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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1886
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. TaS Deutsche Buchgewerbe-Museum in Leipzig, von Carl B, Lorck. I. Gegenwart (Januar lv>>). Wir entnehmen mit Genehmigung des Herrn Verfassers den folgenden Artikel der Leipziger Zeitung, welcher nicht nur Leip ziger Interessen, sondern die des ganzen deutschen Buchhandels und Buchgewerbes in hohem Maße berührt, und unterlassen nicht, die am Schlüsse dieser Erörterungen vorgetragenen Wünsche der wohlwollenden Unterstützung der Berufsgenossen warm zu empfehlen. , D. Red. Noch einige wenige Wochen und die Landstände Sachsens werden sich über die Annahme einer Vorlage der königlichen Staatsregierung zu entscheiden haben: den Betrag von 400000 Mark für den Ankauf der Klemmschen Jnkunabelnsammlung zu bewilligen, um sie dem Centralverein für das gesamte Buchgewerbe in Leipzig anzuvertrauen unter Vorbehalt des unbeschränkten Eigentumsrechts des Staates und mit der Verpflichtung, die Sammlung in geeigneter Weise aufzustellen, zu bewahren und den Beteiligten zugänglich zu machen. Das ganze Buchgewerbe Leipzigs, Sachsens, ja des ganzen Deutschlands, welches Leipzig noch als seine Metropole betrachtet, sieht der Entscheidung der Stände mit Spannung entgegen; denn es handelt sich um eine Kundgebung des ganzen Landes, welchen Wert dieses, unter dem durch die Verhältnisse unvermeidlich ge wordenen Rückgang verschiedener Zweige des Handels und der Industrie, auf die volle Erhaltung einer der kostbarsten und edelsten gewerblichen Perlen Sachsens legt, welche, wenn alle dabei beteiligten Faktoren in ihren Bestrebungen einmütig zu- sammenhalten, dem Lande lange, hoffentlich für alle Zukunft, bewahrt werden kann. In diesem Sinne ist die königliche Staatsregierung, ihren Traditionen getreu, auf die von Leipzig aus stattgefundene An regung: »die Klemmsche Sammlung dem Lande und den In teressen des Buchgewerbes zu erhalten«, bereitwilligst eingegangen. Jedoch klar und klug in die Zukunft schauend, hat sie sofort er kannt und betont, daß, wenn zwar damit ein wichtiger und ohne ihre Mitwirkung nicht möglicher Schritt geschehen sein würde, doch noch andere Hebel in Bewegung gesetzt werden müßten, bei welchen das Gewerbe selbst seine Kräfte einzusetzen haben würde. Dies hat sie ohne Hehl dem Gewerbe zu ernster Erwägung anheim gegeben und letzteres ist dann auch dem an dasselbe ergangenen Ruf willig gefolgt. Nachdem zuerst in einer an die Regierung gerichteten Denk schrift, welche sich auch in den Händen der Mitglieder der beiden Kammern befindet, das ausführliche Programm eines künftigen systematischen Wirkens entwickelt worden war, hat man es nicht beim Denken und Schreiben bewenden lassen, sondern ist zur That geschritten. Zuerst wurde ein »Centralverein für das gesamte Buchgewerbe in Leipzig« zu Ende des Jahres 1884 gebildet, welchem sich über 250 Bürger Leipzigs anschlossen, nicht nur aus der Elite des hiesigen Buchgewerbes, sondern auch aus hochgeachteten Männern aus allen Berufszweigen, welche den immensen Wert des Buch gewerbes für Sachsen im allgemeinen, speciell für Leipzig er kannten und Hand mit anlegen wollten zur Durchführung der Hauptpunkte des aufgestellten Programms: 1) Hinwirken auf Errichtung von Fachschulen für jüngere Mit glieder der buchgewerblichen Geschäfte; 2) Eröffnung eines Deutschen Buchgewerbe-Museums für alle Zweige der graphischen Künste; 3) Jnslebenrufen einer Deutschen Akademie für das gesamte Buchgewerbe, entweder selbständig oder im Anschluß an die königliche Kunstakademie; 4) sachgemäße Vertretung der Interessen des deutschen Buch handels und des Druckgewerbes auf den internationalen Ausstellungen und Veranstaltung jährlicher Schaustellungen in Leipzig. Will man das bereits Geleistete gerecht beurteilen, so darf nicht vergessen werden, daß der Verein nur ein Jahr alt ist, daß die Konsolidierung desselben nach den verschiedenen Richtungen hin, der pekuniären nicht zu vergessen, erst allmählich stattfinden kann, und daß überhaupt aller Anfang schwer ist. Als eine erfreuliche Thatsache kann berichtet werden, daß der Ausfall der eingeführten Selbstbestenerung der Mitglieder ein solcher ist, um den der Staat im ähnlichen Falle den Verein beneiden könnte. Denn während nach dem Statut das Simplum des Beitrags auf 10 Mark festgestellt ist, besteuerte eine sehr an sehnliche Zahl der Mitglieder sich mit dem zehn-, zwanzig-, ja dreißigfachen Betrag. Auch ist die Beteiligung in dem ganzen Reiche bereits jetzt im erfreulichen Wachstum, so daß eine ge deihliche Entwickelung, wenn die Stände da unterstützen, wo die eigenen Kräfte sonst überschritten werden würden, als außer jedem Zweifel stehend bettachtet werden kann. Was nun die vorliegenden Aufgaben betrifft, so hat der Verein durch seine Akademiekommission, an deren Spitze ein hochangesehenes Mitglied des akademischen Senats steht, vorerst seine ausführlichen Pläne für die Errichtung von Fachschulen ausarbeiten lassen, die jetzt den Gegenstand der Beratungen der Ausschüsse des »Vereins der Buchdruckereibesitzer Leipzigs« und des »Vereins der Leipziger Buchhändler« bilden. Die Errichtung einer Lesehalle mit Fachjournalistikum und Fachbibliothek wird, nachdem die Lokalschwierigkeiten beseitigt sind, zu Ostern statt finden, während die vom Museum getrennte Bildungs- und Fachbibliothek bereits im Grundstock vorhanden und stetig im Wachsen begriffen ist. Daneben wird ein zusammenhängender Kursus von fachlichen Vorträgen als Vorstufe für den akade mischen Unterricht vorbereitet. Die Gestaltung eines eigentlichen akademischen Unterrichts bedarf längerer Vorarbeiten und der Gewinnung von Klarheit über die verschiedenen Modalitäten, unter welchen eine buchgewerbliche Akademie ins Leben gerufen werden kann: ob sie ein selbständiges Privatinstitut werden muß, oder ob eine organische Verbindung mit der königlichen Kunst- und kunstgewerblichen Akademie unter Mitwirkung des Centtal vereins vorzuziehen wäre, was in mancher Beziehung das Natürlichste zu sein scheint, während eine einseitige Lösung durch die Regierung allein oder durch einen Privatverein allein große Schwierigkeiten, teilweise Bedenklichkeiten haben dürfte. Aus der eingehenden und gründlichen Vorlage der Staats regierung an die Landstände geht, wenn die erwähnte Frage auch nur anstteifend berührt wird, doch hervor, daß auch die Regierung sich ernstlich mit derselben beschäftigt, und somit darf der festen Hoffnung Raum gegeben werden, daß sie einer glücklichen Lösung entgegengehen wird. Augenblicklich mußten sich die Bestrebungen des Centtal vereins vor allem der Gründung des »Deutschen Buchgewerbe- Museums« als der notwendigen Unterlage für die sämtlichen Lehrzwecke zuwenden. Mit Befriedigung ist zu konstatieren, daß
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