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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1899
- Sprache
- Deutsch
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4708 Nichtamtlicher Teil. 147, 28. Juni 1899. Herr Dannenberg erklärte sich damit einverstanden, daß die Allgemeine Vereinigung sich nach wie vor mit dieser wichtigen Angelegenheit befasse; er wünschte aber zu erwägen, vb cs nicht auch Nichtmitgliedern der Allgemeinen Vereinigung möglich sein könnte, den Schutz der Kasse für Stellenlose allein in Anspruch zu nehmen. Es gäbe eine große Anzahl Kollegen, die gerade für eine solche Unterstützungskasse seien, allen anderen Bestrebungen aber kühl gegenüberständen. Kollege Sinner wies an der Hand der Satzungen der Allgemeinen Vereinigung nach, daß es fast unmöglich sei, dem Wunsche des Herrn Dannenberg nachzukommen. Die verschiedenen Aufgaben, die die Vereinigung zu erfüllen habe, griffen wie ein Rad in das andere. Mit der Stellenlosen- Untcrstützungskasse sei vor allen Dingen der Stellennachweis eng verwandt. Dieser käme aber doch nur Mitgliedern der Vereinigung zu gute, während Nichtmitglieder derselben keinen Anspruch darauf hätten. Naturgemäß würde die Kasse für Stellenlose darunter leiden, wenn Kollegen, die nur letzterer angehören würden, eben des Stellennachweises ver lustig gingen. Im Interesse der Allgemeinheit, erklärte Kollege Lüddecke, sei es notwendig, solche Kleinlichkeiten aus dem Spiele zu lassen. Das Ziel der Allgemeinen Vereinigung sei doch das, möglichst alle Kollegen zusammenzubringcn. Deshalb aber sei es notwendig, die schweren Aufgaben, deren Lösung die Ver einigung auf ihr Banner geschrieben habe, voll und ganz anzucrkennen; irgend welche persönliche Ansichten müßten eben im Interesse des großen Ganzen in den Hintergrund gestellt werden. An der überaus regen und interessanten Debatte be teiligten sich noch die Kollegen Gentsch, Menzel, Reichardt und Straubing. Hierauf ergriff Kollege Kleemeier, der bereits längere Zeit Mitglied der Allgemeinen Vereinigung ist, das Wort. Er betonte, daß ihm nichts ferner gelegen habe, als eine neue Kasse ins Leben zu rufen. Er stehe vielmehr voll und ganz auf dem Boden der Allgemeinen Vereinigung. Es sei ihm vollständig klar, daß es sehr schwer sei, alle Kollegen unter einen Hut zu bringen; aber nur um die gute Sache der Vereini gung fördern zu helfen, um ferner etwas die Reklametrommel schlagen zu helfen, sei er sich dahin schlüssig geworden, seinen Artikel, der bereits seit mindestens acht Monaten fertiggestellt gewesen sei, zum Abdruck im Börsenblatt gelangen zu lassen. Die Reklame, die die Vereinigung gerade für diesen Punkt ihrer Satzungen mache, sei eine äußerst geringe, er werde ver suchen, soviel in seinen Kräften stehe, die Angelegenheit etwas mehr ins Rollen zu bringen, und freue sich, daß der Geist in der äußerst gut besuchten Versammlung der Ortsgruppe Leipzig ein so guter sei. Aus diesem Grunde stelle er der genannten Ortsgruppe einen Vortrag über die heute behandelte Frage für die nächste Zeit in Aussicht und ersuche die Anwesenden, die hierzu nötige Propaganda zu machen. Unter lebhafter Zustimmung aller Kollegen schloß Herr Kleemeier seine Rede. Eine in nachstehendem wiedergegebene, von den Kollegen Kl ccm ei er, Sinner und Heydtmann ausgearbeitete Reso lution wurde von der Versammlung der »Ortsgruppe Leipzig« der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhand lungsgehilfen einstimmig angenommen: Resolution. Die am 22. Juni im Restaurant Bauers Brauerei tagende Versammlung der »Ortsgruppe Leipzig« der All gemeinen Vereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen hat nachstehende Resolution einstimmig angenommen: »In Erwägung, daß es unbedingt notwendig ist, daß auch der Bnchhandlungsgehilfe bei etwaigem Eintreten von Stellenlosigkeit von seiten der Kollegenschast unterstützt werden muß, schließt sich die am 22. Juni stattfindende Versammlung obengenannter Ortsgruppe dem Artikel ihres Mitgliedes, Kollegen Kleemeier, in Nr. 129 des Börsen blattes über: »Die Versicherung der Buchhandlungsgehilsen gegen Stellenlosigkeit« im Prinzip an. »Die Allgemeine Vereinigung wird mit allen Kräften dahin streben, daß dieser Zweig ihrer Bestrebungen weiter ausgedehnt wird, zum Wähle der Kollegenschaft im Buch handel. Sie rechnet auf die einmütige Mitwirkung der Kollegen zur Erreichung desselben, da unter allen Um ständen eine Zersplitterung der Kräfte zu vermeiden ist.« So wäre denn, dank der Anregung des Kollegen Klee meier, wieder ein weiterer Schritt zum Wohle der Gehilfen schaft in Leipzig gethan. Aber nicht nur am hiesigen Platz, sondern auch an allen Orten, wo einer oder mehrere Kollegen der Vereinigung angehören, ist es notwendig, alle uns noch Fernstehenden gerade auf diesen hochwichtigen Punkt unserer Satzungen aufmerksam zu machen. Hauptsächlich dem Nach wuchs, den jüngeren Kollegen kann die Wichtigkeit einer Stellenlosen-Unterstützungskasse nicht oft genug vor Augen geführt werden. Je mehr wir Anhänger der Vereinigung zuführen, desto eher ist es möglich, die Kasse für Stellenlose in Funktion treten zu lassen. Persönliche oder schriftliche Anmeldungen für Leipzig nimmt Unterzeichneter, in Leipzig-Neu-Reudnitz, Mühlstr. 12, I wohnhaft, jederzeit entgegen. Die regelmäßigen wöchentlichen Zusammenkünfte der Leipziger Vereinsmitglieder finden Donnerstags, von 9 Uhr abends ab, im Restaurant Bauers Brauerei, Täubchenweg 7, statt, wo Kollegen als Gäste willkommen sind. Leipzig. Arthur Heydtmann. Kleine Mitteilungen. Post. — Mit der Vertagung des Reichstages bis zum No vember d. I. ist auch die für den 1. Oktober d. I. geplant ge wesene Eröffnung des Postcheckverkehrs unmöglich geworden. Es wird gehofft, die Einrichtung, die zur Zeit noch dem Bundes- ratc zur Erwägung vorliegt, durch Ausnahme der Mittel in den Etat des nächsten Jahres mit dem Inkrafttreten des Etatsgesctzcs am 1. April 1900 zunächst versuchsweise verwirklichen zu können. Erst nach den praktischen Erfahrungen einiger Jahre soll sie dann durch Gesetz festgelcgt werden. Das gleiche Verfahren hat sich in Oesterreich bewährt. Revision der deutschen Urheberrechts-Gesetzgebung. — Wie verlautet, soll der aus den Vorberatungen der Regierungs vertreter mit den Sachverständigen der Jntereffentengruppen her vorgegangene vorläufige Entwurf eines revidierten Urheberrechts gesetzes für Werke der Litteratur und der Kunst voraussichtlich in der ersten Hälfte des Juli zur Veröffentlichung gelangen und damit zunächst der erwarteten öffentlichen Kritik übergeben werden. Von der deutschen Zeitungspresse in St. Petersburg. — Dem Leipziger Tageblatt wird geschrieben: Die deutsche Journalistik in Rußland befindet sich zur Zeit in großer Auf regung, und das Tagesgespräch der Deutschen in Rußland bildet die plötzliche Entlassung des Chefredakteurs Or. Bocke vom Peters burger deutschen -Herold«. Noch auf dem Festbankett der Deutschen am 13. Juni in St. Petersburg, das anläßlich des fünfundzwanzigjährigen Redaktionsjubiläums des Chefredakteurs vr. von Küg eigen von der St. Petersburger (deutschen) Zeitung unter großer Beteiligung der Deutschen ans den verschiedensten Teilen Rußlands gefeiert worden war, hatte vr. Bocke als Vertreter der deutsch-russischen Journalistik wiederholt das Wort genommen. Am andern Morgen wurde er von den Aufsichts-Direktoren des -Herold- entlassen. Sein Nachfolger, Herr Gustav Pipirs, redi gierte früher die (alte) -Düna-Zeitung« in Riga, die in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre von der Regierung gegen die Deutschen in den Ostsccprovinzen gegründet worden mar. Indessen war Herr Pipirs auf die Dauer in Riga unhaltbar, die -Düna-Zeitung« ebenfalls, und so wurde das Blatt vor mehreren Jahren von der Müllerschen Buchdruckerei in Riga angckauft, die cs seit dem als farbloses Organ herausgiebt. Die Berufung des Herrn Pipirs an die Spitze des Petersburger deutschen -Herold» ist von Bedeutung. Der -Herold« war die letzte selbständige Zeitung der Deutschen in Rußland. Die früher deutsch gesinnte Rigaische
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