Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.12.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-12-27
- Erscheinungsdatum
- 27.12.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18861227
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188612276
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18861227
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1886
- Monat1886-12
- Tag1886-12-27
- Monat1886-12
- Jahr1886
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nichtamtlicher Teil. 7371 2S9, 27. Dezember 1886. Petersburg zurück und wünscht in Dreßden einen Freund, auf den er sich verlassen kann zu finden, und ich werde ihn deßhalb an Sie addressiren. An wen könnt ich dieß sicherer und beßer als an Sie mein Freund? Ich empfehle Ihnen also denselben aufs wärmste, und habe ihm gesagt, er könne sich Ihnen wie mir anver trauen. Lüdecke ist ein wackerer Mann, und hat das Vertrauen der Kaiserin Mutter im hohen Grade. Er hat einen ausgedehnten Wirckungskreis; nemlich die Special Aufsicht des Kaiserl. Ourcks- insubks, des Ameublements aller Kaiserl. Paläste in und um Petersburg; die Direction aller Asiatischen Pelz-Lieferungen an die Krone, und überdieß noch die Special virootion der Kais. Glas und Porzellan Fabricken Key Petersburg. Das Letztere ist besonders eine Ursache, welche ihn bewegt nach Dreßden zu gehen, denn er wünschte die Meißner — leider agonisirende! — Fabrick zu sehen, und Nr. 3. besonders einen oder ein Paar recht gute und geschickte Porzellan Mahler für Petersburg zu engagiren; dieß Geschäft aber in der Stille zu machen, und den Ruß. Gesandten nicht dazu zu brauchen. Sie können ihm in diesem Geschäfte hülflich seyn, und ihn dirigircn, als warum ich Sie sehr bitte. Er wird sich Ihnen darüber anvertrauen. Au unfern lieben Hr. v. Racknitz (von dem ich leider seit langer Zeit nichts gehört u. gesehen habe) habe ich ihm auch einen kleinen Empfehlungsbrief mitgegeben. Führen Sie ihn in Frd. Rackwitz gastfreyes Hauß freundlich ein, so glaube ich meinen Freund in Dreßden gut addressirt zu haben. dIU. Lüdecke hat als Gen. Lieut. und wircklicher Staatsrath die Exellenz. Adieu mein Bester! Schreiben Sie mir doch bald einmahl wie es Ihnen nun in Dreßden geht, ausführlich, oder komen Sie lieber selbst zu Ihrem alten treuen Freunde F. I. Bertuch.*) Weimar d. 26. llan. 1805.**) Auf Ihr letztes Liebes, vom 11: dieses nur ein Paar Worte mein Theurer Freund ; weil ich eben jetzt in gar keiner angenehmen Lage bin. Mein Hauß ist durch die allherrschende Influenza seit 14 Tage ein wahres Lazareth. Ich war der Erste der den Kampf mit einem Flußfieber bestund, dessen Folgen, Krampfhusten, mich noch Plagen; dann folgte meine Frau u. Schwägerin, und seit 3 Tagen liegt mein Sohn an einem entzünd. Brnstfieber recht hart darnieder; zweydrittcl meiner Leute taumeln auch halb krank umher. Kurz es ist eine heillose Staupe, die ganz Teutschland durchzieht; denn in Gotha und Erfurth ist es noch ärger. Zum Glück stehe ich wieder fest an meinem Steuer. Ich freue mich herzlich daß mein lieber Lütke (Lüdecke) sich, Ihnen und Andern in Dreßden gefallen hat. Er ist ein gar braver, wackrer Mann; und wir sind warme Freunde worden Herzlichen Danck für Ihre Protection des Journ. f. Kinder, und Ihren guten freundlichen Willen, dcßelben im Freymüthigen und in der Ulmcr A. Zeitung zu gedenken. Bis jetzt habe ich aber in beyden noch nichts davon gefunden; oder ich müßte es übersehen haben Ihre beorderte Zahlung an d. Kirchenrath Döring in Gotha, ist sogl. nach Eingänge Ihres Briefes abgegangen. Ihre Engl. Carricatur vom Prinz Wales kam sehr erwünscht, und ist sogl. in Arbeit genommen worden. Nun werden wir ja hossentl. mehrere über Pitts und Addingtons Aussöhnung be- *) Hier folgt ein kurzer Brief Bcrtuchs von: 18. Dezember des selben Inhalts wie obenstehender, de» er dem General Lüdecke selbst mitgegeben hatte. **) Der vorhergehende Brief vom 5. Januar enthält nur Anfragen und kurze Notizen über Geschäftsangelegenheiten und Personen. kommen. Ich erwarte mit Sehnsucht Depeschen aus London, denn Hüttner ist mit Briefen und Wechseln von mir reichlich gefüttert (auch Ihr Briefchen ist längst schon abgegangen;) aber Schubert schreibt mir von Bremen, daß nun 11 Engl. Posten fehlen, und wegen des Eises durchaus nichts ans Land zu bringen ist. Wir müssen also Gedult haben und warten. — Nach dem T. Merkur Mscpt. hatte mich sehr verlangt. Laßen Sie ja die Druckerei) nicht wieder so lange warten. Das Kupfer ist bestens besorgt, und schon fertig. Hier folgt ein Beyschluß an Sie. Mit der Hall. A. L. Z. geht Alles seinen guten Gang, und wie mir scheint, sogar orsseoncko fort; die Jenai. A. L. Z. aber läßt sichtbar die Flügel hängen, obgleich Voß und Wolf sie gern mit bißigen Ausfällen noch intcreßant machen möchten. Wolfs Recens. von Paulus in No. 1. ist das boshafteste Machwerk, das ich in langer Zeit gelesen habe. Eichstädt*) hat sich als Narr und Schiefkopf mit aller Welt brouillirt, und es soll, wie ich höre, schon vom ersten Jahre ein derbes Deficit gegeben haben**). Ver- muthlich wird man's nun zu einer Ehren Sache der Akademie***) machen. Mein eigner Bienenstock arbeitet imer so fort wie bisher; und was er macht wird Ihnen bald mein erster Monatsbericht den ich aller Welt umsonst gebe, mehr sagen, lieber Freund. Wenn Sie den Sohn des allmächtigen >l.ch) unterrichten, beym Oberküchenmeister speißen, und Sekretair einer Ressource sind die jährlich 11000 Einnahme hat, so kann es Ihnen in Dreßden nicht anders als wohl gehen, l. Freund. Vergehen Sie dabey auch nur die übrige Welt nicht. Sie klagen freylich mit Rechte über den langsamen Gang meiner Journale zu Ihnen, und nach der Route und Spedition die Sie ihnen vorgeschrieben haben, können sie nicht schneller gehen. Ich schlage Ihnen indcßen vor, sie direct durch die Post kommen zu laßen, so haben Sie sie gleich nach der Erscheinung so schnell als möglich: Das Porto von hier bis Leipzig will ich tragen, und es Ihnen also zur Hälfte erleichtern. Haben Sie schon Frd. Göschens neues Journal für Deutsche Frauen geschrieben von Deutschen Frauenchch), und besorgt von Wieland, Schiller, Rochlitz und Seume gelesen? Und wie gefällt Ihnen das Product? — Ich wünschte Wielands und Schillers Nahmen stünden nicht mit auf dem Aushänge Schilde. Gott befohlen, mein Bester! ganz Ihr F. I. B. Vermischtes. Heinrich Klemms Nachlaß. — Über eine sogenannte zweite Klemmsche Büchersammlung gehen Nachrichten durch ver schiedene Zeitungen, die leicht zu Mißverständnissen Anlaß geben können; denn eine solche zweite Klemmsche Sammlung existiert in Wirklichkeit nicht. Das Klemmsche »Bibliographische Museum«, wie der Begründer die Sammlung selbst nannte, ging, wie bekannt, in allen seinen Bestandteilen zu Anfang dieses Jahres in den Besitz *) Eichstädt war auf Betrieb Schützes, des Herausgebers der Allgemeinen Literatur-Zeitung, erst nach Jena berufen worden, hatte aber bei Verlegung derselben nach Halle ein Konkurrenzunternehmen gegründet. **) Trotzdem hielt sich die Jenaische Literatur-Zeitung auch bis 1841, wie die Hallesche, aus der 1842 die Neue Jenaische Literatur- Zeitung wurde. ***) Damals wurde ost von der Akademie anstatt Universität gesprochen. f) Frdr. Siegmund von Miltitz, erster Hofmarschall? i"t) Es erschien von 1805—08 bei Göschen in Leipzig. Bertuchs Ansicht entspricht nicht die im Journal des Luxus und der Moden, Mai 1805, enthaltene Anzeige. 997*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder