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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1899
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- 1899-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1899
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153, 5. Juli 1899. Nichtamtlicher Teil. 4901 glatt. Die regelmäßige und ausnahmslose Anwendung des am bulanten Gerichtsstandes ist ein entschiedenes Unrecht. Das geht aus der Entstehungsgeschichte des A 7 der Strafprozeßordnung für das Deutsche Reich (1. Februar 1877) hervor. Die Kommission, zu der die hervorragendsten damaligen Juristen gezählt haben, hatten zu diesem K 7 einen Absatz 2 beschlossen des Inhalts: -Bildet der Inhalt einer Druckschrift den Thatbestand einer straf baren Handlung, so gilt, soweit die Verantwortlichkeit des Ver fassers, Herausgebers, Redakteurs, Verlegers und Druckers in Frage steht, die Handlung nur an dem Ort begangen, an dem die Druckschrift erschienen ist.- Trotz des Widerspruches des Bundesrates hat die Kommission daran festgehalten; das Plenum des Reichstags hat auch in zwei Lesungen den Vorschlag der Kommission angenommen. Auf Grund der Kompromißanträge ist dann der Absatz 2 bei der dritten Plenarberatung (20. Dezember 1876) gestrichen worden. Die Kommission hat sich hierzu nicht etwa deshalb bequemt, weil sie das Prinzip aufgegeben hätte, sondern weil die sämtlichen Juristen im Reichstag, und zwar nicht nur die Abgeordneten, sondern auch die Vertreter im Vundesrate, letztere allerdings mit einer mentalen Reservatio, übereinstimmend der Meinung waren, daß im Prinzip, vorbehaltlich besonders eigenartig gelagerter Ausnahmsfülle, der Gerichtsstand der Presse bei demjenigen Ge richt begründet ist, in dessen Bezirk sich der Ausgabeort der Druck schrift befindet. Auf dem nämlichen Standpunkt wie der Gesetz geber steht auch ausnahmslos die Wissenschaft. Sämtliche Kom mentare orücken sich übereinstimmend dahin aus, daß thatsächlich der Gerichtsstand der Presse der Erscheinungsort ist. Wenn nun gleichwohl die deutsche Rechtsprechung auf Irr wege geraten ist, so ist das zurllckzuführen auf ein Erkenntnis des Reichsgerichts vom 17. Juni 1892, das man als den Vater des ambulanten Gerichtsstandes der Presse bezeichnen kann, ein Urteil, das von der Wissenschaft eine geradezu vernichtende Kritik erfahren hat, das aber trotzdem von den Untergerichten in kritik loser Weise angewendet wird. Dieses Urteil ignoriert die Ent stehungsgeschichte des H 7 der Str.-P.-O. Das Landgericht München hat neulich zum erstenmal wieder mit dem ambulanten Gerichts stände der Presse gebrochen. Leider ist das Uebel dadurch noch nicht beseitigt. Zeitungs artikel, Petitionen, Resolutionen rc. helfen da rein nichts. Die werden -zur Instruktion, Würdigung rc. hinübergegeben-, man -leitet sie in die Wege- u. s. w. Das sind diplomatische Verlegcn- heitssloskeln. Nicht nur in Zeitungsredaktionen, sondern auch in Ministerkanzleien giebt es Papierkörbe. Ein Heil für die Presse resultiert erst dann, wenn gleichzeitig mit der gesetzlichen Beseiti gung des ambulanten Gerichtsstandes der Presse durch Aufnahme eines Absatzes 2 in den H 7 im Sinne der obererwähnten Kom mission zur Strafprozeßordnung die Möglichkeit wegfällt, den 8 360 Ziffer 11 auf die Presse anzuwenden. Cs muß ein Absatz geschaffen werden, dahin lautend: »Die Anwendung dieser Be stimmungen auf Aeußcrung in Schrift und Druck ist ausgeschlossen«. Die Presse muß sich selbst helfen, meint Referent. Sie, die jahraus jahrein der Wortführer für fremde Interessen ist, denke einmal an sich selbst. Vor allem aber erkläre sie sich solidarisch. Es kommt thatsächlich kein Reichstagskandidat ohne Unterstützung der Presse in den Reichstag. Nun gut, so unterstütze die Presse keinen Reichstagskandidatcn mehr, wenn dieser sich nicht von vorn herein verpflichtet, zu § 7 der Str.-P.-O. den erwähnten Absatz zu beantragen und zu ß 360 Ziffer 11 des R.-Str.-G.-B. einen zweiten Antrag zu schaffen, der besagt: -die Anwendung dieser Be stimmungen auf Aeußerungen in Schrift und Druck ist aus geschlossen». -Cs handelt sich um ein Lebensinteresse der Presse. Seid einig-, so schloß der Redner, »und der Sieg kann nicht ausbleiben!« Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. 9uristisollss Littsraturblatt. dir. 106. (Ld. XI, Xr. 6.) 1. 9uli 1899. 4". 8. 125—148. Lsrliu, 6. 8s^wauus VsrlaZ. Rarl IV. 8isrsewauu's lcuustASrvsrbliolls Katalogs. I. 2sit- sollriktsu. Xllgvmoiue vvck 8awmslrvsrlcs übsr alls 2vsiZs dss LuustAsrvsrbss. Nüssen und krivat - 8awmluugsu. Xus- stslluuASv. 8". 30 8. 388 Xru. Nit sinsm RsZistsr äsr Lrivat-8auuuluuASu, Nusssn unck XusstslluuASu auk dsr luusu- ssits dss in Larbsu Ksdruolctsu UwsolllaAS. XataloA 222 von Larl XV. 8isrssmauu in 8sipeig. Nsworial ds ln librairis krauyaiss. ksvus üsbdomadairs dss livrss. Lowplsmsut ds 1a biblioAraplus krauxaiss. Rsousil ds oatalo^uss dss sditsurs, avso tabiss. 6s auuss. Xr. 22. 26. 9uiu 1899. 8". 8. 306—384. VsrlaZ von 8. 8 s 8oudisr in karis. Nsdioiuas uovitatss. XIII. 9aür^. 1899. Xr. 7. 9u1i. (RatalvA 279.) Nsdioiuisollsr XureiAer, krsg. von Xraur Listroüsr in lübinASn. 8". 8. 186—216. 789 Xru. Sechsundsechzlgster Jahrgang. llbs 8ibrar/ 9ourua1. Oktioial or^an ok tbs Xmsrioau 8ibrar^ Xssoviatiou, obisü^ dsvotsd to 8ibrar^ Xoouowx und Liblio- grapb^. Vol. 24. Xo. 6. Inns 1899. Xsrv Vorü, Lublioatiou oklies, 59 Ouaus strsst: Oontsnts: Xditorials: 8ibrariss und 8eüoo1s at tlrs X. X. X. Nsstiu^. — Lrss Xoesss und I-ibrar)' Xrobitsoturs. — X Xsv Dsparturs in "Lbaugsd Vitlss". Lommuuioatious: 8ummsr OpsnivA in tbs Xsrv Vorlc 8ibrariss. — 8oott's Xdition ok 8vikt. (X Xlual XVord.) — X 6o-ops- rativs 8ist ok luouuabula. X Nodsl 8ibrariap llllrss 8undrsd Vsars XZo. (8snrz- OurrinAton Lolton.) Historisal Nauusoripts und Lrints in tlrs Xsv Vorü Lubllo Librur^ und tlrs Nstbod ok Oatalo^ivA tllsm. (8. N. L^dsnbsrA.) OutuloFinA ok Xiktssntü Lsuturz^ Loolrs. (9. L. Xdmond.) Libruriss ok 6rssos. Llatllolio Litsrutnrs kor Libruris?. (9. 8. NoNuüon.) Rsubsu XldridAS Kuild. (8. 8. Loopmunn.) Lioturs LuIIetins und llbsir 8ss in tbs XZuilar Riss 8ibrar^. (Luulino 8eipxi^er.) Düs Lavvtuolcst Lublio Librurz' LuildiuA. (lUustrutsd.) Düs X. 8. X. Lonksrsnos us u vituli^ivA koros. Düs 8iürar^ ok tbs Univsrsit^ ok Visnnu. Xmsrioun 8iürar^ Xssooiution. — 8tuts 8iürar^ Oommissious. — 8tuto Librur/ Xssooiutions. — 8iürar^ 6luüs. 8iürar^ 8obools und DraiuiuK Olassss: Illinois 8tuts 8iüran 8obool. Xsv Vorü 8tuts Lidrur^ 8obool. Rsvisvvs: Lardikk Xrss Libruriss. LataloZus ok krintsd 8it- sruturs in tbs XVslsü Lspartmsut. Librur/ Xotss, 8imxli- üsd Librurz' 8obool Rulss. ()uinn, Nunuul ok Librur^ OutuloZivA. Librur/ Xoonom^ und 8istor^. — 6ikts und Lsgussts. — Libruriuns. — Outulogin^ und Llussiüoution. — LiblioZruk^. Plakatausstellung in Leipzig. (Vgl. Nr. 150 d. Bl.) Berichtigung. — Die G. Braun'sche Hofbuchdruckerei, Kunst druckerei Künstlerbund, in Karlsruhe schreibt uns berichtigend: -In Ihrer Nummer vom 1. Juli Nr. 150 befindet sich ein Aufsatz über die Ausstellung deutscher Plakate in Leipzig. Sie führen unter den Firmen, die sich durch musterhafte Arbeiten auszeichnen, auch die Firma Walter, Münch L Co. in Karlsruhe an, während das betreffende Plakat für die erwähnte Firma, eine Fabrik photographischer Papiere, durch unsere Firma hergestellt worden ist.« Personalnachrichtcn. Auszeichnung. — Dem Buchhändler und Buchdrucker Herrn Eduard Ca min in Lauenburg in Pommern, Inhaber der dortigen Firma H. Badengoth, ist von Sr. Majestät dem König von Preußen der Titel Kommissionsrat verliehen worden. Wechsel im Bibliotheksamt. — Der Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek in Berlin Herr 8r. Adalbert Hortz- schansky ist in gleicher Eigenschaft an die Königliche Universitäts- Bibliothek in Göttingen versetzt worden. Gestorben: am 3. Juli im elterlichen Hause zu Leipzig nach langem Leiden der Buchhändler Herr Paul Kindt, 27 Jahre alt, ein langjähriger treuer Mitarbeiter im Hause B. Hartmann in Elberfeld. s Victor Cherbuliez. — Am 2. Juli ist in Paris der Ro manschriftsteller Victor Cherbuliez gestorben, dessen schrift stellerische und kunstkritische Arbeiten ihm einen geachteten Namen gemacht haben. Geboren in Genf 1829 und aus einer Familie von litterarischem Ruf heroorgegangen, kam er 1864 nach Paris, wo er blieb und in der Redaktion der -lisvus dss Osux-Nondss- thätig war. 1881 wählte ihn die französische Akademie zu ihrem Mit glieds. Von seinen Schriften seien genannt: 8n ollsval ds Lüidius; euussriss utüsnieunss — Xtudöö ds litteruturs st d'art, — an Romanen: 8s oomts Lostia — 8s prinss Vitale — Luul Nsrs — 8s roman clluns lwnnsts kswms — 8s Araud osuvrs — krospsr Raudoos — 8'avsuturs ds 8adis1as Lolsüi — 8a rsvauolls ds 9osspll Xoirsl — Nsta Holdsuis — Niss kovsl — 8s iiauos ds N»° 8aiut-Naur — 8amusl Lrobl st 6owp. — 8'idss ds 9san llstsrol — Xwours kra-silvs — Xoirs st rou^ss — 8a ksrms du Olloguard — Ollvisr NauAant — 8a bsts — 8a vooatiou du oomts Obislaiu — Uns Aa^surs. Politischen Inhalt haben die Schriften: 8'X1IswaAus politigus (1870) — 8'Xspa^us politigus (1874) — 8owmss st ollosss d'XIIsmaAus (1877) — 8owwss st obosss du tsmps xrössut (1883). Die meisten seiner Schriften sind auch in deutscher Uebcrsetzung erscknenen. 652
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