Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1870-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1870
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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Erscheint außer Sonntags täglich. — BiS früh 9 Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Aufnahme. Börsenblatt Beiträge für dos Börsenblatt sind an di» Redaction, — Anzeigen aber an die Srpediiion desselben zu senden. für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigeothum des BörscnvereinS der Deutschen Buchhändler. HL 281. Leipzig, Mittwoch den 7. Dccember. 1870. Nichtamtlicher Theil. Aus dem Buchhandel vor fünfzig Jahren. Von E- Berger in Guben.*) Die Sitte, Jubiläen zu feiern, ist in jüngster Zeit allgemein ge worden; jedes Jahr ist für ein oder mehrere entsprechende Ereignisse ein Jubeljahr, ja jeder Tag fast kann zu einer 25-, 50-, 100-, 200-, 300-w.jährigen Jubelfeier herangezogen und unter Sang und Klang ein Festtag werden. Aus dem Schimmel der Erinnerung wird alles herausgesucht, was sich zu einem Jubiläum eignet. Auch der Buch handel und seine Träger haben in den letzten Jahren solche Festtage gehabt. Die Jahre 1869 — 71 aber sind noch besonders wichtige 'Festjahre, als sie einen fünfzigjährigen Zeitabschnitt für unsre Fach zeitschriftenliteratur bezeichnen. Kann sich auch keines der bestehen den Fachblätter dieses Alters rühmen, so trat doch der erste Vorgän ger derselben im Jahr 1820 seine Laufbahn an und erreichte ein Al ter von 18 Jahren; das Börsenblatt grub ihm das Grab. Ein solcher Zeitabschnitt dürfte nicht ungeeignet sein, einen Rückblick auf die Zeit vor 50 Jahren zu thun. Das vorige Jahrhundert brachte mehrere Zeitschriften für Buch händler, Zuerst war es Breitkopf in Leipzig, der von 1780—82 ein „Magazin des Buch- und Kunsthandels" erscheinen ließ. Von 1792—93 erschien in Berlin ein „Literarisches Magazin für Buch händler und Schriftsteller", herausgegeben von E. I- Koch, brachte es aber nicht über zwei Semester hinaus. Das Jahr 1795 brachte ein „Neues Archiv für Gelehrte, Buchhändler und Antiquare", herausgegeben von H. Bensen und I. I. Palm in Erlangen, von dem aber auch nur zwei Jahrgänge erschienen; eine Fortsetzung desselben, „Journal zur Beförderung der Kultur durch den Buch handel für Staatsmänner, Gelehrte und Buchhändler", brachte es nicht über das 1. Heft hinaus. Erst im Jahre 1811 wurde wie der ein Versuch zu einer bibliopolischen Zeitschrift „Allgemeiner typo graphischer Monatsbericht für Teutschland zum Behuf aller An kündigungen, Anzeigen und Notizen d. teutschen Buch- und Kunst handels" zu Weimar gemacht; die trüben Zeiten waren aber dem Buchhandel zu ungünstig und so blieb es bei dem ersten Jahr gange. Die Wunden, die der Krieg allen Verhältnissen geschlagen, waren natürlich auch auf den Buchhandel nicht ohne Einfluß ge wesen. Er brauchte Jahre, um sich zu erholen; als diese Erholung aber eintrat, mochte auch das Bedürfniß nach einem speciellen Fach blatt eingetreten sein. Es konnte nur ein Privatunternehmcn sein, da jede Spitze des zwar schon durch Leipzig und sein Commisstons wesen vorhandenen Buchhändlerverbandcs fehlte. Da trat Joh. Christ. Krieger in Marburg im Jahre 1819, nachdem er wahr- *) Dieser Aufsatz war als Vortrag für die Herbstversammlung des Brandcnburgischen Provinzialvercins geschrieben. Die Kriegszeiten bestimm ten die Aufgabe derselben; er sei also hier zur Lectüre geboten. Siebemmddreißigster Jahrgang. l scheinlich auf der Ostermesse mit Kollegen Rücksprache genommen > hatte, mit dem „Wochenblatt für Buchhändler, Antiquare, Musik- und Dispütenhändler" hervor. Nr. 1 des Blattes scheint Anfang Juli 1819 erschienen zu sein, ein Datum trägt dieselbe, wie alle späteren Nummern, nicht, nur ein Inserat in Nr. 1 <l. cl. 26. Juni 1819 läßt darauf schließen; Nr. 52 ist vom März 1821 datirt und schließt den 1. Jahrgang, der aber fast zwei Jahre zu seiner Vollendung gebraucht hat. Aelterc Kollegen werden sich entsinnen, daß auch in den späteren Jahren dies Krieger'sche Wochen blatt nie regelmäßig alle Wochen cintraf und sein Erscheinen von vorhandenem Material und Krieger's Launen viel abhing. Ein dünner Band von 201 Seiten mit 402 Spalten, in klein 4. auf sehr graues Papier gedruckt, umfaßt den 1. Jahrgang, dessen Preis, 1 Thlr. 16 Gr., hoch genug war, da doch auch die Inserate bezahlt wurden, wenn auch nur mit 4 Pf. pro Zeile. Jedenfalls war der Preis gegen den des Börsenblattes, dessen Jahrgang 1869 4374 Seiten (!) auf schönes Papier in größerem Format gedruckt zählt, gehalten, sehr hoch. Die Durchsicht dieses Baudcs kann man mit der Wanderung ans einem Friedhöfe vergleichen; die Grabsteine, die uns auf diesem die Namen der Entschlafenen nennen, werden hier durch Annoncen vertreten; viele der damals florirendenFirmen, die wir durch dergleichen hier vertreten finden, sind gänzlich ver schollen, nur die älteren Mitglieder unseres Standes erinnern sich an Guilhaumann in Frankfurt a/M., Schüppel in Berlin (glänzte durch Romanverlag), Gleditsch in Leipzig (die ursprüngliche Verlagshand- lung der Ersch unv Gruber'schen Eneyklopädie, von Beckcr's Taschen buch z. gesell. Vergnüge» re.), Büschler in Elberfeld, Wilmans in Frankfurt a/M. (der alljährlich das Taschenbuch der Liebe und Freundschaft und andern belletristischen Verlag brachte), Hennings in Gotha (durch dieLibliotksoa Arasoa, eä.llaootm ot Rost und an deres seinerZcit ein renommirter Verleger), Henbner in Wien (durch ascetischen Verlag, katholischen wie protestantischen, ganz besonders durch die J. Glatz'schcn Schriften eine geachtete und bekannte Firma), Kümmel in Halle, Sinner in Coburg (Verleger der vielgebrauchten französischen Grammatik von Sanguin), F. Campe in Nürnberg (dessen Meßnovitäten-Scndungen man mit Vergnügen auspackte, da sie gewiß einige Bändchen seiner reizenden Ausgaben englischer Klassiker enthielten) u. s. w. Ein wchmüthiges Gefühl beschleicht uns bei diesen Erinnerungen, Andererseits finden wir unter den in- serirenden Firmen die noch heute, auch noch vielfach unter leiblichen Nachkommen, blühen, wie die Beck'sche Buchhandlung in Nörd- lingen, Hendel in Halle, Hinrichs in Leipzig, Huber in St. Gallen, G- Reimer in Berlin, Anton in Halle, DuMont-Schauberg in Cöln, Duncker L Humblot in Leipzig, Metzlcr'sche Buchhandlung in Stuttgart n. s. w. Betrachten wir uns das Wochenblatt näher, so fällt uns auf dem Titel der „Dispütenhändler" auf, eine Species, die wir unter 550
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