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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.08.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-08-03
- Erscheinungsdatum
- 03.08.1899
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 178. 3. August 1899. Nichtamtlicher Teil. 5541 Vorstandes erlangt. Daß auch Sie ihr die volle Zustimmung nicht versagen werden, glauben wir um so zuversichtlicher er warten zu dürfen, als sie in den wesentlichen Punkten auf Ihren eigenen Beschlüssen beruht. Wir beziehen uns dies falls auf das Protokoll der letztjährigen Hauptversammlung, sowie auf die kurze Wegleitung, die wir der »Uebereinkunft« beigegeben und der wir vorderhand nichts beizufügen haben. Zum bleibenden Gedächtnis der Gesichtspunkte, ans denen die Forderungen des Lehrervereins, dessen Schreiben im letzt jährigen Geschäftsberichte wörtlich mitgeteilt ist, und der Stu dierenden von uns abgelehnt worden, sind die bezüglichen Antworten wörtlich in den Jahresbericht ausgenommen worden. Von dein vollständigen Abdrucke derselben an dieser Stelle muß jedoch schon ihres beträchtlichen Umfangs halber abgesehen werden. Es sei nur erwähnt, daß die Lehrer schaft nicht bloß den Erlaß des längst satzungsmäßigen Auf schlags auf den Markpreis verlangte, sonders überdies noch einen Rabatt von 10 bis 15 Prozent. Die Gewährung dieser Forderungen wurde von uns als ganz ausgeschlossen erklärt, dagegen den Lehrern (wie es in Basel schon bis anhin geschah) ein Rabatt von 6 Prozent zugesichert, was nahezu dem Fallenlassen des Aufschlags entspricht. Der be züglichen Begründung in unserm Antwortschreiben entheben wir folgendes: »Die schweizerischen Buchhändler empfinden die Not wendigkeit dieses Aufschlages, der sie so ost der Mißdeutung aussetzt, selbst am peinlichsten; sie haben die Frage, ob er aufgegeben werden könne, schon wiederholt erwogen und noch vor kurzem eine bezügliche Enquete angestellt, die ergab, daß er, von wenigen Ausnahmen größerer Bezüge abgesehen, nicht aufgegeben werden könnte, ohne daß dadurch der schweizerische Sortimentshandel tief erschüttert würde. Er bedarf dieses Aufschlages, der auf den kleineren Bezügen, die weitaus die Mehrzahl bilden, ja ganz geringfügig ist — 3 Mk. — 4 Fr., also durchschnittlich 6»/z Prozent — soll er seiner Aufgabe genügen können; und diese Aufgabe besteht eben nicht bloß darin, Bestellungen entgegenzunehmen und auszuführen, worauf gewisse Gründungen in der Nähe und einzelne Groß sortimenter in Deutschland sich zu beschränken pflegen, sondern sie verlangt auch, daß ein wohlassortiertes, gut gewähltes Lager neuerer und älterer Litteratur gehalten, neue Bücher durch Ansichtssendungen den gebildeten Kreisen zur Kenntnis gebracht, schwer zu erlangende Werke herbeigeschafft und Aus kunft über alle möglichen litterarischen Dinge erteilt werde. ». . . . Ganz besonders haben die in irgend einer Be ziehung zur Wissenschaft, Litteratur und Volksbildung stehenden Kreise des Schweizervolkes selbst diese Verhältnisse zu berück sichtigen Veranlassung, und zwar nicht allein aus Gründen volkswirtschaftlicher Natur, die allerdings auch nicht zu unter schätzen sind. »Am Fortbestand eines leistungsfähigen schweizerischen Sortimentsbuchhandels ist nämlich in hervorragendem Maße auch der schweizerische Verlagshandel interessiert, worauf wir uns erlauben, Sie noch ganz besonders aufmerksam zu machen. Es ist in unseren Verhältnissen begründet, daß das deutschschweizerische Verlagsgeschäft fast ausschließlich auf deutschschweizerische Litteratur beschränkt ist. »Das Verdienst, das der schweizerische Verlagshandel um das schweizerische Schrifttum sich erwirbt, darf man nicht, ohne unbillig zu sein, verkennen, um so weniger, als wohl die Mehrzahl seiner Publikationen, wenn er sich ihrer nicht annähme, überhaupt nicht erscheinen würde und sein Interesse dafür sich oftmals pekuniär nicht lohnt. Eng wie das Gebiet, das dem schweizerischen Verlagshandel die Verlagsartikel liefert, ist auch dasjenige seines Hauptabsatzes; für die große Mehrzahl der Artikel beschränkt es sich ebenfalls auf die deutsche Schweiz. Der Verleger ist darum darauf angewiesen, Ktchsnudlechzigsirr Jahrgang. dieses Gebiet um so intensiver anzubauen, wozu er eines stark verzweigten, lebenskräftigen Sortiments nicht entraten kann. Eine kleinere Anzahl größerer Sortimentsbuchhand lungen würde auch diese Aufgabe nicht niit dem gleichen Erfolge lösen, wie eine Mehrzahl kleinerer solider und streb samer Geschäfte. »Anderseits sind an der schweizerischen Verlagsthätigkeit auch verschiedene Gewerbe und Jndustrieen, vorab Papier fabrikation, Buchdruckerei und Buchbinderei, ganz bedeutend interessiert. Und so empfiehlt denn die Rücksicht auf materielle sowohl als ideelle Jnteresseu unseres Landes dringend, den schweizerischen Buchhandel nicht um einer geringen persön lichen Ersparnis willen allzusehr zu bedrängen. Ist es doch auch in keiner anderen Handelsbranche üblich, dem Verkäufer auch bei den kleinsten Einkäufen einen Rabatt zuzumuten! »Damit schließen wir unsere Auseinandersetzungen, in deren Ausführlichkeit wir Sie bitten, den Beweis zu erkennen, daß uns eine Verständigung mit Ihnen sehr am Herzen liegt, und gerne geben wir uns der Hoffnung hin, daß es uns gelungen sei, Sie zu überzeugen, daß Ihrer Forderung nicht entsprochen werden kann ohne Schädigung höherer, allgemeiner Interessen. « (Nicht viel weniger als die Lehrerschaft verlangten die akademischen Kreise. Ihnen wurde, immerhin mit Berück sichtigung der besonderen Verhältnisse, im wesentlichen das selbe geantwortet, wie den ersteren, jedoch, weil es sich um einen bestimmt umgrenzten engern Kreis von Bücherkäufern handelt, der Aufschlag ganz erlassen.) Den Professoren und Dozenten der Hochschulen und der technischen Schulen, sowie den Vorständen der öffentlichen Bibliotheken sind die sie berührenden neuen Verkaufsbestim mungen durch direkte Schreiben der Lokalsektionen, den Studierenden und Lehrern durch ihre Vereinsleitungen zur Kenntnis gebracht worden. Die Schreiben haben überall den gewünschten Erfolg gehabt, und so dürfen wir wohl hoffen, daß das Jubiläumsjahr wieder eine Aera angenehmen und ersprießlichen Verkehrs zwischen dem schweizerischen Buchhandel und jenen Kreisen eröffnet habe. Dagegen müssen wir leider jetzt schon konstatieren, daß wir uns getäuscht haben in dem am Schluß unseres Begleit- wvrtes zur neuen »Uebereinkunft« geäußerten Vertrauen, daß der neue Artikel 7 derselben, der den Uebergriffen des Anti quariats ins Sortiment ein Ende machen sollte, von allen Antiquaren werde respektiert werden. Die Uebereinkunft war kaum zur Verteilung gelaugt, als wir von verschiedenen Seiten Kenntnis erhielten von groben Verletzungen besagten Artikels durch eine Firma in St. Gallen, die eben erst sich unterschriftlich auf denselben verpflichtet hatte. Da die Firma auf bezügliche Interpellation in keiner Weise reagierte und wir uns nach früheren Erfahrungen auch von den dring lichsten Vorstellungen keinen Erfolg mehr versprechen können, sieht sich der Vorstand in die Lage versetzt, auf die Anwen dung der äußersten Mittel gegen sie Bedacht nehmen zu müssen. Mehrmals gelangten an Ihr Präsidium auch Beschwerden über den Vertrieb unter dem Ladenpreise von »Reclams Universalbibliothek« und Verlagsartikeln von Robert Lutz in Stuttgart durch deu Bazar Braun in Basel und Zürich. Bezügliche Reklamationen bei der Firma Reclam jun. er gaben, wie vorauszusehen war, daß diese nicht wissentlich an Braun ausliefern läßt und durchaus bereit ist, dessen Bezugs quelle, soweit das von ihr abhängt, zu verstopfen, wenn es gelingt, diese aufzuspüren, wozu sie der Unterstützung der Beschwerdeführer aber nicht entraten könne, was diesen letzte ren bereits direkt mitgeteilt worden und hiermit allen Ver einsmitgliedern zur Kenntnis gebracht sei. Auch die Firma 737
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