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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-08-08
- Erscheinungsdatum
- 08.08.1887
- Sprache
- Deutsch
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3929 ^ 181, 8. August 1887. Nichtamtlicher Teil. Doch «un genug der Plauderei über Dinge, die fast zu selbst verständlich sind, um vor einem Fachpublikum ernsthaft erörterter! werden. Wenn ich Ihnen privatim noch mit weiteren Auf klärungen dienen kann, so soll es herzlich gern geschehen, zumal ja Aussicht vorhanden zu sein scheint, den Saulus in Ihnen zu einem Paulus umzuwandeln. Aus Wiedersehen in Frankfurt I Ihr allzeit dienstwilliger Leipzig, den 4. August 1887. E. Seemann. Über die Schreibung des K-Lautes in deutschen Ortsnamen. Bei einem großen Teile der deutschen Ortsnamen, in welchen der K-Lant vorkommt, wird dieser Laut gegenwärtig nicht allgemein aus schließlich mit K geschrieben, sondern die Schreibung desselben schwankt zwischen K und C. So schreiben die einen Kassel, Koblenz, Koburg, Köln, Köpenick, Krcseld, die anderen Cassel, Coblcnz, Coburg, Cöln, Cöpenick, Creseld, Ja nicht selten findet sich der Fall, daß ein und derselbe zwar Kassel (mit K) schreibt, aber Cöln (mit C), daß ein und derselbe zwar Köln (mit K) schreibt, aber Creseld (mit C) und dergl. Werfen wir z. B. in die beiden bedeutendsten der zu Köln erscheinenden Zeitungen, in die »Kölnische Zeitung« und in die »Kölnische Volks zeitung«, in dieser Beziehung einen Blick, so werden wir zunächst be merken, daß Köln in beiden mit K geschrieben wird. Dann aber sehen wir neben Köln in jener z. B. die Schreibungen Coblenz, Creseld, in dieser zwar Koblenz, aber Creseld. Die Berliner Zeitungen schreiben gegenwärtig fast sämtlich den K-Laut in den deutschen Ortsnamen, in welchen seine Schreibung zwischen K und C schwankt, teils in allen, teils doch in den meisten Fällen mit K. So schreiben, um aus den vielen zu Berlin erscheinen den Zeitungen nur einige herauszugreifen, die »Neue Preußische Zeitung«, die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung«, die »Post«, die »Germania«, die »National-Zeitung«, das »Berliner Tageblatt« übereinstimmend Köln. Sehen wir uns »un mal an, wie es das »Handbuch für das Deutsche Reich« und das »Handbuch über den Königlich preußischen Hos und Staat« in Betreff der Schreibweise des K-Lautes in deutschen Ortsnamen kalten. Das »Handbuch für das Deutsche Reich auf das Jahr 1887« schreibt de» K Laut in deutschen Ortsnamen in den Fällen, in welchen seine Schreibung zwischen K und C schwankt, in der Regel mit C. So schreibt es Camberg, Cammin, Cassel, Clausthal, Cleve, Coblenz, Coesfeld, Colberg, Cöln, Cöslin, Coltbus, Creseld, Crossen, Culm, Cüstrin n. s, w. Das »Handbuch über den Königlich preußischen Hof und Staat für das Jahr 1886/87« schreibt den in deutschen Ortsnamen vor kommenden K-Laut dagegen in allen Fällen ausnahmslos mit K. Es schreibt demgemäß die zuletzt genannten Orte Kamberg, Kammin, Kassel, Klausthal, Kleve, Koblenz, Koesfeld, Kolberg, Köln, Köslin, Kottbus, Kreseld, Krossen, Kulm, Küstrin u. s. w. Bei solcher Lage der Dinge liegt die Frage nahe, welche der beiden Schreibweisen den Vorzug verdiene. Nach meinem Dafürhalten ist hinsichtlich der Schreibung des K-Lautes in deutschen Ortsnamen in allen Fällen der Buchstabe K dem Buchstaben C vorzuziehen. Die lantlichen Verrichtungen des Buchstabens C werden in deut schc» Wörtern bekanntlich durch K und Z vertreten. Und auch in einem großen Teile der aus fremden Sprachen stammenden Wörter wird das C gegenwärtig allgemein mit K, bez. Z. vertauscht. So wird gegenwärtig allgemein Kloster geschrieben und nicht Closter, welches Wort ja vom lateinischen olaustruin kommt, ebenso Bezirk und nicht Becirc, welch letzterer Ausdruck von dem lateinischen Worte oirous abznleiten ist. Ja viele schreiben gegenwärtig schon in allen Fällen statt C K, bez. Z, z. B. Konzert, Zentrum, Zitrone. Und es ist auch in der Thal zu wünschen, daß letzteres Verfahren möglichst bald allgemeine Regel werde. Denn es dürfte einleuchtend sein, daß cs sich nicht empfiehlt, denselben Buchstaben für verschiedene Laute anzuwenden, was geschieht, wenn C bald für den K-Laut und bald für den Z-Laut gesetzt wird. Ebenso wird es aber auch einleuchten, daß umgekehrt die Bezeichnung desselben Lautes durch verschiedene Buchstaben sich nicht empfiehlt, was ja geschieht, wenn der K-Laut bald durch K und bald durch C in der Schrift wicdergegeben wird. Da nun einmal in der deutschen Richtigschreibung grundsätzlich dem Buchstaben K die Bezeichnung des K-Lautes zukommt, so verlangt die Folgerichtigkeit, daß für diesen Laut auch der ihm zukommende Buchstabe in möglichst ausgedehntem Umfange angewendet werde. Daher haben diejenigen recht, welche den K-Laut in allen deutschen Ortsname» mit K schreiben. Und denjenigen, welche etwa sagen, im allgemeinen mag man denn de» K-Laut auch in den deutschen Orts namen mit K wicdergeben, aber in den ans dem Lateinischen kommen den Namen, wie Köln, abgeleitet vom lateinischen Oolonia, sei C (also Cöln) z» schreiben und nicht K, ist zu erwidern, daß sie bei folge richtiger Anwendung ihrer Regel ja z. B. auch Cancler, Closter, Crone schreiben müßten wegen der lateinischen Wörter vaucollarrus, olansbruin, oorona, wozu sie sich doch wohl schwerlich verstehen würden, und zwar mit Recht. Denn es ist daran sestzuhalten, daß, wie in der lateinischen Sprache der K-Lant grundsätzlich mit C bezeichnet wird, so derselbe in der deutschen Sprache mit K zu bezeichnen ist. Ja die Schreibung Cöln ist noch verwerflicher als z. B. die Schreibung Coblenz, weil C im Deutschen gegenwärtig vor dem Umlaut ö in der Regel wie Z ausgesprochen wird. Vgl. z. B. das Wort Cötns. Was von Köln in dieser Beziehung gilt, trifft auch bei Orten wie Köpenick, Köslin zu. wo die Schreibungen Cöpenick, Cöslin aus demselben Grunde besonders verwerflich sind. Es kann nach alledem wohl keinem Zweifel unterliegen, daß sür den K-Laut in deutschen Ortsnamen in allen Fällen die Schreibung niit K die angemessenste ist. Da zudem bei keinem der deutschen Orts namen, in welchen sich die Schreibung des K-Lautes mit C findet, diese Schreibweise mit gänzlicher Ausschließung derjenigen mit K vor kommt, jo kann sich mit Rücksicht auf die Schwankung des Gebrauches jeder um so unbedenklicher der Schreibung mit K bedienen. Thatsächlich verbreitet sich ja auch im allgemeinen selbst bei Orten, welche früher den K-Laut fast ausschließlich in der Schreibung mit C zeigten, die Schreibung desselben mit K mehr und mehr. Nun hört man in Betreff der deutschen Orte, bei welchen die Schreibung des K-Lautes zwischen K und C schwankt, gegenwärtig hin und wieder wohl die Meinung äußern, die Schreibweise mit C sei die amtliche. Diese Meinung ist jedoch als eine irrige zu bezeichne». Denn wenngleich manche amtliche Werke und Blätter bis jetzt noch Cassel, Castellaun, Cleve, Coblenz, Cöln u. s. w. schreiben, so schreiben demgegenüber doch andere ebenfalls amtliche Werke und Blätter, ins besondere das bereits oben erwähnte amtliche Werk »Handbuch über den Königlich preußischen Hof und Staat«, schon seit Jahren Kassel, Kastellaun, Kleve, Koblenz, Köln u. s. w. Schon jetzt ist die Erwartung nicht unberechtigt, daß die Zeit nicht mehr fern ist, wo der K-Laut in sämtlichen deutschen Ortsnamen all gemein mit K geschrieben wird. Möchte die Übergangszeit, in welcher wir uns gegenwärtig befinden, nicht mehr lange währen! Die Er füllung dieses Wunsches würde ohne Zwcffel nicht unerheblich beschleu nigt werden, wenn im »Handbuch für das Deutsche Reich« schon in der nächsten Ausgabe der K-Laut in deutschen Ortsnamen unter völliger Beseitigung der undentschen Schreibweise, wie man diejenige mit C wohl mit Grund nennen kann, nur noch durch K bezeichnet würde. Mattias Linhosf in der Kr.-Ztg. (abgedr. a. d. Lpzgr. Ztg.) Pcrsonalnachrichten. Gestorben: am 2. d. M. in Dresden Herr Bernhard Schindler, seit dem 1. Juni 1884 bis vor wenigen Wochen, wo ein zunehmendes Lungen leiden ihm Ruhe auferlegte, Inhaber der dortigen Firma Justus Naumanns Buchhandlung. Mit aufrichtiger Teilnahme entnehmen wir den gestrigen Tagesblättern solgende kurze tiefbetrübcnde Mitteilung aus Bern vom 3. August: Am Sonntag verunglückte am Morgenbcrghorn beim Suchen von Edelweiß Buchhändler Korber von Bern. Derselbe war in Be gleitung eines jungen Deutschen, Buchhändler Schmitz, und wollte den sehr schwierigen und nach Regenwetter gefährlichen Leißiggrat besteigen. Körber, 2V Jahre alt, ist tot, Schmitz schwer verletzt. Eine weitere Nachricht aus Bern besagt folgendes Nähere über diesen erschütternde» Unglücksfall: Am Sonntag verunglückte durch Sturz in die Tiefe der Alpenklubist Hans Körber, Sohn des Buch händlers Körber in Bern, zwanzig Jahre all, auf dem gefährlichen Leißiggrat im Oberland. Sein Begleiter, ein Buchhändler Schmitz, ist lebensgefährlich verwundet. Die »Berner Zeitung« schreibt: Herr Körber war am Sonnabend in Begleitung eines anderen jungen Mannes, eines gebürtigen Deut schen, Buchhalters in der Buchhandlung Körber, von Bern verreist. Als Reiseziel Hallen die jungen Männer den Niesen angegeben. Unterwegs jedoch scheinen sie sich zur Besteigung des sehr schwierigen und beson ders nach Regenwetter gefährlichen Leißiggrates entschlossen zu haben, wo sie verunglückten. Herr Körber war zwanzig Jahre alt und ein ziger Sohn. Seit kurzem war er Mitglied ves Alpenklubs. Sein Begleiter ist noch am Leben, aber schwer verletzt.
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