Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18990812
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189908121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18990812
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-12
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
186, 12. August 1899. Nichtamtlicher Teil. 5753 Nebcnartikel im Buchhandel Eingang gefunden und das mit Recht da, wo sie hingehören. Denn ebenso wenig wie der Papierwarenhändler, der Bücher verkauft, zum Buchhändler wird, ebenso wenig degradiert sich der Buchhändler zum Papierhändler, wenn er dessen Artikel nebenbei vertreibt. An die Frage der Eindringlinge ist eng die der angeb lichen Uebersüllung des Buchhandels geknüpft. Einige Zahlen, die auf absolute Richtigkeit keinen Anspruch machen sollen, folgen hier zum Zwecke einer vergleichenden Ueberstcht der für diese Frage entscheidenden Gesichtspunkte. Das Adreßbuch von 1870 enthält an Firmen in Deutsch land und Oesterreich 3100, Ausländer 400, das von 1899 an deutschen und österreichischen Firmen 7000, an auslän dischen 2100. Die »Buchhändlergeographie« führt in Summa ca. 8 Millionen Einwohner auf, die den Wirkungskreis jener 3100, also in 1869, umfassen, während die Geographie des Jahrgangs 1899 ca. 19 Millionen Einwohner zählt. Die Bücherproduktion bietet dagegen ungefähr folgende Zahlen: 1866—70: 28000 Erscheinungen 1871—75: 36000 1876—80: 45000 1881—85: 55000 1886—90: 65000 1891—95: 90000 Diese Zahlen sind vielleicht nicht ungeeignet, neue Frage zeichen aufzuwerfen und ein Anlaß zu werden, daß objektiver über die vermeintlichen und über die wirklichen Krankheits zustände geurteilt werde. Jedenfalls ergeben sie annähernd so viel, daß das Wachstum der Firmen und das der Be völkerung resp. der Einbezirkung derselben im Verhältnis nicht allzuweit auseinander liegen, andererseits aber auch, daß die Produktion der Entwickelung der kauffähigen Kreise vorausgeeilt ist, obgleich das Ausland seit 1870 eine sehr günstige Progression aufweist. Die wachsenden Ziffern der Neuerscheinungen erinnern ferner dringend daran, daß nur noch in einer Spezialisierung der Geschäfte eine wirkliche Aus nutzung der Erzeugnisse des Büchermarktes gefunden werden kann. Da das Buch als Ware überall dasselbe Aussehen hat, so wird die Bildung von Spezialgeschäften, die ihren Wirkungskreis beliebig erweitern können und ihren Wohnsitz durchaus nicht an den großen Plätzen zu haben brauchen, ganz besonders erleichtert. War es schon in den Jahren 1866—70 nicht leicht, alle wichtigen Erscheinungen im Auge zu behalten, so wuchs in den weiteren Jahren die Unmöglichkeit, bis sie in den letzten Jahren zur unumstößlichen Thatsache wurde. Daraus folgt mit zwingender Logik, daß die aus den Zeiten der dünn- leibigen Kataloge herrührende Organisation nicht mehr halt bar ist, daß wir neuer Formen bedürfen. Wo sollen denn die Sortimenter sitzen, die heute imstande sind, allen Neuig keiten gerecht zu werden? Kann sich ein Verleger im Ernst darüber wundern, wenn er übersehen wird? Eine andere Frage ist, ob nicht jede mit Sorgfalt herausgebrachte Novität ein Recht auf Beachtung hat. Sicher hat sie das. Aber auf der Basis der derzeitigen Organisation ist die Frage nicht zu lösen. Das Bild einer Buchhandlung, wie sie der Ueber- lieferung nach sein soll, können nur noch einige Großstädte bieten. Darin liegt im wesentlichen die dominierende Stellung jener, nicht darin, daß statt nur 5 Prozent deren 10 be willigt werden. Als ich in den Jahren 1866—70 in Dresden als Gehilfe arbeitete, wurden von den ersten Firmen unver langt alle Drittelartikel mit 162/g Prozent rabattiert. Man entwöhne sich, in der Rabattfrage das Tagesgespenst zu sehen. R. Streller. Kleine Mitteilungen. Konkurs P. T. Mailings Boghandel in Christiania. (Vgl. Nr. 158, 159, 169, 178 d. BI.) — Die Hoffnung, die ge fährdete Lage der Firma P. T. Mailings Boghandel in Christiania durch baren Verkauf ihres bedeutenden Verlags zu bessern, hat sich bedauerlicherweise nicht erfüllt. Die Inhaber der Firma haben somit in Uebereinstimmung mit dem Rate, den ihnen Herr Advokat Roll und die Herren Buchhändler B. Dybwad, Th. Lambrecht, W. Nygaard, E. Raabe nach Prüfung der Vermögens lage am 17. v. M. gegeben haben, am 7. August bei Gericht die Konkurseröffnung beantragt. Sie behalten sich vor, in einem späteren Stadium des Konkursverfahrens einen annehm baren Accord in Vorschlag zu bringen. — Wir bemerken, daß sich Herr Overretsagförer (Obergerichtsanwalt) Kristen Nygaard in Christiania, Simonsens Gaard, Torvet 9, der von angesehener Seite als vertrauenswürdig empfohlen wird, den Gläubigern als Konkursverwalter anträgt. Formulare, betreffend die Wahl des Konkursverwalters, sind bei Herrn K. F. Koehler in Leipzig zu haben. Schwarze Listen über kreditunwürdige Elemente. — Die am 1. Januar 1900 in Kraft tretende Novelle zur Civil- prozeß-, bezw. zur Konkursordnung bringt eine Neuerung, nach der die Amtsgerichte künftig eine Art schwarze Liste, deren Einsicht nahme jedermann gestattet ist, über gewisse kreditunwürdige Ele mente zu führen haben. Einzutragen in diese Liste sind einerseits alle diejenigen Personen, die infolge vergeblicher Pfändung den Offenbarungseid entweder geleistet oder dessen Leistung grundlos verweigert haben, und anderseits alle die, bezüglich deren seitens des Amtsgerichts ein Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens mangels einer den Kosten des Verfahrens entsprechenden Konkurs masse abgewiesen worden ist. Die Namen der Eingetragenen dürfen erst dann, wenn sie fünf Jahre lang in dieser Weise öffent lich bekannt gegeben waren, wieder aus der Liste entfernt, d. h. unkenntlich gemacht werden. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Ilaobmsistsr's lätsrarisebsr Nonatsbsriobt kür Lau- und InAsniour- rvisssnsobaktsn, Nsütrotovbuiü nncl vsrrvandts ttobists. 5. dabr- AauA. Kr. 8. (1. XvAust 1899.) Hobst Loblüsssl äasu. 8". 8. 113—128. llsipLix, Vsrla§ von ttaobmsistsr L Vbal. Israolitisobs prediASr-Libliotbsl!:. Xuskübrliobss Vsrroiobnis von Lrsdigtsn und VorträAsn aus dsw VsrlaA und ttaAsr von ,1. Ikankkmann, Verlags-, Xntiguariats- und 8ortimsnts-öaob- bandlnnA bsbrüisobsr ttittoratur in lkranlrkurt a'N. tta^sr- XataloA ttr. 30. 8". 28 8. 658 ttrn. Vsre.siobnis (klr. 31) antiguarisobor krsdiAtsn aus dsw I-UAsr von 1. Lankkrnann in lkranlttart a/N. 8". 6 8. 119 kirn. Inttsratur - ^luseriA (Nsdittn) a. d. Rsiobs-NsdiLinal-XuLsigsr. XXIV. lalu'AanA. ttr. 16, 11. XvAust 1899. 4". 8. 203—218. VsrlaAsbnsbbandlunA L. LonsAon in ttoipei^. OataloAus (luin 1899) dss Lnblioations du Norours ds lkraneo, 15, lluo do lPobaudö-8s,int-0orrnain ä karis. 24". 48 p. Ausstellungspreis. — Auf der »Allgemeinen Deutschen Sport-Ausstellung- in München wurde die Kunst- und Verlags anstalt C. Andelsinger L Cie. in München, Landwehrstraße 59, mit der höchsten Auszeichnung, der goldenenMedaille, bedacht -für hervorragende Verdienste um die Vervollständigung und Ver wertung des Vierfarbendrucks in der Postkarten-Jndustrie». Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Herrn Hofbuchhändler L. Seidel in Wien wurde, wie die Oesterreichisch-ungarische Buchhändler-Corre- spondenz meldet, in Anerkennung seiner Verdienste das Ritter kreuz des Franz Josefs-Ordens verliehen. Japanischer Konsul. — Dem Verlagsbuchhändler Herrn Max Nüßler in Bremen ist namens des Deutschen Reichs das Exequatur als Kaiserlich japanischer Konsul erteilt worden. ff Alfred Fleckeisen. — Ein verdienter Gelehrter, der Philolog Alfred Fleckeisen, Konrektor sm. des Vitzthumschen Gymnasiums in Dresden, ist am 8. d. M. dort, 79 Jahre alt, gestorben. Cr war ein ausgezeichneter Kenner der altrömischen Litteratur und von 1855 bis 1897 Herausgeber der gewöhnlich nach seinem Namen genannten «Jahrbücher für Philologie und Pädagogik-. Er gab den Plautus, Terentius und « Oatcwianas xossis rsliguias- heraus, besorgte auch die neueren Auflagen von Halms Textausgabe des Nepos und von Richters Ausgabe der Ciceronischen Rede für Roscius. Sechrundlkchzigster Jahrgang. 766
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder