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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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Musette-, von de Goncourt beschrieben, 1380 Guineen. Bildnis der Marquise de Lamure, Quentin de la Tour zugeschrieben, 450 Guineen. (Boss. Ztg.) Zur Goethefeier in Frankfurt a M. — Zur Gedächtnis feier am hundertundfünfzigsten Geburtstage Goethes (28. August d. I.) wird die Stadt Frankfurt a M. eine Denkmünze schlagen lasse» und ferner als Erinnerungszeichen eine Goethe-Gedcnk- halle errichten, die einen Saal für Volksvorträge u. s. w. ent halten und in der auch die Volksbibliothek untergebracht werden soll. -Lothringia- in Metz. — Der Verein jüngerer Buchhändler -Lothringia- in Metz beging am 8. und 9. d. M. im großen Saale des -Alten Römers- sein viertes Stiftungsfest. Den am Sonnabend veranstalteten Kommers eröffnete der Vorsitzende, Herr Steinbtcker, mit einer kurzen Ansprache, die in einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Kaiser Wilhelm II. gipfelte; sodann gelangte das nett ausgestattete Liederbuch -Blüthcn Metzer Dichtung- zur Verteilung. Nachdem das erste Lied gesungen war, erhob sich der Vorsitzende, um in gewählten Worten die erschienenen Gäste, unter denen sich von Prinzipalen die Herren Lupus, Scriba und Tschakert eingesunken hatten, zu begrüßen; gleichzeitig ent rollte er ein kurzes Bild der vier verflossenen Vereinsjahre der Sprech Neuigkeiten-Nerschreibmrgen. -Wenn nicht schon bestellt-, (Vgl. Börsenblatt Nr. 158.) Im Sprechsaal des Börsenblatts Nr. 158 werden, anscheinend von einem Verleger, die Neuigkeiten-Vcrschreibungcn gerügt. Der Herr Einsender klagt vor allem darüber, daß in größeren Verlags geschäften häufig eine oder sogar mehrere Doppelbestellungen eines Sortimenters auf eine und dieselbe Neuigkeit einliefen und daß nur mit Mühe und Zeitaufwand festzustellen wäre, ob nicht schon eine Bestellung vorläge. Darauf ist zu entgegnen, daß es nach meinen Erfahrungen im Verlage keine so großen Schwierigkeiten machen kann, bei einem Bestellzettel mit der Aufschrift: -Wenn nicht schon bcstellt- bzw. -Wenn nicht schon gesandt» ocn Thatbestand zu ermitteln. Bekanntlich kündigt man eine Novität meistens mehrere Wochen vor Erscheinen des Buches an und expediert infolgedessen die ein gehenden Novabestellungen nicht sojort, sonder» sammelt sic. Beim Ordnen der Bestellzettel ist der Verleger meistens sehr leicht in der Lage, die Doppelbestellungen auszuscheidcn. Im übrigen ist es ja eine bekannte Klage, daß meistens zu ivenig Bestellungen auf Neuigkeiten gemacht werden und der Verleger dann bei Auf stellung der Versendungsliste oft eigenhändig nachhelfen muß. In der Regel ist es eine bestimmte kleine Anzahl von Firme», die mit gewohnter Regelmäßigkeit pünktlich die Novitäten zu bestellen pflegt. Die Klage, daß zu viel Bestellungen eingehen, ist mir völlig neu. Wenn wir nun die Gründe zu ermitteln suchen, die die Ver anlassung zur Doppclbcstellung geben, so ist zum Teil der Ver leger selbst daran schuld, zum Teil tragen Titel und Verfasser der Bücher die Schuld. Es ist durchaus keine Seltenheit, daß Werke 6 und gar 12 Monate vor Erscheinen unter der stereotypen Wen dung -Demnächst erscheint» angekündigt werden. Hat nun so ein Buch einen Verfasser, der alle vier Wochen ein neues Bändchen zusammenzustellen pflegt, und giebt der Titel (was besonders in der juristischen Litteratur häufig vorkommt) Anlaß zu Verwechse lungen, so ist doch nichts natürlicher, als daß der Sortimenter, wenn er sich bei der Bestellung im unklaren ist, ob er das Buch nicht schon bestellt hat, einfach die Bestellung erneuert unter Hin zufügung einer Notiz wie -Wenn nicht schon gesandt- oder -Wenn nicht schon bestellt-. Wir wollen einmal davon absehen, daß der Verleger ein und dasselbe Buch mehrfach im Börsenblatt und gleichzeitig durch ein oder mehrere Cirkulare angekündigt hat, sondern uns nur mit der täglichen Bibliographie des Börsenblatts beschäftigen. Die Ein sendung der Bücher zur Aufnahme in die Kataloge wird von den Herren Verlegern recht verschieden gehandhabt, und zwar nicht immer zum Vorteil des Sortiments. Der eine schickt das neue Buch vor der allgemeinen Versendung an Hinrichs zur Aufnahme ein, und zwar nicht etwa 8 Tage vorher, sondern Wochen, sogar Monate vorher, und expediert bei etwaigen Reklamationen -aus nahmsweise- die festen Bestellungen. Der andere schickt gleichzeitig mit der Versendung das für die Kataloge bestimmte Exemplar ab, und eine kleine Minderheit pflegt post tsstum diese Pflicht zu er Lothringia. Sein Hoch galt den Gästen. Ein hübsch ausgcstattetes Liederbuch, eine humorvolle (gedruckte und reich illustrierte) Bier zeitung, mehrere Einzelvorträge re. brachten fröhliche Stimmung in die Runde, die bis zum Schluß des Abends anhielt. Von den durch mehrere Mitglieder vertretenen sechs Metzer Vereinen trug die Metzer Liedertafel durch Vortrag stimmungsvoller Lieder viel zum Gelingen des Festes bei. — An den Festkommers reihte sich am Sonntag ein Festessen an. Ein Ausflug nach dem herrlich gelegenen Weingute Sey bei Metz und eine Abendsitzung im Vereinslokal beschlossen das schöne Fest. L. Personalnachrichten. Beförderung im Bibliotheksamt. — Dem Bibliothekar an der Königlichen Universitätsbibliothek zu Berlin, Herrn Or. Friedrich Milkau, ist der Titel -Obcrbibliothckar» ver liehen worden. G c st v r b e n: am 10. Juli im Alter von vierundfünfzig Jahren Herr Friedrich August Siegel, ein treuer Mitarbeiter im Hause Franz Ohme in Leipzig, dem er 38 Jahre lang seine Dienste gewidmet hat. saal. füllen. Daraus entstehen für den Sortimenter viele Unzuträglich keiten. Es kommt hinzu, daß manche Verleger noch eine andere Ge pflogenheit haben, die den Sortimenter mitunter in die peinlichste Verlegenheit setzt. Es ist keine Seltenheit, sondern cs kommt be sonders bei Tagesneuigkeiten häufig vor, daß ein Verleger Mit teilungen über das Erscheinen eines Buches in die Tagespresse lanciert, von wo sie dann weiter bis in das kleinste Lokalblättchen kolportiert werden. Eine Anzeige im Börsenblatt erfolgt aber nicht gleichzeitig, und dann steht man einfach hilflos da, wenn der eine oder andere Kunde eine ihm auf diesem Wege bekannt gewor dene Neuigkeit haben will. Von derartigen unangenehmen An lässen kann wohl fast jeder größere Sortimenter ein Lied singen. Ein weiterer Mißbrauch wird mit den Separatdrucken aus wissenschaftlichen Zeitschriften getrieben, indem die Autoren, auf deren Kosten eine kleine Anzahl von Sonderdrucken hergestellt wurde, Rezensionsexemplare davon verschicken. Das Publikuni ver langt, daß sein Buchhändler so etwas alles kennen muß, und ist mitunter ganz indigniert darüber, daß sein Lieferant nicht sofort au kait ist. Das sind so ungefähr die Leiden und Freuden, die sich durch die verschiedene Behandlungsweise der bibliographischen Ankündi gung bemerkbar machen, und da sollten die Herren Verleger doch etwas nachsichtiger sein und bedenken, daß gerade Gewissenhaftig keit und Interesse an der Ncuigkeitenverscndiliig Veranlassung sind, daß Doppelbestclluiigen Vorkommen. Wenn vorgeschlagen wird, alle Neuigkciten-Bcstellungen syste matisch in ein besonderes Bestellbuch einzutragen, so hat der Herr Einsender diesen Vorschlag wohl niemals praktisch durchgeführt. Ich habe früher einmal den Versuch gemacht, die juristische Litte ratur in der vorgcschlagenen Weise in ein besonderes Buch einzu- tragcn, bin aber recht bald wieder davon abgekommcn, denn der Aufwand an Zeit und Mühe steht in gar keinem Verhältnis zum Erfolge. Wenn ein derartiges Bestellungsbuch gewissenhaft geführt werden soll, so muß das entweder der Geschäftsinhaber selbst machen oder wenigstens der erste Gehilfe, und es ist min destens jede Woche ein halber Tag und noch mehr zu opfern, uni festzustellen, ob die seit Olims Zeiten bestellten Bücher schon ein- getrosfeu sind oder nicht. Wer bezahlt uns diese Arbeit? Das Sortiment wirft vvn Jahr zu Jahr immer weniger Rein ertrag ab. Ist ein Artikel erst vom Sortiment eingeführt, so wirst sich die Kolportage daraus und nimmt dem Sortiment den Vertrieb aus der Hand. Handelt es sich um ein großes wissen schaftliches Werk, so verschickt der Sortinienter gewissenhaft Pro spekt, Probeheft und erste Lieferung, damit nur ja für den — Reise buchhandel die Bahn geebnet sei. Handelt es sich dagegen uni ein Buch, dessen Verfasser irgend eine hervorragende Beamtenstellung einnimmt, so ist der Verleger verpflichtet, -an Behörden zu er mäßigten Preisen zu liefern». In vielen Vcrlagsgeschüften ist cs jetzt schon Brauch, das ganze Absatzgebiet einer Novität mit Pro spekten, zum Teil sogar mit Ansichtscxemplarcn zu bombardieren. Zieht man das alles in Betracht, so hat der Sortimenter wahrlich keine Ursache, soviel Wert auf die Novitätenverscndung und Novi tätenbestellung zu legen. Lassen wir es daher ruhig beini alten. Pedanterie tritt in allen Branchen auf, und der Buchhandel braucht sich nicht zu rühmen, davon frei zu sein. L.
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