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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1899-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1899
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- Deutsch
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209, 8. September 1899. Nichtamtlicher Teil. 6413 kammer schlägt vor, es solle analog der Einrichtung bei der Eisen bahn die Bestellzeit eines Telegramms versicherbar gemacht werden können gegen Erstattung eines Zuschlages zu den Gebühren. Internationale Postkarten-Ausstellung in Venedig. — Die Ausstellung befindet sich in den oberen Sälen des Palazzo della Zecca. Die Säle sind dekoriert von den mächtig leuchtenden großen Reklameplakaten der Aussteller. Die Anordnung der Ausstellungsgegenstände teilt dieselben in fünf Abteilungen: Sammler — produktive Künstler — reproduktive Kunst, Verleger undHändler — Vcreinswescn — Zeitschriften- und Albumausstellung. Der Saal der Künstlerpostkarten ist natürlich der interessanteste Teil und überrascht durch prachtvolle Arbeiten italienischer, fran zösischer und deutscher Künstler. Das sind Postkartengrüße, mit denen man sich allenfalls versöhnen kann, auch wenn man viele erhält. Solche künstlerisch geschmackvoll ausge stattete Ansichtskarten können allerdings einen hohen erziehlichen Wert bekommen; denn die Originale, aber auch die Reproduktionen, in großer Masse unter dem Volke verbreitet, werden das künst lerische Empfinden anregen und bilden. Unter den Karten mit Ansichten aus Gegenden und Städten befinden sich auch zahlreiche Mondscheinlandschaftcn, bei deren Anblick dem feiner Empfindenden recht sentimental zu Mute werden sollte; vielleicht kommt er dann zu der Erkenntnis, wie geschmacklos diese Blaudrucke sind, zumal wenn die Straßenlaternen darauf durch goldene Punkte angedeutet werden. Unter den Privatsammluugcn im Hauptsaal fallen durch ihren Umfang die des Herrn Goldschmiedt und der Signorina Antonini auf. Ein Herr Kellner aus Venedig stellt 20 Albums mit etwa 7000 Karten aus, der Signor Besso aus Rom will dem Deutschen an Sammelsteiß nicht nachstehen und hat die Ausstellung mit 14 Albums beschickt, die 6000 Karten enthalten. Herr Stuckp weist in seinen sechs Albums 3500 Karten auf, unter denen sich 30 Orrginal- karten von bekannten italienischen Künstlern befinden; nicht minder reichhaltig und schön ist eine Sammlung der Marchesa Denti di Piraino. In der reproduktiven Kunst überbieten Nürnberger, Leipziger und Wiener Firmen weit die italienischen sowohl nach der technischen, wie nach der künstlerischen Seite. Aus dem Umfange der Postkarten - Ausstellung ersieht man, wie verbreitet dieser Sammelsport geworden ist, aber auch, daß die Postkartenindustrie sich so mächtig entwickelt hat, daß sie Tausenden Lohn und Brot giebt. (Journ. f. Buchdr.) Ansichtspostkarten. — Die Ansichtspostkarten sollen nach einer Preßnotiz von den Bahnhofs-Restaurationen und damit auch von den kleineren Fahrstationen, die keine eigene Bahnhofs-Buch handlung besitzen, verschwinden. Die Eisenbahnverwaltungen in einzelnen Bundesstaaten haben den Pächtern der Bahnhofs- Restaurants den Vertrieb von Ansichtskarten untersagt. Sie be rufen sich bei diesem Verbot auf den Wortlaut des Vertrages, der den Restaurateuren nur den Handel mit zum gastwirtschastlichen Betriebe gehörenden Gegenständen gestattet. Auch Postkarten- Automateu sollen vom Verbot getroffen werden. Die Bahnhofs- Wirte wollen gegen diese Verfügung einkommen und weisen darauf hin, daß es jetzt bei der Entwickelung des Ansichtspostkarten-Verkehrs kaum eine größere Gastwirtschaft giebt, die nicht Ansichtskarten vertreibt. Briesmarkensammelsport. — Was nicht alles heran gezogen wird, um dem Geschäft in Briefmarken dann und wann neues Leben einzuflößen! So schreibt man aus Berlin: Auf den kommenden Sonnabend freuen sich die Briefmarken sammler, besonders die Sammler der »Ganzsachen-, d. h. der Postkarten und Kartenbriefe, da wir Briefumschläge und Kreuz bänder mit eingedruckten Marken nicht mehr haben. Am Sonnabend wird nämlich der Postempel die seltene Bezeichnung 9. 9. 99 tragen; solch seltene Datumstempel werden in Philatelistenkreisen geschätzt. Noch wertvoller wird der Stempel sein, wenn er auch noch eine 9 in der Stunde (vormittags oder nachmittags) aufweist. Sehr ergiebig wird, wenn wir bis dahin nicht andere Stempel be kommen, in diesen Seltenheiten das Jahr 1911 sein. Nach 1. 1.11 und 11. 1. 11 folgen 1. 11. 11 und schließlich gar 11. 11. 11. Dieser Stempel noch mit der 11 als Stundenzahl kann überhaupt nicht llbertoffen werden. Pseudonym und richtiger Name. — Ueber die Bewcg- ründe zur Wahl eines Pseudonyms ist in Nr. 70 dieses Blattes ei Besprechung der Broschüre von F. Sinteuis über die Pseudo nyme der neueren deutschen Litteratur Verschiedenes gesagt worden. Daß aber die Wahl von Pseudonymen oder Schriftstellernamen auch zuweilen Unannehmlichkeiten Hervorrufen kann, sieht man an folgendem Fall, der gegenwärtig in Schriftstellerkreisen lebhaft besprochen wird. Die -Post- veröffentlichte kürzlich -Stimmungs bilder aus Rügen», als deren Verfasser KonradAlberti bezeichnet war. Darauf erließ der unter dem Namen Conrad Alberti schreibende Schriftsteller Conrad Sittenfeld im »Berl. Lokalanz.» eine Erklärung, in der er sich dagegen verwahrte, als Verfasser dieser Stimmungsbilder genannt zu werden. Außerdem richtete er an die -Post- ein Schreiben, in dem er unter anderem bemerkte: -Da ich niemals auf Rügen war und auch nie die Ehre hatte, zu den Mitarbeitern Ihres geschätzten Blattes zu zählen, so liegt mir daran, festzustcllcn, daß das in Rede stehende Feuilleton nicht aus meiner Feder stammt. Ich kann nicht beurteilen, ob Sic bezüglich der Urheberschaft des betreffenden Artikels von deni Einsender ge täuscht worden sind.- Nunmehr meldet sich als der wirkliche Verfasser der Stimmungsbilder der Oberstleutnant a. D. Konrad Alberti. Daß er die Sachlage nicht ohne Humor auffaßt, beweist seine nachfolgende Erklärung: »Herr Sittenfcld kann doch unmöglich verlangen, daß ich ihm zuliebe mich umtaufen lasse. Wenn ich auch nicht verhindern kann, daß andere sich meines Namens be dienen, so kann mich das doch nicht veranlassen, auf ihn zu ver zichten. Am einfachsten wäre es, wenn Herr Sittenfeld seinen eigenen Namen führte, gegen den doch meines Wissens nichts vorliegt.- Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Dritter Nachtrag zum Verlags-Katalog von Ferd. Tümmlers Verlagsbuchhandlung in Berlin 8V7., Zimmerstraße 94. Juli 1897—Juni 1899. 8°. 8 S. VsrLsiollnis cksr 8ollalbikiliotüslr kranLÖsisollsr unä snAlisollsr Lrosa- sollriktsn aus cksr nsusrsn 2sit. Nit bssonäsrsr LsrücäcsiolltiAunA cksr §orcksrunASu cksr nsasn llsürpkäns üsrauszsAsdsn von I,. Lakckssn unä 1. Usngasbavll. Im ^nüavA: Vsrla^svsrlrs kür ckon nsu spraeülioüsn Untsrriollt. 8". 40 8. Lsrlin, R. 6asrt- nsrs VsrlaZskiuoüllanälunA Usrinann Usz'ksläsr. 50. Vsrrsieünis von Usillbibiiotllolr-Uoublsttgn, vslolls kür äis lisiAgkü^tsn kroiss von X. H.llasisL in Hamburg, 6r. Uurstaü 1, Lu bsräsüsn sind. 1899. 8". 44 8. Nsus 8pravüsn. VsrLsisllnis No. 530 äss antiguarisoüsn Lüoüsr- laAsrs cksr Ottosoüsn UuollüanälnnA in UsipLiA. 1899. 8". 47 8. 1675 Nuwwsrn. llataloA cksr Uirwa blck^ar 8ollmiät, Nuustäruolr- unck VsrkaFs- anstalt in Orssäsn-^.. 8pSLialität: Lünstisr-kostlrartsn unä kostlrartsn mit ^nsiollt in allsn Nanisrsn. 8owmsr-8aison 1899. 8°. 20 8. Lsriollt unä Voriges äss Vorstands» unä äss Vuksioütsratss übsr das XIII. Ossolläktsz'aür 1898/1899 äsr Nationalen Vsrla^s- . anstalt, Uuoll- unä Lunstäruoüsrsi Vot.-6ss. Nünollsn- ksFsnsburA. 4". 6 8. Goethe-Ausstellungen. Die Buchhandlung Joseph Baer L Co. in Frankfurt am Main, die in ihrem Neubau einen Saal für permanente Ausstellungen eingerichtet hat, eröffnete zur Goethe-Feier eine Goethe-Ausstellung, die in chronologischer Reihenfolge erste Drucke, sowie eigenhändige Gedichte und Briefe des Dichters vorführt. Um die Originaldrucke der Jugend werke gruppieren sich Goethes Briefwechsel mit Gerstenberg und seine Briefe an Langer; daneben liegt eine bisher unbekannte Silhouette der Lotte Buff. Aus der ersten Weimarer Periode stammen ein Brief Wielands an Merck mit einem übermütigen Postskript Goethes, aber auch wissenschaftliche Briefe über den Zwischenkiefer und die Metamorphose der Pflanzen. In eine spätere Zeit führen uns Handzeichnungen des Dichters, die in Karlsbad gedruckten Gedichte für die Kaiserin Maria Ludovica und Lieder aus deni »Divan». Aus dem hohen Greisenalter stammen Gedenkblätter an Paulus in Heidelberg und ein Manu skriptfragment zu -Faust-: -Chor der seligen Knaben und k. Marianus-. Dazwischen liegen schöne Bronzeplaketten auf Goethe, deren milder Glanz harmonisch die vergilbten Blätter überstrahlt. — In Darmstadt ist gegenwärtig auch eine interessante Goethe- Ausstellung in einem Saale der technischen Hochschule zu sehen. Man trifft hier viele interessante Manuskripte, unter ihnen das Original des Gedichtes -An Lili-, ferner Briefe von Goethe an Merck, erste Drucke, unter anderen den ersten Druck von -Götz von Berlichingen-. (Sprechsaal.) Freiexemplare von Schulbüchern. Die Höhe des Freiexemplar-Betriebes dürste wohl mit dem jüngst bei einer Leipziger Verlagshandlung von einem Gymnasial- Professor eingegangenen »Bücherzettel- erreicht sein, der in vor schriftsmäßiger Form den Vordruck trägt: -Ich erbitte um gehend (!) direkt per Kreuzband oder durch Herrn (Buch handlung) hier als Freiexemplar- - folgt die sogenannte Be stellung. Das Original hat der Redaktion des Börsenblattes Vorgelegen. 854
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