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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1899
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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jetzt bereits teilweise einen recht bedenklichen Charakter zeigt. Als Beweis dafür darf gelten, daß verschiedene unter ihnen ihre Existenz bereits liquidieren mußten. Auch den Großbazaren sind bezüglich ihrer Konkurrenzfähigkeit den kleineren Firmen gegen über gewisse Grenzen gezogen. Deshalb sollte man sich auch nicht ohne weiteres so ins Bockshorn jagen lassen. Es wird sich sicher wieder das alte Sprichwort bewahrheiten: -Die Bäume wachsen nicht in den Himmel!» Zur Frage der Warenhäuser. — Der in München er scheinenden »Handelsrevue», Wochenschrift für Volkswirtschaft, Finanz, Industrie rc. entnehmen wir folgendes: Der -Confectionär«, der bekannte Freund der Großbazare und daher logischerweise ausgesprochener Feind der mittleren und kleinen Geschäftsleute, von deren Abonnementsgeldern er doch lebt, neben den Inseraten, die die Inserenten wohl ebenfalls nicht wegen der wenigen Großbazare, sondern wegen der zahlreichen Spezial geschäfte aufgeben, legt den Warenhäusern -eine dankenswerte Aufgabe- näher. Cr schreibt: -Wenn die Inhaber großer Warenhäuser mit Nachdruck die ideale (??!) Seite ihrer Ausgabe namentlich auf litterarischem Gebiete betonen und sich die Beschaffung guter billiger Bücher in hervorragendem Maße angelegen sein lassen wollen, so werden sie nicht nur viele ihrer Gegner entwaffnen (?), sondern auch in sehr ersprießlicher und segensreicher Weise erzieherisch in allen Schichten des Volkes — im Mittelstände, im Handwerker- und Arbciterstand — wirken.« Ob dieser Fürsorge des »Confectionärs» für die genannten Be völkerungsklassen möchte man Krokodilsthränen der Rührung weinen! In erster Linie geht aber der Rat des Großbazarblattes darauf hinaus, eine zahlreiche Klasse des Mittelstandes, den Stand der Buchhändler, zu schädigen. Und zwar soll dies jetzt auch hinsichtlich der guten Bücher geschehen! Denn bezüglich der schlechten Bücher, wie der Zolaschcn Schundromane u. s. w., kommt der Rat des Großbazar - Confektionärs schon zu spät. Diese Bücher ver treiben die Warenhäuser schon lange, und auch unser idealer Münchener Musterbazar hält seit Jahren die Zolaschen Schw feil und entwickelt auch auf diesem Gebiete seine »ersprießliche« und -segensreiche- Thätigkeit, um »Mittelstand, Handwerker und Arbeiterstand» zu -erziehen«. Uebrigens möchten wir dem -Mittelstände» anraten, sich bei Tietz einmal das -Paradies der Damen» zu kaufen. Das ist ein Zolascher Roman, der deshalb am Ende 20 F wert ist, weil er in meisterhafter Weise schildert, wie ein Großbazar die Geschäftsleute aus dem Mittelstände er drosselt und erwürgt. Vereinigte Kunstinstitute, Actien-Gesellschaft, vorm. Otto Troitzsch in Berlin. — Der Reichsanzeiger Nr. 207 vom 2. September 1889 veröffentlicht folgenden Auszug aus dem Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts I zu Berlin: In unser Gcsellschaftsregister ist eingetragen: Spalte 1. Laufende Nummer 19193. Spalte 2. Firma der Gesellschaft: Vereinigte Kunst-Institute — Aktiengesellschaft vorn:. Otto Troitzsch. Spalte 3. Ort der Niederlassung: Berlin. Spalte 4. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: Die Gesellschaft ist eine Aktiengesellschaft. Der Gesellschaftsvertrag datiert vom 4. Juli 1899, ein Nach- 28. Juli trag vom August Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und Fortbetrieb der in Berlin unter der Firma: -Otto Troitzsch» und -Verlag der Vereinigung der Kunstfreunde für amtliche Publikationen der Königlichen Nationalgallerie Ad. O. Troitzsch» bestehenden Kunst- Verlagsinstitute, sowie aller mit der Herstellung, den: Verlage und Vertriebe von Druck- und Kunstdruckcrzeugnissen zusammen hängenden Geschäfte. Das Grundkapital beträgt 1000 000 und ist in 1000 ze über 1000 ^ und auf den Inhaber lautende Aktien eingeteilt. Die Gründer haben sämtliche Aktien übernommen. a) das von ibm zu Berlin, Markgrafenstraße 57, unter der im Firmenregister oes Königlichen Amtsgerichts 1 Berlin unter Nr. 22 988 eingetragenen Firma: Verlag der Vereinigung der Kunst freunde für amtliche Publikationen der Königlichen National- Gallcrie Ad. O. Troitzsch zu Berlin betriebene Handelsgeschäft mit allen Aktiven und Passiven nach dem Stande vom 1. Januar 1899 zum festgesetzten Werte von 450 000 ^ einschließlich aller Rechte und Pflichten aus dem Vertrage mit der Generalverwaltung der Königlichen Museen zu Berlin vom 7./22. April 1897, ohne daß hierfür eine Vergütung gewährt ist, d) das im Grundbuche des Königlichen Amtsgerichts Berlin I von der Friedrichstadt Band II Nr. 141 verzeichnet« Grundstück Markgrafenstraße 57 zu Berlin einschließlich oer Hypotheken zum vereinbarten Werte nach Abzug der Hypotheken von 100 000 Als Entgelt hierfür sind Adolf Otto Troitzsch 700, Ludwig Reiche 200 Stück für voll gezahlt erachtete Aktien gewährt. Der von dem Aufsichtsrat zu ernennende Vorstand, der die Bezeichnung Direktion führt, besteht nach dessen Bestimmung aus einem oder mehreren Mitgliedern (Direktoren). Es können auch stellvertretende Direktoren bestellt werden. Dieselben haben die vollen Rechte eines Vorstandsmitgliedes. Willenserklärungen und Bekanntmachungen für die Gesellschaft, insbesondere die Zeichnung der Firma, erfolgen a) falls nur Ein Vorstandsmitglied oestellt ist, durch dieses oder durch zwei Prokuristen, 5) falls der Vorstand aus mehreren Mitgliedern besteht, durch zwei Vorstandsmitglieder oder ein Vorstandsmitglied oder zwei Prokuristen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, auch wenn der Vorstand aus mehreren Mitgliedern besteht, einzelnen Mitgliedern die Befugnis zu erteilen, die Gesellschaft allein zu vertreten. Urkunden und Bekanntmachungen des Aufsichtsrates werden von dem Vorsitzenden oder dessen Stellvertreter mit der Firma der Gesellschaft unter Hinzufügung der Worte-. »Der Aufsichtsrat- mit ihrer eigen händigen Namensunterschrift unterzeichnet. Alle Bekanntmachungen erfolgen unter der statutengemäßen Unterschrift je einmal im Deutschen Reichs- und Königlich Preußi schen Staatsanzeiger. Die Generalversammlungen werden von dem Aufsichtrate oder der Direktion durch einmäliges Ausschreiben in dem bczw. den Gesellschaftsblättern einberufen. Die Gründer der Gesellschaft sind: 1. Kunstverlags-Inhaber, Königlicher Kommerzienrat Adolf Otto Troitzsch zu Berlin, 2. Kaufmann Ludwig Reiche zu Berlin, 3. Bankier Adolph Schwabacher zu Berlin, 4. Geheimer Ober-Regierungsrat a. D. vr. Max Jordan zu Steglitz, 5. Rentner Heinrich Lühnenschloß zu Berlin. Den ersten Aufsichtsrat bilden die vorgenannten Adolph Schwabacher, vr. Max Jordan, Heinrich Lühnenschloß. Den Vorstand bilden die vorgenannten Adolph Otto Troitzsch und Ludwig Reiche; ein jeder derselben ist ermächtigt, die Gesell schaft für sich allein zu vertreten und die Firma zu zeichnen. Revisoren zur Prüfung des Gründungsherganges waren H. H. Bodstcin und der gerichtliche Bücherrevisor Gustav Reuter, beide zu Berlin. Pariser Weltausstellung. — Als besondere Abteilung der deutschen buchgewerblichen Ausstellung in Paris 1900 war auf Anregung des Herrn Reichskommissars eine -Kollektiv-Aus stellung des deutschen wissenschaftlichen Verlags- ge plant worden, die den Zweck haben sollte, den Besuchern die Bedeutung der wissenschaftlichen Verlagsthätigkeit Deutschlands in einem Gesamtbilde vorzuführen, wie solches bpi Einzelaus stellungen der Verleger nicht möglich ist. Der Herr Reichs- kommifsar hatte hierfür im Repräscntntionsgebände des Deutschen Reichs einen eigenen Saal in Aussicht gestellt, der eine würdige und in allen Beziehungen der Bedeutung des wissenschaftlichen Ver lags entsprechende Ausstellung ermöglichen sollte. Leider hat der Plan, nachdem durch einen besonders für diesen Zweck gebildeten Ausschuß die umfangreichen Vorarbeiten fast vollendet waren, auf gegeben werden müssen, und zwar scheiterte er an der Platzfrage. Der Herr Reichskommissar sah sich in letzter Stunde nicht in der Lage, die ursprünglich in Aussicht gestellten Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, und der Ausschuß glaubte seinerseits, die Ausstellung, angesichts der für die Verleger entstehenden nicht unerheblichen Kosten, nur dann ins Leben rufen zu sollen, wenn ihr auch durch eine äußerlich würdige Gestaltung die Sicherheit gebührenden Erfolges sicher sein würde. Der schließlich gemachte Vorschlag, die Ausstellung des deutschen wissenschaftlichen Verlags auf einer Galerie unterzubringen, schien dem Ausschuß im Hinblick auf die bei anderen derartigen Gelegenheiten gemachten ungünstigen Erfahrungen nicht annehmbar.
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