Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1899
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- 1899-07-08
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- 08.07.1899
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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4982 Nichtamtlicher Teil. 156. 8. Juli 1899 eigneten sich an den Arbeitsmaschinen. Ihre Folgen waren in sieben Fällen der Tod, in einem Falle dauernde völlige, in 141 Fällen dauernde teilweise, in 53 Fällen vorübergehende Erwerbs unfähigkeit. Auf 1000 versicherte Personen kamen 2,05 erstmalig entschädigte Verletzte. Gegen das Vorjahr kamen im Berichtsjahre 50 erstmalig entschädigte Personen weniger vor. Die gezahlten Entschädigungen betrugen insgesamt 210452^ 7 (gegen 192201 .>6 39 ->) im Vorjahre). Hiervon entfielen 6741 78<H auf Kosten des Heilverfahrens an 114 Personen, 188765 21 ^ auf Renten an 1303 Verletzte, 341 ^ 60 auf Beerdigungskosten für 7 Getötete, 5085 28 ->) auf Renten an 27 Witwen Getöteter, 1182 60 o) auf Abfindungen an 2 Witwen infolge Wiederver heiratung, 6377 83 ^ auf Renten an 41 Kinder Getöteter, 192 .iE 77 ^ auf Renten an 4 Ehefrauen und 92 auf Renten an 3 Kinder in Krankenhäusern untergebrachter Verletzter und 1673 auf Kur- und Verpflegungskostcn an Krankenhäuser für 15 Personen. Von dem Gesamtbeträge entfallen auf erstmalig ge zahlte Entschädigungen 29852 1 ^ und auf Weiterzahlungen für Unfälle aus den Vorjahren 180600 6 — Von den entschä digten Unfällen entstammen 202 dem Rechnungsjahre und 1141 den Vorjahren. Zusammen ergaben sich 1343 entschädigte Unfälle. Von den 1303 Verletzten sind 191 im Rechnungsjahre erstmalig entschädigt und 1112 aus den Vorjahren übernommen worden. Die Verteilung der entschädigten Unfälle und Entschädigungs- bcträge auf die einzelnen Betriebszweige ergiebt Folgendes: Auf die Buchdruckcrci entfallen 1133 Unfälle mit 178128 75 -H, Schriftgießerei und Messinglinienfabrikation 27 Unfälle mit 5065 68 Stereotypie 24 Unfälle mit 5408 34 ->), Chemi- typie, galvanoplastische Anstalten und Klischeefabrikation 9 Unfälle mit 1301 ^E, Liniieranstalten 1 Unfall mit 11 60 H Stein-, Kupfer-, Licht- und Notendruckerei 50 Unfälle mit 7380 71 Buchbinderei, Kouvert- und Dütenfabrikation 96 Unfälle mit 11075 61 A mechanische Werkstätten 8 Unfälle mit 1942 58-ß und Lagerei in Verlags- und Papierhandlungen 1 Unfall mit 137 80 — Der Buchdruckereibetrieb ist an der Gesamtzahl der Unfälle mit 84,36, an den Entschädiqunqsbeträqen niit 84,63 Proz. beteiligt. VI. Deutscher Journalisten- und Schriftstellertag. — Der soeben in Zürich abgehaltene VI. deutsche Journalisten- und Schriftstellertag hat folgenden Antrag des Frankfurter Journalisten- und Schriftsteller-Vereins angenommen: -Der Verband deutscher Journalisten- und Schriftsteller vereine spricht folgende Grundsätze über das Verhältnis zwischen Verleger und Redakteur aus: 1. Es widerspricht den guten Sitten, wenn die in Aus übung des Berufs erlittene Bestrafung eines Redakteurs von dem Verleger zum Anlaß genommen wird, das zwischen beiden bestehende Vertragsverhältnis für gelöst zu erklären, um sich damit den daraus erwachsenden Verpflichtungen zu entziehen. Namentlich ist es zu verurteilen, wenn bei Verhängung von Freiheitsstrafen ein solches Verfahren geübt wird. Es muß als eine moralische Pflicht für den Verleger bezeichnet werden, in derartigen Fällen — außer bei dem Vorliegen böswilligen Ver schuldens — dem Redakteur nicht nur die Besoldung weiter zu be zahlen und desgleichen die durch die Haft entstehenden Unkosten zu übernehmen, sondern auch das Vertragsverhältnis fortdauern zu lassen und keinesfalls von dem Kündigungsrecht während und auf Grund der Freiheitsstrafe Gebrauch zu machen. - 2. Das in der Rechtsprechung in immer bedenklicherem Maße hervortretende Bestreben, durch künstliche Interpretationen den Bestimmungen des Strafgesetzbuchs eine erweiterte Anwendbarkeit zu geben, hat auch zu dem Versuch geführt, die Bezahlung einer gegen einen Redakteur erkannten Geldstrafe durch den Verleger als eine Begünstigung im Sinne des H 257 St.-G.-B. zu verfolgen. Der Verband erblickt in einer derartigen Auslegung nicht nur eine Gefährdung des journalistischen Berufs, weil sie unter Um ständen eine ganz nnverhältnismäßigc wirtschaftliche Schädigung des Redakteurs zur Folge haben muß, sondern erachtet sie auch als nicht ini Einklang stehend mit dem Wortlaut und Sinn des 8 257. Dieser soll dahin abgeändert werden, daß in einem Zusatz besonders ausgesprochen wird, daß die Zahlung der Geldstrafe für einen Verurteilten nicht unter den Begriff der Begünstigung fällt.» Jubiläum einer Buchdruckerschule. — Die Gremial- schule der Buchdrucker- und Schristgießerlehrlingc in Wien konnte am 1. Juli aus ein fünfundzivanzigjährigcs Bestehen zurückblicken. Am Vormittag des 2. Juli fand im Festsaale des Nieder-öster reichischen Gewerbevcreins eine Jubiläumsfeier statt. Es erschienen zu dieser Feier, wie die Neue freie Presse berichtet, in Vertretung des Unterrichtsministeriums Ministerialsekrctär Eniil Fesch, in Ver tretung der Handels- und Gewerbekammer kaiserlicher Rat Julius Ritter v. Kink, als Vertreter der Gewerbeschul-Kommission Re- gicrungsrat vr. Maresch, ferner Regierungsrat Or. I. M. Eder, Inspektor der Staatsdruckerei Nagy, sowie zahlreiche Buchdruckcrei- besitzer und Faktore. Außerdem waren anwesend der gesamte Lehrkörper mit Direktor Holczabek und etwa 200 Abiturienten und Prämianten der Schule. Eingeleitet wurde die Feier durch einen Chor, den der Männergesangverein -Gutenbergbund» zum Vortrag brachte. Der Obmann des Schulausschusses, Rudolph Brzezowsky, hob in seiner Ansprache mit Genugt- hung hervor, daß die Wiener Vuchdruckerschule in Fachkreisen nicht nur in Wien und Oesterreich, sondern auch im Auslande Anerkennung finde. Er schloß mit einem eindringlichen Appell an die Schüler, an ihrer Fortbildung eifrig weiterzuarbeiten. Sodann hielt Direktor Holczabek die Festrede, in der er die Entwicklung der Lehranstalt seit 25 Jahren schilderte. Zu den Kosten der Schule, die sich auf 138800 fl. beziffern, wurden 100000 fl. von den Wiener Buchdruckern beigesteuert. Diese Schule war die erste ihrer Art und wurde zum Muster für andere ähnliche Anstalten im Jn- und Auslande. Direktor Holczabek brachte schließlich ein dreifaches Hoch auf den Kaiser aus, in das die Versammlung begeistert einstimmte. Gremialvorsteher Friedrich Jasper sprach über die Notwendig keit des fachlichen Unterrichtes, worauf kaiserlicher Rat Ritter v. Kink namens der Handels- und Gewerbekammer erklärte, daß diese ein großes Interesse an den sichtlichen Fortschritten der Wiener Buchdruckerschule nehme. Cr brachte drei silberne Me daillen an drei vorzügliche Schüler zur Verteilung. Regierungsrat vr. Maresch beglückwünschte den Schulausschuß und den Lehr körper zu seinen anerkennenswerten Erfolgen. — Nach der Ver teilung von zahlreichen Prämien besichtigten die Gäste die in den Räumen des Gewerbevereins veranstaltete Ausstellung von Schülerarbeiten und Lehrmitteln. Nach der Festfeier fand im Restaurant -zum Weingarten» ein Bankett statt, bei welchem dem Direktor Johann W. Holczabek von dem Lehrkörper eine prachtvoll ausgestattete Adresse überreicht wurde. Verein jüngerer Buchhändler -Saldo- in Hannover. — Am Himmelfahrtstage feierte der - Saldo», Verein jüngerer Buchhändler in Hannover, sein fünfuudzwanzigstcs Stiftungsfest. Schon am Dienstag den 9. Mai versammelte der Verein seine Mitglieder im engeren Kreise, um in einer gemütlichen Vereins sitzung die von auswärts bereits eingetroffenen Gäste zu begrüßen. Erst in später Nachtstunde trennte man sich, um sich für die bevorstehenden Festtage zu stärken. — Endlich war der lang ersehnte Tag da. Hell erstrahlte der schöne, geräumige Saal der -Börse«. Es nahmen wohl an 150 Personen an dem Festkommerse teil. Man sah unter ihnen an der Ehrentafel verschiedene Gründer des -Saldo», und zwar die beiden Herren Ehrenmitglieder Adolf Foerster-Leipzig und Heinrich Lindemann-Hannover, ferner die Herren Carl Gabriel und Julius Lange-Hannover. Die Prinzipalität war fast vollzählig erschienen. Der Verein jüngerer Buchhändler -Robinson»-Braunschweig hatte eine zahlreiche Abordnung von -Robinsönen- entsandt. Vom Verein jüngerer Buchhändler -Armin», Osnabrück, waren zwei Vertreter und vom Verein jüngerer Buch händler Paderborn ebenfalls zwei Vertreter erschienen. — Wie sehr aber auch die fern weilenden Freunde und ehemaligen Mitglieder des »Saldo- gedachten, das bewiesen die fast in unzähliger Menge eingetroffenen Glückwünsche. Der Vorsitzende, Herr Karnauke, eröffnet« kurz nach 9 Uhr den Festkommers mit einer kernigen, zu Herzen gehenden Ansprache. Cs gelangten sodann die Festlieder zur Verteilung, deren Einband durch vornehme Ausstattung laute Bewunderung erregte, ebenso die im weiteren Verlaufe des Festabends verteilte Festschrift, sowie Bierzeitung. (Auch an dieser Stelle sei den Firmen Hesse L Becker, Herzog, Siegismund, Sieler L Vogel, Limbach und Pöhler noch mals besonderer Dank ausgesprochen, daß sie so viel zu einem schönen Gelingen des Jubelfestes beigetragen haben.) Nach Eröffnung des Kommerses kündete der Vorsitzende einen Festprolog an, der von Herrn Hofbuchhändler Kiepert verfaßt und von Herrn Vreusing in packender Weise vorgetragen wurde. Nachdem das erste Festlied verklungen war, erhob sich Herr Hof buchhändler Kiepert und brachte einen begeisterten Trinkspruch auf den deutschen Kaiser aus. Im weiteren Verlaufe begrüßte der Vorsitzende die Fest- vcrsammlung und gab eine kurze Ilebersicht der Geschichte des -Saldo», die, in musterhafter, ausführlicher Weise von den Herren Stichling und Thoma mit großem Fleiße und peinlicher Genauig keit in einer hübsch ausgestatteten Festschrift ausgearbeitet, jetzt der Oeffentlichkeit übergeben wurde. — Der Schriftführer, Herr Brcusing, begrüßte die so überaus zahlreich erschienenen Herren Chefs — der Schatzmeister, Herr Rcschke, bewillkommnete die übrigen Gäste auf das herzlichste. — Von seiten der Herren
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