Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1899

6384 Fertige Bücher. 208, 7. September 1899. Molk Pichler. Zu Adolf Pichlers achtzigsten Geburtstage haben heute fast alle großen Zeitungen und Zeitschriften ausführliche Würdigungen des litte- rarischen Altmeisters Deutsch-Oesterreichs gebracht, die ungefähr sämtlich ausklingen wie der Aufsatz des bekannten Germanisten Aloi; Dranckl in der Pichler-Nummer oo» „lieber Lanü unü Meer"- »Pichler ist der Welt nicht nachgegangen, wohl aber die Welt allmählich ihm; er gilt beute Unbestreitbar für Seit größte« lebencien Dichter Oesterreich;. Dem Gemüt nach ist er immer ein Achtundvierziger gewesen, und gerade diesem Stadium scheint sich Oesterreich heutzutage wieder zuzuwenden: dies, und nicht bloß das Hinwegsterben von Anzengruber und den altberühmten Wiener Dichtern, hat die Augen seiner Landsleute seit einigen Jahren kräftig auf ihn gelenkt. Dazu kam, daß er an Georg Heinrich Meyer in Leipzig einen liebevollen und unternehmenden Verleger fand, der seine bisher zerstreuten, den Lesern ganz entrückten Schriften sammelte und in geschmackvollen Neuausgaben zu Markte brachte. So verschönt ihm jetzt das Gefühl, nicht umsonst gerungen und gesungen zu haben, den achtzigsten Geburtstag. - Die Schriften Adolf Pichlers haben bislang eine ganz strichweise Verbreitung gesunden. Während dort, wo Interesse seitens der Herren Sortimenter vorhanden war, Lausencke V0N Lancken verkitt»« siNÜ — viele der Herren Kollegen können mir ja das bestätigen — ist anderswo z. B. in der Hauptstadt des Reiches — der Absatz bislang gleich Null gewesen. Deshalb möchte ich heute den Herren Sortimentern, die gern gute Bücher vertreiben, Pichlers Schriften nochmals anbielcn. Um dort, wo der Dichter noch nicht bekannt ist, die Einführung zu erleichtern, was heute, wo so viel über Pichler geschrieben und gesprochen ist, gewiß möglich ist, habe ich mich entschlossen, von nun an bis zum 1. November 1899 alles, was auf beiliegendem Zettel bestellt oder darauf hin bezogen wird, mit 40"/,. zogen bar (also mit glatt SS°/°) zu liefern. Erschienen sind also: Wolf Pichler s Liroler geschichtet« unü lllanilmmgen. 5 Bdc. Gcsamtpreis geheftet 15 geb. 20 Anstatt und Einzekpreis der Oände: Merlei Leschlchlen aus Tirol. Dritte und vierte Auflage. Geh. 3 geb. 4 Jochrauten. Neue Geschichten aus Tirol. Zweite Auflage. Geh. 4 geb. 5 s/6. Letzte Alpenrosen. Erzählungen aus den Tiroler Bergen- Geh. 4 geb. 5 Areuf und tsuer. Gesammelte Streifzüge. Geh. 4 geb. 5 An; den Tiroler Sergen. Zweite Auflage. Geh. 3 geb. 4 Wolf Pichler'; dichterische Llerke. 5 Bände. Geb. in Karton gelegt 12 Anstatt und Einzelpreise: I)V>t>nen. Dritte (Jubiläums-) Ausgabe. Geh. 1 geb. 2 7n Liev und Saß. Elegien und Epigramme aus den Tiroler Bergen. Zweite Auflage. Geh. 2 geb. 3 Vie Tarquinier. Trauerspiel in fünf Akten. Zweite Auflage. Geh. 2 geb. 3 s/6. Marksteine. Gesammelte Dichtungen. Zweite Auflage. Geh. 3 geb. 4 Zpätfrüchte. Gedichte verschiedener Art. Geh. 3 geb. 4 In Einzelausgaben erschienen ferner: Adolf Pichler, Der kinsiedler. Eine Erzählung aus den Tiroler Bergen. Geh. 1 ^ 50 geb. 2 50 H. — Der Anderl und 's Aesei. Ein Faschingsschwank in Schnada hüpfeln. Geh. 50 -H. Ein moderner Musenalmanach aus den Tiroler Bergen in Verbindung mit I. Heim felsen, K. Ehr. Jenny, Iran; Krsnewitter, Iran; Lechleitner, H. Povinelli, ' Anton Renk und Arthur v. Wallpach. Herausgegeben von Hugo Grein; und Heinrich von Schullern. Preis geh. 3 geb. 4 Adolf Pichler fugeeignet. Dies Buch widmet die Jugend Tirols ihrem Altmeister, dem Achtzigjährigen, der in jugendlicher Geistesfrische aus alt- tirolischen Traditionen hineinreicht in die neue moderne Zeit, ivie >ein knorriger, festgewurzelter Eichstamm seine letzten Zweige und Sprossen in den lichten blauen Aether streckt. Mit dem Ge fühle des Stolzes, ihn den unfern nennen zu dürfen, reichen wir ihm an seinem Lebensabende unsere schlichte Gabe, einge denk seiner Größe, seines früchtereichen Schaffens für unsere geliebte tirolische Heimat. Der Herausgeber. Der über 300 Seiten starke Band enthält in strengster und mit großer Kritik getroffener Auswahl das beste, was das halbe Dutzend der bedeutenderen jüngeren und modernen Tiroler Dichter leisten kann und geleistet hat. Atlolk Pichler-Postkarten. 1. Geburtshaus in Erl. 2. Daguerrotypie v. I. 1854. 3. Feder zeichnung von A. Schubert 1878. 4. Gemälde von Reisacher 1844. 5. Pichler als Hauptmann der akademischen Legion zu Wien 1848, Ge mälde von Reisacher. «t. Auszug der akademischen Legion unter ihrem Hauptmann Pichler 1848, Gemälde von A. Schön. 7. Aufnahme von 1896. 8. Neueste Aufnahme von 1899. k>. Bleistiftzeichnung nach der Natur v. Pezzey. Sämtliche 9 Karten zusammen genommen 50 H. Molk pichler sestnummer aes Scherer. Illustriertes tiroler Halbmonatsblatt für Kunst und Laune in Politik und Leben. Nach der Beschlagnahme 2. Auf lage, mit Beiträgen von Peter Kosegger, Karl Prüll, H. Wastian, Anton Angust Naaff, Martin Greis, Adolf Pichler u. v. a. mit ^ Bildern Pichlers. Preis 35 H. Am 1. November werde ich mehrfach umfassende direkte Vertriebsmanipulationen vornehmen, so z. B. in einer Massenauflage eine Aus wahl von kumirrt Kritiken aus den Lsusentlen, die mir vorliegen, verbreiten: Hclolk Pichler im Lichte tler Kritik rweier Seneratlonen. Diese Zusammenstellung ist besonders interessant, weil sie zeigt, wie gar viele der Besten unseres Volkes zu allen Zeiten bis zu den allerjüngsten Modernen in der Schätzung und Würdigung Pichlers sich eins suhlten. Vom 1 November an liefere ich dann nur noch, wie bisher mit 25"/° in Rechnung und mit 30°/° gegen bar.