Fertige Bücher. 160, 13. Juli 1899. 5100 Meyers Graphisches Institut, Leipzig. Soeben erschien und wurde nach den eingelaufenen Bestellungen versandt: Goethes Leipziger Sludenlenjahre. Lin Bilderbuch zu „Dichtung und Wahrheit" gls Festgabe zum 150. Geburtstage des Dichters. Von vr. Julius Vogel, Custos am Städtischen Museum zu Leipzig. — Preis elegant gebunden 4 ^ ord., 3 ^ netto, 2 ^ 65 H bar; 7/6 Exemplare für 16 ^ 90 -Z bar. — »r» vr. Vogels Werk ist keines der üblichen, aä usum Vslpbivi zufammengestellten Bilderbücher, mit denen der heutige Bücher markt überschwemmt ist, und die ein längst bekanntes Bildermaterial immer von neuem, nur in etwas anderer Fassung Wiederkäuen, sondern ein Werk, an Ort und Stelle der Geschehnisse aus unmittelbarer Anschauung herausgewachsen, zu dem der Verfasser, der sich schon durch eine Reihe gediegener Veröffentlichungen einen Namen von bestem Klang in der deutschen Litteratur geschaffen hat, jahre lang mit glücklichem Finderauge gesammelt hat. Der Autor hat sich keine Mühe verdrießen lassen, wo nur irgend ein Bildwerk oder Aktenstück aus Goethes Leipziger Zeit zu vermuten war, mit unermüdlichem Eifer nachzuforschen, und seine Bemühungen wurden in der That mit reichstem Erfolg gekrönt. Das Leipziger Städtische Museum, die dortige Universitäts- und Stadtbibliothek und der „Verein für die Geschichte Leipzigs", alle haben bereitwilligst ihre reichen Schatzkammern erschlossen, und manch seltenes und bis jetzt verborgenes Kleinod wurde dem Verfasser aus dem Privatbesitz von Familien zur Verfügung gestellt, in denen heute noch jene alten Traditionen weitergepflegt werden. So kommt es, daß unter den 70 Abbildungen, die alle in intimster Beziehung zu Goethes Leipziger Aufenthalt stehen, weit über die Hälfte bis jetzt vollständig unbekannt und unveröffentlicht sind. Sämtliche Illustrationen sind getreu nach dem Original wiedergegebcn, und die Vcrlagshandlung hat keine Mittel gescheut, in den Reproduktionen nur das Vorzüglichste zu leisten und dem gesamten Werke eine glänzende Ausstattung zu verleihen Die Bilder, die, wie schon der Titel sagt, eine fortlaufende Illustration der Erzählung in „Dichtung und Wahrheit" bilden, sind umrahmt von einem packend geschriebenen Text, der in knappen Worten alles Wissenswerte über Goethes Leipziger Aufenthalt zusammenfaßt und dabei, um den Charakter der Authentizität zu wahren, möglichst die Stimmen der Zeitgenossen zu Worte kommen läßt. In einem ersten Kapitel entwirft uns der Verfasser ein lebendiges Porträt des jugendlichen Dichters, um den sich alles Folgende gruppiert. Das zweite Kapitel: „Die Stadt und ihre Bewohner", entrollt vor unseren Augen ein anschauliches Bild des damaligen Leipzig, eine Schilderung der Menschen mit ihren Wohnungen, bei denen Goethe als Student verkehrt hat. Es folgt: „Die Universität und ihre Verwandten",- in Wort und Bild werden uns vorgeführt die Bauten in ihren alten, längst entschwundenen Formen, die akademischen Lehrer, zu deren Füßen unser Dichter saß, und endlich der Leipziger Student mit seinen Sitten und Galanterieen. Im vierten Kapitel erstrahlt die Sonne von Goethes Leipziger Himmel, Käthchen Schönkopf, des Dichters Jugend- gelicbte, und um sie gruppiert sich die ganze lustige Schönkopfsche Tafelrunde. Ein weiteres Kapitel: „Oeser und die Seinigen", beleuchtet Oeser als Maler, Bildhauer und Lehrer, seine Werke und seine Familie. Im sechsten Abschnitt wirft der Verfasser einen Blick auf Goethes Dichtungen und Briefe aus der Leipziger Zeit, und im Schlußkapitel, das auch Goethes Besuch in Dresden schildert, nimmt er Abschied von Leipzig und den Leipziger Freunden. Ich bitte Sie, dieser überaus vornehm ausgestatteken und bei der diesjährigen Feier des Goethe-Jubiläum» leicht absatzfähigen Novität Ihre thätigste Verwendung angedeihrn zu lassen und mir Ihren Bedarf baldmöglichst auf beiliegendem Verlangzettel fukommen zu lassen. Leipzig, im Juli 1899. Mit Hochachtung Carl Meyers Graphisches Institut.