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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1867
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1867-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1867
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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1770 Nichtamtlicher Theil. ^ 163, 17. Juli. „Ein Glied in der Kette dieser Krisen und Fragen bildet auch der deutsche Buchhandel der Gegenwart. Wird er seine bewährten Wesensartikel und Lebensformen bewahren, oder auch sich dem Strudel der Zukunftsphantasmen überlassen? Nein, wir wünschen und hoffen, daß er noch lange seine nationale und seine betriebs mäßige Eigenart festhaltcn, und wo Um- und Fortbildung nöthig wird, diese mit Würde und Besonnenheit vollziehen werde. Altes schaffe man nicht sogleich ab, sondern lasse es abstcrben und selbst sich den Weg des Todes suchen; den neuen Anforderungen erschließe man sich nur Schritt für Schritt. Solcher Uebergang ist Weisheit. Man nähre und belebe den corporativen Geist. Solche Nahrung conjervirt. Der scharfsichtige Lessing bemerkte einmal als Recensent eines neuen Buchs: dieses Buch enthält viel Gutes und Neues, nur schade, daß das Gute nicht neu und das Neue nicht gut ist! Gilt nicht auchAehn- liches von so vielen sogenannten Anforderungen der neuen Zeit? Darum gilt es, wachsam zu sein. Die Augen der Nation, die Augen der ganzen gebildeten Welt ruhen auf unserem Buchhandel und seinem Gange, —' und unsere Enkel werden die Vorfahren zu schelten oder zu preisen haben." Hiera» reiht sich ein interessanter Artikel: „Bücherwesen und Schriftstellerei im Allerthum", von I)r. Emil Kneschke auf Grundlage des werthvollen Werkes von Professor Adolf Schmidt: „Geschichte der Denk- und Glaubensfreiheit im ersten Jahrhundert der Kaiserherrschast und des Christenthums"*) bearbeitet. Nach Wiedergabe des „Staatsvertrages zwischen Oesterreich und Frankreich wegen gegenseitigen Schutzes des Autorrechtes an Werken der Literatur und Kunst" folgt ein Aufsatz über „die Buch- Händler-Bcstcllanstalt in Leipzig", von G. Neuse. Wir empfehlen diesen Aufsatz allen Denen zur Durchsicht, welche sich mit der Ein richtung, dem Werthc und den nickt hoch genug anzuschlagenden Vorthcilcn dieser für den Gesammtbuchhandel jetzt wahrhaft unent behrlichen Anstalt bekannt zu machen wünschen, wie wir denn auch die nachstehenden Zeilen zu allseitiger Beachtung zum Abdruck bringen: „. . . Dem Beamtenpersonale dieser Anstalt würde eine großcErlcichterung bereitet, wenn sich alle Buchhändler bei Versenden von Circularen und Offerten re. dazu verstehen wollten, sich der Naumburg'schcn oder Büchting'schen, nach den Leipziger Com missionären geordneten Buchhändler-Adressen zum Auf kleben zu bedienen, oder diese Adressen nach dem Schulischen Adreß buch- (Jahrg. 1867, II. Abth. S. 70 u. ff.) ausschreiben und nach den Commissionären durch ein äußeres Merkmal getrennt, zur Be- stcllanstalt gelangen zu lassen. Durch raschere Weiterbeförderung er wüchse den Absendern hieraus gewiß ein erheblicher Vortheil." Die nun folgende Arbeit „Rückblick auf die Literatur-Er scheinungen des ersten Quartals 1867" ist recht ansprechend ge halten, nur möchten wir diesen ersten Bericht als einen Anfang zu umfassenderen Rückblicken betrachten, bei denen auch die noch nicht ver tretenen Gebiete (Musik, Bildhauerei, Malerei -c.) Berücksichtigung fänden. Wir verhehlen es uns nicht, daß derartige vollständige Rück blicke, wie wir sie uns denken, sehr schwer zu beschaffen sind, indeß möchten wir wenigstens die Aufmerksamkeit des Hrn. Herausgebers darauf hingelenkt haben. Als ein recht schätzenswerther Beitrag zu dem vorliegende» Hefte darf bezeichnet werden: „Die Musik-Literatur Deutschlands in den letzten zehn Jahren 1857—1866, umfassend die periodischen und anderen Schriften, Bücher und theor. Studienwerke auf dem Gesammt-Gebiete der Musik. Auf Grundlage der Hinrichs'schcn Halbjahrs-Kataloge systematisch zusammengestellt von W. Effen berg er." (Einem uns eben zukommenden Circulare zufolge er- "j Das Börsenblatt hat den bezügliche» Abschnitt daraus: „Der lite rarische Verkehr und der Buchhandel >m Allerthum" seinen Lesern schon im Jahr lSSl (Nr. 101 u, ff.) mitgetheilt. D. Red. scheint diese Ucbersicht in erweitertem Abdruck unter dem Titel: „Musikalischer Wegweiser" und dürste dieser namentlich für Musika lienhändler zum Nachschlagen von Werth sein.) In der zweiten Abtheilung: „Aus dem Comptoir" be gegnen wir allerlei zweckdienlichen Notizen: Zusammenstellung neuer Etablissements, Firmen-Veränderungen rc. — Verlags-Verände rungen. —- Concurs-Angelegenheiten. — Statistik: Der Buch handel und seine Verzweigung. Der Sortimentsbuchhandel. Deutsche und ausländische Literatur. Bibliotheken.*) — Preßangelegenheiten. — Verkehrswesen: Postwesen. Eisenbahnen. Telegraphie. Handel und Industrie. — Personal!«. — Miszellen. Wir wünschen dem Hrn. Herausgeber, daß der Erfolg seines für den Buchhandel ohne Zweifel zweckmäßigen Unternehmens ein recht befriedigender und zu reger Fortführung des „Archives" auf munternder sein möge. Namentlich möchten wir an die Herren Ge hilfen den Wunsch aussprechen, auch ihrerseits zur Förderung des Unternehmens beitragen zu wollen. — I —. Entgegnung. In Nr. 155 des Börsenblattes hat sich Jemand bemüßigt ge funden, mich wegen des dem Buchhandel offerirtcn, in Seide gewebten Bildes „Germania auf der Wacht am Rhein" einer strafbaren Handlung zu zeihen. Der tapfere Ritter für Wahrheit und Recht tritt aber wohlweislich mit verkapptemVisir in dicSchranken. Hätte er sich vorher die kleine Mühe gegeben, die Sache etwas genauer zu untersuchen, so würde sein anonymer Lanzenstoß nicht bei jedem Un parteiischen, der die Sachlage nur einigermaßen kennt, den Anschein einer gehässigen Schmähung haben. Besagtes Bild, von dem hiesi gen Kunstweber Lippold ohne mein Wissen und Zuthun seit längerer Zeit bereits angefertigt, von demselben Sr. Maj. dem Kö nige von Preußen dedicirt und von dem ehemaligen Herausgeber der deutschen Gasthosszcitung, C. O. Liebig, in den allgemeinen Handel gebracht, wie der Anonymus aus den vielfachen Anzeigen in den gelesensten Blättern hätte ersehen können, wenn er überhaupt hätte sehen wollen, wurde mir zum weiteren Vertrieb für den Buch handel überwiesen. Ich bin diesem Verlangen, als in meine Branche gehörend, ohneBedenken nachgekommcn, da das Bild nicht von mir herrührte, auch Monate lang bereits ohne mich der Oeffentlichkeit angehörte, ich also auch dadurch in der Ansicht bestärkt wurde, daß das Recht zum Vertriebe erworben sei. Hr. Lippold hat mir nun allerdings heute erklärt, keine Vereinbarung mit dem Verleger des Originals getroffen zu haben, da er der Ansicht wäre, daß sein Werk ein selbständiges Kunstproduct sei, welches den durch Druck oder Stich gefertigten Bildern weder Concurrenz zu machen geeignet ist, noch mit denselben überhaupt zusammengestellt werden kann. Der anonyme Denunciant, der sich in seiner Anmaßung als Anwalt der Gerechtigkeit gcrirt, hat sich somit gegen mich eines Falsums schuldig gemacht. Wenn er etwas anderes, als einen diePerson schädigenden Angriff wollte, würde er seine Entdeckung wohl in einer anderen Form vorgebracht haben. Chemnitz, Juli 1867. Anton Send. Misccllen. Die New-Uorker Handels-Zeitung schreibt: „Heliotypogra- phie ist der Name einer neuen Erfindung im Gebiete der Daguer- reotypie resp. Photographie. Schon lange Zeit hatte man Versuche «»gestellt, mit Hilfe des Sonnenlichts metallische Typen herzustellen, mit denen man, ähnlich wie in einer Buchdruckerpresse, drucken könne. *) In dieser Rubrik finden sich mehrere größere Originalartikel aus dem Börsenblatt ohneOuellenangabe abgedruckt. Der Hr. Herausgeber wolle uns daher gestatten, im Interesse der guten Ordnung ihm sür künf tige Reproduktionen aus unserem Blatt! die dafür bestehende literarische Sitte freundlich in Erinnerung zu bringen. D. Red.
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