Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18990824
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189908243
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18990824
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-24
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6032 Nichtamtlicher Teil. 196, 24. August 1899. Stiche in Frankfurt bei der Firma Wenner erschienen sind. 1826 wäre beinahe der gesamte Gaethesche Verlag nach Frankfurt verlegt worden. Die Brönnersche Buchhandlung war dafür ausersehen; doch trug Cotta in Stuttgart den Sieg davon, der den Verlag der Werke Goethes für 80 000 Thaler erwarb. Das Brönnersche Ge bot war leider nicht zu erfahren. Welche Fülle von Werken und Schriften über Goethe und sein Wirken nach dessen Tode entstanden sind, und speziell auch in Frankfurt verlegt wurden und noch werden, davon gab der Vortragende eine kurze Ucbersicht. Goethes Geist wirke fort. -Es kann die Spur von seinen Erdentagcn nicht in Aeoncn untergehn!» — Hierauf saug Herr Gesanglehrer Lembcke mehrere Soli mit sehr sympathischer Stimme und feinem Em pfinden. Besonders das Solo aus Prometheus: -Bedecke deinen Himmel, Zeus- wurde dramatisch lebendig wiedergegeben. — Schließ lich brachte der Chor zwei jener Volkslieder: -Unter allen Wipfeln ist Ruh- und »Sah ein Knab ein Röslein stehn», zum Vortrag, die Goethes Namen von den Palästen bis in die Hütten der Armen getragen haben. — Wie wir ferner erfahren, wird bei der allgemeinen Huldigungs feier zu Goethes hundertsünfziostem Geburtstage, die am 28. d. M. in Frankfurt a. M. stattfinden wird, der Ortsverein der Frankfurter Buchhändler durch eine Abordnung von zehn Mitgliedern einen Kranz am Denkmal des großen Dichters nicder- legen lassen. Aus Rußland. — Rußland steht am Beginn der Einführung der größten Reform, die seit der Aufhebung der Leibeigenschaft ini Jahre 1861 unternommen worden ist, der Einführung des Schulzwangs. Der erste Versuch soll jetzt in der Stadt und im Gouvernement St. Petersburg gemacht werden; aber es steht außer Zweifel, daß das System allmählich über die 50 Gouverne ments des europäischen Rußland ausgedehnt werden wird. Personalnachrichten. Gestorben: am 22. August im einundfünfzigsten Lebensjahre nach längeren! Leiden der Vcrlagsbuchhändler Herr Kaiserlicher Rat Carl Graeser in Wien. Der Verstorbene kam im Jahre 1870 von Olmütz, wo er im Hause Eduard Holzel thätig war, nach Wien, um das von Eduard Holzel dorhin verlebte Vcrlagsgeschäft einzurichten und zu leiten. Nachdem er 1875 Holzels Schwiegersohn geworden war, errichtete er 1877 unter der Firma seines Namens ein eigenes Verlagsgeschäft in Wien auf der Grundlage des von ihm angekauften Sall- maycrschen Verlages und verband 1882 ein Sortiment damit, das er jedoch später wieder abgab. Am 15. Oktober 1894 übernahm er gemeinsam mit Adolf Holzel und seiner Gemahlin Frau Emma geb. Hölzel den Besitz der Firma Eduard Hölzel in Olmütz, schied jedoch im Oktober 1897 wegen andauernden Leidens aus diesem Besitze wieder aus. — In Carl Graeser ist eine hervorragende Persönlichkeit im österreichischen und insbesondere im Wiener Buchhandel aus dem Leben geschieden, die sich allgemeiner Achtung erfreuen durfte. Sein Andenken wird in den Kreisen seiner Verufsgeuossen in Ehren gehalten werden. Gestorben ferner: Herr Otto Nold, langjähriger Mitarbeiter im Hause Moritz Schauenburg in Lahr, dem er nahezu dreißig Jahre lang in treuer Pflichterfüllung seine Dienste gewidmet hat. f Wilhelm Pertsch. — Am 17. d. M. starb in Gotha ein ver dienter Gelehrter, Professor I)r. Wilhelm Pertsch, Oberbiblio thekar der herzoglichen Hofbibliothek auf dem Schlosse Friedenstein. In der National-Zeitung widmet ein Kenner seines Lebcnsgangcs und seines verdienstlichen Wirkens ihm folgende ehrende Worte: -In Wilhelm Pertsch ist einer unserer besten Orientalisten dahingegangen, einer der Wenigen, die es noch fertig gebracht haben, auf dem Gebiete der arischen wie der semitischen Sprache, ja noch darüber hinaus sich nicht nur einheimisch zu machen, sondern auch schöpferisch zu wirken. Geboren am 20. April 1832 zu Koburg als Sohn eines Juristen, erhielt er durch seine früh verwittwete Mutter, die ihm erst vor einigen Jahren vorausgegangcn ist, eine treffliche Erziehung. Sie war eine Kernnatur, und er konnte sich bei ihrem Tode nur schwer in das Geschick fügen. Vom Koburger Gymnasium aus bezog er zu Anfang der fünfziger Jahre die Universitäten Berlin und Tübingen, wo er sich im Verein mit seinem eng verbundenen Freunde W. D. Whitney speziell dem Studium der indischen und avestischen Philologie widmete. Als erste Frucht desselben erschien schon 1852 Text und Uebcrsetzung einer in Sanskrit abgefaßten Chronik einer bengalischen Dynastie der Könige von Navadvipa, eine Arbeit, die auch in Indien selbst mit großen: Interesse aus genommen wurde. Bald darauf folgte seine Bearbeitung der sehr schwierigen grammatischen Schrift -Upalekha-, die eine besondere Rczitationsweise der vedischen Hymnen-Texte be handelt. Auch ein Verzeichnis der Versanfänge der Rik- samhita erschien von ihm ziemlich gleichzeitig, und er ging nun nach England, um dort die Materialien für eine kritische Ausgabe eines der zum schwarzen Jadschurveda gehörigen rituellen Textes (des Tai-Hiriya Aranyaka) zu sammeln. Es war ihm dies auch vortrefflich gelungen, und er war auf dem besten Wege, einer unserer ersten Veda-Forscher zu werden. Aber nach seiner Heimkehr trat er am 1. Februar 1855 bei der Gothaer Bibliothek als Hilfsarbeiter ein und ist ihr bis zu seinem Ende treu geblieben. Das entschied über seine fernere Thätigkeit. Denn bei dem reichen Schatze arabischer, persischer, türkischer Handschriften, den die Gothaer Bibliothek besitzt, ward es nunmehr Pertsch' Aufgabe, sich diesen Studien zu widmen, und seine vortrefflichen Kataloge dieser drei Handschriften-Gruppen sind ein vollgiltigcs Zeugnis für die Energie und Sachkenntnis, mit der er dies gethan hat. Sie gaben auch der Verwaltung der Königlichen Bibliothek in Berlin, die damals unter der Leitung von Richard Lepsius, selbst eines gewiegten Orientalisten, stand, Anlaß, ihm die Katalogisierung der reichen persischen Hand- schriften-Sammlung dieser großen Bibliothek zu übertragen, eine Aufgabe, die er ebenfalls in mustergiltiger Weise gelöst hat. Pertsch war auch ein ausgezeichneter Numismatiker, und zwar nicht bloß für orientalische Münzen und Gemmen, sondern auch auf dem ganzen Gebiete der Münzkunde überhaupt. Im Jahre 1871 erhielt er von der Berliner Akademie der Wissenschaften, zu deren korrespondieren den Mitgliedern er denn auch bald gehörte, aus den Mitteln der Bopp-Stiftung eine ehrenvolle Anerkennung für sein Verzeichnis einer modernen indischen Münzsammlung, die durch den im vorigen Jahre leider viel zu früh dahingeschiedcnen Georg Bühler kurz vorher nach Deutschland gelangt war und die Pertsch in der Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft, die ihm auch noch ander- weite wertvolle Beiträge verdankt, eingehend besprochen hatte. Durch die Vielseitigkeit seiner Studien kam Pertsch frühzeitig auch in nahe Beziehungen zu Friedrich Rückert und hat sich auch um dessen literarischen Nachlaß wohlverdient gemacht. Pertsch war eine sehr liebenswürdige Natur, anspruchslos, bescheiden und dienstfertig in hohem Grade. Die orientalischen Handschriften der Gothaer Bibliothek sind durch ihn während der 44 Jahre, wo er an ihr thätig war, der Wissenschaft in großartiger Weise nutzbar gemacht und für sie verwertet worden.» Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Aür ivestpreich. Kandtungen. s37807j Der ganze Rest von Wohn, Liederbuch für Volksschulen ist vom Herausgeber, Herrn Hauptlehrer Mohn in Danzig, übernommen und Exem plare für die Folge nur von ihm zu beziehen. Hochachtungsvoll Danzig, den 21. August 1899. Adolph Scheinert Verlag. Anzeigeblatt. s37814j Lsrn, äsn 4. August 1899. Nit Osgsnrvürtigsrn bssbrsn rvir uns, 8is in lksnntnis ru svt/.sn, äs-ss äus Luvb- äruoüsrsi- unä VsrlugSASsobäkt äsr Lollsütiv- Asssllsobakt „8tsigsr L Oo." in Born unk äsn bsutigsn 1'uA von äsr krübsrsn lkomms-näi- türin, 1'rüuisin Oatb. ZturssnsAgsr, übsr- nommon rvoräsn ist. Iwtelsrs rvirä äassslbs untsr äsr Urins, ( . 81ur26N6A86r öuobäriioLsrsi unL Vsrlg-x Pbnnstrasss 4 in Lsrn rvsitsrkübrsn. Lür äas äsrn dssobükt bis äs-bin gs- sebsntzts 2utrausn bsstsus äanüsnä, sr- suobsn rvir 8is böüiobst, äassslbs unk äio nsns 1'irms. übsrtraAsn ru rvollsn, äis äisssn Anlass benutzt, siob kür alls vorlcommsnäsn Orusüarbsitsn ganr bssonäsrs xw swpksblsn untsr 2usioborunA prornptsr unä billiger LsäisnunZ. Ois Üsrrsn 6 sb r. 8 tsig « r vsräsn bis auk vsitsrss als toobnisobs bsitor im 6s- sobäkts vsrblsibsn. Nit vorrÜAliobsr Ilosbucbtung Ltsiksr L Oo. 6. StnrnsnsZAsr. s3234j ^.nüäuks rr. Vsrleänks von Kuob- bünälsrisobsn dssobäktsn, Nsillinbsr- Zssnolrs sto. vsrmittslt rssll unä äisürst Ltottgurt, ItsinsburZstr. 55. O. ^.rnät.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder