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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-07-22
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1899
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- Deutsch
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5296 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. .4S 168, 22. Juli 1899. Herr vr. Heuer spricht dort über Goethe und das deutsche Volk. Auch der -Physikalische Verein» plant eine Festsitzung. Bei einer Festfeier der Arbeiterschaft im Saalbau spricht am 26. d. M. abends Herr Bölche. Für den Hauptfesttag am Sonntag ist eine musikalische Fest feier im Hippodrom vorgesehen, die die ersten Frankfurter Vereine unter Leitung der Herren Kogel, Professor vr. Scholz und Professor Grüters unter Zuziehung namhafter Solisten veranstalten. Das Programm enthält nur Kompositionen zu Goetheschen. Dichtungen. Am Montag folgt im -Freien deutschen Hochstift- eine akademische Feier mit Reden der Professoren Erich Schmidt und Veit Valentin; der Nachmittag bringt ein Festmahl im Palmengarten, ein Doppelkonzert und einen Kommers; um 8 Uhr begehen gleichzeitig die Frankfurter Sängervereinigung und die Turnerschast in Gemeinschaft mit noch einigen anderen Vereinen den Tag in der Rosenausstellung. — Von besonderer Wichtigkeit in dem reich haltigen Programm der festlichen Tage sind die beiden Ver anstaltungen, an denen die gesamte Bürgerschaft teilnimmt: die Huldigung am Denkmal und der Fackelzug der Frank furter Bürgerschaft. Einladungen zur Teilnahme sind an alle in Frankfurt a. M. bestehenden etwa 300 Vereine ergangen. Zur Huldigung am Denkmal schicken die Vereine Deputationen mit Fahne und Abzeichen; am Fackelzuge beteiligen sich dagegen alle Mitglieder. Zu der elfteren versammeln sich die Vertreter der städtischen Behörden, der Körperschaften, Vereine und Schulen auf dem Paulsplatz und gehen dann gemeinsam nach dem Goetheplatz, wo die Feier um 11>/, Uhr beginnt. Nach einer kurzen Ansprache des Bürgermeisters ziehen die Abordnungen am Denkmal vorüber und legen Kränze nieder. Der Fackelzug formiert sich abends um 6'/, Uhr bei dem Goethe-Gymnasium. Alle Bewohner der Stadt sind gebeten, Straßen und Häuser zu schmücken, insbesondere auf den Strecken, die von den Festzügen passiert werden.- Goethe - Denkmal in Straßburg. — Der Hamburger Senat hat für das in Straßburg rE. zu errichtende Goethe-Denk mal einen Beitrag von 1000 ^ gewährt. Warenhaus für deutsche Beamte, A.-G. in Berlin. — Der Stand dieses vom Kleinhandel mit Recht bekämpften Unternehmens scheint keineswegs ein so glänzender zu sein, wie vielfach angenommen wird. Das Geschäftsjahr 1898,99 hat der Gesellschaft einen Gewinn von 26756 gebracht, nachdem 87505 u Abschreibungen für Inventar, Maschinen rc. Verwendung gr ünden haben. Unter den Passiven erscheinen neben dem Aktien kapital von 250000 u. a. an umlaufenden Schuldscheinen 933000 an Obligationen 862000 an Hypotheken 1250000 während unter den Aktiven das Grundstuck Bunsenstraße mit 2438000 ^ zu Buch steht. Der Effektenbestand ist mit 309622 der Warenbestand rc. mit 685893 Debitoren mit 241182 ^ aufgesührt. Die Dividende für 1898/99 beträgt 4 Prozent. Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche. — Der Rechnungsabschluß des abgelaufenen Geschäftsjahres 1898/99 ergiebt nach reichlichen Abschreibungen und Rückstellungen einen Reingewinn von 149180 96 <Z. In der Aufsichtsratssitzung vom 13. d. M. wurde im Einvernehmen mit der Direktion beschlossen, der ordentlichen Generalversammlung, die am 15. August d. I. abgehalten werden wird, vorzuschlagen, daß aus diesem Gewinn, nach Dotierung des Reservefonds und unter Berücksichtigung der Tantiemen und Gratifikationen, eine Dividende von 10 Prozent zur Verteilung gelangt. Stuttgarter Buchhandlungsgehilfen - Verein. — Das 32. Stiftungsfest des Stuttgarter Buchhandlungs - Gehilfenvereins vereinigte am Sonntag den 2. Juli eine ansehnliche Schar älterer und jüngerer Vereinsmitglieder und Gäste zu einem Tagesausslug nach Lausten a. N., dem Geburtsorte Hölderlins, und auch aus dem Kreise der Prinzipalität hatten wir die Freude manchen Gönner des Vereins als Teilnehmer begrüßen zu dürfen. Bei trübem Wetter wurde um ft<8 Uhr die Fahrt zunächst nach Kirchheim am Neckar angetreten, wo wir gegen 9'/< Uhr ankamen, nachdem sich in Bietigheim zu unserer großen Freude einige Vertreter des Karlsruher Kollegenvereins uns zugesellt hatten. Auch die angeworbene Heilbronner Kapelle stieß hier zu uns. Unter Füh rung der Herren Forstwart Keller und Lehrer Hahn aus Lausten, die uns in liebenswürdigster Weise auf dem Bahnhofe bewill kommnet hatten, wurde zunächst nach Schloß Liebenstein marschiert, einem mittelalterlichen Gebäudekomplex im Stile deutscher Renais sance, der mit seinen gut erhaltenen Sandsteinskulpturen einen weit bekannten Studiengegenstand für Architekten bildet. Wir be suchten die jetzt leerstehende Schloßkapelle mit bemerkenswert reich gearbeitetem Portal und begaben uns dann durch schönen Buchenwald, in dem uns unsere Musik mit dem trefflichen Vor trag der Schäfferschen -Post im Walde- erfreute, zum Früh stück nach Neckarwestheim. In strömendem Regen ging es dann weiter nach Lausten zum Mittagessen. Gegen 1 Uhr war man am Platze und studierte die Speisenfolge, die nebst den Fest liedern in einer zierlichen, von der Buchbinderei Heinrich Koch in Stuttgart — wie so oft schon — in liberalster Weise gestifteten, mit einer farbigen Ansicht von Lausten geschmückten Leinwand mappe ruhte. Das Essen war vorzüglich, die Tafelmusik unge wohnt gut, an Reden (von denen die humorvolle Ansprache des Ehrenmitgliedes Galler, der die Stiftungsfeste des -Ulk- bis auf eines sämtlich mitgefeiert hat, besonders erwähnt sei) fehlte es nicht, und so entwickelte sich unter dem bewährten Vorsitz unseres Märcker eine Feststimmung, die uns das stürmische Regen wetter und die dadurch unmöglich gewordene Benutzung der herr lichen, auf den Neckar hinausgehenden Terrasse des -Hirschen- vergeffen ließ. Der Dichter der launigen Festlieder: eines Anonymus, des Herrn Verlagsbuchhändlers Nägele, unseres alten Freundes Herrmann und des Vereinsbibliothekars Eble sei hier besonders gedacht. Nach dem Verlesen der Festgrüße von nah und fern wurde eine Sammlung zu gunsten des Verbandes mit einem Resultat von 36 veranstaltet. — Als das Wetter sich endlich ausklärte, begaben wir uns zur Besichtigung des berühmten Cement- und Elektrizitätswerkes Lausten, wobei Herr Inspektor Müller gütig die Führung^ übernommen hatte. Die Besichtigung bot uns viele interessante Momente; namentlich wird wohl jedem Teilnehmer der riesige Cementofen mit seiner Höllenglut unvergeßlich bleiben. — Teils um 8 Uhr, teils um 11 Uhr erfolgte die Rückfahrt nach Stuttgart, und man trennte sich in dem Bewußtsein, dank den vorzüglichen Vorbereitungen unseres Vorstandes, wieder ein schönes Stiftungsfest im alten -Ulk- ver lebt zu haben. 8. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Der Lady CH. Blennerhassett in München, Ehrendoktor der Universität München, sind für ihre Ver dienste um die Erforschung der französischen Litteratur und Ge schichte vom französischen Unterrichtsministerium die -goldenen Palmen- verliehen worden. Sprechsaal. Nachdruck. (Vgl. Börsenblatt Nr. 150, 165.) Die Erwiderung der Gesellschaft M. O. Wolfs, kaiserliche Hof lieferanten in St. Petersburg, wegen ihres Nachdrucks aus meinem Reisehandbuch für Rußland bestätigt meine Erklärung in Nr. 150 des Börsenblattes. Allerdings haben die Herren bei mir angefragt, ob ich ihnen je 1000 Sonderausgaben St. Petersburg und Umgebungen und 8t. Letersbourg et ses onvirovs liefern wolle; wenn ich ablehne oder zu teuer sei, würden sie sich -anderweitig Umsehen-. Im Hinblick auf den mangelnden Schutz gegen Nachdruck in Rußland verlangte ich nur 1 pro Exemplar, d. h. für 6'/, Bogen engen Drucks nebst 6 zwei- bis dreifarbigen Karten und Plänen. Dieser Preis entspricht nur dem siebenten Teil des Nettopreises meines Reisebuchs, während der Ausschnitt thatsächlich den vierten, und zwar buchhändlerisch den wichtigsten Teil des Buches umfaßt. Wenn man, wie die kaiserlichen Hoflieferanten, in der Lage ist und die Absicht hat, die ganze geistige Arbeit, praktischer wie wissen schaftlicher Art, die in einem Buche steckt, einfach zu konfiszieren, mag man meinen Preis zu hoch finden. — Im übrigen wird man im deutschen Buchhandel die Wölfische Beweisführung, daß ich durch übertriebene Forderungen die Herren selbst -zu ander weitigem Umsehen-, d. h. zum Nachdruck gezwungen habe, mit mir einigermaßen komisch finden. Zum Schluß noch die Bemerkung, daß von einer Gratis verteilung des Auszugs in den Briefen der Herren Wolfs nicht die Rede war. Ebensowenig enthalten Titel oder Vorwort des Buches einen Hinweis auf diese Bestimmung. Die mir aus St. Peters burg eingesandten Exemplare sind vielmehr mit 1.50 ausgezeichnet. Leipzig, 20. Juli 1899. Karl Baedeker. Warenhaus-Lieferanten betreffend. Hierdurch die Mitteilung, daß Klassiker-Ausgaben meines Ver lages, die vor einiger Zeit von meinem Berliner Auslieferungs lager des Herrn Paul Bette an die Wienersche Verlagsbuch handlung dort geliefert worden waren, laut mir vorliegenden Beweisen rn einem Dresdener Warenhaus verkauft worden sind. Leipzig, den 18. Juli 1899. Philipp Reclam jun.
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