieb an zweiter Stelle mit 85, die Deutschen an dritter mit 80 Millionen. In großer Distanz folgen Frank reich mit 52, Spanien mit 44, Italien mit 34 Millionen. Der Statistiker glaubt, daß am Ende dieses Jahrtausends 642 Millionen Individuen englisch, 233 russisch und 210 deutsch sprechen werden. Ueberraschungen seien freilich nicht ausgeschlossen, da die Deutschen immer fleißiger Kolonialpolitik trieben, und Ruß lands Expansionskraft, zumal in der Richtung gegen Osten, auch nicht annähernd zu berechnen sei. Eines gehe aber aus den Auf stellungen klar hervor: die -lateinische- Raffe, die einst die Welt beherrschte, unterliege in dem wachsenden Kampfe der Sprachen um die Weltherrschaft. Neue Hochschule in Rußland.— Im nächsten Monat wird in Wladiwostock ein orientalisches Institut eröffnet werden, worin geeignete junge Männer für die Beamtenlaufbahn oder kommerzielle Thätigkeit in jenem Gebiete ausgebildet werden sollen. Der Lehrplan zerfällt in vier parallele Abteilungen, eine chinesisch japanische, eine chinesisch-koreanische, eine chinesisch-mandschurische und eine chinesisch-mongolische. Chinesisch ist in allen Abteilungen ein Hauptfach. Unter den übrigen Fächern sind Englisch, Geo graphie, Ethnographie, Staatsrecht, politische Oekonomie und Handelswissenschaft zu nennen. Papyrus-Sammlung. — Der Bibliothek der Universität Heidelberg ist vom badischen Ministerium wieder eine kleine Sammlung Papyri durch Vermittlung des vr. Reinhardt in Buschir (Persien) zugegangen. Sie enthält hieroglyphische, demo tische, koptische Papyri, auch gegen fünfzig griechische, teils Ur kunden aus der Ptolemäerzeit, teils litterarische Bruchstücke. Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert u. Cie., A.-G. in Frankenthal. — Der Reingewinn des zehnten Geschäfts jahres beträgt nach 202 800 ^ Abschreibungen und nach 50 000 ^ Zuweisung auf Delkrederekonto 349 380 Es sollen 11°/« Dividende gegeben werden. Das Wachstum der Fabrik zeigt deutlich die Steigerung der Arbeiterzahl, die bei der Gründung 1860 10, bei der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft 1889 470 und im Juni 1899 1080 betrug. Im Jahre 1898 konnten 403 Schnellpressen und 37 Rotationsmaschinen abgeliefert werden. Der Generalver sammlung am 11. Juli soll ein Antrag auf Kapitalsvermehrung durch Ausgabe neuer Aktien vorgeschlagen werden, da sich durch durch die beständige Vermehrung der Aufträge umfassende Er weiterungen der Fabrikanlagen notwendig gemacht haben. VI. deutscher Journalisten- und Schriftstellertag in Zürich. — Die Versammlung faßte einen Beschluß gegen die Anwendung des § 360 Ziffer 11 des Strafgesetzbuches ^betreffend -groben Unfug») auf Aeußerungen mittels Schrift und Druck und einen zweiten gegen den ambulanten Gerichtsstand der Presse. — In der Schlußsitzung wurden ein von Hamburg aus eingebrachter Antrag, betreffend eine organisierte Vertretung des deutschen Schrifttums auf den internationalen Preßkongressen, und vom Verein »Berliner Presse- beantragte Reformvorschläge zu dem deutschen Gesetz über das Urheberrecht einstimmig genehmigt. Als Vorort wurde Berlin bestätigt. Als Ort der nächsten Versammlung ist Mainz in Aussicht genommen. Redakteur Zabel-Berlin schloß den Journalistentag mit einem Hoch auf Zürich. Das interessanteste Referat des ersten Tages erstattete Rechts anwalt Or. B. Vernheim, München, und zwar über den »am bulanten Gerichtsstand der Presse». Redner führte nach dem Bericht der Allgemeinen Zeitung etwa folgendes aus: Bei dem »ambulanten Gerichtsstand der Presse« handelt es sich nicht um eine juristische Streitfrage. Die Sache liegt juristisch
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