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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1899-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1899
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- Deutsch
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6376 Nichtamtlicher Teil. 208, 7. September 1899. W. Paulis Nachf. (A,rösch L Dünnhaupt) in Berlin. 6100 Hie gut Brandenburg allcweg! Ca. 6 50 H. Jos. Roth'schc Bcrlagsbttchhandlnna in Stuttgart. 6399 Studienkalender für die weibliche Jugend a. d. I. 1900. 2. Jahrg. 50 I. Schmitt Verlag in Stuttgart. 6397 Hessen, das Glück in der Liebe. 2 ^6. Schuster L Loeffler in Berlin. 6395 Nsissvsr, Lünstlorbuob: Lck. IV. Laus lüicuua. 3 ./7. Photographische Union in München. 6393 Löoülin, Uins ^usrvabl cisr bsrvorraAsnckstsn V^srüs ci. Lüvstlsrs in klrotoAravärs. 3. VoiZs. llkg-. 1. 10 Lobaarsebmickt, Lcluarcl von 6sbüs,rät. 30 linpsrial-Loblsciruolrs ä 15 .E. No. 3839. Lövülin, Iliiclcbüclc auk Italisn. No. 3840. — Nuss äss ^nalrrson. No. 3861. Locisnüaussn, Iräuwsrsi. No. 3781. b'Ioisoüsr, Nsbr Oiebt! No. 3880. Iwvis, linse bull. Photographische Union in München ferner: Koxal-Xobiocirnolcs ä 7 ./^ 50 No. 3774. OainsborouAÜ, NarZusrit. No. 3802. lZöelrün, Villa aw Nssrs. VarbiZs ObotoArar. 50 ./t. No. 3795. Kauldaeli, llsde. Varbi^s ltaelisr un^. 40 ./<!. No. 3828. Löelrlin, I)io Norsi'clo. 1'alcsiwilo-pboto^rav. 30 No. 3872. Vollcüart, Vor (lein ^.uswarsob. kalcsimilg-pliotoArav. 30 ^7. Iwpsrial-I'IiotoAravürsn -1 15 V7: No. 3823. llöeülin, ll»rbst-;sklanIkou. No. 3837. — Der Nsbsrkall. No. 592. v. lwnbaolr, bürst Llsinarslr (mit Lcblappüut). Gustav Boigt in Merseburg. 6398 Flächenmaß-Tabelle. 60 Carl Winters Nniv.-Bnchhandlnng in Heidelberg. 6392 Bechtel, die wichtigsten Aussagen des neuen Testanients über die Person Jesu Christi. 4 geb. 5 Fischer, Kuno, Kant Ü. 16 >6; geb. 18 — Goethes Iphigenie. 3. Ausl. 1 20 IVatterieli, <1is Ile^envart äss Herrn iw Irl. Tibsnäwalrl. 2 ./i. Warkenttn, Heinrich von Kleist. 80 Nichtamtlicher Teil. Englisch als Weltspracht.*) Von Karl Blind. Gewiß ist es schön, von allgemeinem Völkerfrieden zu träumen und nach Völkervereinigung zu streben. Soweit dies möglich und wünschenswert, soll man gern die Hand dazu bieten. Englisch aber — wie es in einem Vortrage des Geheimen Rates Professors 11 r. Diels vor der preußischen Akademie der Wissenschaften kürzlich ansgeführt wurde — zur Weltsprache zu erheben, Latein wieder als Gelehrten- sprache einzuführeu: da wollen wir uns doch ein wenig be sinnen. Als Deutsche haben wir vielleicht etwas Besseres und Dringlicheres zu thun. Latein — um das gleich vorwegzunehmeu — hat nie die Prägungskraft für neue Wortbildungen besessen, wie sie dem Griechischen und dem Deutschen eigen ist. Man sehe sich doch nur die Tochtersprachen der Römerzunge an. Englisch hat diese Fähigkeit der Neuprägung nicht ganz ver loren; allein wie gering ist sie im Vergleiche zum Deutschen! Was war die Ursache? Der räuberische Einbruch der sprachlich französierten Normannen, die, von der Zeit Wilhelms des Eroberers an, jahrhundertelang am Hofe, in der Verwaltung, an den Gerichten Französisch zur Staats sprache erhoben, bis zuletzt die kraftvolle angel-sächsische Zunge des deutschen Volkes, das Britannien in ein Angel- Land, ein England, umgeschaffen hatte, eine Durcheinander mischung erfuhr. Da starben im Laufe der Zeit die feinen Beugungsformen mehr und mehr ab; und das Englische verlor bedeutend an Macht der Neuprägung von Worten. Seit mehr als sechsundvierzig Jahren lebe ich in Eng land. Seiüe Sprache, das darf ich wohl sagen, ist mir in Schrift und Rede so geläufig wie die geliebte Muttersprache. Ich kenne die Vorzüge des Englischen sehr wohl; ebenso seine Schwächen. Es ist eine gute Geschäfts-, auch eine gute Rednersprache, obwohl mir, offen gesagt, die höhere Bered samkeit im Deutschen — das heißt im Munde eines wirk lichen Meisters — weit gewaltiger und eindrucksvoller klingt. Englisch ist eine leichtere Sprache, schon weil der Redner mit den so zahlreich, germanisch und romanisch, doppelt vorhandenen Wörtern seiner gelegentlichen Gedanken *) Den obigen Aufsatz entnahmen wir mit gefällig erteilter Erlaubnis der (Wiener) Neuen Freien Presse (Nr. 12567 vom 18. August 1899), die sich, wie bekannt, durch ihre interessanten und gediegenen Feuilleton-Artikel auszeichnct. Red. armut bequem aushelfen kann. Aber was ist dainit für die Sache gewonnen? Das Spiel mit »krssäom« und »libsrt^«, »to npbolck« und »to maintain«, »to torvvarck« und »to promots«, »to allow« und »to perwit« und der gleichen mehr trägt doch nicht gerade zur höheren Bered samkeit bei. Wenn am tiefsten zum Herzen gesprochen werden soll, wirft sich die englische Dichtung, namentlich im einfacheren Liede, auf die deutsche» Wortwurzeln zurück. Da fühlen wir uns dann den Engländern wieder am nächsten. Wie schwer aber ist es, in manchen Fällen wie unmöglich, im Englischen Goethes »lieber allen Gipfeln ist Ruh'« oder »Meine Ruh' ist hin« oder die seelenvollen Lieder Heines gebührend wieder zugeben! Hat nicht dagegen ein Meister der Umdichtung wie Freiligrath die Schwierigkeit der Uebertragungen aus dem Englischen ins Deutsche viel besser zu überwinden gewußt? Eben weil unsere Sprache biegsamer und in Wahrheit inner lich reicher ist. So hat auch die deutsche Sprache auf philosophischem Gebiete, gleich der griechischen, bedeutende Vorzüge vor der englischen. In wissenschaftlichen Dingen können wir, wenn wir nur wollen, aus eigenem Sprachstamme die erforder lichen Neubildungen schaffen. Englisch ist da weit hinter uns zurück. Es muß auf Latein und Griechisch zurückgreifen, und wie die Masse der nicht klassisch Gebildeten in England in folge dessen fortwährend vor Sprachrätseln steht, das weiß nur, wer den größeren Teil seines Lebens in diesem Lande verbracht hat. Die Volksmenge gar verliert da ganz das Verständnis. Ja, es giebt Gegenden in England, wo eine große Zahl der in die Sprache eingedrungenen normannisch französischen Ausdrücke noch heute den einfachen Leuten ein Buch mit sieben Siegeln ist. Geistliche in Nord-England haben oft geklagt, daß sogar die Sprache der Bibel-Ueber- setzung, die man gewöhnlich für sehr rein und gemeinver ständlich hält, den Leuten aus dem Volke viel Kopfzerbrechen mache. Ja, es giebt zweierlei Sprachen innerhalb des Englischen: eine noch reiner germanische, besonders auf dem Lande, und eine mehr von dem Wortschätze der normannischen Eroberer durchmischte, den Städtern geläufigere. Oft verstehen sich die beiden Schichten nur schwer. Die »Mrs. Malaprop« (Frau Ungebühr) ist keine bloße Erfindung. Ihre Verballhornung der französischen Fremdwörter kann man im Volksmunde
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